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Wilsdruffer Tageblatt : 19.10.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193910190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391019
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1939
- Monat1939-10
- Tag1939-10-19
- Monat1939-10
- Jahr1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.10.1939
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rägeous" Mebergegängen. Eine Zeitlang habe sich nichts beson dere sereignet. Plötzlich sei jedoch beobachtet worden, wie sich die „Coura- aeous" durch künstliche Rauchentwicklung einem unsichtbaren Gegner habe entziehen wollen. Nur wenige Sekunden später sei aber eine ohrenbetäubede Explosion aut dem bri tischen Flugzeugträger erfolgt. Eine riesige Rauch- und Feuer säule sei gen Himmel gestiegen, und im Laufe wenige Augen blicke sei dann die „Courageous". nachdem sich das Schiss, töd lich getrofsen, noch einmal aufgebäumt hatte, Akentert. Wie eine Wand habe sich dabei das riesige Flogzeugveck in die Lust erhoben, nm dann nach hinten abzosacken, während die Besatzung und Flugzeuge in einem wilden Wirbel in die Fluten gezogen worden seien. Der holländische Dampfer habe vierzehn Rettungsboote ausge setzt, doch sei es nicht gelungen, Ueberlebende zu finden. Die Geretteten seien bereits durch englische Kriegsschiffe ausgenom men worden. Der holländische Kapitän nimmt an, daß ein großer Teil der Besatzung in der bis zu 5 Zenit- Meter dicken Heizöl sch ich« umgekommen ist, die sich nach der Versenkung an der Wasseroberfläche gebildet habe. Die schwimmenden Besatzungsangehdrigen seien durch die giftigen Ausdünstungen des Heizöles getötet worden. Der holländische Kapitän spricht in diesem Zusammenhang von einem aussichtslosen Kampf um das Leben. In dieser Oel- schicht sei auch das Schiffstagebuch der „Courageous" schwim mend von dem Holländer gefunden worden. Das Tagebuch habe der Kapitän versiegelt und später den englischen Behörden übergeben. Die englische Admiralität habe dafür dem holländt scheu Kaptän ein besonderes Anerkennungsschreiben zukommen lassen. Das alles aber habe nicht verhindert das; die „Vendam" den ganzen Leidensweg der neutralen Schiffe in den englischen Kontrollhäfen durchmachen mutzte. Noch am selben Tag sei das Schiff gezwungen worden, nach den Downs zu gehen, wo es bis zum 4. Oktober verbleiben mutzte. Von dort habe es nach Gra vesend müssen, wo die neutralen Fahrgäste endlich an Land durften. Am 9. Oktober habe der holländische Dampfer in Til bury einen grossen Teil seiner Ladung, der von den Engländern beschlagnahmt worden war. löschen müssen, und erst am 17. Okto ber, also nach einem erzwungenen Aufenthalt von einem Monat, sei ihm die Fahrt nach dem Heimathafen Rotterdam gestattet worden. Ganz England beunruhigt Wie sehr die Versenkung der „Royal Oak" durch ein deutsches U-Boot ganz England beunruhigt hat. und wie fehl die britischen Marinebehörden davon überzeugt gewesen waren, dass die seinerzeit im Weltkrieg getroffenen Sicherheitsmass nahmen an der englischen Küste auch fetzt genügten, geht aus dem Bericht des Londoner Korrespondenten der Amsterdamer Zeitung „Handelsblad" hervor. Er schreibt, die Umstände, un ter denen die „Royal Oak" versenkt wurde, hätten starke Be unruhigung ausgelöst. Mit großer Spannung erwarte man nun den Bericht der Untersuchungskommission, doch glaube man schon setzt, daß die Verteidigungsanlagen der wichtigen Flottenbasis von Scapa Flow verbessert werden müßten. Seapa Flow sei nämlich nicht ein Hafen im wahren Sinne des Wor tes, sondern eine etwa zehn Meilen lange Bucht, die sieben Eingänge habe. Die Strömung in diesen Eingängen sei derart stark, daß sie nicht durch Minen versperrt werden könnten, weil diese sich losrissen. Deshalb habe man zu den Verteidigungs mitteln des Weltkrieges gegriffen, die damals vollauf genügt hätten. Es sei aber nun klar geworden, dass das, was für den letzten Krieg genügt habe, fetzt nicht mehr ausreichend sei. Das sei die Lehre, die die Admiralität aus der mutigen Tat des deutschen U-Boots-Kommandanten zu ziehen habe. „England ist keine Insel mehr" Die Weltpresse unter dem Eindruck der deutschen Erfolge Die deutschen Angriffe auf England, die schlagartig, sei es in der Luft oder zur See, erfolgen, zwingen der ganzen Welt allerhöchste Bewunderung ab. Die Weltpresse ist voll von den Berichten über die kühnen Flüge deutscher Bomber und die erfolgreichen U-Boot-Angriffe aus die britischen See streitkräfte in ihren Häfen. Was auch immer die Zeitungen darüber zu berichten wissen, alle stimmen sie überein in der Erkenntnis, daß die britische Vorherrschaft ge brochen ist und dass England noch allerlei Beweise von der deutschen Schlag- und Angriffskraft zu spüren bekommen wird. Die italienische Presse feiert die kühnen Angriffe deutscher Luft- und U-Boot-Kräfte und bewundert die Ent schlossenheit und den Mut. Der große Doppelerfolg des deut schen U-Bootes wird als Bestätigung für die gewaltige Angriffskraft der deutschen U-Boot-Waffe, die Tapfer keit der deutschen Matrosen und für die materielle Ueberlegen- heit Deutschlands angesehen. Immer mehr verstärke sich der Eindruck, daß die deutsche Flotte trotz der zahlenmäßigen Ueberlegenheit der britischen Marine durchaus in der Lage sei, England erfolgreich entgegenzutreten. Es erscheine durchaus berechtigt, von der verminderten Schlagkraft der englischen Kriegsmarine und vor allen Dingen von der gebrochenen Vorherrschaft Englands in den nördlichen Meeren zu sprechen. Die englische Politik bekomme jetzt zu spüren, wie der Krieg aussehe, den England verschuldet hat. Auch in allen Zeitungen der Welt wird von den erfolg reichen deutschen Angriffen auf England gesprochen. Die spa nische Presse z. B. betont die klare Ueberlegenheit Deutsch lands sowohl in der Luft als auch aus dem Wasser und er klärt, daß dre Verluste sowohl für die brftische Kriegsmarine als auch für die Handelsmarine Englands auf die Dauer un tragbar seien. — „England ist keine geschützte Insel mehr", so stellen die dänischen Blätter angesichts der deutschen Siege zur See und zur Luft fest. — „Der Nimbus der unbesiegbaren britischen Flotte ist zer stört", so urteilt dir japanische Presse, die mit großer Be friedigung die deutschen Erfolge betrachtet. Als einzigartige Heldentat werden die Angriffe des deutschen U-Bootes und der deutschen Flieger aus den Hafen von Scapa Flow ange sehen. Die estländische Presse stellt fest, daß die deutschen Er folge in England berechtigte Sorge erregten, da der Eng länder felsenfest an die britische Ueberlegenheit aus dem Meere geglaubt hätte. Ein alternder Lügner! Der Deutsche Dienst schreibt: Die staunenswerten Lei stungen des britischen Lügenministeriums lassen Herrn Churchill nicht zur Ruhe kommen. Er versucht jedenfalls nuf seinem Gebiet, diese Konkurrenz erfolgreich zu schla gen. Die von ihm aufgegebenen Berichte über die Wir kung deutscher Angriffe gegen die britische Flotte begin gen bekanntlich mit zersprungenen Fensterscheiben und roten Hunden, die sich dann nach einigen Stunden oder fragen in versenkte Kriegsschiffe nnd getötete Personen .nicht ziviler Herkunft" verwandeln. Wenn man diese Be uchte liest, dann staunt man schon gar nicht mehr über sie Frechheit dieses Lügenbolden, sondern ausschliesslich wer seine meerweite Dumntt"it. -Man kann daraus doch Won sebr stark auf die zim-"mende geistige Vergreisung dieses alten Schwindlers sck eßen. Fetzt erfahren wir ans seinem Munde neue Aufklä rungen, und zwar über die Verluste deutscher U-Boote. Mr. Churchill, der tagelang nicht genau weiss, welche eng- MLen Kriegsschiffe, und zwar Schlachtschiffe Md Flug- zeuaträger. beschädigt oder vernichtet worden sind, Weitz dafür um so besser, wieviel U-Boote Deutschland verlo ren bat. Er scheint in letzter Zeit Wohl seinen Blick von der Oberfläche des Meeres nu noch in die Tiefe gerichtet zu haben. Er weiß deshalb am- ganz genau, ob diese ver nichteten deutschen U-Boote g 'ße oder kleine gewesen sind, ob sie einem modernen od veralteten Tvp angehör ten usw. Das kann ja nun Herr Churchill allerdings seinen Landsleuten erzählen, w ss außer ihm in seinem Lande ja kein Mensch in der La ie ist, zu wissen, wann er gelogen bat oder wann er einmal durch Versehen bei der Wahrheit geblieben war. Nur in einem wollte er nicht lügen, nämlich in der Gesamtzahl der versenkten U-Boote. Dieser würdige Seelord erklärt, daß Deutschland nach kaum vier Wochen Krieg schon ein Drittel seiner U-Boote verloren hat. Da nun nach seinen Versicherungen die eng lische U-Boot-Abwehr überhaupt erst jetzt in Ordnung ge kommen ist, werden sicherlich die nächsten zwei Monate zum Verlust der letzten beiden Drittel der deutschen U- Boote führen. Mithin wird nach der Behauptung des Herrn Churchill Deutschland in spätestens zwei Monaten über kein U-Boot mehr verfügen. Von dort ab werden dann die englischen Schiffe also vollkommen frei über die Meere fahren können. Sollten sie das aber nicht, dann wird Herr Churchill eines Tages die versenkten U-Boote wieder aufsteigen lassen müssen. Und da hat er in gewissem Sinn ja auch wieder nicht Unrecht. Herr Churchill lügt diesmal wirklich nicht. Die deutschen U-Boote, die untertauchen, kommen nämlich tat sächlich immer wieder an die Oberfläche. Nu.r die britischen Schlachtschiffe nnd Flugzeugträger, die eidmal unterne- taucht sind, bleiben am Meeresgründe liegen Das ist nun einmal der Unterschied zwischen einem deutschen U-Boot und einem britischen Flnazeuaträaer! Run: Dieser Mann ist nicht nur ein chronischer, son dern vor allem ein blitzdummer Lügner. Man kann die britischen Seeleute wirklich nur bemitleiden, von so einem geistlosen Einfaltspinsel vertreten zu werden. „Mema" sank erst nach 14 Stunden Eidesstattliche Erklärung eines amerikanischen Zeugen vor dem Washingtoner Staatsdepartement. Das Staatsdepartement in Washington, das erfahren > hatte, vaß ver Leiter eines Reisebüros, Gus Anderson aus Illinois, ver sich an Boro der „Alhenia" aus der letzten lieber- fahrt befand, wichtige Informationen habe, ließ diesen sofort vernehmen und veianlaßie ihn, wie die „Washington Times" mitteilt, zur Abgabe einer eidesstattlichen Erklärung Hierin stell« Anderson u a fest, dass die Lampen der „Athenia" noch stundenlang nach dem angeblichen Treffer brannten und fast 14 Stunden vergingen, bevor das Schiff unterging; während dieser ganzen Zeit seien drei britische Zerstörer nahe gewesen Wie der „Times Herold" weiter mit- teilt, hat sich daS Staatsdepartement eingehend über die Per sönlichkeit und Zuverlässigkeit Andersons erkundigt und ganz ausgezeichnete Berichte erhallen. Das Staatsdepartement be- reite« nunmehr ein Weißbuch über das Ergebnis seiner Unter- suchungen vor. MM« Arme; m« EhamberM Dürftige Wochenübersicht im Unterhaus Fm Unterhaus gab Chamberlain am Mittwockmachmit- tag seinen üblichen Wochenüberblick über die politische und militärische Lage. Dass sie diesmal besonders dürftig ausge fallen ist, entschuldigte Chamberlain damit, dass angeblich noch keine Anzeichen aus Berlin über Vie Haltung der veut- schen Negierung zu den Fragen vorliegen, die er zu desirkieren versucht habe. Offenbar werden dem englischen Ministerpräsidenten neuerdings auch so wichtige Nachrichten wie das deutsche Echo aus seine unverschämten Herausforde-i rungen unterschlagen. Zur See, erklärte Chamberlain, sei die Angriffs- unh Verteidigunqstätigkeit unnachgiebig fortgesetzt worden. Er musste dabei zugeben, dass die Flotte in Ausübung ihrer Auft gäbe schwere Verluste an Offizieren und Mannschaften erlift ten hat Als billigen Trost für das Parlament und die eng lische Oeffentlichkeit wiederholte er dann ohne neue Einfälle die Phantasieberichte des Ersten Seelords Churchill dessen Wunschträume nun glücklich nirgendwo in der Welt noch Glau ben finden. Wenn Ebamberlain behauptete, dass die Regierung ohne Zögern ibre Verluste in vollem Umfang veröffentliche, dann strafen ibn allein die Berichte der neutralen Presse, zum Teil sogar die Augenzeugenbcrichte der eigenen Presse empfind lich Lügen. Das gleiche gilt für die Behauptung, dass die eng- lifche Luftwaffe keine Verluste erlitten habe, die so absurd ist, dass sie selbst von der englischen Bevölkerung nicht ge glaubt wird, auf keinen Fall von den Edinburghern, die ja Augenzeugen der Kamv^andlungen waren. „In diesen erussen Tagen dürfen wir uns keiner dummenl Prahlerei hingeben", erklärte Chamberlain pathetisch. Offen bar hält er die Wiederholung der einfältigen Schwindelmel düngen seines Seelocds für keine dummen Prahlereien. Es gehört schon eine gehörige Portion Unverfrorenheit dazu, der englischen Oeffentlichkeit gegenüber abstreften zu wollen, daß die„RePulse" torpediert wurde, und das ausgerechnet an einem Tag, wo der tapfere Kommandant des siegreichen deut schen U-Bootes vor der deutschen und der ausländi schen Presse eine genaue Schilderung seines Angriffes mit den lückenlosen Feststellungen der erfolgreichen Treffer auch auf der „Repulse" gegebe« hat. Herr Chamberlain mag sich geq fagi sein lassen, dass wir und die Welt dem Wort eines deutq schon Offiziers mehr Glauben schenken, als dieser ganzen eng^ lischen Regierung. Ganz wohl ist dem englischen Premierminister offenbar bei seiner Erklärung selbst nicht gewesen, denn er hat weiteren schmerzlichen Einbußen der Grand Fleet dadurch vorzubeugen versucht, daß er feine Wochenübersicht mit der Erklärung schloß^ es gäbe im Krieg viele Ueberraschungen und siH könnten nicht immer angenehm sein. Eine Feststellung, die wip auf England bezogen einmal vollinhaltlich unterschreibe^ können. Wie wenig diese Wochenübersicht auch Has Parlament zu beeindrucken vermochte, ging aus den Worten des Oppositions-j führers Attlee hervor, der die Hoffnung aussprach, daß dem Parlament bald ein Bericht über den Verlust der „Ro-, ytl Oak" vorgelegt werde, daß eine Erklärung für die Tat sache gegeben würde, daß man den Luftangriff aus den Firth of Forth erst in seiner vollen Bedeutung erkannt habe,! als sich die Deutschen schon über diesem Gebiet befanden und daß die Labour-Party auch mit der wirtschaftlichen Organisa-! tion Großbritanniens nicht zufrieden sei. Ein bißchen viel Enttäuschung über eine so dürs^ tige Wochenübersicht, . X l MS Meree Heimat. (Nachdruck der Lolalbertcku«, auch aurzugrweise, verboten.) Wilsdruff, am 19. Oktober 1939. «Spruch ves Tages Wir wollen nichts erringen für uns, sondern alles für Deutschland, denn wir sind vergänglich, aber Deutschland wird leben. Adols Hitler auf dem Reichsparteitag 1933. Jubiläen und Gedenktage 29. Oktober: 1921: Zerstückelung Oberschlesiens. Sonne und Mond: 20. Oktober: S.-A. 6.33, S.-U. 16.57; M.-A. 13.36, M.-U. 23.15 Mm muß mehr als die Pflicht tm Wir haben in diesen Tagen mit geradezu ergriffener Be geisterung die Berichte von den Schlägen gelesen, die unsere Helden der Luftwaffe und der Flotte gegen England ausgeteilt haben. Aber inmitten dieser Teilnahme werden wir uns auch bewußt, daß jeder Krieg und jeder Sieg schwere Opfer fordert, Opfer, die täglich draußen verlangt und unbedingt auch ge bracht werden. Wenn nun wir in der Heimat zum Opfern aufgerufen Werden, so ist es für uns alle eine Selbstverständlichkeit, daß wir durch diese Opfer ständig den Beweis erbringen, wie stark Heimat und Front miteinander verschmolzen sind, wie in der Notgemeinschaft des deutschen Volkes in jedem einzelnen gar nicht der Gedanke aufkommen kann, sich in heutiger Zeit irgend welche Sondervorteile zu verschaffen. Wer sich hervortun will, der möge sich in der Größe seines Opfers hervortun. Wohin uns auch unsere Pflicht gestellt hat, es genügt nicht, allein die Pflicht zu erfüllen, sondern man mutz mehr tun, als was man uns als Pflicht aufträgt. Erst dann ist unser Opfer würdig der Taten der Männer am Feind. Blickt immer auf sie, und euch ist der Maßstab eures Opfers gegeben. B. Weshalb nur? Diese Frage muß man sich immer wieder vorlegen, wenn man kurz vor Ladenschluß durch die Geschäfte geht und sieht, baß noch so und so viele Kunden abgefertigt werden wollen. Bestimmt braucht ein großer Teil dieser Spät kunden die Einkäufe nicht erst in letzter Minute vorzunehmen, sondern kann sie in den Vormittags- oder zeitigen Nachmit tagsstunden besorgen. Anders verhält es sich bei berufstätigen Frauen, die nur zu bestimmten Zeiten einkaufen können. Diese sind aber, das kann mit Recht behauptet werden, nur in Min derzahl unter den SpäUunden zu finden.-Der größte Teil setzt sich aus Hausfrauen zusammen, die ihne Einkäufe bis zur letzten Stunde schieben. Genso verhält es sich mit dem Einkauf am Wochenende. Kann davon nicht ein großer Teil an den Wochentagen vvrgenommen werden — muß es ausgerechnet der Sonnabend sein? Also — deshalb nochmals die Bitte au all die Hausfrauen, die dazu in der Lage sind: Macht Eure Einkäufe in den Vormittags- bzw. zeitigen Nachmittagsstun den. Nehmt Rücksicht auf alle die Kameraden und Kamera dinnen, die hinter dem Ladentisch stehen. Abgelaufene Lebensmittelkarten sorg fältig aufhebe n! Bei Ausgabe der neuen Lebensmittel karten, die vom 23. Oktober an gültig sind, werden durch die Blockierter und beauftragten ehrenamtlichen Helfer von den Verbrauchern die abgelaufenen Lebensmittelkarten zuriickgefor- dert. Jeder Haushaltungsvorstand wird deshalb schon heute darauf hingewiesen. Keine abgelaufene Karre darf vernichtet werden oder verloren gehen! Giahlroß hoch in Ehren Das Fahrrad hilft Kraftstoff sparen und entlastet die üffentlicljen Verkehrsmittel. Das Fahrrad ist in der Zeit, in der der deutsche Kraftver kehr aus Gründen der notwendigen Benzinersparnis auf ein Mindestmaß herabgemindert werden muß, wieder zu hohen Ehren gekommen. Es hat den großen Vorteil, daß es keinen Betriebsstoff braucht, während es aus der anderen Seite alte, eingerostete Knochen wieder gelenkig macht. Außerdem entlastet es namentlich in Städten die öffentlichen Verkehrsmittel. Es ist durchaus ratsam und dem Automobilisten, der hin ter dem Steuerrad steif und fettleibig geworden ist, nur drin gend zu empfehlen, das Stahlroß zu besteigen. Das Fahrrad ist nicht nur das billigste und bequemste Verkehrsmittel, dessen Herstellung nur wenig Rohstoffe benötigt, sondern bietet für biele einen dringend erforderlichen Ausgleichssport. Dank den Bestrebungen des Generalinspekteurs für das deutsche Straßenwesen ist bereits für den Bau von Rad wegen viel getan worden. Viel ble.ibt noch zu tun. Nach wie vor steht die Anlage von Radwegen im vielseitigen Interesse der Bevölkerung ernsthaft im Vordergrund aller Verkehrs und Bauvorhaben. Mit Unterstützung des Reichsverkehrs ministeriums wurde nunmehr auch sür den Radsahrverkehr eine Aktion zur Schaffung von Fahrrad-Parkplätzen durchgeführt. Viele Städte sind dazu übergegangen, Parkplätze für Fahrräder an Plätzen mit erhöhtem Verkehr anzitlegen oder an allen anderen Stellen, die eine verstärkte Konzentra tion des Fahrradverkehrs Hervorzurusen, darunter nicht nur Industrieanlagen, sondern auch Ausflugsplätze, Die Verwen dung von sogenannten Fahrrad-Parkplatten aus Beton zur Anlage derartiger Unlerstellmöglichkeiten sür Räder findet dabei schon allein im Hinblick auf die Eisenersparnis weit gehende Beachtung. Die Heimotzeitung — jetzt erst recht! Sie war schon im mer unentbehrlich, die Heimotzeitung. Was sich im Reiche zu- trug was sich in der weiten Welt begab, sie meldete alles ge treulich. Als Heimatzeitung aber tut sie noch weit mehr. Unsei heimisches Brauchtum, die Ereignisse in unserem Ort und ft seiner Umgebung fanden allezeit in ihr Widerhall. Durch sie las man, was verordnet wurde, von ihr erfolgte Rat und Hilse in allen neu austauchenden Fragen. Sie wies hin aus die Pflichten gegenüber der Gemeinschaft und hob hervor, was hier beispielhüschend geleistet ward. Gewiß, mancher verweist auf den Rundfunk, mancher dünkt sich erhaben über das „kleine Blatt". Hand aufs Herz: der Rundfunk ist unentbehrlich. Wir alle möchten ihn nicht missen- Wenn wir aber das und jene Meldung dort hören, sobald die Heimatzeitung kam und die gleiche Meldung darbot, dann lasen war sie halt doch noch einmal, und es war uns klar: das gedruckte Wort ist eben doch etwas anderes als der verklingende Schall. Und wenn es sich um Dinge in unserem Ort handelt, Dinge, die uns alle zunächst angehen, so Hilst uns kein Funk, hilft uns nichts als die gute, altvertraute und liebgewonnene Heimatzeitung. Das ist kein Spielzeug für Kinder! Der Hans will etwas zum Spielen haben,. „Da, nimm!" sagt die Mutter, „und laß mich jetzt eine Weile in Ruhe!" Sie greift eine Schachtel Streichhölzer vom Brett und wirft sie den» Kleinen zu. „Du kannst damit Figuren legen und die Hölzchen schön glatt aus- und ei ».packen; da hast du auch etwas zu tun!" Der Hans lut es auch. Er spielt schön. Mit einem Mal, die Mutter ist im Nebenzimmer, brüllt er entsetzlich. Was war geschehen? Der Junge wollte auch mal so machen wie der Vater, wenn er die Pfeife ansteckt. Er halte sich gemerkt, daß man dazu die Streich hölzer braucht. Und nicht lange dauerte es, da stand der Anzug des Jungen in Hellen Flammen. Die Mutter erstickte zwar das Feuer, aber die Brandnarben behält Hans das ganze Leden- Ja, Lebe Mütter. Streichhölzer sind wirklich kein SvieUeua für Kinder.
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