Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 18.03.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191903180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19190318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19190318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-03
- Tag1919-03-18
- Monat1919-03
- Jahr1919
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
'ME 1S. WI so L 1 n di SMtMmE-ft MomMtMwl Kl ttrMn, MX ftwe« VeVarf Kl decken. , > > ui so w m w fa ae ho kl L« des in mit lich stät Wr und rati men vers 2 ki wer! Zug« Wir Miu ML grar gier, dah« weiti st ist W st gerade rMK für um, nW Kl schvkr tzmd nicht zu drückend. Wollens fürderhin sonder Klagen durch das Leben tragen. , - 1921 sind der Des Mewes Maffe« Ldchchn»l-»oman von Wstech «sech^ Nachdruck verboten. b« 4. M nik D< M po dri uni anl wa die i mögl deutj werd nach tisch von daß I späte bleib' daher gchöi müsse Von bekan sehen! desha i>nd L bringe vorläi Aufg< Minis Dr. v Sächsi widme erfahr der ei jedoch ward« VolksI s' amtlick tehrs- gehend wie zu in Fro nicht g der Un bmutzu Ehemik Stückgi von d< Dies g und dr mehrnu Riesa- wärt» 1 berg us erreichei lichen L ten, sov Fernspr und 11, führe Z dustrie- frage, r wendig unter t 15.Pftn ob nicht nig-Slü sh am 12. stände: Berlin f Der Au düng Li beziÄM tion sott mit Rücksicht auf ihre langt« außerordentlich« treue und ge« al» Stellvertreter und die d Frankenbera erworbenen ver Absicht, vor dem Herbst überhaupt keine Besuche zu machen?" Sie bezwang das Beben in ihrer Stimme: „Ich — habe es mir überlegt — es wird nicht anders -Hen — Berkheims gehe» im Oktober wieder fort." ,Hm," machte er und sah ihr forschend ins Gesicht. War hatte sie heute nur, und was sollte das bedeuten. Er kaute an seinem Schnurrbart. „Wenn sie im Oktober fortziehen, fo hätte «ine An knüpfung überhaupt keinen Zweck, meine ich," war seine Er widerung. - Mißtrauisch streiften ihn ihr« Blick«. „Du — hast keine Lust?" „Nein — ich würde dick, wenn du bei dem beabsichtigten Besuch beharrst, auch nicht begleiten." ' „Dieter!" rief sie erregt. Er rang mit sich, dann sagte er mit schnellem Entschluß: „Du-wlrst es begreiflich finden — wenn ich dir sage, daß — Mira da ist." „Mira?" fragt« sie so überrascht, als erführe sie es jetzt, „woher weißt du das?" Sie kam sich selbst verächtlich vor bei dieser Frag«, aber fi« konnte nicht anders. Ihr ganzes Wesen war aufgewühlt. Er aber begegnete ihrem gespannt forschenden Blick, ohne mit einer Muskel zu zucken. „Ich traf sie heute zufällig im Walde." „Ah — und davon erzäh.st du mir nichts?" brach es jetzt so sprühend und leidenschaftlich aus ihr heraus, daß er sie ganz verblüfft anstarrte. Was bedeutete denn das wieder? War sie eifersüchtig oder nur mißtrauisch? Di« widorstreitendsten Empfindungen beseelten ihn, aber er hatte sich äußerlich in der Gewalt. „Ich tu« «s ja soeben," erwidert« «r so ruhig und go- lasson «i« er ihm möglich war. „L«d ihr spracht zusammen?" forscht« sie weikr. . ' t Entlastung -e» Jahrgang« 189S. Bei den auf Grund der Verordnung der Reichsregierung vom 2. Januar 1919 aus gestellten mobilen Formationen (die für den Grenzschutz Ost be stimmt waren) darf die Entlastung de» Jahrganges 1899 und des Jahrganges 1898 bi» aus weiteres nur insoweit eriolgen, al« di« Grenzschutzbedürsniste es zulasten. Alle anderen Ange- hörigen de» Jahrganges 1899 find zu entlasten, sobald die Der- bände der vorläufigen Reichswehr die Auigaben diefts Jahr ganges wabrnehmen können und die örtlichen Verhältnisse es ,eftatten. Beginn der Entlastung alsbald. Ende derlelben am 30. April. Al» Freiwllltge können Angehörige de» Jahrganges 1899 bei allen Formationen angenommen werden. HWM Lie Fleischversorgung ist in der letzten Zeit aus mmer größere Schwterigkeuen gestoßen. Nicht nur in Sachsen, ondern im gesamten Reiche ist erheblich weniger Vieh ange- iekert worden, al« nach dem llmlageplan hatte aufgebracht werden sollen. Die Schwierigkeiten der Liehaufbtingung be ruh«» im wesentlichen daraus» daß die Viehbestände durch Über- aroße Abschirmungen in den Monatm Dezember und Januar tarr gelichtet find. Außerdem ist di« Fleischoersorgung Sachsens vor allem dadurch geschädigt, daß die Vtehlteferungen au» . , ichk in der Sonntag s^Nr. dieses Bkaltes ging uns verspätet di« Meldung zu, daß nicht Kürschnermeister Eichelberger sondern Fleischer- meister Mätzig als Vorstandsmitglied anstelle des «ine Wiederwahl ablehnenden Mitgliedes Poser in den Vorstand «ingetreten ist. f" Aus der UntersfstKkrschule. Di« 3. Kompanie der U.°S. veranstaltete Sonnabend, den 15. März, im „Stadt park" «ine Abschiedsseier, zu der sich Gäste aus der Stadt und viel« von auswärts gekommene Eltern und sonstige Ange hörige der Schüler «ingefunden hatten. Der Abend war aufs beste vorbereitet worden. Ernst und Scherz kamen in gleicher Weise zu ihrem Recht. Der Ernst in klassischer Kunst, die „Abgetan!" tönt« es in ihm nach, und wie kalt und gleichgültig sie das sagt«! Regte sich denn nichts in ihr, kein Fumen Eifersucht — war ihr alles so gleichgültig, was er tat und sprach? Etwas unsäglich Bitteres quoll in ihm hoch. Wenn er sie jetzt in die Arme reißen, sie an seine Brust drücken und ihr sagen könnt«: „Dich allein liebe ich —. mache dir keine Sorge um die andere — si« ist mir nichts mehr, und heute habe ich «» ihr gesagt!" Jetzt empfind«» dürfen: du wirst geliebt, du hast einen Schatz, den dir niemand rauben kann, mochten Haß und Eifersucht auch danach trachten, sie zu trennen. Aber ihr« gleichgültig« Kälte übertrug sich auch aus ihn. , . . Er biß die Zähne zusammen. „Gut," sagte er, „ich danke dir." Jutta war schon ausgestanden. Sie Wolk gehen und sich hinlegen, sie fühle sich nicht wohl, sagte sie. Und «r IKH sie gehen, ohne sie zurückzuhalten. Mil einem dumpfen Stöhnen preßt« er die Hände an seinen Kopf: die häßliche Szen« mit Mira heute Morgen wirkte in ihm nach. Hatte sie nicht recht gehabt mit ihrer Frage: „Fühlst du dich denn glücklich als Prinzgemahl?" Da war es wieder, das häßliche Wort, das er schon öfter offen und in Anspielungen gehört hatte, ab«r aus Miras Mund hatte es einen besonders beißenden Klang. Sie also wußte es auch schon, wie man über seine Ehe urteilte, und frohlockt« wohl gar, hatte aus dieser Tatsache heraus gewagt, ihm Anerbietungen zu machen, die ihn vor sich selbst demü tigten iknd erniedrigten. Er hatte sie gebührend in die Schranken zurückgcwiesen, soweit er als gebildeter Mann einer Dame gegenüber gehen durfte. Er hatte ihr geantwortet, daß er sein Weib liebe und kein anderes. Ab«r sie hatte so seltsam dazu gelächelt, daß ihm das Blut heiß zu Kopf ge stiegen war. Er war mit kurzem Gruß gegangen und hatte sie einfach stehen lassen. — NM, er wollte ihr nicht wieder bsgegmn, am nmjgsten in Ssgsmvart Mr Fra«. NW, v«forW«g * Au» Bern» 15. 3., wird berichtet: Die „Newyork Time»" veröffentlichen eine Meldung rhres Berner Korre spondent«», in der dieser erklärt, aus autorativer Quelle er fahren zu haben, daß die Alliierten unverzüglich (?) Lebens mittel nach Deutschland schicken werden, di« sie aber durch Sol daten begleiten lassen würden, di« die Verteilung überwachen sollen. Es werden sich britische und amerikanische Truppen nach Berlin und Hamburg begeben. Man glaubt, daß 10000 englische und amerikanische Soldaten für Berlin und 5000 zur Verteilung in Hamburg genügen werden. Di« Alliierten wollen damit verhindern, daß die Lebensmittel in die Hände der Spartakisten oder d«c Militärpartei (?) fallen. Di« «inhettliche Regelung der Heeresfragen »ach dem Kriege p« Amsterdam, 15. 3. Am Freitag besprach die britisch« Vöklerbunddelegation de» Völkerbundplan in Verbindung mit den britischen Marineforderungen. Die britische Admiralität hatte «ine Note «ing«reicht, worin ausgeführt wrrd, daß Groß britannien auf gewissen Forderung«», di« d«s näheren er läutert werden, unbedingt bestehen müsse. Die Stärke der Streitkräfte soll in Zukunft einheitlich geregelt werden unter Zugrundelegung der Verhältnisse, wir sie vor dem Kriege 77 Die Buhtagsfet« tetr. In Beziehung auf den am 19. März d. I. bevorstehenden Bußtag wird hierdurch Mch- gelassen, daß im allgemeinen die Bestimmungen de» Sonn- iagsgefttzes vom 10. September 1879 und der Verordnung über die Beobachtung der geschlossenen Zeiten vom 14. Fe bruar 1911, insoweit, darin Besonderheiten für die Begehung der Bußtage üorgeschrieben sind, nicht in Anwendung gebracht werden. Der Bußtag unterliegt aber den Beschränkungen, die auch an den anderen Sonntagen zu beobachten sind. Außer dem verbleibt «s dabei, daß Tanzveranstaltungen und sonstige geräuschvolle Vergnügungen mit Ausnahme ernster« Konzertaufführungen nicht statt finden dürft». Al» der Diener hinausgegangen war, wartet« Jutta § fieberhaft darauf, daß Dieter jetzt sein Zusammentreffen mit Mira erwähnen würde. Wat es Zufall gewesen, tat er es sicherlich Sein Schweigen sprach ihr von seiner Schuld. Ihr« Unruhe und Erregung wuchs. Er sollte ihr Rede und Antwort stehen. Jeder Nero in ihr zittert« vor bren nend«! Ungeduld. Sie letzt« aber eine erzwungen gleichgültige Mi«n« auf. „Am Somtag werden wir in Großhagen Besuch machen. Die Berkheims sind wieder da," sagt« sie plötzlich ohne jeg lichen Uebergang, und sie wußte nicht, daß sie damit wenig Logik zeigt«. lleberrascht und frappiert blickte er auf. „In Grobhagen?" fragt« er. „Hattest du nicht die H« Kei»«« »o v«en«ä ' ' l MaEnbM, den 17. März 1919. Kleine Schmerze« E» gibt wohl keinen Menschen, der restlos mit seinem Loft zufrieden ist. Nicht immer quält uns die Begehrlichkit, dich« Tnebftder allen menschliche» Fortschritts, meist sind «» kleine Schmerzen, häusliche Sorgen, di« uns das Leben beschwer«» und das Herz belasten. Bald ist es Krankheit in der Familie, bald Verdruß mit. den Kindern, dann wieder »in entgangenes Geschäft der Anlaß unserer stillen Nöte, die wir durch- den Alltag schleppen. Es trägt halt j«d«r sein Kreuz und ein jeder meint — das ist «ine uralt« Wahrheit — daß da» seine das schwerste und drückendste sei. Erinnern wir «ns an «in Gedicht aus unserer Kinderzeit: die Kreuz- schau von Lhamisso. . Da ist so «in müder Pilger, der seines Leben» Kreuz nicht mehr schleppen will.und den Herrgott um «in leichteres bittet. Und Gott in seiner großen Güt« Erlaubt ihm, sich selbst ein Kreuz nach seinem Gutdünken « wählen. Und siehe da, nach langer Wahl deucht unserm Pilger Mes gerade recht. Nicht zu schwer und nicht zu drückend. Und als er es richtig anschaut, da ist es sein eigenes Kreuz, das er unter den vielen gewählt hat. Und er nahm »» und trug «s fernerhin sonder Klagen. Eifern wir doch jenem Pilger nach! Auch unser Kreuz, unsre kleine» Schmerzen, vnftr Alltagsleid ist ja nicht schwerer, als wir zu tragen ver- miigen. Und wem wir es, me jener Pilger, recht beschauen, rvnde Prllfuna »mV MstchyMS, - doch yenft foN» «er Jugend einmal ihr Recht werden. Di« Schüler wollten einmal zeigen, was Tanzlehrer Alschner ihnen beigebracht. Und sie bewiesen dann auch durch die La^ daß sie auch in der Tanzkunst gelehrige Schüler waren- Di« Ortsgruppe Marien berg des Reichsverbandes aktiver Unteroffizier« sandte den» " , schriftlichen Gruß, den Fel-weWEn zur Aenntni» gab. DK Bußtag«ftt« — - " " März d. I. bevorsteh chtm». Für die Zeit bi» End« September .. ^.„.lende Handelsrichter Kauintärm Johanne» Friedrich Hofmann in Chemnitz »um Handelsrichter und der Fabrikdirenor Hermann Dahlem m Hartbau ziM stellvertreten den Handelsrichter bei den Kammern für Handelssachen im Landgericht Ehemnitz «mannt worden. — Der Vorstand der Gendarmeriedtrektion, Eendarmertemajor Klahre, ist »um Hilfs arbeiter im Ministerium der Innern «mannt ««den. Er hat dm Amtsnamen Gendarmerieoberst zu führen. sWM Wegfall der Aufnhrprämk bei Runkelrüben- Lftftrungm. 3m Anschluß an di« Bekanntmachung vom 1. März 1919, betreffend Aufhebung der Bewirllchaftung von Runkelrüben wird »ur Vermeidung von Unklarheiten milgetellt, daß mit Aufhebung der Runklrüvm-Lewirtschaftuug auch die Ausfuhrprämie von 50 Pfg. für dm Zentner Runkelrüben in Fortfall kommt. Die festgesetzten Höchstpreise bleiben jedoch weiter in Kratt. f vom diplomatischen Limite. Herr Ame Christensen, bisher Konlularsekreiär bet dem Dänischen Konsulat in Leipzig, ist »um dänischen Vizekonsul dortselbft «mannt worden. s Paßzwang fik Richtfachsen. Um der Gefahr der Zu wanderung weiterer boltcheunstischer Element« nach Sachsen vor- »ubeügm, ist die Einführung de« Vaßtwang« für Nnhtsachsen angeregt worden. Vagem und Württemberg find mit einer lachen Maßregel schon vorangegangen und haben sitz auf diese Weise gegen Zureisend« fremd« Staatsangehörigkeit abgeschlossen. Für ein dem Ministerium »u erstattende» Gutachten Ivrach sich die Handelskamm« Dresden ungeachtet d« au» «in« derartigen Maßnahme für Handel und Verkehr entstehenden Schwierig keiten für die Einführung de» Paßzwanae» au». Mit Aus nahme d« Handelskamm« Leipzig, die einen grundsätzlich ab lehnenden Standpunkt einniMmt, haben sich auch die übrigen sächsischen Handelskammern in diesem Sinne ausgesprochen. s" Meldet Ench »»«Grenzschutz! Da« Ministerium für Militärwesen schreibt uns: Sachsen ltt Industriegebiet und gibt Hundertiausenden Volksgenossen Beschäitigung und Brot. Sollen wir unsere Industrie durch fanatiiche Völl« vernichten lassen? Nie und nimm«. Meldet Euch zum Grenischud! Milch «Kd Speck « Umfteedam, 16. 3. „Algemeen Handelsblad" Mfolg« loll Anfang nächster Woche der Transport einer großen M«ng« Milch und Speck von Rotterdam nach Deutschland beginnen. Ungefähr «M Drittel der gesamte» Milch, die Deutschland wiesen wird, befindet sich schon in Rotterdam, -««gleichen 5-°- d-WL «k««^ - Dft B«tüd«g der d«tsch«n H«nch«l»flottt s nem ,ur Weiterführung de» Titel« .Stadtrat" Genehmigung « Das Reuterbüro erfährt weiterhin über die Auslsefe- «jM wordm. , der deutschen Handelsschiffe, daß aus verwaltungstech, s s» M, «dem Amtsgericht. An Stelle B. G. Schoßka m Gründm die ausgelieferte Tonnage unter die Alliierten wird der Gerichtsbeamte Börner des Amtsgerichts Golditz ««teilt werd«. Amerika hat kein Interesse an Frachtdamp- ab 17. 3. an das hiesige Amtsgericht versetzt, fern, von denen England wahrscheinlich drei Viertel erhalten fg Herberge Pir Heimat. Zu dem Berü wird. Eine alliierte Wirtschaftskommission wird in Hamburg eingesetzt werden; sie wird die Aufgabe habe», sich mit den Schiffsfrachten uno den damit zusammenhängenden Fragen zu beschäftigen. Die Frachtgelder werden hauptsächlich nach dem Tarif de» britischen Blaubuches berechnet. Entestti-Soldaten zur lleberwachung der Lebensmittel- daß « von neuem ihren dämonischen Einfluß auf sich fürchtet«; dagegen glaubte er sich gefeit. Er hatt« sich selbst gewundert, wie wenig ihre Schönheit, dir ihn doch «inst zu stammender Begeisterung und Leidenschaft hingerissen, heute aus ihn ge wirkt hatte, nachdem « sich von der ersten lleberraschung, sie so plötzlich und unerwartet vor sich im Walde zu sehen, erholt hatte. Sah er si« jetzt mit anderen Augen an, oder hatte ihn die Verachtung so kalt gemacht? Jedenfalls hatte sich nichts in ihm geregt, was seine Sinne und auch sein Herz auch nur «inen Augenblick in Anspruch genommen hätte. Er fürchtet« nur, daß sie durch ein Wort oder «ine Miene seine Frau beleidigen, daß sie ihr auf irgendein« Weise bei bringen könnte, was sie ihm so geradezu ins Gesicht geschleudert hatte: „Gr hat dch doch nur um de» Erbes willen geheiratet und « ist nur der Prinzgemahl." Das Wort ging ihm »ach und erregte Bitterkeit. D«nnoch blieb es belanglos gegen die Tatsache, daß Jutta ihn nicht liebte. Wo Liebe war, da war auch «in gegenseitiges Sichfüg«» ineinander, und wie gern hätte er all« ihre Wünsche erfüllt, wenn si« ihm nur ein wenig Zärtlichkit und Liebe gezeigt hätte. Aber sie war ihm fremder als eine Fremde in ihrer kühlen Freundlichkeit. Und daß Mira darin recht hatt«, das fraß an ihm. Er fühlte selbst, daß es so nicht rpeitergehe» durfte. Wenn nur «rst die Ernte vorüber war, dann wollte er «in ernstes Wort mit Jutta reden, denn dieser Zustand war für di« Dauer unhaltbar, und seine Hoffnung, er werd« sich von selbst bessern, wurde nach der letzten Szene immer geringer. Während Dieter sich mit solchen Gedanken und Empfin dungen quält«, saß Jutta aufrecht auf ihrem Bett und rang di« Hände in stummer Qual. Ihr ganzes Wesen stand in Aufruhr von dem, was sie bis in ihre Grundtieftn aufg«rüttelt batte- Sie glaubte nun klar zu sehen. Dieter fühlte sich nicht gewappnet der «inst Geliebten gegenüber. Er fürchtete «in Begegnen, denn, als Drenmann wollte er d«r Versuchung aus dem Wege gehen. Wi« weh das tat, wie weh! Zu sehen, daß er sich gefesselt fühlte durch sie. Gr hatt« sie also doch nur des Erbes wegen geheiratet, nicht um ihretwillen. — Mira hatt« «s ja deutlich ausgesprochen und durchblicken lassen, daß sie sich frei machen wollte um seinetwillen. Und Dieter? Was hatte er darauf geantwortet? Sie hatte es nicht m«hr gehört, nicht hören wollen. Sie war ja sicher, daß «r d«m nicht zug«stimmt hatte mit Worten, aber was mochte «r innerlich denken? Und sie selbst hatte ihm Eifersucht gezeigt. Oh, wie demütigend der Gedanke, daß «r glauben könnt«, si« liebte ihn und wollt« ihn halten. Nur das nicht! Der Stolz war ja das einzige, was sie besaß als Waffe gegen ihn — den durfte sie nicht verlieren, er war ihr einziger Halt. Dieser Frauenstoiz war es auch, der ihren Trotz berausfordert«: Ich lasse ihn der anderen nicht — ich gebe ihn nicht freiwilltz auf. (Forts«-»»« folgt.) ihren Ausdruck fand in «inem hervorragenden Konzert des Frankenberger Stadtorchesters, welches unter Leitung des am 1. April di« Kapelle ganz übernehmenden neuge wählten Stadtmusikdirektors Mott eine Anzahl gehaltvoller und schwieriger Kompositionen in ausgezeichneter Medergab« brachte, und in der Aufführung „Wallensteins Lager". Diese Aufführung des Schilkrschen Werks, das im Jahre 1798 zur Eröffnung des neuen Weimarer Theaters die Erst aufführung erlebte, verdient besonders bemerkt zu werden; nicht nur der Tatsache wegen, daß sie zum Hauptinhalt einer Abschiedsfeier künftiger Vaterlandsverkidiger, — das sollen die Schüler in des Works bester Bedeutung bei den Grenz- truppen werden, —wurde, sondern wegen t«s Stils der Ausfüh rung. Mit geschichtlicher Kostümierung wurde das gewaltig« dra matische Gedicht Schillers in flotkm Spiel und bei schöner Herausarbeitung der Sprache Schillers ohne sicht- und hör baren „Kastengeist" gegeben. Alk Achtung vor solcher Leistung. Auch das von Unteroffizieren der Kompanie gebotene Barren iurnen und die sinnigen Gruppenskllung«n der Schüler sind zu den ernsteren Darbietungen zu rechnen, während eine um fangreiche, gut ausgestatkk und durchdachte Festzeitung dem Humor eine Statt gab. Dem Scherz dkenten weiter eine ge schickt g«machte Duoszene mit durchaus lokalem Kolorit „Die beiden Lügner" genannt, und im weiteren Schießbude, Tom bola, Saalpost u. a. Gefreiter Kühn« begrüßt« namens der Schüler die Festversammlung in einer formvollen An- spracheL. welche den Lebenslauf der Schüler, soweit er nach der Schulentlassung in Struppen begann und über Marien berg nach Frankenberg führte, unter Einflechtung besonderer Erfahrungen vorüberziehen ließ und trotz aller Schwere d«r Zeit gute Zukunstserwartung ausdrückte. Den Kopf hoch und dem Geschick entschlossen und unverzagt ins Auge geseh«», so rief Redner seinen Kameraden zu. Wir sind jung, kräftig und unverbraucht, wir wollen Mitarbeiten am Neubau des Reiches nach unseren Kräften. Mit Worten des Dankes an den Hauptmann, die übrigen Vorgesetzten und Lehrer, die all« sich bemüht hätten, die Schüler zu tüchtigen Menschen heraNzu- bilden, und mit der Mahnung an die Kameraden, den Dank zu beweisen durch «dk, echte Mannestat, sowie mit Dank abstattung an Feldwebel Kern und den Festausschuß für di« schöne Abschiedsfeier schloß die Ansprache. Hauptmann Bech begrüßte auch seinerseits die Festktlnehmer; besonders dk Gäste und die Eltern der Schüler, seiner „Jungs", teilte mit, daß der Kommandeur, Oberstleutnant Walbaum, wegen Un päßlichkeit nicht habe erscheinen können, dankt« den am Fest mitwirkeNden Damen, wies hin auf die der Schükr noch har- „Ja," sagte er kurz. Sie war weiß geworden wie Kalk und wandte sich ab, um ihm ihre zuckenden Züge zu verbergen. „Jutta," sagte er da und griff nach ihrer Hand, „war hast du — was denkst du?" „Nichts," antwortet« si« kurz, und als ging« es si« Nichts an. „Ich will dir sagen, was wir zusammen sprachen und — warum ich ihr nicht ein zweites Mal begegnen möchte," nahm er nach hartem inneren Kampf wieder das Wort. „Stein — laß! Ich will «s nicht wissen," wehrte sie ziemlich heftig ab. Und plötzlich schämte sie sich, daß sie gelauscht, schämte sich ihrer Schwäche, dk sie ihm gezeigt hatt«. Sie wandte ihm jetzt wieder ihr Gesicht zu; es lag «in harter, kalter Ausdruck darin, und ihre Stimm« klang kühl und abweisend. „Ich begreift, daß dir «ine Begegnung, zumal in meiner Gegenwart, peinlich sein muß — also — lasftn wir den Besuch — die Sache ist abgetan."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder