Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.02.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192002083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19200208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19200208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1920
- Monat1920-02
- Tag1920-02-08
- Monat1920-02
- Jahr1920
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.02.1920
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
! t -i 5; Hauptmanns Edlen von der Planitz, Ad- sind > vec!ai,gr Frankreich die Auslicserunn des Gene-vls Friy vor! Below und des alten Gencre.lseld-iicn'jchalG Graie» Baseler, Emzsand die des Adniir.As v«n Inyeutzyl, Be!- pelte wenn wird, deren mur, der Be aus sind An- u-v dreifache Borloinmen desselben Nnwens, auch die Auslicieruua von dem aieichen Lande verlangt sondern weiter, das; hervorragende Persönlichkeiten, Tod auch im Auslände beiannt g worden sein vor den Entcntcgerichlshof gesorderl werden- So der Ausließrungsliste der Entente zugestimmt habe. (Da- ist doch selbstverständlich! T. Schriftltg) „Davos" meldet Meiler, daß den französischen Be hörden' die erforderlichen Vollmachten zur Entg' ennrhms der Schuldigen übertragen worden find. Der „Temps" veröffentlichte am Donnerstag früh die Anklagedclikte gegen die zur Aburteilung geforderten Deutschen Bei Hindenburg und Ludendorff lautet cie Anklage auf Ar.sttstung Sachbeschädigung, Plünderung uno Tö tung von Zivilpersonen, bei Bethmann-Hollweg und T : rpih auf Anstiftung zu Verbrechen des Krieges und auf Versenkung von Handelsschiffen, bei d „.meisten Kronprinzen. Alle diese Offiziere 7' giero die des julanren d:' laugst tot. Dresden, 7. schbruar. von zuständiger Sichle miig^eilt wird, deutschen Generalen aus Anstistung zur Ermordung Landbevölkerung in Frankreich und Belgien, ans schicßui.'g von Lazaretten und Krankenhäusern und Deportation von Zivilpersonen. Gegen Hindenburg mehr als 10 urrd gegen Ludendorff mehr als >0 klaaer. genannt. iL NUS glaubt man Grund zu der Annahme zu habe" aast ciwa 2ö sächsische ?taet angeh?r gc unter den Anszvlieserndeu aus der w?t bekannt g-Uvordeneu Liste init gemeint sein könnten, zu denen auch Mannschaften des Gren.-RegG. Nr. Gi gehöreir sollen. Es ist auch noch nicht kmrg?- sieltt, ob mit dem auf der Au-Aieiernngsline enigesühr- tere Prinz Ernst von Sachten der drAts Sobn Unteres Königs, Prinz Ernst Heinrich gem-int ist fü« welche Au'uahme alleroings nickt viel Wayrfckeinkichleit vvr- licgt. ne0e>.äachs wird sich erst, nachdem die Liste nr- ichriftl.ch überliefert worden sein wird, -seststchleu lassen/ inwieweit sächsische Staatsangehörige oder Angehörige .'des sächsischen Truppen K n jn eutes zur Ausuferung angesoroert w-rden. Tcr Ltanvpuntt der Regierung unverändert. Reichszinan.zminineü Erzberger hat auf ein il.m aus Parteikreiien' zugegangenes Telegramm sich aus oas be stimmteste üb?r die völlige Unmöglichkeit der Ausliefe rung auch nur eines Deutschen an die l;aß».r'älcke Rache der Gegner ausgesprochen und hinzugonigt: „So wie ich denkt und handelt die ganze Regierung in völliger Nebereir-ßimmung mit dem Willen unseres Voltes." Aus der Liste Frankreich fordert etwa .14.7 Personen. Etwas weni ger. ober ungesähr ebensoviel, fordert Belgien. Eng land hat zirka 7."> Namen genannt: in den Nest keilen sich Italien, Polen, die Tschechoslowaken und der Süd slawische Staat- Amerika und Japan haben keine Namen genannt. Infolge der Verstümmelungen und Nnklnrhei- D ten bei der Nnmens.vjedergabe läßt sich in vielen Fällen einstweilen nicht sagen, welche Personen eigentlich ge- > meint sind- Wenn zum Beispiel der Name „Hosfw.a in" z in ocr Liste iznd dahinter der Vermerk „Pol." steht, so e kaust man wohl nnnehmen, daß es sich nur den. G-m wal ' Hofsmann handele, ahcr sicher ist das nicht. Aehnlich liegt es bei vielen' anderen Namen- Tie Ausliewrungo- liste nennt auch den Namen Reinhard .Frankreich: Es handelt sich dabei um den früheren Kriegsminister Ge neral Reinhard, der als Major, Oberstleutnant und Oberst in Frankreich im Felde stand. Auch der bayerische Mi- nißei Auer ist genannt, der seinerzeit ini französischen Befepungsgebiet als militärischer Untergebener befebls- gcmäß mit dem Abbruch industrieller Anlagen und der Rüclscbafsnng ihrer Teile beschäftigt gewesen sein toll. Eine Brüssel r Meldung besagt, daß der frühere deutsche R. ichskanzler v. Bethmann-Hollweg für die De portationen nnd die aktivistische Politik, die als ein An- grifs auf die belgischen Hoheitsrechte betrachtet wird, ver antwortlich gemacht werde- Deshalb sei auch die Äus- lieserung von Bethmanns gefordert worden. Tie List, enthält auch eine ganze Reihe von türki schen Würoenträgcrn: Enver Pascha, Tiemal Pascha, LaM Pascha, Talaat Pascha. Die Anslieserung des Prinzen Ernst Heinrich Von Sachsen, die von den Feinden gefordert wird, erregt in Dresden lebhafte Verwunderung, denn der Prinz hat niemals irgend eine Rolle gespielt und es unseres Wis sens auch nur bis zum Oberleutnant gebracht. Wel chen Vergel .ns er beschuldigt wird, ist uubelonut. Es sind aber, wie wir hören, sofort Schritte unternommen woroen. um die Angelegenheit zu klären- Von säst fischen Per fönhü reiten finden sich übrigens in der Ausliefe- -rungsliste, soweit man bisher zu sehen ver-.uog, nur noch zwei Offiziere, der General v. d. Planitz und öGaf Vitz thum von E^städt. Auch ihre angeblichen Miiselown sind gänzlich unbekannt. Warum gerade der Graßherzog von Hessen ? Zu der Nachricht, dost auch der Großherzog von H^wu misge- licfcrt Werden ioll, schreibt die sozialdemokroAiche Frank furter „Volksstimme": Der Mann war währmd des Krie ges ein einziges Mal in Frankreich, wo er den Soldaten Suppe in d-'e Teller füllte. Er war ein cnZch'.edener Gegner der alldeutschen Politik nnd hat inh Ewer keines Kriegsverbr.chens scbnloig gemawt. Ausgerechnet dieser gutmütigste von den herzlich unbedeutenden Li Landes vätern, mit denen Deutschland, vom Kaiser abgeiehen, . bis ?ur Revolution gesegnet war, ist der einzige der eye- maligen Landesberrn, der ans der Liste derer »eßt, die . der Scbaoenfrende boshafter Elemente in Eulentelanocr,,. zum Opfer gebracht werden. - Auch Tote werden vor das Tribunal gcioroert. Für"" die Oberflächlichkeit, mit der oic Auslienrun'shstc der . Entente zufammcugestellt ist, zengr nicht nor das dvv- Berlin', 7. Februar. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, hak der deutsche EH schaftsträger in Paris, Minister Dr. Mayer, es ebenso wi- Herr von Lersner abgelekmt die Aus lieferungsliste entgegenrunehmen. Daraus erklärt sich auch sein Verbleiben jn Berlin. Mau nimmt nicht an, daß aus dieser Weigerung besondere Schwierigkeiten ent stehen, da die Note durch Kurier nach Ber'in gebracht werden' soll. Das Kabinett ist dauernd mit Beratungen über die Lag^ beschäftigt, will aber keinen endgültigen Beschluß fassen, ebenes nicht mit den Fraktiansführern beraten h l. Tie Nationalversammlung soll Mitte näch ster Woche zusammentr-ten. In Regierungskceisen erwartet min die auLekündigis Ueberreichung der offiziellen Auslieserungsliste und des Begleitschreibens durch den französischen Gekchäftsträgor in Berlin, Herrn von Marcilly, erst im Laufe des heuti ge«-' Tages, frühestens gestern abend- Im Gegensatz zu, obiger Mitt-ülung wird von anderer Seit» gemeldet, daß die Uebev'-eichung bereits im Laufe des gestrigen Tages erfolgen werde. Man nimmt an, daß Abänderungen Za Dentschlaaos Ungunsten erfolgt seien, infor^n. als das Auslle'crungsbegebren in noch bestimmterer Form ge halten sei und Strafandrohungen in Aussicht stelle. Fraktionsfitzungen. Berlin, 7. Februar. Der.interfraktionelle Ausschuß ist vom Reichskanzler für heute nachmittag 4 Uhr einberufen woreen. Um t> Uhr werden dann die Fraktionsfübrer zu Besprechun gen zusammenkommen. Inzwischen finden Besprechun gen innerhalb einzelner Parteien statt Tie Sozialdemo kraten haben ihre Abgeordneten, wie schon gemewer. auf Montag 10 Uhr vormittags zu einer Sitzung xinbernfen. Anch die übrigen' Fraktionen werden ihr- Mitglieder Montag oder Dienstag versammeln. Italien will vermitteln? Wien', 7. Februar. Von: inGrmierter italienischer Seile in Wien Wird erklärt, Italien konnte in der Änsliefcrungssrmc leinen anderen Standpunkt einnchmen als die übrigen Mit glieder der Entente, da cs am FriedensveNrag gebun- deiz' war. In Italien ist man jedoch knr Meinung, daß iw der schroffen gegensätzlichen Stellung zwischen Frank reich und Deutschland ein Ausweg gefunden werden solle, ans oem man' zu einem Kompromiß gelangen lavn. Ita- talien will nichts unversucht lassen, in ParG aus oie schwerwiegenden Folger« des Beharrens ans der Aus- lieserung aufmerksam zu machen und vermitlcLnd ein- zngreifen., Mile Mk» W WM Es ist sehr verwunderlich, das; in Deutschland die Vorgänge d r großen internationalen Poliiik mir ziem lich gerGger Aufmerksamkeit verfolgt werden obwohl Deutschland Oo-nsaUs bestimmt sein wiro. in nicht all zuferner Z/t sei es «aktiv ooer Passiv, .-in- bedeuisame Rolle zu ßielen. Tie Ursache des mangelnd?» Inter esses l-egk zweifellos darin, daß wir gegenwärtig mit dec. Reg.lnnL unserer eigene» Angelegenheiten genug zu tun vaben. Aber da die Herstellung geordnst-g wirk- schaftl.chcr Zustände im Innern in höchstem Mr.se von de»' Eceßmis'rn abhängig ist, die sich im sernm Osten uno ienß.G des Atlantischen Meeres abjpieseu, müßte unser Auge trotz allen Nöten mit Spannung oorthin geruhter werden. Die Anzeichen sind zu schwerwiegend, als daß man nicklacklenv an ihnen vorübergebe«« könnte Se muß .7, B. m-t der Wucht einer Sensanan die Nacbnchr wir ken, baß Iavan im Begann steht, das BünvuG mit England zu ernell.-rn. Blitzartig erhellt diese Mfitcßung, oie vom s panischen Minister des Aeu'eren ausgeht, das .zwischen de«, drei Wetlmächlcu' England, Ame''ik.r und Japan: bcü.!, nde Verhältnis. Tie Konstellation ist nicht, wie von der politischen Leitung des Teut'chen Reiches bis vor etwa Jahresfrist angenommeii wurde, Amerika und Eng. ud gegen Japan, sondern England nm Japan gegen Amerika. - Durch die Erneuerung dGs s großen Bünd.nijses wird zunächst die weitgescbichüiche Tatsache geschassen. da«) die Ioee der Regelung aller internatio nalen Str. tjragen durch den Völterlmad abaetan ist und das; sie nach wie vor durch die Politik der völler- nmsasseno.n Koalitionen erfolgen soll, wie cs in die sem .üricg o--r Fall war. Wir erlebe««', daß- England, von oem das deutsche Volk init dem Versprechen des Vöklcrbn ede» in den Abgrund gelo-kk wnrd-v «:och dem Sturz b.eses l'wg;rers als erstes das alte Syst-in ivicder ziir Herrschaft bringt, um dem ne» «-rstandenen Wirt- sclnnflsriv Aenz Ainerika, die Flügel zu beichn'chen. Au? dasfeloe Blatt gehört auch die englische Politik gcgcu Sowjctrußland. England seht zur wietchinstlnbcn Turch- brii-gung des russische«« Reiches vom West-m au, Japan vom Osten', ««ud es ist nicht ausgeschloüm ch.s, so^-ar eiir geb^m^s Uebercinkommen zwischen b'i^>'n b-stehl. Tie V.reinigten Staate,, haben diese Politik nalür- lich längst erkannt. Sie setzen sich zur Wehr, nicht durch unlitarische Mittel, sondern durch de» TrnN ihrer riesen haft rr.n chsenen Wirlschafisnaacht, Zunächst rermeigern sie Europa die notwendig',, Kredite znm Wieeerrnsba,!, int-cm fie mit d-r Gewährung von Anleih'n znrückyal- tew. England hat die ablehnende Haltung Amerikas, die imn s lbstverständlich schon einige Zeit lik. nnt ge- wesen sein «v,rd, nunmehr bcantlvortei, erstlich durch ocie Beg-tt» des Handels mit Sowictrußlniid. «vcit-r durch dis Bekawntgabe der japanisch englischen Bündnis-.rneue- rnng. W-rd sich Amerika dadurch breitschlagm lassen? Wahrscbei.Aich nichk. Es weiß, daß England i»folg- seiner großer' Schwächung durch den Krieg zum Anschluß an eine unabhängige Macht, die über militärische Mittel verfügt, gezwungen ist, und da erscheint ihm das Bünd nis mit Japan, weil es seine Stellung im sernen Osten sicherstellt als geboten. Zwischen beiden Gruppen aber steht drr augenblick* lich noch ohnmächtige Block der Mitteleuropäischen Län der, mit Deutschland als Zentrum. Jede der -eidM grobe« Gruppen wird versuchen, diesen Block auf ihre Seite zu bringen. Ay sich haben die Bereinigte» Staate» die größer- Aussicht auf Gewinnung der zentraleurch> Päischen Länder. Ihre Bemühungen darum sind fchhm beute, wenn auch undeutlich, erkennbar. Mau denke au dis hartnäckige Unterstützung der südslawischen Ml- sprüche, an die dem bankrotte«, Oesterreich bereits ge währte Anleihe, an die Ablehnung des Versailler Friedens im Senat, an die Verwerfung des m litärifchelt Abkommens mit Frankreich zum Schutz der geraubten deutschen; G-biete und die Nichtbeteiligung am Ausliefe- rungsbegehr.n Wenn Deutschland zunächst keine An leihe g.wäört wird, so ist das vielleicht darauf zurück- zuführcn, daß man das deutsche Volk durch eas Fort dauern der Notlage zwingen will, die Per'.oe der Lelstungsunsähigkeit aus eigener Kraft zu überwinden und so innerlich zu erstarken- Aber nicht nur die Vereinigten Staaten, sondern auch England bemüht sich um Deutschland, wenn auch erst seit ganz kurzer Zeit- Auf der jüngsten PaAßc Kon ferenz scl'.men wichtige Pläne zur Sprache bekommen zu sein. Man sprach ja von einer Neuorientierung Lloyd Georges und der Entente mit Bezug auf Deutschland. Seitdem wird schon in der englisch französischen Presse ein etwas versöhnlicherer Ton angeschlagen- UnE, was besonderA zu bemerken ist, an den Besprechungen nahm < der jopanischc Botschafter teil. Der amerikanische nahm auch teil, ab.r bereits ein oder zwei Tage später erschien eins Meldung, der amerikanische Botschafter habe zwar teilgcnommen, jedoch nur „aus Entgegenkommen", da tatsächlich die Vereinigten Staaten nicht uertr.'cen sein könnten, bevor der Friedcnsvertrag von ilmen ratifiziert fei. Man denke nach, welche Bedeutung diesem Dementi innewohnt. c Es -ist nicht zu bezweifeln, in der hohen, ganr hohen Pol.tik bereiten sich wichtige Dinge vor. Nienn-ib'we,iß, wohin sie führen können und werden, rnd wann sie kommen. Aber es gilt, aus der Hut zu sein, für niemand mehr als für Deutschland, dem sich vielleicht über lang oder kuG Gelegenheit bietet, tätig oder untälig die Büros von Versailles abzuwerfen- Hält man in Berlin die Augen; ofs„n? Deutsches Reich BerU«. sDie drohende Wirtschaftskatastrophe ) Die Berliner Gewerkschaftskommission hatte sich in einer Entschließung gegen die Maßnahmen gewandt, welche von der Retchsregierung auf Grund des Ausnahme zustandes ungeordnet werden mußten. Auf die Vor stellungen der Gewerkschaftskommission hat der Reichs kanzler geantwortet, daß ein Notstand vorliege, welcher die Reichsregierung vor die Wahl stelle, entweder solche Ausnahmeoorschristen zu erlassen und anzuwenden oder das ganze Polk von 60 Millionen einer Katastrophe preiszugeben. Der Reichskanzler hat in seiner Antwort weiter daranf hingewtesen, daß die wirtschaftliche Kata strophe dicht vor der Tür stehe. Bei einem Versagen des Eisenbahnverkehrs und der Kohlenoersorgung wür den sofort fühlbare Folgen wie die Kohlennot großer Städte, Stillegung der Industrie, Arbeitslosigkeit usw. einlreten. Nicht minder gefährlich seien auch dis schweren künftigen Folgen. Zu den letzteren gehöre die von allen Sachverständigen festgestellte Tatsache, daß im nächsten Jahre eine große Mißernte einlrete, wenn nicht das Land noch vor Frühjahrsbestellung ausreichend Kunst dünger erhalle. Hierzu müsse die Düiigcrindustrie (Kali-, Stickstoff- und Phosphatwcrke) sofort ausreichend mit Kohlen versorgt werden. Der Reichskanzler wendet sich sodann gegen jene unverantwortlichen Agitatoren, welche die Katastrophe als Mittel zum Zweck wollen. Ein solches Treiben könne die Regierung im I-Ueresse der Gesamtheit nicht dulden, und es btieben deshalb nur Ausnahmeoorschristen übrig. - (Keine Höchstpreise für Lebensmittel.) Der „Täg lichen Rundschau" zufolge steht bereits fest, daß für die öffentlich bewirtschafteten Lebensmittel im kommenden Jahre keine Höchstpreise festgesetzt werden, sondern daß man zu dem System der Mindestpreise übergehen werde. Nach der „Boss. Ztg." wird die Zwangswirtschaft teil weise abgebaut. Die jetzt geplanten Preise sollen nur für die aufznbringenden Pflichtmengen gelten. Darüber hinaus werde dem Landwirt für seine Erzeugnisse freie Verfügung eingeräumt. Eine amtliche Bestätigung dieser Meldung liegt noch nicht vor. — (Die Anteile der Gemeinden und Länder von den Einkommensteuern.) Auf Bitten der preußischen Regierungsvertreter wurde im Steuerausschutz der Na tionalversammlung der 8 16 des Landessteuergesetzes geändert. Im Einverständnis mit Reichssinanzminister Erzberger würbe ein neuer demokratischer Antrag an genommen, wonach 8 16 lautet: Die Länder und Ge meinden werden an dem Ertrag der RetchScinkommen- steuer init zwei Dritteln des Aufkommens beteiligt. Bon den Steuern, welche das Reich an Stelle der allgemeinen Einkommensteuer von nichtphysischen.Psrsonen ergaben erhalten die Länder und Gemeinden die Hälfte. Aus Nab und Fern Lichtenstein-Cqllnbcrg, 7 Februar *— Eine öffentliche politische Berfamarl««- veranstaltet nächsten Donnerstag, den 12 d. M Die Ortsgruppe Lichtenstein Callnberg der Deutschen Demo kratischen Partei im Goldnen Helm. Im Anschluffe an den Vortrag findet freie Aussprache' statt. *— 80jährige« Seschäftsjnbilänm. Das Maler- geschäft von Emil Keller konnte am 1. Februar auf ein 5V jähriges Bestehen zurückblicken. Es wurde im Jahre 1870 von Herrn Emil Keller gegründet und au» kleinen Anfängen zu ein« bedeutsame« Höhe geführt. Nach dem
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder