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Wilsdruffer Tageblatt : 03.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193507037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19350703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19350703
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-03
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.07.1935
- Autor
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Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Das .Wilsdruffer- Tageblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 U^r. Bezugspreis monatlich 2,— NM. ifrei Haus, bei Postbestcllung !,80 NM. zuzuglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpfg. Alle Postanstaltcn und Post- Goten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- W0MeNvlat1 sUk WllsdrUfs U. UM^tfleNd gegen. Im Falle höherer Gewalt,Krieg od. sonstiger . Betriebsstörungen besteht Kein ^Anspruch auf Lieferung der Zeitung^ oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingcsandter Schriftstücke alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks durch Klage eingezogcn werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Anzeigenpreise laut aufliegendem Tarif Nr. 4. — Nachweisungs-Gebühr: 20 Rpfg. — Dorgeschriebene Erscheinungstage und Plagvorschriften werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen- Annahme dis vormittags W Uhr. , . .. m anr^ür dir Richrigdti! drr durch Ferurus üdcrmil. Fernsprecher: Amt Wltsdruss Nr.806i-I>en Anzciarn übcrueh^ mcu mir kciuc l^cwähr. — - — Jeder Radattanspruch Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten, des Stadl rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 152 - 94. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt* Wilsdrufs-Dresdcn Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 3. Juli 1935 Wrergedanke und Selbstverwaltung Wir entnehmen diese Ausführungen des Staatssekretärs und Chefs der Reichskanzlei Dr. Lammers einem die Grundlagen und Auswirkungen der neuen Gemeindeselbst- verwaltüng darstellenden Aufsatz aus dem Juliheft der „Europäischen Revue*. Die Selbstverwaltung ist die Form der Verwaltung, die im besonderen Maße geeignet ist, den innigen Konnex zwischen der Verwaltung und dem Volksleben herzustellen. Durch diese Form der Verwaltung wird ein mal die Verwaltung selbst durch die Kraftströme des praktischen Lebens immer von neuem befruchtet und ihre Abkapselung verhindert. Ans der anderen Seite ist sic ein hervorragendes Mittel, um im Volke den Gemeinsinn zu wecken, lebendig zu erhalten und zu vertiefen. Es war der verhängnisvolle Irrtum des Liberalis mus, daß Selbstverwaltung nur in der Form des Par lamentarismus möglich sei, sie also nur dann zur Ent faltung zu kommen vermöge, wenn die Masse der Re- grerten die Entscheidungen der Regierung selbst zu treffen habe. Der Irrtum, daß Selbstverwaltung und Parla mentarismus ein und dasselbe sei, war schließlich so weit gediehen, daß viele, als mit dem Nationalsozialismus der Führergedanke in Regierung und Verwaltung zum Durchbruch kam, das Ende der Selbstverwaltung über haupt gekommen sahen. - Auch der Nationalsozialismus ist tief durchdrungen von der Richtigkeit und der Bedeutung der Selbstverwaltung. Der Führer und Reichskanzler hat als der Schöpfer des neuen Staates bei verschiedenen Ge legenheiten die Notwendigkeit der Erhaltung der Selbstverwaltung betont; denn in ihr wirke sich die initiative Kraft des Volkes in der Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten aus; allein, die Selbst verwaltung dürfe unter keinen Umständen so wie früher dem zersplitterten Willen des Volkes und den streitenden Parteien ausgeliefert werden. Hieraus ergibt sich als eine der besonders wichtigen Aufgaben des National sozialismus: die Synthese zwischen Führergedanke und Selbstverwaltung, die Verwirklichung des germanischen Prinzips des Eigenlebens einer Gefolgschaft unter einem aus ihr hervorgewachsenen Führer. Die Entscheidungen in der Verwaltung der Gemeinde werden entsprechend dem Führerprinzip einzig und allein durch den Bürgermeister getroffen. Er ist der Führer der Gemeinde. Soweit bisher Gemeindevertre tungen, Ausschüsse usw. zu Beschlüssen, Entscheidungen oder Wahlen zuständig waren, tritt an ihre Stelle der Bürgermeister. Er vereinigt Entschließung und Aus führung der Entschließung in seiner Hand. Diese Führer stellung des Bürgermeisters wird nicht dadurch beeinträch tigt, daß die Deutsche Gemeindeordnung bestimmte, ein zeln aufgezählte Entschließungen zur Wahrung ihres Einklangs mit der Partei und mit den Zielen der Staatsführnng an die Zustimmung des Beauftragten der NSDAP, oder an die Genehmigung der Aufsichtsbehörde knüpft und für wichtige Entschließungen zur Wahrung der Verbundenheit der Gemeindeverwaltung mit der Bürgerschaft eine vorherige Beratung des Bürger meisters mit den Gemeinderäten vorschreibt. Die Regelung der Bestellung d Bü rger - meisters bietet die Gewähr, daß Führer der Gemeinde nur eine Persönlichkeit wird, die dem praktischen Leben nicht fremd gegenübersteht, aus dem Volk herauskommt und das nationalsozialistische Gedankengut in der ge samten Gemeindeverwaltung verwirklicht. Der Bürger meister ist nicht etwa ein über die Gemeinde gesetzter Staatsbeamter, sondern steht als Spitze der Gemeinde innerhalb der Gemeinde. ^Dem Beauftragten der Partei steht das Vorschlagrecht für den zu ernennenden Bürger meister zu. Die NSDAP., die an die Stelle der früheren Vielzahl der Parteien getreten ist, stellt heute den alleini gen politischen Willensträger des Volkes dar. Durch sic wird der politische Wille des Volkes, wie es früher durch die Parteien geschehen sollte, zum Ausdruck gebracht, jetzt allerdings nicht mehr in der chaotischen Zersplitterung der Meinungen, sondern ausgeglichen, gesichert und ge ordnet durch die eine Partei und ihren Beauftragten. Das genossenschaftliche Element der Steinschen Selbstverwaltung, die Mitwirkung der in der Gemeinde lebenden Bürger, wurde nach dem Vorbild des Preu ßischen Staatsrats in der Deutschen Gemeindeordnung verankert. Diese Mitwirkung besteht in der Beratung des Bürgermeisters durch die Gemcinderäte, Beiräte und die zu ehrenamtlicher Tätigkeit bestellten Bürger. Durch sie kommen die Wünsche, Auffassungen und Interessen der verschiedenen wirtschaftlichen, kulturellen und berufs mäßigen Gruppen zum Ausdruck. Andererseits haben sie den Maßnahmen des Bürgermeisters Verständnis in der Bevölkerung zu verschaffen, um dadurch eine ihrer Ver bundenheit bewußte und vertrauensvolle Gemein schaft zwischen Führung und Gefolgschaft zu sichern. Der Bürger wird tätig und nicht diskutierend eingegliedert. Die Gemcinderäte werden nicht wie bisher Der Besuch des polnischen Außenministers. Die polnische Presse spricht von Befestigung der gutnachbarlichen Beziehungen. Der Besuch des polnischen Anßcnininistcrs B e ck in der Reichshauptstadt findet in der polnischen Öffentlichkeit ehr liche Billigung. Der Minister wird von seiner Gattin, vom Kabincttschcf des Autzcmm- nisteriums, Grafen Lu- bicnski, und von seinem persönlichen Sekretär begler- tct. Nach dem Berliner Be such wird sich Außenminister Beck, wie aus Warschau ver lautet, mit seiner Gattin in einen d e u t s ch e n K u r o r t begeben, wo Frau Beck einige Zeit zur Mr bleiben wird. Die halbamtliche polnische Zeitung „Gazeta Pols- k a" gibt der Reise den Cha- zu dem Aufenthalt von Nii- Reichsminister Dr. Goebbels in Polen. Mit Rücksicht auf die polnische Nationaltrauer habe Minister Beck der deutschen Einladung nicht früher Folge leisten können. Der ebenfalls der Regierung nahe stehende „Krakauer Kurier* bezeichnet den Besuch als einen neuen Beweis der Stabilisierung der normalen und gut nachbarlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen, In einem langen Telegramm aus Berlin berichtet der „Kurjer Poranny": Auf deutscher Seite sehe man dem Besuch mit unverhohlener Genugtuung entgegen, vor allem deshalb, weil schon dreimal deutsche Minister in Warschau gewesen sind — Ministerpräsident Göring war zweimal in Warschau — und weil gerade diejenigen Mi nister, die dem Reichskanzler am nächsten stehen, Gelegen heit hatten, persönliche Verbindungen mit polnischen Poli tikern anzuknüpfen. Man nehme in Warschau an, daß Oberst Beck in seinen Berliner Unterhaltungen nicht nur Angelegenheiten der Sicherheit Polens, sondern die Gesamtheit der laufenden politischen Fragen berühren werde. Die wichtigste Frage werde vielleicht der Ostpakt sein, der nach dem letzten Besuch Edens in Paris wieder in die diplomatische Unterhaltung zurückgckehrt sei. Österreich im ischechischen Fahrwasser. Gemeinsame Verfolgung nationaler Deutscher. Es verlautet, daß bei dem letzten Zusammentreffen zwischen dem österreichischen Außenminister Berger« Waldenegg und dem tschechoslowakischen Außen minister Benesch neben anderem auch die Möglichkeit einer engeren Zusammenarbeit der österreichischen und tschechoslowakischen Polizeiorgane beschlossen wurde. Diese Besprechungspunkte sollen bereits greifbare Formen angenommen haben. So wurde Ende Juni österreichischerseits der tschechischen Polizei der Ent wurf eines Abkommens vorgelegt, demzufolge die tschechoslowakische Polizei angewiesen wird, alle österreichischen S t a a t s a n g e h ö r i g en, die die tschechische Grenze nach Deutschland überschreiten wollen und sich nicht im Besitz eines deutschen Einreisevisums be finden, anzuhalten und an Österreich auszuliefern. Als Gegenleistung im Rahmen des erwähnten Ab kommens können die tschechoslowakischen Behörden von feiten Österreichs die Auslieferung tschechoslowakischer su d e tend e utsch e r Militärflüchtlinge ver langen. Neutralisierung Österreichs? Die Pariser Zeitung „Le Jour* gibt eine Lon doner Meldung wieder, wonach in den diplomati- schenenglischen Kreisen eine nichtamtliche öster reichische Anregung lebhaft erörtert werde, die den tschechoslowakischen Vorschlag einer Neutralisie rung Österreichs nach schweizerischem Vorbild auf greife. In amtlichen englischen Kreisen erklärt man, daß England zwar bereit sei, alle Bemühungen zur Ent spannung der Lage in Mitteleuropa diplomatisch zu fördern, daß England aber keinerlei Verpflichtungen übernehmen könne, die seine militärische Intervention vorsehen würde. 7000 polnische Rückwanderer. Aus Frankreich treffen in den letzten Tagen fast fort gesetzt polnische Arbeitslose in Warschau ein, die aus Frankreich aus gewiesen sind. Im ganzen sind im Laufe der letzten Wochen 7000 Rückwanderer in Polen eingetroffen. SÄÄMe BcrimttlW im MWMmWt. Verstimmung zwischen London und Rom — Wie verhält sich Paris? Edens Mitteilung im englischen Unter haus, daß er im Auftrage der britischen Regierung dem italienischen Regierungschef Mussolini erklärt habe, England sei bereit, Abessinien in Britifch-Somali- land einen Zugang zum Meer für den Fall einer güt lichen Beilegung des Konflikts zwischen Italien und Abessinien zu gewähren, sind in London wie in Rom mit lebhaftem Interesse ausgenommen worden. Rom: Keinem Interesse dienend. Die englischen Vorschläge, die, wie die italieni schen Blätter schreiben, Mussolini mit Recht sofort äbgelehnt habe, dienen nach Meinung her italienischen Zeitungen weder den Interessen Italiens, noch denen anderer Mächte. Der Plan, Abessinien durch Britisch- Somaliland einen Zugang zum Meer zu geben, hätte, so meint man in Rom, der Bahnverbindung von Addis Abeba nach Dschibuti in Französisch-Somaliland, auf die Abessinien in seinem Ein- und Ausfuhrhandel bisher allein angewiesen ist, das Wasser abgegraben. London: Europäische Zusammenarbeit gefährdet. In der englischen Presse haben die Erklä rungen Edens und die Antworten des englischen Außen ministers Hoares auf die Anfragen im englischen Unterhaus allgemeines Aufsehen und überwiegend schärfste Kritik hervorgerufen. Wie die Blätter melden, habe die große Mehrheit des Unterhauses während und nach der Sitzung ihrem unwilligen Erstaunen über diesen Vorschlag Ausdruck gegeben. von den Bürgern gewählt, sondern vom Beauftragten der NSDAP, im Benehmen mit dem Bürgermeister aus dem Kreis der Bürger nach nationaler Zuverlässigkeit, Verdienst und Sachkunde auserlesen. Die als Berater in Aussicht genommenen Bürger müssen nicht.Parteigenossen sein, in der Praxis wird es ihre Mehrzahl in der Regel fein. Durch die Tatsache, daß die Gemeiuderäte nicht durch den Bürgermeister, sondern durch den Beauftragten der Partei ansgewählt werden, ist, wie bei der Berufung des Bürgermeisters, der Konnex mit dem Kraftstrom des praktischen Lebens gegeben. Motto ihres Handelns soll- das vom Reichsfreiherrn vom Stein geprägte Wort sein: „Ihre Überzeugung vom gemeinen Besten ist ihre In struktion.* . - . Ein weiteres charakteristisches Merkmal Leder Selbst ¬ verwaltung ist das ehrenamtliche Element. Im Gegensatz zur liberalistisch-materialiftischen Vergangen heit, in welcher Ehrenämter vielfach unter dem aus schließlichen Gesichtspunkt der Erlangung von Bezügen ge wertet wurden, saßt die Deutsche Gemeindeordnung die ehrenamtliche Tätigkeit als uneigennützigen Dienst an der Gemeinschaft auf und baut diese Tätigkeit im Rahmen des Möglichen aus. Der Nationalsozialismus wird unter dem Führer des Deutschen Reiches und Polkes, Adols Hitler, den Auf bau des rechten deutschen Staates Schritt für Schritt weiterführen und vollenden, des Staates, von dem E. M. Arndt sagte: Der Gerechte wird führen und der Freie wird gehorchen.
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