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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 07.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192403071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19240307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19240307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-07
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Srankenberger Tageblatt ' ««<«> D«r cvrnxdprel« filr die »» mm dielte einspaltige Petltt-iin betrügt »o Goldpfennlg, Mr die l«7 WM breite amtii He stelle 80 Soldpfenn'g, Mr die »0 mm breite gell« iin Redoktlonb'eile St» Ssldpf mi g. »I-Itt! «"»eigen find del Ausgabe «u bk,Men. glir Nachw-l» und «ernilttlung l ge le Sondergeifihr, — Für schwierige Satzarten und bei Platzdorschri^e» Aufschlag, «et gröberen Aufträgen und im Mleder- holungtaddruck Srniüsiigung nach feststehender Staffel. Da« Bam««»» »rschetnl an fede« Werktag! I>«,ng«vrel» für >. bi» 1» WWetzt Sei Abholung 'n den Au«gabestellen der Stadt 1.00 Ml, In de» Auchabofieffen de« Lundb-jirleS 1.0S Mk„ bet gu'ragnng Im SAMbeM 1.0L »'l., bei stutr gung lm !>andgebtet 1.10 Mt. Wochen»»»»» >b Pf». Sinzelnmnm. 1» Pfg-, Sonnnbendniunm. SO Psg. WaftschOiraM»« Lelp-lg »»dl. memelndenleotonto! ssrankender« ». kkennlp» »I »etegraniniei Tageblatt klrankenber,lachten Bezirks- Anzeiger Uel« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, de» Amtsgericht» und de» Stadtrate» zu Frankenberg und der Gemeinde Niederwiesa Rotationsdruck und Verlag: C. G. Roßberg (Inhaber Ernst Roßberg jun.) In Frankenberg. — Verantwortlich für die Redaktion: Karl Liegert, Frankenberg 8S. Aahrga«« Freita« »e» 7. MSrz 1»?4 nachmittags S7 pazifizismus für andere. MacDonald, der pflichtgemäß auf dem Prinzip des Pazifismus heruinreiten niuß, hat nicht verhindern können, baß Hm englische Stimmen vorwerfen, seine Versicherungen ständen mit seinen Handlungen in Wider» sprnch, denn er habe erklärt, die Zeit sei nicht zur Ein- bernpang einer Abrüstungskonferenz angetan. Und in der Tat: trotz aller Beteuerungen der Friedfertigkeit nimmt die Untmßnchung über di« Kriegsbereitschaft in England einen breit«« Raum ein; man weist darauf hin, wie verwundbare da« -»selreich in der Luft sei, und möchte wissen, ob da» Heer ledi-Uch zum Heimatschutz oder auch zu Interventionen im AtvMud oder für Kolonialkriege bestimmt sei. Hinter alle- be» Deckt die Besorgnis vor einem fran» ztftfch « n Ueberfall, und der Premierminister hat In fei«« letzten Schreiben an Poincarö sich über diesen Punkt deuMch genug geäußert. Die Sicherheit Großbritannien» geht «üen anderen Erwägungen vor. Aber England Ist stet» großEig gewesen und auch auf die Sicherheit Frankreichs bedacht und braucht seinem Großmut besonders dami keine Schwanken zu setzen, wenn es auf Deutschlands Kosten geht. Kto« diesem Fall stehen wir jetzt. Die Enttäuschungen über die MacDonaldschen Erklärungen, denen weitere folgen pierd»n, sobald das Ergebnis der Sachverständigenberatungen vorilszt, haben die Geister an der Seine fllr die Sicherheits- bestaknng mobilisiert, der Gedanke — ein aussichtsloser Ge- Hank — einer englisch-französischen Militürallianz taucht wied« einmal auf, und man beschäftigt sich mit der „Ent militarisierung der Rhein lande". Das eng lische Arbeiterkabinett hat nun Oel auf die Wogen der Er- regsng gegossen und hat durch die ihr nahestehende Londoner Presse verbreiten lassen, es sei geneigt, einer deutschen Nüßnngskontrolle im Sinne des französischen Vor schlag« vom Jahre 1922 zuzustimmen. Gleichzeitig erfahren wir, daß Marschall Foch der Botschafterlonferenz den Bericht des Interalliierten Militärkomitee» aus der Pfalz mltgeteilt hab« und befürworte die englischen Anregungen hinsichtlich der Wiederaufnahme der Kontrollbesuche. Dieser Kontrolle hatte sich die brutsche Regierung tn Ihrer Note vom 9. Januar widersetzt und ste soll demnächst von der Botschafterkonferenz beantwortet werden und wird di« Wiederaufnahme der Kon trolle einstweilen dem General Rollet übertragen. Das ist höchst verdächtig, denn damit wird die Einführung einer dauernden Kontrolle in Aussicht genom- men, di« eine Verletzung des Artikels 203 des Versailler Vertrages bedeutet. Deutschland hat in dem ihm auferlegten Maße sein Heer und seine Ausrüstung vermindert, und dadurch ist die im Artikel 203 vorgesehene und zeitlich befristete Kontrollbefugnis erloschen. Nur der Völkerbundsrat darf nach Aletikel 213 des D. V. die ihm nötig erscheinenden Nachprüfungen, und zwar auf Grund eines Mehrheitsbeschlusses, vornehmen. An den, Wortlaut dieser Bestimmungen darf nicht gedreht und gedeutelt werden, und man muß gespannt sein, falls sich die Meldung über die Rollet übertragen« Dauerkontrolle bewahrheitet, mit welcher Aus- legitzng MacDonald diesen Vertragsbruch rechtfertigen will. Er kann nicht etwa einwenden, Deutschland habe die ihm auf- erlegten Verpflichtungen nicht erfüllt, denn das Gegenteil ist durch all« bisherigen Kontrollen erwiesen worden, und man könnte annehm«i, « handle sich nur um eine provisorische, zur Beschwichtigung der Gemüter dienende Maßnahme, wenn nicht auch di« Frage ein« Interalliierten Daran- tiekomit««» au« dem Hintergründe hervorträte. Zwar wird von Paris aus erklärt, zurzeit denke man noch nicht, die Nolletschr Instanz durch das Komitee abzulösen, aber schon tn dessen Erwähnung liegt eine versteckte Drohung. Man will erst zur Einsetzung dieser Garantiebehörde oder ein« anderen gleichwertigen Organs mit beschränktem Per sonenstand schreiten, sobald Deutschland die in der Note von 1922 festgesetzten fünf Forderungen betreffend die Waffen ausfuhr, Einwohnerwehren, Aufmarschpläne, Entmilitari sierung der Polizei usw. erfüllt habe, Bedingungen, die, wohl gemerkt. längst erfüllt worden sind. Da» Garantiekomitee wird also als eine Milderung de» Auslandes von heute hingestellt, während cs doch gerade die Auffassung der deutschen Militärhoheit verewigt. Wenn bas «ine Kompromißlösung sein soll, so ist die» eine Ver höhnung eine» geknechteten Volkes. Ls steht dies« Plan im Widerspruch mit jeder Auffassung d«r Rxchis- iag« und ist ein schwächliches Zurückweicheu MacDonald» vor Potnearö. Di« Wehrlosigkeit Deutschland» liegt kl«. zutage, ihm zuzumuten, sich für Zelt und Ewigkeit seinem fran- zöpschen Unterdrücker zu unterwerfen, heißt, ein freies Volk zum Hxivtentum herabwürdigen. Keinem anderen Volle der Kulturwelt ist ein derartige» Ansinnen gestellt worden. Noch wollen wir nicht.glauben, ein für die Freiheit aller Nationen begeisterter Arbeiterführer könnte so alle Grundsätze seiner Weltanschauung üb« Bord werfen, wie es MacDonald an geblich beabsichtigt, und es wirö sich bald herausstellen, ob er dk Mehrheit sein« Volkes hinter sich hat. Wir sich das deutsch« Volk zu dieser Versklavungsaktion stellen wird, ist nicht zweifelhaft. Die Negierung hat schon einmal auf die gefährlich^ Erregung hingewiesen, die sich der Massen bemach- tigen könnte, wenn Kontrolloffiziere sich tn innere deutsche Verhältnisse einmischen, und jede Verantwortung für die Folgen abgelehnt. Sie wird dies jetzt wiederholen müssen und wird sich erinnern, wie bei der Forderung der Entente, die „Kriegsverbrecher" auszultefern, der einmütige Wider- stand aller Volksschichten auf das Ausland damals gewirkt hat. Der von MacDonald propagierte Pazifismus ist billig und verächtlich, denn er sucht sich zu seiner Betätigung das untauglichste Objekt aus. —vck. Die KoniroNnote der Botschaftertomerenz. Die NoteVerBotschafterlonferenzzur Frage der Militärkontrolle wurde Donnerstag dem deutschen Bot- schafter in Paci« überreicht. Di« Votschafterkonferenz hat be schlossen, die Nok streng geheim zu halten, bis die deutsche Regierung in ihrem Besitz ist Es verlautet jedoch, daß sich diese Antwort hauptsächlich auf die Vorschläge stützt, die voil der britischen Negierung ausgingen. Die Vorschläge der britischen Weigerung gingen dahin, daß in Deutschland Zustände l>ergestcllt werden, die ohne jede Verzögerung eine Ucbertragung der Pflichten au den Völker- bund zulasse. Gegenwärtig sei man der Uebcrzeuguug, die bestehenden Zustände berechtigten nicht eine Aufgabe der Kontrolle, doch wolle man der deutschen Regierung eine Ge- legenheit bieten, an Stelle der Kontrollkommission eine andere Körperschaft anzuerkennen, die man als ein MIttelstück zwischeneiner Kontrollkommission und dem Völkerbünde ansehen könne. Inzwischen wünsche man von Deutschland, daß es über die nachstehenden fünf Punkte zufriedenstellend« Versicherungen abgebe: Reorganisation der Polizei, Umstellung der Fabriken, Auslieferung des noch verbliebenen verbotenen Materials, Auslieferung des statistischen Materials über die deutsche Militärstärke und über die Herstellung von Kriegsmaterial vor, während und nach dem Kriege, Erlaß eines Gesetze» zum Verbot der Einfuhr und der Ausfuhr von Kriegs- material und die Anpassung des Nekrutierungssystems und der Heeresorganisationen an die Bestimmungen des Frie densvertrages. Im Falle, daß Deutschland diese Vorschläge nicht annimmt, werden die Alliierten ihre Rechte, die ans den« Friedensvertrag entstehen, weiter ausüben. Es steh« den Alliierten allein zu, zu bestimmen, wann die Kon trolle erleichtert werden könne. Zur Errichtung der Golduotenvank Pari», 6. 3. Non einer «ehr Maßgebenden nicht deutschen Persönlichkeit werden einige Aeußerungen über da» Statut der neuen deutschen Goldnotenbonk bekannt. Zugleich veröffentlichte die „Information" gestern mittag einen langen Artikel über da» gleicht Tdema. Es ergibt sich nach beiden folgende« Bild: Der SachverständigenauMnß mackt zunächst kalgende Zusammen stellung der in Deutschland nmlaukenden Gelder: I. Hunderte von Trillionen Pav'ermark, die aber durch den Metallbestand der Reichebank al» gedeckt angesehen werden können. H. 300 Millionen Goldmark der beiden im vorigen Jahr« «»»gegebenen Dollarschatzauleihen. >11. 2400 Millionen Rentenmark, wovon die Hälfte dem Reiche kreditiert ist. IV. Rentenmarkschatzan Weitungen, die den Betrag von etwa 200 Millionen Goldmark übersteigen dürften. V. Wertbeständiger Notgeld im Gesamtbetrag« von etwa VOO Millionen Goldmark. Vt. Ausländische Devisen, die vom Neichsbankprästdenten Dr. Schacht auf etwa 2 Milliarden Goldmark geschäht sein sollen. Es fehle also, so meint der Sachverständigenaueschuß, in Deutschland keineswegs an Geld, doch erachte er es als da» erste Erfordernis, diese verschiedenen Geldforten durch ein einziges wertbeständiges Geld zu ersehen. Uin dies m erreichen, soll die neu« internationale Goldwährungrbank für Deutschland ge-. schaffen werden. An der Spitze dieser neuen deutschen Bank soll ein Verwaltungsrat von 14 Köpfen stehen, 7 Deutsche und je ein Amerikaner, Engländer. Italiener, Franzose, Belaier, Holländer und Schweizer. Der Präsident soll «In Deutscher sein, Ihm zur Seite steht ein ausländischer Kontrolleur. Da« Personal döt bisherigen Reichibank wird voll beibehalten. Der Verwaltungvrat hat da« Recht, die Zahl der deutschen Direk toren, nachdem Deutschland seinen Verpflichtungen nachkommt, bi» zur völligen Befreiung von ausländischen Direktoren zu vermehren. Nach Beendigung der Liquidation der jetzigen Nrtchsbank, Rentenbank usw. wird die neue Bank ihre voll ständige Selbständigkeit erhalten und das eigene Emissionsrecht bis zu 3 Millionen Goldmark. Die Prüfung der Sachverstän digen wird sich in erster Linie auf die genau» Kontrollmöglich keit der Handelsgeschäfte de» neuen Instituts erstrecken, für die anfangs eine ständig« Deckung von SO Prozent verlangt werden wird. Beschießung von Melilla durch d^Rtffpiraten. Nach Berichten aus Tanger haben die Rifpiraten di« spanischen Linien bei Tizziassa durchbrochen und einen Keils« die spanischen Formationen in der Richtung auf Nador getrieben. Di« Rifpiraten be reiten jetzt ein« Beschieß »ng Melllckas vor. Die Bcrluste der Spanier an Loten, Verwundeten und Ge fangenen sind außerordentlich hoch. Ferner verloren sie große Mengen Munition. 14 900 Mann spanischer Re serven werden jetzt in aller Eile nach Melilla geführt. ck Die Infolge der strengen Zensur nur spärlich vorlicgen- den Nachrichten über die Ereignisse in Marokko besagen, daß bis jetzt 4 Bataillone Infanterie. 3 Batterien Artillerie und zahlreiche Hilfstrupven zur Verstärkung nach Marokko ein geschifft wurden. General de Rivera erklärte, daß die spa nisch sOffensiveFrettagbeginnen werde. Nach englischen Meldungen aus Gibraltar steht Melilla in Flammen. Die marokkanischen Ereignisse bedeuten eine Drohung für die Regierung de Rivera. Eine große Beunruhigung über Marokko herrscht tn Spanien schon seitdem General Aguilera, der Vorsitzende de» Obersten Kriegs- rate» demissionierte. Sein Nachfolger Ist seit wenigen Tagen General Weuler, der als solcher auch die Operationen in Marokko zu leiten hat. Hartnäckig erhält sich da» Gerücht, daß die Truppen in Malaga sich weigerten, nach Marokko abzureisen. Theunis bildet wieder das Kabinett. Wie aus Brüssel gemeldet wir-, hat Theunis am End« der zweistündigen Unterredung mit dem König di« Neu bildung de» Kabinetts übernommen. Die Fer tigstellung der Ministerliste wird im Laufe des Tages er wartet. Es verlautet, daß Theunis zugleich das Finanz ministerium übernehmen werde. An weiteren Ministerkandi- gaten werden genannt: Hymans, Außenminister, General de Longueville, Kriegsminister, Poullet, Eisenbahn ministerium, und van de Vyvere, Wirtschaftsminister. Feuergefecht auf den Anilin-Werken. Die Lage in der Badischen Anilin- und Sodafabrik in Ludwigshafen hat sich verschärft. Heute früh bildeten sich große Ansammlungen vor den Fobriktoren. Die Beamten wurden gewaltsam daran verhindert, die Bureaus zu be treten. Die Menge schlug das Fabriktor ein und holte die Arbeitswilligen Herans, so daß jetzt auch di« Notbe triebe still stehen. Als die Polizei einschritt, kam cs zu Schießereien auf beiden Seiten. Es gab eine Anzahl Verletzte, darunter anscheinend auch Schwerverletzte MMeKung des Wer-prozeßeS. Der Erste Staatsanwalt verläßt wegen der be leidigenden Angriff« der Verteidiger den Sitzungssaal. Im Hitler-Prozeß gab «S am Donnerstag gleich z« Beginn der Verhandlung einen anfsehenerregen- > den Zwischenfall. Die Verteidigung erhob von neuem schwere Vorwürfe gegen dl» Staatsanwaltjchaft, dl« einen wahren „Bcrhastnngvsimmcl habe, trotzdem aber de» Hauptschuldigen, Herrn von Kahr, nicht verhafte. Der StaalSonwalt vr. Stengtein erklärte, jetzt sei »aS Maß voll. Er beteilig« sich an einer Verhandln», nicht mehr, 1« der er fort gesetzt verletzenden Angriffe» ausgesetzt sei. Er ersucht« den Zweiten Staatsanwalt, dl« Klag« Welter zu vertreten und verließ darauf den Titzuugssaak. Der Zweite Staatsanwalt erklärte seinerseits, nachdem der Vorsitzende die beleidigenden Ausdrücke gegen den Staatsanwalt zurückgrwiesen hatte, er müsse mit setner vorgesetzten Behörde in Verbindung treten und Wet- fun geneinholen. Er müsse daher die Verhandlung auf einige Zett anssetzen. Die Verhandlung wurde daraufhin unterbrochen. Zu Beginn der Verhandlung am Donnerstag erkssirt der Vorsitzende Neithardt, daß lm bisherigen Verlauf des Pro zesses gegen Angehörige der Landespolizei und Reichswehr seitens einzelner Angeklagter schwere Borwürfe erhoben wor- den seien. Das Gericht habe es nicht in seiner Hand, der artige Angriffe von vornbeieln abzuschneiden. Selbüvcr- stündlich werde das Gericht bas Seinige tun, daß die An gegriffenen die Möglichkeit der Verteidi gung bekommen. Diese Sache sei auch in einem Schreiben des Wchrkreiskommanvos bezüglich des Oberleutnants Braun aufgerollt. Es sei ganz selbstverständlich, daß dieser Offizier, nachdem er öffentlich angegriffen wurde, auch Ge- legenheit zu öffentlicher Verteidigung erhalte. Er sei daher auf heute nachmittag als Zeuge 'vorgeladen. Rechtsanwalt Hemeter verweist gegenüber der Erklä rung aus Berlin, daß der von den, Angeklagten Wagner ge nannte Dizefeldwebel Ebert mit dem Reichspräsidenten in keiner Beziehung verwandtschaftlicher oder sonstiger Art stehe, auf eine Zeitungsmeldung, daß ein Neffe des damaligen Ab- geordneten Ebert im September 1918 als Unteroffizier im Rekrutendepot der 81. Neservedivision im Elsaß gestanden sei. Iustizrat Luetgebrune verweist auf Zeichnungen im Pariser „Matin", die nicht einmal den Namen Karikaturen verdienen, sondern den von gewöhnlichen Schmierereien. Ganz offensichtlich kämen diese Schmierereien aus derselben Feder auch im Berliner 8-Uhr-AbendbIatt. Der Vertci- diger weist ferner auf einen Bericht des New Pork Herald hin, dessen Sonderberichterstatter am 26. Februar von den Angeklagten als von den Führern der „Vkrrevolution" sprach. Es ist endlich an dec Zeit, zu bekunden, daß das deutsche Volk nicht gewillt ist, solche Schmähungen hinzu- nehmen. Es muß endlich die Frage geprüft werden, ob ein solches Gastrecht auch in Zukunft gewährt werden soll. .Auf die Frage des Iustizrats Kohl, ob Hauptmann Weiß am 8. November zum Pressechef ernannt wurde, ant wortet Ludendorff mit Nein. Hitler erklärt, Weiß sei gebeten worden, sich zu bemühen, die gesamte Presse zpsam«
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