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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192403267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19240326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19240326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-26
- Monat1924-03
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Frankenberger Tageblatt Anzeiger I Mittwoch »e« 2«. Mir, l»S4 «achmittags 83. Aahrqang 78 Dl-k.« «,1^« ain,i»k>niinttnannichaft Flöha, des Amtsgericht» und de» Stadtrate» zu Frankenberq und der Gemeinde Niederwiesa o rewi Der airuodprel» für die s« mm dreite «IvspalN^ Petltj-Ile bklrSgl LU woldpfiunlg, für die >17 mm breit« amtlich« stelle 80 Doldpfennig, für die »a mm breite stelle im Redaktion«teile 8i» D «ldpsrnn'g. »lein- «n,eigen sind bei Aufgabe »u bezable«. Für NachmrU und Vermittlung 1 ste l« vondergebühr. — ffür schwierige Satzarle» und bei Platzporichrift«» Aufschlag, «el grSbere i Aufträgen und l:n Wleder» bolungiabdruck Lrtnäftlgung nach seil stehender Staffel. «ffcheliil an t«dem Merkt-«: «„»„pr«,« für 1«. »» »I. «Ir, vm Abholung in de» AuSgabeNellen der Stadt 1.00 Mk., 5? «u»«^«^en »e« Landdetztrke« I.»« Mk., be« stutragung im Stadw^i« I Ski Mk„ bei gutrogung Im Landqebiet I.1N Mk. Machenka^m« AG Wg. Llnjetuumm. 1» Pfg., Sonunbendnumm. LV Pfg. Voftfchmlkamt,, ««<»,1, »»,»». trirmeiudealrokoul«: Frankenberg ». »«. Hkel«arau<»>«> Dagrblatt Frankenbrrgfachfen Dse Morde der Krankenschwester. Republik Griechenland. Nach Telegrammen aus Athen sprach die griechische Nattorzalversammlung am Montag der Negierunng Mt 259 gegen 16 Stimmen da» Vertrauen aus. Am Dienstag vornrittag wird aus Anlaß des Nattonalfetertages ein feier liche» Tedeun, stattfinden^, dem der Regent, die Minister und die Abgeordneten beiwohnen werden. Darauf soll in einer außerordentlichen Sitzung der Natkonalt'ersammlung die Re- pudltk proklamiert werden. Der Regent Admiral Konduriotts soll in dieser Sitzung zum provlsoxl- schen Präsidenten gewählt werden. Wirtschaftssorgen. «-«unterem Wirtschaft,polttischenMttarbeiter. «oft man in den letzten Tagen die Zeitungen und hört nach de» Gesprächen auf den Straßen und tn öffentlichen k«st glauben, daß die wirtschaftlichen Fragen des Augenblicks, den kommende» Wahlkämpfen und dem Münchener Prozeß ihre verloren hätten oder daß es keine besonderen wlrt- schUMichen Probleme im 'Augenblick mehr gäbe. Leider gibt es deven aber mehrmals genug, mehr vielleicht noch als " ^?bt«n Monaten, und gerade die letzten Tage haben bös« Blutenlese gezeigt. Zunächst sind in der ersten AprtlhSlfte die Dermögenssteuererklärungen .saMg und, nachdem zunächst durch Herabsetzung der in Frage kommenden Mindestbcträge der Kreis der Erklärungspflich- «gen sÄhr stark erweitert worden ist, hat bis in die letzten Tage eine Flut von Verordnungen und Ausfllh- rungsbestimmungen, von Bewertungsvorschriften und Ergän- zuugsvorschristen, durch die kaum der Fachmann selbst sich noch durchzufinden vermag, dieses recht unerfreuliche Geschäft für die Beteiligten weiter erschwert und für den Vater Staat ertragreicher zu machen gesucht. Dem Ergebnis der Beran- ' lagung gilt deshalb besonders stark das öffentliche und poli- tische Interesse, weil die Ausweise über die Finanzgebarung des Reiche, für die Monate Dezember bis Februar ergeben haben, daß die Lohnsteuer-, Zoll-, Verbrauchssteuer, und Um- fatzstenereinnahmen über den Voranschlag erheb- lich hinausgekommen sind, während die Vorauszah lungen auf die Vermögenssteuer dahinter zurückblieben, was bereits von einzelnen politischen Parteien agitatorisch ausgenutzt wird. Die fortdauernde Kapitalnot und Kreditnot und die weiteren Wirtschaftsnöte erklären aber diese Minder- eingänge zum Teil ans der Abnahme des deutschen Kapital besitzes und den geringeren Kapitalerträgen. Wollen doch, trotzdem der Not gehorchend in Deutschland die höchsten Zinssätze der Welt gezahlt werden, die Klagen über Kreditknappheit nicht aufhören. (Daß der Börsenum- satzstempel auch in den letzten Monaten und Wochen trotz der Verstauung der Börse und des geschwundenen Interesses am Effektenmarkt immer noch so erstaunlich hohe Beträge brachte, dürste einmal an seiner Ueberspannung, zweitens an der Notwendigkeit, mangels Kredits Aktienpakete abzustoßen, Erklärung finden; nachdem jetzt durch die Ueberteuerung des i Umsatzes das Börsengeschäft fast ganz abgetötet Ist, werden schon die nächsten Einnahmeausweise hier einen starken Aus fall zeigen.) Die Steuerzahlungen und die am 31. März I billigen Rentenbankzinsen werden an die Wirtschaft I sehr starke Ansprüche stellen, uni so mehr, als noch den Be- I stimmungen der Wertpapierbcsitz zu Kursen bewertet werden muß, die tn den allermeisten Fällen weit über den heutigen Kursen liegen. Das fast ununterbrochene Fallen der Wert- papierkurse bereitet der Wirtschaft überhaupt viele Sorgen, I erschwert es doch immer stärker di« Beschaffung von Be triebsmitteln im Wege des Lombardkredits oder der Geld- I aufnahm« gegen Effektendepyts und erleichtert das Eindrin gen fremder Kreise in die Verwaltung der deutschen Unter- I nehmungen. Letzteren geht es schon an sich in der Mehrzahl nicht rosig, wenn auch tn den meisten Fällen die Klagen der Verwaltungen heute noch stärker als vor dem Kriege mit Skepsis aufzunehmen sind. Tatsache ist aber, daß auf sehr I vielen Gebieten die Preise immer noch viel zu hoch sind und ! daß dadurch der Absatz im Inlands bei der verringerten I Kaufkraft, im Auslande angesichts der billigeren Preise des ausländischen Wettbewerbs auf Schwierigkeiten stößt und nur I sehr wenige deutsch« Unternehmungen, ganz abgesehen von den durch Mangel an Betriebskapital gebotenen Etnschrän- I runMn, mit voller Leistungsfähigkeit arbeiten. In zuneh- I mendem Maße beobachtet man das Ei.ndringen frem - I der Fertigfabrikate auch in fast allen rmentbchr- ttchen Artikeln des täglichen Bedarfs vom Stiefel bis zum I Automobil. Dem Konsumenten kommt diese Tatsache zu- HitlersGesun-heit angegriffen. Der Hauptangeklagt», Poehner und Kriebel vor läufig beurlaubt. Zu Beginn des 22. Derhandlungstages im Httlerprozeß bat Rechtsanwalt Roder da» Gericht, im Interesse des an gegriffenen Gesundhettszustandes des Angeklagten Hitler, von dessen Anwesenheit im Gerichtssaale Abstand zu nehmen. Dors.; Das Gericht ist der Auffassung, daß dieAnwe - senheit Hitlers ebenso wie die Poehner» nicht mehr notwendig ist. Rechtsanw. Roder: Nach Auffassung der Herren An geklagten ist die Ueberlastung überhaupt etwas zu groß. Vors. l Könnt« man ntcht vielleicht disPlatooyer» etwas verkiirzen? Staatsanwalt: Ich denke, auch für den Herrn Oberstleutnant Kriebel ist die weiters Anwesen heit zunächst nicht mehr notwendig. — Auch Kriebel wird für die weiter« Dauer des Prozesses suspendiert Es ergreift nun Instizrat Dr. Schramm, der Ver treter des Angeklagten Hauptmann Röhm, das Wort; nächst sehr gelogen, weil die eingeführten Erzeugnisse fast stets, trotz Zoll- und Transportspesen, für ihn s i ch b i l l i ge r stellen als deutsche Erzeugnisse; aber letzten Eudes bedeutet natürlich die Einfuhr eln« Verringerung der Arbeit»- und «erdimrstmöglichkeit in Deutschland und damit eine Be- drohung eben des größten Teiles der Konsumenten. Zudem ist natürlich bot Fortbauer einer steigenden Einfuhr und aletchzeitia stockendem Auslandsabsatz jede Gesundung und Stabilisierung gefährdet. Die Ermittlungen in der mysteriösen Angelegenheit der ehemaligen Krankenschwester Erna Warz wurden von der Kriminalpolizei eifrig fortgesetzt. Als Ha u p t b e l a st u n g s- zeugin kommt das Dienstmädchen Anni Nocher In Frage, die von 1917 bis 1919 im Dienst bei der Körnerschen Familie war und mit der Erna Warz eine Art Freundschafts bund schloß, um sie als Werkzeug für ihre Pläne benutzen zu können. Das Mädchen hat unter Eid be kundet, daß sie von der Warz wiederholt zu falschen Aussagen angehalten worden sei. Nach dem Tode Georg Körners sollte das Mädchen angeben, sie sei Zeugin gewesen, daß Georg Körner in seinem Schlafzimmer das Gaslicht angeziindet habe, obwohl sie das Zimmer gar nicht betreten hätte. Ferner soll Aniri Nocher, als sie nmler in Darmstadt tätig mar, von bep iWarz schriftlich aufgefordert worden sein, eine eidesstattlich«! ^Versicherung abzugeben, nach der sie Zeugin gcivesen sei, wie Georg Körner der Frau Erna Körner (Erna Warz) seine sämt lichen Sachen geschenkt habe. Die Vernehmungen sind noch nicht abgeschlossen. Erforderlich dürfte vielleicht auch ein« Exhumierung und genaue gerichts ärztlich« Untersuchung der Leichen der vier Toten sein. In! keinem Falle hat vor der Beerdigung ein« Obduktion statt gefunden, weil eine natürliche Todesursache, ein Unfall bei der Gasvergiftung und Selbstmord bei dem Oberingenieur Frenzel angenommen wurde. Kür Golömilliarden Reparaiionen gelerffei. Eine Lügenmeldung der R«pko. Die Neparationskommission hat am Montag wieder ein- mal eine Statistik Uber die Leistungen Deutschlands vom Waffenstillstand, diesmal bis zum 31. Dezeniber 1923, ver öffentlicht. Nach dieser Statistik Hütte Deutschland Leistungen nur im Bettage von 8 411339 000 Goldmark ausgeführt. Halbamtlich wird dazu u. a. bemerkt: Gegenüber der letzten bis zum Juni 1923 reichenden Abrechnung der Repko, die eine Gesamtsmmy« der deutschen Leistungen in Höhe von 8,2 Milliarden Goldmark auswies, ist in der jetzt veröffent lichten Abrechnung keine wesentliche Aenderung in der Be wertung der Reparationsleistungen vingetreten. Noch immer sind große Posten nicht abgcschätzt, andere, wie z. B. die Handelsflotte, Saargruben usw. sind mit den bekannten, notorischvielzuniedrig veranschlag, ten Werten eingesetzt. Nach sorgfältiger deutscher Berechnung haben di« gutschristlichen Reparationsleistungen bereits bis zum 31. D^ember 1922 di« ungeheure Summe von 41,6 Milliarden Goldmark erreicht; hinzuzn- rechnen sind noch die 14,3 Milliarden Golo mark betragenden, nicht auf Reparationskonto anrechnungsfähigen deutschen Leistungen, so daß Deutschland auf Grund des Ver sailler Vertrages bis zum Anfang des Jahres 1923 Leistungen im Werte von 85,9 Milliarden Goldmark bewerkstelligt hat, also das 6X fache der von der Repko bis Ende 1923 gutgeschriebenen Leistungen. Wenn sich Frankreich im übrigen unausgesetzt darüber beklagt, daß es so wenig von Deutschland erhalte, so sollte es sich daran erinnern, daß bis Ende 1923 die Besatzungstruppen am Rhein allein Uber 5 Milliarden Goldmark von den deutschen Reparati- onsleistunqen verschlungen haben. Ueder dem riesenhaften Prozeß schwebte von Anfang an rein Glückstern. Schon die Tatsache, daß er überhaupt geführt wurde, ist vorn Standpunkt des öffentlichen Interesses au» auf das tiefste zu beklagen. Die bayerische Regierung hätte prüfen müssen, ob der Prozeß aus staatspolitischen Gründen überhaupt geführt werden darf. Die Flammenzeichen, welch« nach dem 9. November über München zuckten, hätten Herrn v. Kahr belehren müssen, daß er auf falschem Posten ist. Der Charakter sämtlicher Angeklagten erstrahlt tm schön- st en Licht. Diese selbstlosen Männer haben sich in diesen Tagen, nach dem 9. November, die schwersten Porwürfe machen lassen müssen. Sie mußten sich als ehrgeizige Ge sellen hinstellen lassen. An der Tat selbst war Hauptmann Röhm bekanntlich nicht beteiligt. Der Staatsanwalt hat deshalb auch seine auf Hochverrat lautende Anklage tn Beihilfe.-»ingeschränkt. Das rechtliche Schicksal des Gehilfen ist aber Mit dem des Täters aufs engste verknüpft. Für mich besteht nicht der leiseste Zweifel, daß Kahr. Lossow und Seißer am 8. November abends ihr Wort mit Ernst abgegeben haben und daß sie sich mit ehrlichem Willen an die Spitze des Unternehmens stellten. Wem haben wir es zu verdanken, daß wir noch eine Reichs- und Staats» autorität haben und noch ein geeintes Deutsches Reich? Ei- cherlich nicht Lossow. Wenn der Mann (auf Ludendorff zeigend) nicht gewesen wäre, wo wäre heute unser Deutsch land? Die in diesem Prozeß gestellten Strafanträge wer- den tm Volke mit Entrüstung abgelehnt. Seit dem 8. November bis zum heutigen Tage wird vom Volke nicht etwa die Tat Hitlers, sondern die Untat Kahrs, Lossows um» Seißers verurteilt. Und an diesem Volksurteil darf ein Volksgericht nicht achtlos vorübergehen. Es muß bestritten werden, daß der 8 81 die Revolutionsoerfassung in der t gleichen Weise schützt wie die Monarchie. Im übrigen haben f sich Verbrecher die deutsche Verfassung vo„ s Weimar selb st gegeben. Der Bors, weist diesen Ausdruck zurück. Es tritt dann eine Verhandlunasvause ein. In der Nachmiltaassitzuna ergriff Rechtsanwalt Dr. Hem- meter das Wort zur Verteidigung seine» Mandanten Leutnant Wagner. Leutn. Waaner war der Ueberzeugung, daß Bayern unmittelbar vor dem November 1S2Z vor der Erfüllung seiner nationalen Angaben stand. Es bestand End« September gar kein Zweifel über die gesamte Einstellung der Schüler und Offi ziere der Jnfanteriesbule. Es war da« Tagergeloräch, daß Kadr eine machtp^liü'che Läung drs innerdeutschen Problem, durch- zutüsiren at-soli t e—lch'ollen 'eß Der Verteidiger kommt nun auf d-n -sinenütch.m Tatbestand z« sprechen und erklärt aurdrück- lich, dab Leutnant Wagner am 8. November mittags durch Oberl-,nnant Roßbach die Nachricht erhielt, es sind« ein ab- a-kortetts Suiel -machen den Herren Kahr, Lossow, Selber, Pöhner, Hilier und Ludendorff statt zum Zwecke der Errichtung einer Nattonalarmcc und einer nationalen Reg'erung in Mün- chen. Die ganze Jnfanterieschule war der Meinung, daß Kahr und Lossow bei diesem Unternehmen absolut miltun würden. Erst um S Uhr erhielt General Tieschowitz inoffiziell Kennini» von dem Umfall Lossows. Was Wagner getan hat, da» haben rund 300 ander« Offiziere auch getan. Seine Beweggründ« waren die reinsten und edelsten. Ich bitte um Freisprechung. Hierauf ergriff Rechtsanwalt Götz al« Verteidiger de« An geklagten Frick das Wort. Die Anklagebehörde beruft sich auk die Anncmu-, daß Frick von vornherein von den Dingen gewubt habe, aus die Freundschaft zwischen Pöhner und Frick. Gewiß bestand ein solches Frcundschaftsverhällnir. Aber solche Schlüsse kann nian daraus nicht ableiten. Der Verteidiger schließt mit dem Antrag auf Freisprechung sesne, Mandanten Erster Staatsanwalt Dr. Stengletn: DI« Staatianwaltschakt steht auf dem Standpunkt, daß durch den Indizienbeweis nach- gewielen ist, daß Frick schon vor der Aktion vom 8. November von ihr Kenntnis latts üy: "-loert aus bestimmten Anzeichen, daß ein« gewisse Benachteiligung zwycorn den Männern, di« die Aktion aubsühren sollten, und ihm vereinbart worden ist. Nach einer kurzen Pause erhielt als Haupwertetdiger für Frick Rechtsanwalt Roder das Wort, der damit sein drittes Plädoyer hält. Frick habe sich lediglich nach Ueberleaung bereit erklärt, bi» zur Wiederkehr des Polizeipräsidenten Mantel tätig zu sein. Dr. Frick hat sich in den folgenden Stunden auch niemand gegenüber al» Polizeipräsident ausgegrben. Frick ist kein Hochverräter und auch kein Gehilfe des Hochverrate». Das Ergebnis des Prozesse« kann nur sein, daß Frick freigesprochen wird, weil gegen ihn nichts Belastende« in« Feld geführt werden kann. Die Sitzung wurd« hierauf auf Mittwoch vormittag vertagt. Oer französische Botschafter bei Mac Donald. Die angekündigte Unterredung des Londoner französische,: Botschafters mit MacDmmW hat am Montag vor,mttag ür o a ra m mä ß l q st a ttge sun d en. Wie in zuständigen Bretten versichert wird, habe es sich dabei um die gegenwärtige Laa« in Pfalz, den bevorstehenden Bericht der Sachverständigen und den Einfluß'dieses Berichts auf die Reparattonsfvage sowie di« Frage der „S, ch«rhe i t Fnmkreichs gehallt. Ueber die Tat ache hinaus, daß von lÄden Seiten der Wunsch zutage getreten war«, Großbritan- n^n und Frankreich sollen bei der Verhandlung dieser Pro- bkme zusammengehen, war an amtlicher Stelle keine weitere Information zu erhalten. Er scheinen Gründe dafiir zu sprechen, daß Ergebnis vorläufig geheim bleibe. Außer einem kurzen nichtssagenden Bericht narr den Besuch berichtet das Reuter-Bureau ferner, daß der Reis« der britischen Reparati onssach verständigen nach London ke tner l et b e s o n d e re B e de u tung zu- komme. Die Sachverständigen hielten nach vne vor daran fest in engster Berührung mit der Regteruna zu bleiben. Der Briefwechsel MacDonalds mii Poi „ car 6 und die Art, in der d^ Enwarttgen Fragen, die zwischen beiden Ländern erstanden sind, behandelt wur- den, haben, wie von Londoner französischen Krersen vermutet wird z weifellos viel dazu bei getragen, um „eine Atnwsphare zu schaffen, in der große Probleme in Ruhe und in einem versöhnlichen Geiste diskutiert werden können'. -Die britische Presse bespricht diese Fragen mit einem milden Optimismus, vor allen, weist man darauf hin, daß die Reparationsfvagen jetzt vor dem Eintritt tn ein neues Stadium ständen und dies durchaus nichts mit der Frage der Sicherheit Frankreichs zu tun habe. Irgendwelche Schlußfolge, rungen, die von den Sachverständigen auf die deutsche Zah lungsfähigkeit gezogen würden, könnten von der gegenwär- ttgen Kontrolle über das Ruhrgebiet nicht unbeeinflußt bleiben. Wenn dieses «zeugungsfähige Gebiet Deutschland zurückgegebcn würde, so würdc; die deutsche Zahlungs fähigkeit bedeutend vermehrt.
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