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Wilsdruffer Tageblatt : 11.09.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193609110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19360911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19360911
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1936
- Monat1936-09
- Tag1936-09-11
- Monat1936-09
- Jahr1936
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.09.1936
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Jas MWi der Jährer-PraSlamativa Das Ausland nimmt Stellung zur Frage der Kolonien und des Kampses gegen den Bolschewismus. Gewaltig ist die außenpolitische Auswirkung des dies jährigen Reichsparteitages, und die Weltpresse kann sich nicht den überzeugenden Eindrücken entziehen, die diese Nürnberger Tage ihr geben. Besonders die Prokla mation des Führers findet in den Hauptstädte» der Erde die allergrößte Beachtung. Dabei wird die K o - lonialfrage und die Kampfansage an den Bolschewismus stark erörtert. Man erkennt auch im Ausland, daß diese beiden Fragen in erheblichem Maße die nahe Zukunft beeinflussen werden. England: Kolonialfrage im Vordergrund JnderenglischenPresse werden vor allem die jenigen Stellen hervorgehoben, die sich auf den Vierjahres plan zur Beseitigung des Rohststoffproblems und auf das deutsche Recht auf Kolonien beziehen. Die Haltung der englischen Blätter ist nicht einheitlich. Besonders beachtet Werden die Stellen der Proklamation, daß Deutschland eine bolschewistische Invasion nicht fürchte, weil es ent schlossen sei, sich so stark zu machen, datz es jeden von außen kommenden Angriff abschlagen könne. Die „Times* glaubt nicht — freilich ohne für diese Negierung stichhaltige Unterlagen bringen zu können —, daß für Deutschland die Möglichkeit, Rohstoffe in eigener Währung zu kaufen, ein wichtiges Element der wirtschaft lichen Erholung sein werde. Im nächsten Satz jedoch gibt das Blatt selbst zu, datz die Rohstoffausfuhr aus den Mandatsgebieten gewisse wirtschaftliche Vorteile gewähre. Es müsse zugegeben werden, sagt es ferner, daß die Deut schen ihre früheren Kolonien, wenn sie sie jetzt zurück erhalten würden, gründlicher als früher ausnützen würden. Eines Tages werde das Mandatssystem vielleicht weit ausgedehnt werden. Für „heute* ist „Times* jedoch noch nicht dafür. In diesem Zusammenhang ist die Londoner Meldung beachtenswert, daß der englische LordAllenofHurt- wood nach Deutschland abgereist sei, um einer Einladung zur Teilnahme am Reichsparteitag Folge zu leisten. Vor seiner Abreise gab er einem Pressevertreter eine Erklärung ab, in der er sagte, daß die Friedensaussichten erheblich besser sein würden, wenn es nur gelänge, zwischen Eng land und Deutschland eine echteund spontane Ver- ständigungsbereitschaft herzustellen. Frankreich: Nicht ganz abgeneigt Die Berichterstatter der französischen Zeitungen stehen vor allem unter dem Eindruck der Disziplin der ungeheuren Massen, die in Nürnberg zu sammengeströmt sind. Der bekannte französische Journa list Jultzs Sauerwein schreibt im „Paris Soir*, wenn er seine Eindrücke von diesem Jahr mit denen vor drei Jahren zusammenfassen wolle, so müsse er sagen, daß das Regime gleichzeitig in allen Einzelheiten stabilisiert und durch die Wiederauferstehung der Armee in seiner Kraft ungeheuer gewachsen ser. Die programmatische Erklärung des Führers ist, wie weiter aus Paris gemeldet wird, in französischen politischen Kreisen mit größter Aufmerksamkeit ausgenommen worden. Besondere Beachtung findet der einem erhobene Anspruch des Reiches auf koloniale Gleichberechtigung. Wie von wohlunterrichteter Seite ver lautet, vertritt die französische Regierung auf diesem Gebiet den gleichen Standpunkt wie ihre Vorgängerinnen. Jie ist also einer grundsätzlichen Erwägung der kolonialen Ansprüche Deutschlands nicht abgeneigt, wird aber ihr Handeln von dem Englands abhängig machen. Die Außenpolitikerin des „Oeuvre" meint, es sei den ausländischen Mächten zu verstehen gegeben worden, daß der von Sir Samuel Hoare vorgeschlagene Plan einer Verteilung der Rohstoffe von der Reichsregieruna als ungenügend angesehen werde. Das Blatt, das hervorhebt, daß Deutschland sein Augenmerk nicht auf fremde Kolonien richte, sagt Werner u. a., französischerseits sei man der An sicht, daß einer Rückgabe von Togo und Kamerun nichts entgegenstehe, wenn Deutschland im übrigen seinen Friedenswillen „durch klare Garantien" bekunde. Italien: Das gleiche Lebensrecht wie andere Völker In der italienischen Presse wird unter strichen, daß Deutschland erneut das gleiche Lebensrecht wie andere Völker beanspruche und nicht auf seine kolo nialen Ansprüche verzichte. Das antibolschewistische Ge- präge der Proklamation des Führers wird allgemein in Italien stark betont. Auch in der polnischen Presse wird in erster Linie auf den scharfen Ton gegen den Bolschewismus hin gewiesen und die Forderung nach Kolonien hervorgehoben. — Ebenso wird in der skandinavischen Presse die deutsche Forderung nach Kolonien in den Vorder grund der Betrachtungen geschoben. USA.: Oie letzten Versailler Fesseln abgeschlagen In den Vereinigten Staaten von Nord- amerika werden in den Zeitungen die Sätze über die Kolonien und den Bolschewismus vorangestellt. Adolf Hitler habe am 9. September die letzten Fesseln des Versailler Vertrages abgeschlagen. Aber Hitlers Pro gramm sei die betonte Verneinung jeglicher Art von Krieg in naher Zukunft. Der Führer spricht auf der Kulturtagung des Reichsparteitages Der Führer während seiner richtungweisenden Rede auf der Kulturtagung des Reichsparteitages im Nürnberger Opern haus. In der vorderen Reihe von rechts: Stabschef Lutze, Ministerpräsident Göring, Reichsleiter Rosenberg, Tb:. Goeb ¬ bels, Rudolf Heß, Generalfeldmarschall von Blomberg, die Reichsminister Dr. Frick, Frhr. von Neurath, Dr. Gürtner, von Eltz-Rübenach, von Schwerin-Krosigk. (Heinrich Hoffmann — M.) Dichter und brauner Kämpfer Das politisch-lyrische Schaffen Heinrich Anackers. Der mit dem „Preis der NSDAP, für Kunst und Wissenschaft" ausgezeichnete Dichter HeinrichAnacker stammt aus altem Bauerngeschlecht. Als Sohn eines Thü ringers und einer Deutschschweizerin wurde er 1901 in dem schweizerischen Städtchen Aarau geboren. In diesem lyrischen und politischen Dichter zugleich baden wir wieder ein herrliches Beispiel dafür, daß Dicht kunst sehr wohl mit dem stürmenden, unruhevollen Leben der Gegenwart sich zu verbinden vermag. Anacker steht nicht abseits vom Geschehen unserer Zeit. Im Gegenteil. Ge rade dieses Geschehen Hal ihm die Feder in die Hand gegeben und sein Herz gewaltig angerührt, von der Idee des Dritten Reiches zu singen, für die Idee des Dritten Reiches zu kämpfen. Seit 1922 hat er sich der Bewegung verschworen. SA.-Mann, Kämpfer in Wort und Wahrheit ist er seit jener Zeit. „D e n D i ch t e r d e r S A." hat man ihn genannt, der in einem seiner frühesten Gedichte die schönen Worte spricht: „Unbekannter, von niemand ge nannter Bruder im Braunhemd, ich grüße dich." Aber er ist mehr. Er ist deutscher Rufer und Freiheitssänger für alle Zeit. Kindheit und Jugend verlebte der Dichter in der Schweiz. Dann führte ihn sein Weg nach Deutschland: München, Berlin, Leipzig. Eine zweite Heimat wurde ihm die Insel Rügen. Seit Jahren wohnt er in Binz. Seine ersten Gedichte waren Natur- und Liebesge dichte. zarte und trotzdem starke dichterische Gebilde, in denen die Natur und alles Machtvolle lebt und wrbt, in denen er mit fester Hand das menschliche Schicksal im Anblick der Ewigkeit gestaltet. Später erfüllte das deutsche politische Schicksal den Dichter und Kämpfer Anacker. Die Zeit des deutschen Verfalls, der Zerfleischung der Menschen, die Brüder eines Volkes sind, des Kampfes aller gegen alle, wühlte seine Seele in den Urtiefen auf. Und er schrieb als Ant wort darauf Gedichte, die vom deutschen Glauben und deutscher Zukunft singen, in einer Ueberzeugungsstärke sin gen, datz sie alle, die sie lesen und hören, mächtig« ergreift. Schrieb Gedichte, die dem nationalsozialistischen Kämpfen, Fühlen und Denken entsprechen, mit dem neuen kraftvollen, zukunftsstarken Geist des Dritten Reiches angefüllt sind. Schrieb in der Kampfzeit für die Kampfzeit Trutzlieder, wie sie nur den Liedern der besten Fre-Heitssänger von 1813 vergleichbar sind, und schuf damit Unvergängliches für alle Zeiten, die den Sinn für das große vaterländische Denken, für echte Freiheit, für kämpferische Größe wah ren. Die bekanntesten Gedichtsammlungen Anackers aus der Zeit der deutschen Erhebung sind: „Die Fanfare* und „Einkeh r", die dem eigenen Erleben in den brau nen Kolonnen entsprangen und vielsach liedhaften Cha rakter haben. Einmaliges und Unvergängliches ist auch den Toten der Bewegung gewidmet. Verpflichtend klingt es uns Heutigen über das Grab des ermordeten Horst Wessel zn: „Nun wuchtet mit Doppelgewicht Aus unseren Schultern die Pflicht; denn unser Kamps ist Gericht Für dich, Kamerad." Verbindend mit den Toten und dem Tod der Heim gegangenen, sinngebend, aufrichtend und zukunftweisend spricht es uns aus dem Vers an: „Der Freunde Gräber sind uns Meilensteine Am steilen Weg zu Deutschlands Auferstehn." Oder: „Bruder, als wir zur Ruh' dich gebettet, Schwuren wir. rächend im Kampfe zu steh'n, Bis unser Volk, von Fesseln entkettet, Ehre und Freiheit und Zukunft gerettet." Denen aber, die den Tod der jungen Helden nicht ver standen, die in ihrem satten, trägen Alltagsleben unge rührt von der Größe der Zeit, eigensüchtig ihr Eigen leben führen und nicht bemerken, daß Großes sich begibt im Vaterland, ruft Anacker zu: „Was witzt ihr denn von unsern jungen Toten, Die in der Fülle ihrer Frühlingskraft Wie Fackeln für das Vaterland verlohten?" Und lange vor dem Tag von Potsdam jubelt der Dichter einmal: „Das Herz glüht aus in klarem Siegvertrauen. Schon grüßt von fern ein deutsches Morgenrot; Und unser wird das Reich, auf das wir harren. — Dem Führer Heil und Heil den KampsstandartenI* Ob wir die männlich kraftvollen Gedichte lesen, die Anacker seinen SA.-Kameraden oder der Hitler-Jugend oder dem deutschen Bauer („Die Ernte gepfändet, die Scholle bedroht, — durch Deutschland reitet die Bauern- not") widmet, immer geht ein starkes Anfrütteln durch unsere Seele, ein Aufrütteln, das uns gleichsam beschwört: Die Zeit ist eisenhart, braucht jedes einzelnen Kraft, helft mit, kämpft mit und opfert mit. Das ist der stolze Sinn, der uns ergreift und die Besten mächtig mitreißt in der Ovferfreudigkeit für die Nation. L. Hamel. Aus dem GerickMaal Schamloses Treiben einer Jüdin Die Große Straskammer des Landgerichts Leipzig verurteilte einen 19jährigen Staatsangehörigen deutschen Blutes aus Leipzig wegen Nasseschande zu vier Monaten Gefängnis. Der Angeklagte war Mitte 1933 als Sechszehnjähriger in die Bande einer um elf Jahre älteren Volljüdin geraten und hatte init ihr ein Liebesverhältnis angefangen. Auch nach dem Erlaß der Rassegesetze verstand es die Jüdin, die Bedenken des jun gen Mannes zu zerstreuen und ihn zur Fortsetzung des Liebesverhältnisses zu bewegen. Zu seinen Gunsten nahm das Gericht eine einheitliche Handlung an, während der Angeklagte zum Teil als Jugendlicher im Sinn des Ge setzes anzusehen war, und billigte ihm mildernde Um stände zu. BüHeeschmr. Die Zeit wird totgeschlagen — und zwar durch Herrn Stalin. Hiervon berichtet die Folge 36 der „Die Brennessel", die im politisch-satirischen Teil außerdem symbolische Gesten darzubieten hat. In Bild und Wort berichtet die neue Num mer, wie man sich in der Sowjetunion amüsiert und wie der Diktator dieses Reiches bewundert wird. Im unpolitischen Teil wird die Kitsch Literatur mit Liebe behandelt, dem Pa tenwein ein Sinngedicht gewidmet und ein Anekdotenschatz ans Tageslicht gefördert. Kurzgeschichten und heitere Be trachtungen runden das Bild der Folge ab, die unter dem Leitspruch steht: „Wer vieles bringt, wird allen etwas brin gen." „Die Brennessel", die größte politisch-satirische Zeitschrift, ist neu erschienen und überall für 30 Psg. erhältlich! NeiAMen-er Leipzig. Sonnabend, 12. September. Reichssender Leipzig: Welle 382,2 Meter. Nebensender Dresden: Welle 233,5 Meter. 6.30 bis 8.V0: Aus Breslau: Fröhlich klingt's zur Morgen stunde. Bunte Musik des Kleinen Rundfunkorchesters. — 8.20: Für die Hausfrau: Billig, aber gut — der Küchenzettel der Woche. — 830: Ans Berlin: Froher Klang zur Arbeits pause. Kapelle Walter Raatzke. — 9.35: Wochenbericht der Mitteldeutschen Börse. — 10.00: Neichssendung aus Nürnberg: Reichsparteitag 1936: Appell der Hitler-Jugend. — 11.15: Sendepause. — 11.45: Für den Bauer. — 12.00: Aus Karls ruhe: Buntes Wochenende. — 14.15: Vom Deutschlandsender: Allerlei von zwei bis drei! — 16.00: Reichssendung aus Nürn berg: Großes Nachmittagskonzert. Als Einlage: Funkberichte vom Volksfest der NS.-Gemcinschaft „Kraft durch Freude". — 20.00: Reichssendung aus München: Erste Äbendnachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 20.10: Reichssendung aus München: Musikalisches Wochenende. — 22.00: Reichssendung aus Mün chen: Zweite Abendnachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 22.30 bis 24.00: Und morgen ist Sonntag! * SeuMWMmLer. Sonnabend, 12. September. Deutschlandsender: Wellenlänge 1571 Meter. S.55: Reichssendung aus Nürnberg: Appell der Hitler- Jugend. — 11.00: Sendepause. — 11.30: Die Wissenschaft meldet! Wann müssen die Mandeln raus? Neue Forschungen für Halserkrankungcn. — 11.40: Der Bauer spricht — der Bauer hört! Anschließend: Wetterbericht. — 12.00: Aus Saarbrücken: Musik zum Mittag. Das Landessinfonieorchester Saar-Psalz. — 15.00: Ilja Livschakoss spielt. — 16.00: Reichssendung aus Nürnberg: Großes Nachmittagskonzert. Dazwischen: Funk berichte vom Volksfest der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude". — 18.00: Bunte Musik. (Schallplatten.) — 20.00: Reichssendung aus München: Erste Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 2010: Reichssendung aus München: Musikalisches Wochenende. Unterhaltnugskonzert — 22.00: Neichssendung aus München: Zweite Abendnachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 23.00 bis 0.55: Ilja Livschakoss spielt.
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