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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 29.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191908292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19190829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19190829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-08
- Tag1919-08-29
- Monat1919-08
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adg< daefekblm »rfiilkt kW» Meßt PfkM. Aeut« dankt die» Euch di» Regierung, bald wird e» Euch da» ganze Volk danken, da nach fünfjährigem Kriege körperlichen und geistigen Zusammen bruch erlitten hat. Indem Ihr die Verfassung schützt, ^seid Ihr Wegebereiter für den neuen Aufstieg unseres Volkes. Auch unsere Toten des 8. August waren es; ihnen gilt deshalb heute unser Gedenken, sie werden in unseren Herzen fortleben. Kirchhof. Chemnitz, 28. 8. Das Kommando in Chemnitz über nimmt voll heute ab anstelle des Kommandeurs der 1. sächsi schen Grenzjägerbrigade Nr. 12, Generalmajors Müller, der stellvertretende Kommandeur der 2. sächsischen Grenzjäger- brHade Nr. 19, Oberst Bock von Wülfingen. Vt WMrMf timmm MiM Chemnitz, 28. 8. Der Minister für Mlitärwesen, Kirch hof, hat am 26. d. Mts. folgendes Telegramm an die in Chemnitz versammelten Truppen gerichtet: Kameraden! Heute seid Ihr zusammengetreten, um Eurer Toten vom 8. August ehrend zu gedenken. Verhindert, rechtzeitig in Euerer Mitte zu erscheinen, ist es mir Bedürfnis, hierdurch den toten Ka meraden und allen denen zu danken, die in treuer Erfüllung selbstgewählter Pflicht sich eingesetzt haben, um dem Gesetz, das der allgemeinen Wohlfahrt dienen soll, Achtung zu ver schaffen. Verbrecher und Phantasten bedrohen unsere junge Freiheit. Wo mehrere an der Freiheit teilnehmen wollen, mutz eine Satzung sein. Die Satzung des deutschen Volkes, die Verfassung zu schützen, seid Ihr berufen. Sticht als Feinde des Volkes, nicht als Feinde der arbeitenden Bevölkerung, al» ein Teil de» deutschen Volke», al» «in. lebendige» Glied Berlin, 28. Die Regierung hat ick einem Funkspruch an alle gegen die aus deutschfeindlichen Quellen fortgesetzt verbreiteten falschen Meldungen über die Zustände in Ober schlesien und die angeblichen Greueltaten dortselbst Stellung genommen. Der Ausnahmezustand könne nicht abgebaut wer den, bevor nicht völlige Ruhe eingekehrt und die Arbeit wieder ausgenommen worden sei. Die polnische Regierung würde sich ein Verdienst um den Frieden und das Wohl der oberschlesischen Bevölkerung erwerben, wenn sie ihrerseits aus eine Beruhigung der öffentlichen Meinung hinwirkte. Wie die Parlamentarischen Politischen Nachrichten hören, werden" die von der Negierung bewilligten 500 Millionen Mark zur Senkung der Lebensmittelpreise um 50 Millionen erhöht, die vorzugsweise leistungsschwachen Gemeinden zugute kommen sollen. Zn Halle a. S. tagte die Reichskonferenz der Betriebsräte Deutschlands, auf der nach dem „Lokalanzeiger" nur Teil nehmer gelitten wurden, welche auf dem Boden der Diktatur des Proletariats stehen. Deshalb wies man zwei Mehrheits sozialisten ab, welche die Fünfzehnerkommission der Hamburger Werften vertraten. Es wurde unter Ausschluß der Oefsent- lichkeit verhandelt. Am Schlüsse der Tagung wurde mit dem Sitz in Halle eine Zentralstelle und mit dem Sitz in Leipzig eine Zentralnachrichtenstelle geschaffen, deren Leitung Geyer-Leipzig erhält. Wie ein roter Faden zog sich durch die Tagung die Klage, datz man leider dem deutschen Arbeiter keine revolutionäre Forsche mehr zutrauen könne. Die Pariser Ausgabe des „Newyork Herald" meldet, datz eine Botschaft Wilsons an den Kongretz um Ratifizierung des Friedensvertrages mit Deutschland bis zum 20. Sep tember ersucht. - Nach der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" hatte eine im Kreise Lötzen abgehaltene Versammlung das Kriegsministerium gebeten, wegen der Unsicherheit der politischen Lage die Reichs- wehrtruppen nicht aus Ostpreutzen zurückzuziehen. Darauf traf aus dem Kriegsministerium der Bescheid ein, datz die für die Umbildung des Heeres auf Grund des' Friedensvertrages gegebenen Anordnungen den ausgesprochenen Wünschen Rech nung tragen, und datz Ostpreutzen im Verhältnis zu dem! übrigen Reiche stärker mit Truppen belegt bleibt. Sondtrbuvg, 26. 8. Heute vormittag traf der fran zösische Panzerkreuzer „La Marseille" auf der hiesigen Reede ein. Das Schiff konnte an der Brücke nicht anlegen und machte vor der Marinestation fest. Da eine Anmeldung nicht erfolgt war, begab sich der wachthabende Offizier der Station an Bord des Kreuzers und legte im Namen des Reiches ausdrücklich Protest ein igegen die widerrechtliche Be nutzung von Reichsanlagen durch ein Ententeschiss. Nach der Antwort des Schifsskommandanten ist das Einlaufen und die Benutzung der Marineanlagen auf Aufforderung de» dänischen Empfangskomitees geschehen. Aus den Hinweis, datz die Admiralität das Gesuch des Schiffes wegen Anlaufens der nordschleswiaschen Küste überhaupt nicht genehmigen würde, erwiderte der Kommandant, er handle im Auftrage seiner Regierung und der internationalen Kommission in Kopen hagen. >!!!>! Wien, 26. 8. Nach einer Meldung des Korrespondenz büros. ist heute früch ein neuer Transport der Mackensen- Armee von 1300 Mann hier eingetroffen. Washington, 26. 8. (Reuter.) Nach einem vom Senats- ausschutz für auswärtige Angelegenheiten angenommenen Ber- besserungsantrag zum Friedensvertrag werden sich die Ber einigten Staaten an der internationalen Kommission zur Fest setzung der Grenze zwischen Deutschland und Belgien nicht beteiligen. Ferner wurde eine Reihe von Verbesserungsan trägen angenommen, durch welche die Bereinigten Staaten von der Vertretung in anderen Kommissionen ausgeschlossen werden, da andernfalls zahlreiche Aenderungen im Friedens vertrag notwendig werden würden. Der Ausschuh für Wieder gutmachung wird indessen hiervon ausgenommen. Washington, 26. 8. Die Vertreter der Arbeiter in den Eisenbahnwerkstätten haben den Kontrolleur der Eisenbahnen davon in Kenntnis gesetzt, datz sie eine Regelung ihrer For derungen auf der von Wilson vorgeschlagenen Grundlage nicht annehmen können und datz sie unverzüglich über den Streik abstimmen werden. Versailles, 26. 8. Einer der ältesten und angesehensten flämischen Aktivisten, Franz Reinhaerdt, ist gestern in Brüssel verhaftet worden. Versailles, 26. 8. Nach Meldung des „Newyork Herald" sollen die Beziehungen zwischen Belgien und Holland an der Grenze von Limburg zu wünschen übrig lassen. Die hollän dische Negierung hat den an der Grenze wohnenden bel gischen Bauern verboten, ihre auf holländischem Boden be findliche Ernte einzubringen. Als Gegenmaßnahme hat die belgische Regierung ein gleiches Verbot 'für Holland erlassen. Holländische Architekten, welche auf einer Ausstellung in Brülsel für den Wiederaufbau ausgestellt hatten, haben ihre Werke zurückgezogen. Versailles, 26. 8. Im Elsaß kommt es fortgesetzt zu Zusammenstößen zwischen französischen Soldaten und Ein wohnern, die deutsch sprechen. Sic werden von den Soldaten mitzhandelt, so datz der Kommandant von Kolmar sich ge nötigt sah, die strengsten Strafen anzudrohen, wenn derartige Vorfälle sich wiederholen sollten. Berti». 26. 8. Nachdem die Nationalversammlung sich für die Abschaffung der Zwangswirtschaft von Häuten, Leder und Lederwaren ausgesprochen hat, ist die Aushebung der Bezugs- Ichetnpflicht für Schuhwaren in den nächsten Tagen zu erwarten. E» find Maßnahmen in Aussicht genommen, den Schubbedarf der minderbemittelten Bevölkerung zu angemessenen Preisen stcharuftellm. London, 28. 8. Dem Dubliner Blatt Evening Herald zu folge werden die Sinnfeiner diese Woche in Irland eine fünf- prozentige Anleihe von 250000 Pfd. Sterling ausgeben. Die Zinsen sind erst 6 Monate, nachdem die irische Republik von allen Völkern anerkannt ist und die Engländer Irland ge räumt haben, zahlbar. Die Anleihe soll dazu verwendet werden, die irische Sache in der ganzen Welt zu fördern, irische Kon sulate im Ausland einzurichten und den irischen Handel und die Industrie zu unterstützen. Haag, 28. 8. »Set Vaderland" meldet, datz da englische Minister Barne» den Poften eine« englsichen Gesandten tn Batin mdaültiaabgelehnt hat. G» werden fetzt im Zusammen- dang mit der Frage der Besetzung d«, Bulmer Poften» die Arbeitaftlhr« Clyne» und Artur Henderson genannt, Papier-, Pappen-, Zellstoff- «ob HolzstofftndnsM«. Da Arbeitgeberverband der Deutschen Papier-, Pappen-, Zellstoff- und Hohstoffinduftrie tn Balin, der Verband da FabrUarbettu Deutschland», da Zentralverband christl. Fabrik- und Trans portarbeit« und da Gewukoaein deutsch« Fabrik- und Hand arbetta haben beantragt, den zwischen ihnen am 4. Äunt 1S1S ueschloßenen Gesamtarveitsoatrag für da» Gebiet des Deut schen Ruche« lür allgemein verbindlich zu «klären. Die be- rrosfenen Firmen de» Kammerbezirke», die dem Arbeitgeberver band nicht angeschlossen find, waden gebeten, falls sie Ein spruch gegen die Verbindlichkettserllärung zu «heben gedenken, ottsen muer eingehender Begründung bi» spätestens zum 29. August MS auch bet du Handelskammer Chemnitz anzubringen. ,1^ vo» der Handelskammer. Bezirk,«stngesesfenen Firmen, welche Inlerelfe an HolMracken-Lieferungen haben, kann empiohlen waden, einen bei da Handelskammer Chemnitz ein- gegangenen Bericht üb« diesen Gegenstand einzusehen. - Bon Firmen, die Verkehr mit Japan unterhalten bezw. solLm aus- mW» woüenTLnn An yattaultch« «ätchs «b« M Bn- tretung deutsch« Kaufleute tn Japan in d« Nuekunstsftelle der Kamm« einaesehen waden. — Uebrr den Durchfuhrverkehr Regierung, bald wird es Euch von und na» Leutsch-Oeftar^ch Annen Jnt«eßmten tn d« „ach fünfjährigem Kriege körper Kanzlei da Handelskamm« Chemnitz noch nähere Mitteilungen erhalten. sZ Ausrüstung,ftüS« au» He«r»btItSndin für dl, St» «ohnerwehren. In Rücksicht darauf» datz namentlich bei nächt lichen NundZLngen die Bekleidung beschädigt werden kann Ubyv» Vik rrra-l vreroen rann, war beim Sächsischen Ministerium für Milsiärwesen beantragt s worden, aus Beständen des alten Heeres Röcke, Blusen, Mäntel, Stiefel usw. ohne militärische Abzeichen den Einwohnern berekt zu stellen und gegen ganz geringe Bezahlung an Minderbemittelte abzugeben. Wie unser Vertret« an zuständiger Stelle des Mi nisteriums für Militärwefen erfährt, konnte von diesem bisher noch keine Entscheidung auf den Antrag erfolgen, da diese An- aelegenheit nur von reichswegen erledigt werden kann. Das Ministerium hat den Antrag an das Reichswehrministerium nach Berlin unter Befürwortung weiteraegeben. Eine Antwort der Reichsstelle ist bis jetzt noch nicht erfolgt. s Früh«« Zusammentritt der Volkskammer. Die Sächs. Regierung hat den Wunsch ausgesprochen, daß die bis zum 24. Oktober vertagte Volkskammer schon zu einem, früheren Zeit punkte ihre Sitzungen wieder aufneomen möchte. Es gilt vor allem die sächsische Verfassung mit der neuen Neichsverfaßung so bald als möglich in Einklang zu bringen und auch das Uebe» gangsgesetz für das Volksschulwesen nach den neuen Neichs- bestimmungen zu überprüfen. Wie wir hören, soll der Sitzungs beginn möglichst für Ende Septemb« oder Anfang Oktober an- gesetzt werden, dafern es zu ermöglichen ist, datz die Landessynode, die den Sitzungssaal für diese Zeit «beten hat, eine Aenderung treffen kann. s Deutschs Kriegsanleihen zogen am 27. August an der Berlin« Börse bet 79,72-79,30 ca. Vs Prozent an. s Da» Ende der sächsischen Militärverwaltung. Das sächsische Ministerium für Mmtärwesen wird mit Ablauf dieser Woche aufgehört haben zu oestehen. Der gegen wärtige Minister für Milstärwesen Kirchhof wird zurücktreten. Sachsen wird bis zur endgültigen Ausgestaltung des Reichs wehrministeriums eine Reichswehrbefehlsstelle mit dem Sitz tn Dresden «halten, gleiche Befehlsstellen sind für Preußen, Bayem und Württemberg errichtet worden. Der am Montag in Dresden eintrettende Reichswehrminist« Noske wird, wie verlautet, als Vertret« des Reiches die sächsische Heeresverwaltung und das sächsische Heereskontingent übernehmen. — Der gegenwärtige militärische Oberbefehlshaber für Hachsen, General Fortmüller, hat sein Abschiedsgesuch eingereicht, lieber seinen Nachfolger ist zurzeit noch nichts bekannt. srg Zur Aufklärung über du» Schicksal Vermißter gelangt zurzeit ein Suchblatt kostenlos zur Verbreitung, tn welche» »«- mitzte ehemalige Kriegsteilnehmer all« Truppengattungen auf- geführt find. Da» Blatt wird nach allen Gegenden vasandt unp werden besonders Bahnhofswirtfchasten, Banken, Kaffee», Frileurgrschäfte, Gastwirte, Hotel», Vereine usw., fern« auch bereits zuruckgelehrte Gefangene gebeten, dasselbe, fall» noch nicht «halten, ungesäumt vom Verlag des Kriegs-Vermißten-Such- blatt, Berlin SW. 48, Friedrichs»!. 248, kostenlos anzuford«n. La Verlag «bittet gleichzeitig die Mitarbeit und Unterstützung de» Publikum» durch Ädreßeyangabe von Personen, welchen da» Suchblatt noch zugeftell» waden soll. — Dresden. Gestern abend kurz vor 1ü Uhr wurden die Bewohner da Viltoriaftraße durch Schüße «schreckt, die von einer Patrouille abgegeben worden find. Diele «kannte einen jüngeren Mann in Matrosmuntform al» einen deijenigen, die an den Uebafall auf den Spielklub aus dem Weißen Hirsch beteiligt gewesen find. Da junge Mann wurde zum Steben- bletben aufgesordat, «griff aber die Flucht, und daraufhin sandte ihm die Patrouille mehrere Schüße nach, von denen ein« den Flüchtling tn den Oberschenkel traf. —Z Leipzig. Am Dienstag vormittag waren die Zeitungs- trägerinnen sämtlicher Leipziger Zeitusigen einschließlich der un abhängigen Volkszeitung tn den Streik getreten. Sie forderten u. a. eine bedeutende Lohnerhöhung, Ueberstundenbezahlung, Wegfall der Sonntagsausgabe u. a. Der Streik ist jedoch nach halbtägiger Dau« betgelegt worden. — Chemnitz. Ein Zivilist, d« wegen Belästigung von Reichswehrsoldaten festgenommen werden sollte, «griff die Flucht und lief vom Johannisplatz die Theaterstratze entlang davon: du Posten am Kasino schoß nach dreimaligem Haltruf auf den Fliehenden und traf unglücklicherweise in der Dunkelheit eine Angestellte des Cafes Kunze, die durch den Schuß, anscheinend leicht, verletzt wurde. Der flüchtige Ztvillst entkam. Freiberg. Um die ständig zunehmenden Feld- und Forst diebstähle zu verhindern, hat die Amtshauptmannschaft im Ein- vernehmen mit dem Bezirksausschütz angeordnet, daß von 8 Uhr abends bis Sonnenaufgang auf Feidern, Wiesen und Wäldern, Feld- und Waldwirtschaftswegen sich niemand ohne obrigkeitlichen Ausweis aufhalten darf. —Z Oewnttz t. B. Bei der am Sonntqg vorgenommenen Wahl für den Arbeiterrat erhielten die Festbejvldeten zwei, die Kommunisten fünf und die Unabhängigen acht Sitze. — Plauen. Em Ende mit schrecken hat, wie schon gemel det, d« Treuen« Mörd« Alfred Hübn« und seine Familie gefunden. Es scheint keinem Zweifel zu unterliegen, datz der gewalttätige Mensch seine 28jährige Ehefrau und sein 5jährige» Kind «schossen hat, al» « keine Möglichkeit mehr sah, zu ml- rmnen, woraus « dann die Waffe gegen sich selbst richtete Vorher hat u ab« augenscheinlich noch sein Anwesen tn Brand gesteckt. Die Handgranaten, dle das Feu« kaum »«urlacht Ha den können, foüten den Mörd« nur von der Schießerei ab- bringen. Äon Hübn«» Schüßen wurde zu«st d« Gendarmerie- Wachtmeister Morolscheck au» Auerbach tn den rechten Unterarm getroffen. Eine Kugel tn da» Dachfenster de» gegenüb« liegen- oen Hause» traf die infolge der Schüße wach gewordene 45 Jahre alle Ehefrau de» Handarbeit«» Porsch, die tot zujam- menbrach. Durch die Loslür brachte der erschrockene Mann tetne beiden Töchter tn Stcherhett vor weiteren Schüßen. D« 7jäh- rtge Paul Pflugbeil «hielt einen Stretsschuß an die rechte Kür- p«seite, und dte Frau de» Knegsinvaltden Hendel wurde durch Hüstjchuß schwer »«letzt. Hendel, du ein Bein ink Kriege ver- toren hat, «litt bet du Kunde von du Verletzung sein« Frau einen Schlaganfall. Kurz nach 9 Uhr stellte Hübn« das Schie ßen ein, und bald drangen Rauch und Flammen durch da» Lach de» Hause», in da» jetzt mehrere'Handgranaten geworsen wurden. Auch sie »«mochten noch nicht zum Ziele zu führen, denn durch da» «neut ausgenommene Feu« Hübn«» wurde Frau Hendel vuwundet. Lebhafte» Maschtnmgewehrseu« letzte nun «n, während dte Feuerwehr dem stärk« werdenden Brande zu Leibe ging. Al» nun schließlich d« unselige Mensch wohl gar keinen Ausweg mehr wußte, letzte er selbst seinem Leben eln Ziel, indem « sich «schoß, nachdem « Frau und Kind ge lötet hatte. Ihre Leichen fand man «ft nach wetteren Ablöschen oe» Hause» im vollständig'h«uilt«gebrannten Bodenraum mit Schußwunden durch dte Brust und stark oerkohlt aus. Müs d«M Dass»!« Hauptbaynyof tms »kn Aagarettpij mit hundert kranken Heimkehrern aus englischer Gefangenschaft auf französischem Boden ein. Die Insassen des Zuges brachten eine Bittschrift an die deutsche Regierung mit. die von Tau senden von Kriegsgefangenen unterschrieben ist und um drin gende und rasche Hilfe ersucht. Die Gefangenen werden regel recht gegen die Heimat aufgeheßl, indem ihnen mitgeteilt wird, daß Deutschland auf Rückgabe seiner Gefangenen ver zichte. Die Bittschrift wurde sofort an die Neichsregierung weitergegeben. ! ! - ! Eine neue Warmma -er Entente au Rnmiinien Di« Friedenskonferenz hat am 25. August durch die Ver mittlung des französischen Geschäftsträgers in Bukarest an die rumänische Regierung eine Note gerichtet, die besagt, daß nach Meldungen, die die Konferenz von der in Ungarn weilenden interalliierten Militärkommission erhalten habe, die Rumänen sortfahren, in Ungarn Requisitionen zu machen, die drohen, Ungarn von seinen Mitteln zu entblößen. Der Oberste Rat hat mit peinlicher Verwunderung von diesen Nachrichten Kenntnis genommen und sestgestellt, daß Rumänien trotz der gegebenen feierlichen Erklärung in diesen Handlungen fortfährt. Die Konferenz besteht darauf, daß die rumänische Regierung aus ihre Note vom 23. August antwortet und ersucht die rumänischen Behörden, diesen Zuständen ein Ende' zu bereiten, andernfalls sich Rumänien den folgenschwersten Konsequenzen aussetzen würde. Die bevorstehende Annexion Mexikos Laut Pressebüro „Radio" meldet „Newyork Sun" aus Washington, daß die Pläne für eine Intervention der Ver einigten Staaten zu Lande und zu Wasser in Meriko fertig gestellt sind. Das Blatt hat diese Nachricht aus bester Quelle erhalten und fügt hinzu, die nächsten Ereignisse müßten wohl oder übel als unvermeidlich angesehen werden. Zunächst müß ten die Vereinigten Staaten in Meriko intervenieren und die mexikanischen Angelegenheiten ebenso vollständig übernehmen, wie seinerzeit die kubanischen. Als Hauptgrund für die Be setzung Merikos durch Amerika gibt das Blatt den voll ständigen Verfall Merikos an. f K« Heimat «ut Valetta«! ' i >' Frankenberg den 28. August 1919. Her Garnison. Da» 1. Batl. Reichsw.-Regt. 37 ist am Mittwoch kur, nach Mittag unt« dem Spiel d« Regiments- kaprlle in Frankenberg, wo e» bi» auf wett««» seine Garnison hak, etng«ückt und hat dte ihm zugewiesene Kaserne bezogen. Der Regtmentaftab mit da Musik und dem 2. Batl. 37 liegt tn Leisnig, da» 3. Batl. tn Döbeln. feg GAchSsUtiubUSu«. Am 1. Septemb« sind es 50 Jahre, daß da» „Restaurant zur Börse" im Besitze d« Familie Richt« isti Ende August 1869 zög der damalige Stellmacher- metster Hugo Richter sen. mtt sein« Familie von Hainichen nach hi« und kaufte das Grundstück von Ephraim Lippmann. Al» „Richters Restaurant" wurde es «öffnet. Durch Zu reden du vielen Stammgäste benannte es in späteren Jahren d« Vater Hugo Richt« „Restaurant zur Börse". Nach Ableben des Besitz«« 1895 übernahm es dte Witwe, jetzt »erw. Böhme, bis 1900. Dann hatte es Gastwirt Otto Günther 3 Jahre pachtweise. Am 1. April 1903 wurde das „Restaurant zur Börse" vom jetzigen Besitz« DuftavRichter von der Mutt« käuflich erworben und ln der allen Weise weitergeführt. Ein manch« von den noch lebenden allen Stammgästen wird sich noch an dte schönen „Mörgensprachen" in der „Börse" erinnern. s TodeasaU. Auf einem Waldspaziergang bet Warmbad Wolkenstein, wo « zur Sommerfrische weilte, wurde Seminar- Obuhehr« a. D. Franz Ebn« aus Borna von einem Herzschlag «eilt und verschied sofort. Seminar-Oberl. Ebner wird den älteren Einwohn«» unser« Stadt noch in gut« Erinnerung stehen. Er amtierte Ende der 60« Jahre an d« hiesigen Volks schule und «freute sich dank seiner gesellschaftlichen und sonstigen Talente allgemeiner Beliebtheit. Mit Frankenberg verbanden ihn auch noch nahe oerwandtfchastliche Beziehungen. s Zu Gefchworenen für die 2. Sttzungsperiode des Schwur gerichts Chemnitz, dte tn der zweiten Hälfte des Monats Sep temb« abgehallen werden soll, wurden u. a. ausgelost: Kauf mann Kurt Schieb!« in Frankenbeerg, Kaufmann Goldammer in Äuuswalde und Fabrckbes. Arthur Schlenzig in Krumbach. sw vom Befehlshaber Chemnitz unro uns mttget«ll: Dank da tätigen Mitarbeit d« Zivilbevölkerung liegen beim «efehl»haba nunmehr über den V«bletb sämtlich« seit den Vorgängen vom 7. und 8. August »«mißten Retch»wehrange- hörigen sichere Nachrichten vor. Hiermit finden gleichzeitig alle »«breiteten Gerüchte üb« noch zurückgrhalime Soldaten ihre Erledigung. sh Zahlung»»«rbot gegenüber russischen Randstaate« — Beschlagnahm« deatlchrr Guthaben tn Statten. Der Handels kammer ist em Bericht zugegangen, welcher die Zahlungsleistung und Zahlungsannahme aus Schuldoerhältnißen mit Angehöri gen d« russichen Randstaaten behandelt. Bezirkseingesessenen Firmen kann in der Auskunf.sstelle d« Kammer Einblick in diesen Bericht gewährt werden. — Desgleichen kann Einsicht ge nommen werden in einen anderen Beruht, welcher zwar betont, daß in Uebereinstimmung mit den Bestimmungen des Friedens vertrages die Beschlagnahme der deutschen Guthaben in Italien noch nicht aufgehoben ist, der ab« nicht ganz ungünstige Aus sichten «öffnet und für später etwa zu unternehmende Schritte Anregungen gibt. sh ««rhmdlichUyterUSruug eine» Tarifverträge» l« LiafdiMgewerba: Der R«ch»v«vand des Deutschen Tufbau- gewerve» und d« Deutfche Arbettgebabund für da» Bauge- ««be, beide tn Balin, haben beantragt, dm zwischen ihnen, dem Deutschen Bauarbettrroaband, dem Zentraloerband chrtft- sich« vauarbAter Deutschland» und dem Zentraloaband dv Maschinisten, Hetz« und oawandtm Berufsgenoßen Deutsch land» am 17. April 1919 abgeschlossenen Tarifvertrag sür das Gebiet de» Deutschen Reiche» für allgemein verbtndltch zu er- kläre«. Die betroffenen Firmen de» Kamm«bezirk», di« dm vorgenannten Verbänden od« deßm Untergruppen nicht ange schloßen find, werden gebeten, fall» fie Einspruch gegen die VadmdltchkettterklSrung zu «hebm beabsichtigen, dielen bt» spätesten» 29. d. M. auch bei da Handelskammer Chemnitz anzubringen. sh v«bindllchkeit»«NSrung «in« Tarifvertrag«» in de,
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