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Erzgebirgischer Volksfreund : 26.04.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-191704260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19170426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19170426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1917
- Monat1917-04
- Tag1917-04-26
- Monat1917-04
- Jahr1917
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 26.04.1917
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Die Neichsregierung über die Kriegsziele. Die „Nor'od. Allg. Ztg." schreibt: Air die Reichsleitung wird erbeut von zwsi Seiten die dringende Aufforde rung geringer, jru stampf der Meinungen über die Kriegs- ziele Stellung zu nehmen. Ankab zu dieser Aufforderung hat die Erklärung der sozialdemokratischen Partei gege ben, die sich in Wiederholung ihrer früheren Erklärungen für einen Frieden ohne Annexionen und Kriegsentschädigungen aus- spricht. Von dieser Sette wünscht man, daß die Negierung sich diesen Inhalt der Resolution zu eigen macht. Die Gegen seite verlangt, dab der Reichskanzler entschieden die sozial demokratisch« Erilärung bekämpft. Seit der Freigabe der Kriegszielervrterungen hat unsere Oefsmtlichkslt weitestgehende Möglichkeit, ihre Ansichten zum Ausdruck zu bringen. Die Grenzen, innerhalb deren sie sich krallen, müssen durch ihr va terländisches Gewissen bestimmt werden. Die Negierung trat das, was von ihr über die Kri le gesagt werden kann, mitgeteilt und kann gegcnw.. ig kein« weiteren Erklärungen geben. Sie wird un beirrt durch das Dräng«n von beiden Seiten den Weg weiter gehen, den ihr Gewissen und Verantwortung vor dem Lande vorschreibcn. Ihre Aufgabe ist es, soweit wie möglich den Krieg zu einem glückliche-» Ende zu brin - tz « n. Dem stehen vor ollem die wahnwitzigen Krie g s - zielforder ungen unserer westlichen Feinde ent gegen. Die feindliche Presse schiebt unzweAZHast unter stren gen Bindungen, aber trotzdem bleibt es doch deine kmswsrt, -atz sie weder in der Frage der Annerronm noch in dec Frage der Kriegsentschädigungen die geringsten Abstriche von ihren unsinnigen Fordecungen gemacht hat. Nus.englischen und fran zösischen Blättern kann man sich täglich davon überzeugen, daß die militärische Offensive mir einem Trommelfeuer auf der ganzen Presscfront begleitet wird. Llond Ge org« zieht die Hindenburglini« am Rhein, und di« französischen Blätter sonnen sich in dem Gedanken, daß Wilson ihnen helfen wird, die Nhc in grenze zu gewinnen. Sie haben noch kein Wart amerikanischen Widerspruches gehört. Auch in der Aufstellung ihrer Entschädigungsideen sind die Franzosen nicht faul. Sechs Milliarden jährlich hat sich der „Matin" ausgerechnet. Das sind aber Zahlen, die von ande ren Blättern längst überholt sind. In dem weitverbrei teten Journal verurteilt jemand das deutsch)« Volk zu lang jähriger Sklavenarbeit, damit Frankreich wirtschaft lich alles wieder hereinbringt, was es durch den Krieg verloren hat. Wir erinnern daran, das; dieser Gedanke schon vor einer Reihe von Monaten mit wissenschaftlichem Ernst in englischen Zeitschriften erörtert worden ist. Glauben di« deutschen Sozialdemokraten, gegen dies« Ideen unserer Feinde im Wesden durch Formulierungen aufzukommen? Sie werden Enttäuschungen erleben. Auch in Ruhland, wo die Verhältnisse.noch im Flusse sind, fehlt es keineswegs an K r i e g s z i e l ä u b e r u n g e n, in denen inan Len Einflus; der westlichen Bundesgenossen er kennt. Unsere Feinde sehen alles, was bei uns geschieht, da raufhin an, ob es zur Aufmunterung ihrer eigenen, schwerleiden- Len Bevölkerung ausgenutzt werden kann. Die Urheber der sozialdemokratischen Revolution haben dies bei ihrem Beschluß, durch den sie den Frieden fördern wollten, nicht mit in die Rech nung eingestellt. Wenn nun aber in einem Berliner Bialte von einem Abgrund geschrieben wird, vor dem wir stehen, und in den uns die sozialdemokratische Partei Hineinreiszen wird, so kann dies« Tonart nur Schaden anrichten. So stehen die Dinge in Deutschland nicht, und in solä-em Lichte soll man ijie nicht im Auslande erscheinen -assen. Eine starke, zum Siege führende Politik verlangt Einheit im Innern, und in Dem starken Willen zur siegreichen Verteidigung des Vaterlandes ist sie vorhanden. Der größte Ang nblick deutscher Geschich e. Eine hochpolitisch« Rede hielt der Kgl. sächs. Slaalsminister des Innern, Graf Vitzthum v. Eckstädt, bei der Ein weihung der neuen Dresdener G e w e r ü e t a m m e r: Wir stehen voll Bewunderung vor dan, was unser V.olk in diesem Krieg« geleistet hat. Nun gi? e n u r n o ch , kurze Z«it durchzu halten. Von dem Frieden trennt uns keine Zeit mehr, aber noch gibt cs kein anderes Mittel, den Frieden zu erringien, als den Kamps mit den Feinden; Lie ihn ablehnen. Die Ofxnsiak ast um e Fe -c im O stcn scheint gebrochen, aber bei der Zerrisseihr't der Mieren Ver hältnisse Kwen noch Wochen vergehen e'e sich de- Friedens wille in Ruhland durchetzt. Jin Westen jKwch hab n Eng-! land und Frankreich in ihrem ungsschwächten Vernichmngswillen Neue Massen gegen unser Heer geworfen, das im Begriff ist. Liesen letzten Ansturm unserer Feinde nach schm« em Ringen im bewährten Heldentum siegreich ab;u>ch'a e v Mit der ZuveKäs- sigreit eines Uhrwerks a'bmdm u bele sen unsere U-Boote auf dem Weltmeer. Ihre Erfolge sg uns den Zeitpunkt voraussehen, wo auch EnUanL sü den Frieden reif sein wird. In diesen Wochen ist Deutschlands Schicksal für alle Zoitendem lebenden G e sch l e cht i n d i e Hand gelegt. Von unserem Pflichmdühl und unserem W'"m hängt das Schicksal unseres Volkes und unserer Kinder ab. Wer in dies«! Stund« seine Hand vom Pflug und Schraubstock zu rückzieht, den trifft dieselbe Verantwortung wie den, der seinen Platz im Schützengraben eigenmächtig verläßt, und er nimmt, wie Hindenburg sagte, un sühn bare Schuld auf sich. Wer aber ihnen erlaubt, es zu tun, der trägt noch schwerere Ver antwortung, und wer es tut in der Absicht, Deutschlands Wi- -erstandskraft zu schwächen, der sagt sich damit selbst los von -er Gemeinschaft seines Volkes, denn unser Volk weih, daß wir den Krieg nicht aus Eroberungslust begonnen haben und nicht aus Eroberungslust fortführen. Wir kämpfen um den Frieden, der unser und unser Kinder Leben und Dasein sichern soll. Den notwendigen Vorrat an Nahrungsmitteln haben wir un ter der Voraussetzung sparsamer Einteilung bis zur nächsten Ernte gesichert. Für uns ist kein Grund zur Sorg« g«geben, vielmehr alle Ursache, uns dessen bemüht zu sein, daß der größte Augenblick deutscher Geschichte gekommen ist, und daß mir berufen sind, uns seiner würdig zu erweisen. Aus dem Reichstaq. Sitzung vom 24. April 1V17 Am Bundesratstisch: UnterstaatssekretLr Richter. Präsident Dr. Ka«mpf «röffnet die Sitzung eenen 2V- Uhr. Auf der Ta„«^ord>mng stehe» zunächst An-ra^u.-. Mo. Dr. Heck scher (Fortschr. Bp.) fragt; Las Hamburger Fpe»d«blotl br-rgl in IM« mer vom 4. April ISI7 Enthüllungen über feindliche At- Der Generalstab berichtet: Grohes Hauptquartier, 24. April. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Hcerekgruppc des Gmeralseldmarschallr Kronprinz Rupprecht von Bayern. Auf dem Schlachtfeld« von Arras führte die auf Frank reichs Boden stehende britisch: Macht gestern den 2. groben Stob, um die deutschen Linien zu durchbrechen. Seit Tagen schleuderten schwer« und schwerste Batterien Atassen von Ge schossen aller Art auf unsere Stellungen. Am 23. April früh- morgens schwoll d«r Artilleriekampf zum stärksten Trommel feuer an. Bald darauf brachen hinter der Feuerwand her auf 30 Kilometer Frontbreite die englischen Sturmtrupps, vielfach von Panzerkraftwagen geführt, zum Angriff vor. Unser Ver nichtungsfeuer empfing sie und zwang sie vielerseits zum verlust reichen Weichen. An anderen Stellen wogte der Kampf erbittert hin und her. Wo der Feind Boden gewonnen hatte, warf ihn unsere todesmutige, angriffsfreudige Infanterie in kraftvollem Gegenstob zurück. Die westlichen Vororte von Lens, Avion, Oppy, Gavrelle, Boeur und Gu«mappe waren Brennpunkte des harten Ringens. Ihre Naiven nennen Heldentaten unserer Regimenter aus fast allen deutschen Gauen zwischen Meer und den Alpen. Nach dem Scheitern des ersten setzte über das Leichenfeld vor unseren Linien mit besonderer Wucht auf beiden Scarpe- Ufern gmen dlbend ein weiterer grober Angriff mit neuen Massen ein. Auch seine Kraft brach sich an dem Heldenmut unserer Infanterie, teils im Feuer, teils im Nahkampse und unter de. vernichtenden Wirkung unserer Artillerie. Nur an der Straße Arras—Lambrai gewann der Feind wenige Hun dert Meter Naum. Die Trümmer von Gucmappe sind ihm verblieben. Wie an der Aisne und in der Champagne, so ist hier bei Arras der feindliche Durchbruchsvcrsuch unter un- geheuren Verlusten gescheitert. Englands Macht erlitt durch die Voraussicht deutscher Führung und dem zähen Siegeswillen unserer braven Truppen eine schwere Niederlage. Die Armee sieht voll Zuversicht neuen Kämpfen entgegen. An den Erfolgen der letzten Schlacht hat seinen besonderen An teil jeder deutsche Mann oder Frau, Bauer oder Arbeiter, der sich in den Dienst des Vaterlandes stellte, seine Kräfte ein gesetzt für die Versorgung des Heeres. Der deutsche Mann an der Front weib, dab jeder daheim sein« Schuldigkeit tut und rastlos schafft, um ihnen brausten in der Schwere des Kampfes auf Leben und Tod, um Sein oder Nichtsein beizustehen. Bei den anderen Armeen der Westfront und auf den übri gen Kriegsschauplätzen keine grösteren Kampfhandlungen. Der I. Ouartiermeiiter. Ludendorff. Abenvbericht. Berlin, 24. April, abends. (Amtlich.) Nordöstlich von Arras wird tagsüber um Gavvellc gekämpft. Längs chcr Straste Arras—Lambrai haben abends neue englische Angriffe ein gesetzt. Trupppenmeldungen bestätigen übereinstimmend die gestri gen Verluste der Engländer als unsrhvhrt hoch. An der Aisne und in der Champagne wrchselnd starkes Feuer. 2m Osten nichts Wesentliches. (Durch Svndcr-Ausgabe veröffentlicht. Die Schriftleitung.) te n t a 1 s ve r su ch e, die darauf hinziclm, mit Hil« fran zösischer Gefangener und in k u lifch.-r Art Seuchen in Deutschland zu verbreiten, und unsere u. e .tbehrlichm Nahrungsmittel zu gefährden. Ist der Herr Reichs kanzler bereit, Auskunft zu erteilen über das weitere Ergebnis der amtliche» Untersuchung, insbesondere auch darüber, ob die Untersuchung ein Mitverschulden der französischen Regierung an die«»; entmenschten Treiben ergeben hat? Eme almajvr Friedrich- In einem an einen französi schen K e ^gefangenen grrich e en Paket wurden in einen Ku chen ein cbackm film Zettel - e uP m in Schlüsselschrift mit der Aufsordecu.n an -Le emdlichen Kriegsgefange m zu Zerstö rungen, B.amstsun.m Erregung von Viehseuchen, Schädi gung der Kart-s «'-u -.w.' und der Ernte usw. Außerdem er gibt das Vorgefundene Material klar, Last es sich um einen grost angelegten Plan handelt, Deutschland w ir tsch a stl ich,z u s ch ü big« n. Zweifellos ist die Gefahr grob. Die Bevölkerung ist daher öffentlich du'ch die Presse darüber aus ek.ärt worden. Außerdem ist eine verschärfte Durchsuchung a ler an K 'e ügefn:gen: g:rich:cen Post sachen an e uLnst worden. Sott« dir« nicht genü en, so wird zu weiteren Mastnahmen geschriit.» werden. Die bisherige ver schärfte Un e.suchung der Pakete hat das oben Gejagte be stätigt, daß cs fich um eine weither breicete Orga nisation handelt. (Hört! Hört!) Ein Beweis, dast die fran zösische Ne irrung ihre Hand dabei im Spiele hat, ist aber noch nicht erbracht warten. Abg. Dr. Neumann-Hoser (Fortschr. Dp.) fragt: In sinh m kleinen Bundesstaaten, die einen lebhaften Bä der- und Sommerfrischenverk.hr au weifen, müssen in diesem Jahre die Fremden bisher ausschließlich aus den für die ein heimisch« Bevölkerung berechneten Nahrungsmittelmcngen ver pflegt werden. Für die Kürzest des vorigen Sommers haben sich die Bäder und Sommerfrischen selbst noch im freien Han del mit hinreichenden Vorräten versehen können. Die Tages- kopfmengen an Brotgetreide und Kartoffeln waren noch er heblich grüster als dieses Jahr. Manche anderen wi )tigen Le bensmittel waren überhaupt noch nicht rationiert. Schliestlich lraben die kleinen Bundesstaaten auch besondere Zuwendungen an Lebensmitteln empfangen. Für diesen Sommer fehlen diese. Möglichkeiten ganz. Ebenso sind irgendwelche Sonderzuweisun- gen an die betreffenden kleinen Bundesstaaten bisher nicht er folgt. Ist der Reichskanzler bereit, schleunigst Anordnungen zu treffen, dast solchen kleinen Bundesstaaten, die w«gm ihres geringen Umfanges nicht in der Lage sind, «inen völligen Aus gleich innerhalb des eigenen Gebietes vorzunehmen, für di« Er nährung der Fremden ein Ersatz gegeben wird, nötigenfalls aus den Lebensmittelmeng«» derjenigen Bundes staaten, die infolge dieses Fremd«nverkehrs erhebliche Erspar nisse an dem Verbrauch von Nahrungsmitteln machen? Direkior im Krregsernährungsamt v. Oppen: Die Ver sorgung der Fremdenverkehrsorte mit Lebensmitteln ist im Kriegsernährungkamt Gegenstand eingehender Besprechungen mit Len am Fremdenverkehr beteiligten Staaten gewesen. Wenn auch «in« Versorgung in dem Umfange, wie es durch die Be te!'' e- und besonders von den Derkehrsvereinen gewünscht c-... ^.t.er b«.r heurigen Derhällnissm s.ch oe.b.e eh so must V doch auch -«boten «scheinen, «ine Schädigung der wirsschatt- nk» L-N» -er M»-em4e üuektchst zu ooemkivt» Dit hobmgsbcdürftigm, Li« zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit oder 'Wiedererlangung ihrer körverlichen oder geistigen Lu- stnngsfähigteit einen längere» Aufenthalt in emem Kvcvnr nehme» müssen, müsse» dort auch Verpflegung finden. Eine Zuteilung von Lebensmitteln an di: Kurorte durch, die Rei» stelle kann nicht erfolgen, da «ine Topp«rbelieferung im Fstc - esse der übrigen Bevölkerung nicht verantwortet werden tön»!-. Um eine Doppelbelieferung zu vermeiden, must ein Ausgleich stattfinden, indem die Versorgung in dem gewohnten Aufml- halisort von dein neuen Aufenthaltsort übernommen werde» must. Danach werde» Ersparnisse an Lebe »smi.- teln von dem einen S taat an den andere» rech, nuirgsmäbrg überwiesen werden. Es ist ferner vvr- gesehen, dab die durch den Fremdenverkehr besonders belasteten Staate» vorbehaltlich späterer Berechnung Vorschüsse au Lebensmitteln erhalte» kömim. Den in der Anfrag« enthalte nen Anregungen ist hierdurch Rechnung getragen word«n. Eine Anzahl von Petititionen, welche von den Aus schüssen für ungeeignet zur Erörterung im Plenum erachtet worden sind, wird für erledigt erklärt. An die Aulcihedenk- schrift f'ür die Schutzgebiet« 1915 wird keine Erörterung ge knüpft. Der Reichstag erklärt, dab durch die Vorlegung den gesetzlichen Vorschriften genügt ist. Die Reichshaushaltrechnung 1915 wird ohne Aus sprach« der Nechmmgskommlssion überwiesen. Damit ist die Tagesordnung erledigt. Eine längere GefchäftsordnungsdebaLe schlob sich an. Das Millioucnergebnis des Marine Opfer-ags von IS-6. Auf Anregung des Oberbürgermeisters von Münchs» wurde bekanntlich am 18. Juni 1916 auf dec HaupN'ersammIung Les Deutschen Flotten-Vereins zu Berlin ein allgemeiner Opsertag für die Marine beschlossen. Dieser Opfertag konnte nicht ein heitlich für das ganz« Reich auf einen bestimmten Tag festge legt werden: wenn auch für den gröberen Teil des Reichsge- biets der 1. Oktober bestimmt wurde, muhten für Württemberg am 5. November, für Bads» am 19. und für Elsaß-Lothrin- gen am 12. bis 14. November die Opfertagc abgehalten wer den. Das Ergebnis der Opferfreudigkeit de; deutsche» Volkes hat alle Erwartungen weit übertroffen. Die Gesamtsumme beträgt, wie die „Flotte", dis Monatsschrift des Deutschen Flottmvcrems mitteilt, nicht weniger als 6 000418,61 Mark. Im einzelnen haben dazu beigesteuert: Preutzen 3 403 332,35 Ah Bayern 677 499,77 M., Württemberg 401 698,78 M., Sach sen 268 119,85 M., Baden 161863,55 M., Braunschweig 114 573,33 M., Mecklenburg 107 515,77 M., Hessen 100 704,17 M., Oldenburg 92 496,35 M., Sachse» Weimar 74 726,16 M., Anhalt 54 823,61 M., die beiden Schwarzburg 33193,25 M., Kirburg-Gotha 33 495,— M., die beiden Reuß 26 076,84 M., Sachsen-Meiningen 25 529,84 M., Sössen-Altenburg 22 083,65 M., Waldeck-Pyrmont 18 093,50 Atz. Lippe-Detmold 16 014,40 M., Schaumburg-Lippe 5 314,55 M., Hohenzollcrn 4 004,13 Mark. Ferner gaben von den freien Reichsstädten Bremen 146137,43 M., Hamburg 120 690,40 M., Lübeck 16 063,79 Mark. Die Reichsland« brachten zusammen 52 848,24 M. Aus dem Ausland« trafen außerdem ein 20 216,30 M. und von der Präsidialstelle 15 021,24 M. Die Kesamtunkosten der Opfcr- tage beliefen sich auf 58 062,85 Mt, L. h. 0,97 Prozent des Gesamtergebnisses, ein ungewöhnlich niedriger Satz, besonders wenn man bedenkt, daß drei Millionen Flugschriften, 85 000 Plakate, 130 000 Sammellisten, 25 000 Armbinden für die Sammler zur Verteilung gelangten; Li: Verpackungsunkosten betrugen allein nahezu 3000 M., die Auslagen für Porti übe- 7900 M. In der zu erbauenden Kapelle des Alters- und 2n- oalidenheims zu Eckernförde wird zum Gedächtnis an dies« Großtat deutscher Opferwilligkeit auf Anregung des Groß admirals von Koester eine Gedenktafel angebracht werden. Auf Anordnung der Zentralstelle wurden von den Erträge» der Opfertag« bisher V« Millionen der Reichsmarinestiftunc/ 1 Million Mark dem obengenannten Altersheim in Eckern-^ förde zur Verfügung gestellt. Beträchtliche Summen für wei ter« gemeinnützige Zwecke stehen also noch zur Verfügung. <5iue Unterredung zwischen dem englischen und dem »sterreich sche» Gesandten in Bern? Der „Ba««- Anzeiger" berichtet aus Bern: Von wohl unterrichteter Seite verlautet, daß der englische Gesandte in Bern durch die Vermittlung des schweizerischen» Bundes rates um ems Unterredung mit dem öiterreich. ischen Gesandten nachgesucht Habs. D-r Weg nach Trie»'t. Oberst Egli, der als Kriegsberichterstatter der „Basler Nachrichten" bei der österreichisch-ungarischen Isonzoarmee weilt, schreibt: Der Weg der Italiener nach Triest führt durch den Raum der Wipoach und dem Meere; er wird durch die Senk« des Doberdo-Sees und von Brestovica in zwei Teile ge trennt. Der nördliche, die K a r st-A o ch f l ä ch r von Ko mm, hat eine Breit: von 6 Kilometer und gehört zu den schwierigsten Gebieten, in d:nm überhaupt Krieg ge- Mi-f werde» kann. 2« weiter dis Italiener dort vorwärts kommen, um so ungünstiger werden für sic die.Verhältnisse. Es ist kein Zufall, sondern bittere Notwendigkeit für sic, wenn sie hier seit dem 2. November, also seit fünf Monate», nicht mehr angegriffen haben. Gewiß wär« «s möglich, da oder dort mit unverhältnismäßig großen Mitteln ein gröberes oder kleineres Stück der vordersten österreichisch-ungarischen Verteidigungsli nie zu nehmen; nach dem, »ms ich in diesen Tagen gesehen habe, halte ich es jedoch für unmöglich, über die Hochfläche von Ko- men von Westen nach Osten durchzubrechen. Aber auch der südliche Teil des Karstes ist zwischen Brcstovica und de'N Meer« gut verriegelt. An und für sich ist ja ein Durchbruch durch einen Raum von nur etw^r 4 Kilometer Breite unmög lich, selbst wenn die Gefahr nicht bestände, durch «men Stotz von Nordm her in das M«er geworfen zu werden. Schon kn den Schlachten vom August bis November ist dieser Flügel der Italien«! wesentlich zurückgeblieben; das kommt nicht etwa von ihrem Bestreben her, durch dm Borstob gegen Komm die österreichisch-ungarische Jsonzvarme« zu zwingen, den Raum bis zum Meer zu räumen, sondern durch den natürlichen Halt dm die Verteidiger in dem Massiv der Hermada und der westlich vorgelagerten Höhen finden. Seit der neunten 2sonz«. schlacht ist die Karstverteidigung so stark geworden, dast -ko Italiener einen anderen Wag suchen müssen, wenn sie in dicscm Kriege noch nach Triest gelangen wollen. Schwere Sorgen Wege»» England- Finanzen. Bern, 24. April. Ein Dokummt schwere r Besorg nisse über die finanzielle Lag« Englands bildet die von 35 Unterhausmitgliedem aller Parteien eingebr cht« Resolution, we'.chc di« Einsetzung eines Ausschuss«; zur P üfung -er Staatscwkgaben mit dv BefuM», WaatHeamte zu ver« neHmm. fordert. In der Bmründung wird aüsgefühtt. Laß der Staaissikretär bei der Einbringung de« Budget- im April
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