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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.01.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191901261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19190126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19190126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-01
- Tag1919-01-26
- Monat1919-01
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dx oft mein Herz quält, und darum bitte ich Dich mein Herzmnigstgrliebter, schreibe mir «in einziges Wort, da« wieder glauben und hoffen läßt Derne Dich innig liebend« Antje. 5snntsg;deirscdtung M Oea r. kpipdSkiarloMrg von Pastor Jäger, Flöha „Die Himmel erzählen dre Ehr« Gottes." Wie mit ehernen Lettern hat d«r Psalmist einst dies Wort geprägt. Als ob daran nicht zu drehen und zu deuteln wäre, steht es da, und als ob, wollte «s denn»- jemand wa en, dir absolut« Wahrheit drrses Ausspruchrs in Frage zu str len, derselbe sich der Lächerlichkeit ber jedermann aussetzen müßte und da; Urteil Gottes, wie es ein anderer Psalmist verkündet: „Der im Himmel wohnet, lachet ihr«r!" herausfordern, so klingt-^r den Menschen auch unserer Tag« entg«gen: „Die Himmer erzählen die Ehre Gottes!" Tie Wucht und Gewalt und unbestreitbare Wahrheit dies«- Wortes hat keiner tiefer gefühlt und entsprechender zum Ausdruck gebracht, als der große deutsche Komponist Beerhoven in der Vertonung der Gellertschen Umdichtung des Psalms: „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre, ihr Schall pflanzt seinen Namen fort." In schweren, ernsten Tagen, in Tagen, da alles, was bisher feststand, zusammengebrochen, alles, worüber Men schen bisher sich gefreut, worauf sie bisher stolz waren, ihnen genommen ist, und die Zukunft dunkel, wie nie zuvor, vor ihnen liegt, die Anstrengungen und Leistungen, die die nächste Zeit von ihnen fordern wlrd, vielleicht dir bisherigen noch übertreffen werden, brauchen wir einen sichern Halt und eine feste Stütze. Und nicht nur das. Wo alles so traurig und trostlos uns anstarrt, wo unser Gemüt so herabgestimmt ist, daß u>ir gleichsam unter einer gemeinsamen seelischen De pression stehen, müssen es erhebende, leuchtende, strahlende Worte sein, auf die unser Blick sich lenken darf. Nur das Licht dringt ins Dunkel und spottet aller Schranken, nur Strahlen erlangen da Zugang, wo dieser allen anderen ver wehrt ist. Die. Himmel erzählen die Ehre Gottes! Ms ob der Himmel eines seiner leuchtendsten Gestirne zu uns herabgesandt habe, deucht es uns beim Klange dieses Wortes. Es strahle über unserm Dasein, es leuchte unsern H«rzen. Die Ehre Gottes, was ist sie? Schauen wir nur hinaus in die Himmel mit ihrem Sternenheer, wunderbar«, weise, ewige und — strahlende Ordnung, die nicht gestört wird, ob auch von Myriaden Welten hier oder dort eine verlischt und zu Grunde geht: das ist Gottes Ehr«, das Gottes Herr lichkeit. Was kümmern uns die Menschen, die hinter dieser Herr lichkeit kernen sehen wollen, der sie ersonnen! Wie bedauern wir die Trostlosen, die durchaus die kleine Welt ihres engen kurzen Lebens über jene groß: Welt des ewigen Gottes stellen! Doch größer und leuchtender ist Gottes Ehre und Herr lichkeit noch als sie alle Himmel zu erzählen vermögen. Nur einmal war es ihnen vergönnt, davon zu künden: das war zur ersten Weihnacht aus Erden. Das „Ehre fei Gott in der Höhe" der himmlischen Heerscharen galt dem Gott, der in Christ sich dem Menschen offenbarte, der, ob er wohl über Welten gebietet, doch Wohnung haben will m der. engen Menschenkind zu dem das bekümmert« Menschen herz rertrauend sich erheben darf, der, wie aller Welten, so auch der Erdenwelt Geschick in Vaterhänden hält und sein« Heils- und Fredenswege gegangen ist und geht, immer nur wartend, ob Menschen sie mitgehen wollen. Ihm her Ehr« in Ewigkeit! Amen. ver veuttcdenmsrt in psleu Auf Umwegen — aus Furcht vor der polnischen Zensur — erreicht die „Voss. Ztg." folgender Not ruf äus der Stadt Posen. , Die Polen werden trotz der ungeheuren Menge von Gewaltakten, deren sie sich besonders s:it dem dritten Weih- nochtsfeie tag: gegenüber der Leu chen Be ölkerung in den vrn Hnt» in-wijchea -besetzten" Gebieten schuldig machen, nicht müde, zu versichern, daß sie für Ruhe und Ordnung emtrete» und die Entscheidung der Friedenskonferenz abwarten wosirn. Wenn man unter Ruh« die „Friedhofsruhe" versteht, dann ist ihre Versicherung auch heute nxo rich!',;. Im übrigen reiht ich ein Gewaltakt an den anderen. Dru Höhepunkt erreich en diese Gewalttätigkeiten durch eine Schandtat, wie man ie in dem Krieg« kaum jemals erlebt hat. Die Polen gef allen sich darin, in allen den Orten, die sie mit Waffenge walt oder sonstwie „erobern", als Geiseln angesehene deutsche Männer, so Landräte, Geistliche, Drrektoren höh«« Lehranstalten, Bürgermeister, Magistratsmitglieder, Leh« usw. zu interneren und s« nach Posen in das Kernwerk, die Zitadelle der Festung Posen, zu überführen. So waren am Donnerstag, den 16. Januar, auch eine größer« Zahl Deut scher dorthin gebracht worden. Diese sollten in einem Keller des Kernwerks untergebracht werden. Di« Deutschen weiger ten sich, es kam zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Internierten und den polnischen Militärposten. Diese fielen schließlich in wahnsinniger Wut über die Deutschen her und erschlugen die Wehrlosen, sieben an der ZeA, mit dem Gewehrkolben. Es handelt sich um den angesehene» betagten deutschen Großgrundbesitzer von Hazza-Radlitz auf Lewitz, ferner einen Leutnant und fünf Soldaten. Die Polen bemühten sich, die Sache möglichst geheim zu halten. Gleich wohl ist sie rn ber deutschen Bevölkerung bekannt geworden und hat hier einen Sturm der Entrüstung hervorgerusen. Aebrigens scheint ber den Polen nach dem ersten „Sieges taumel" eine gewisse Ernüchterung Platz zu greifen. Haben doch die Kämpfe bisher rund 25V Tote und 2000 Verwundete sowie viele Gefangene aus polnischer Seite gekostet. Das hat den Mut der polnischen Soldaten, namentlich nach de» blutigen Kämpfen um Brutschen und Lissa, erheblich herabgemindert. Tatsache ist auch, daß drr Polen mit erheb lichen Eeldschwiengkeiten zu kämpfen haben, und daß der bekannte polnische Graf v. Mielczynskt aus Jwno kürzlich mit einer Million beispringen mußte, damit dre mit einem Ausstand drohenden polnischen Sicherheitrposten gelöhnt wer den konnten. Dazu gesellen sich noch andere wirtschaftliche Schwierigkeiten, di« auf die Gegenmaßnahmen zurückzu führen sind, zu denen sich dre Rcich-regi-rung entschlossen hat.' Der Kohlenmangel hat die Einführung der Gassperrstunden von 9 Uhr abends bis 5 Uhr nachmittags zur Folge gehabt. Die Posener Straßenbahn hat ihren Betrieb vor 14 Tagen ein stellen Müssen. Weiter droht erne Betriebseinschränkung beim Elektrizitätswerk und schließlich 'die Lahmlegung des Wasserwerks. Wenn auch die Deutschen von allen diesen Maßnahmen erheblich mit bekoffen werden, wenn auch ihr Handel und Wandel Not leidet, so ist es doch aller Deutschen aufrichtiger Wunsch, daß die Regierungsmatznahmen dazu beitragen mögen, die Polen in die reale Wirtlichkeit xurücd Zufuhren und aus den Standpunkt zu bringen, nicht mit schnöder Waffengewalt den Entschlüssen d«r Friedenskonferenz vorzugreisen. Vie Menvrae» Ser k>re»bsd« find im allgemeinen täglich nur drei Stunden in Fährst während sie durchschnittlich 21 Stunden, sti li gen. Davs» entfällt die größte Zeit auf das Warten auf Beladung und Abladung. Infolgedessen ist man seit langem dabei, ge eignete Wagen zu konstruieren, die bei Massengütern, wie Kohle, Erz usw., eine selbsttätige Entladung ermöglichen. Dazu hat z. B. die Aachener Firma Talbot ern^n Wage» m der Form großer Kippwagen konstruiert, di« besonders für Kohlentransporte benutzt werden. Sie haben wenig An klang gesunden, da sie ihrer Form wegen nicht recht tn de» Bahnbetrieb paßten. Nur 0,4 Prozent der preußischen und hessischen i Güterwagen sind nach diesem System gebaut. Jetzt hat «in anderer Erfinder, Malcher, «men Wag«» konstruiert, der bequemer di« Benutzung für alle Zwecke s damit Leerläufen vermieden wrrd) ermög icht. Die Wagen sehen äußerlich ziemlich genau so aus, wie di: alten Wagen. Nur an den Seiten, den Rädern entlang, haben sie eine drei eckig«, nach un en lausende Ausbuchtung, d e an ihren äußer«» Sei en e ne K appe darste lt. Soli der Wagen für allgememr Zwecke benutzt werden, so bleibt der Boden wie «r ist, dieses Dreieck hat dann keine Bedeutung, blnot unbenutzt unter dem Wagenboden und außer Betrieb. Kommt der Wagen aber für Masfenkansport in Anwendung, dann wird der Toden u» Jimern von beiden Seiten, je etwa «m Drittel der Wage»-
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