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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 11.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192411113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19241111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19241111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-11
- Tag1924-11-11
- Monat1924-11
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Frankenberger Tageblatt >^kige>vr«c»i Dec iSrnudurrls Ilir die »S drc'te elnfpal»,, PeUtt'Ilc betrSgt so Doldvpnnlg, sör die I«r WIA dreite amtliche fielt« 80 Bowpfenn g, für di« »0 mm breite geile im Medaktioulieiie 80 GMPfcntilg. Sl-ine L^jelg«! find bet Aafgabe zil bezahlen. Kür Rbchw.U »nd Vermittlung I gell« Konder»ebühr. — Für schmieng« Satzarten »„» bei PIatzvorichrisl«ri Ausschlag. Bei grbberr t AustrSgeu «ich im Med»- holungiaddruck lkrmSbiguna »ach feststehender Stafiel. Diel« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amwhauplmannschaft Flöha, de» Amtsgertchis und de» Lladtrate» zu Frankenberg und der Gemeinde Niederwiesa Rotationsdruck und Verlag: E. G. Roßberg (Inhaber Ernst Rossberg jun.) in Frankenberg. — Verantwortlich für die Redaktion: Karl Liegert, Frankenberg 1264 DieÄsthij^eü^^ 83. Jahrgtmq ——— — Bezirks- MW Anzeiger Dai Tageblatt ersitz »in« an jedem Merltag: NIonn>»-«ezng«prela »t I. April: »el Abholung In den «»«gabefteüen der Stadt 1.80 Ml., l» den AuSgabeilelle» de» Laudbrjlr in» l.»0 MI., bei gutragung im Stadtgebiet l.l»« Mk., bei gutra gung im Landgebiet 2.00 Ml. Wochenkarten »0 Psg. «inzeluumm. IVPfg., «»nngbei,dmimm. SV Pfg. voftschenromo» Leipzig »»MU. U!,uietttdegirol»»«o: graulenderg ». Nerulpr. u L»I<«r«inin» Tageblatt prankenbergsachsen Anarchistische Kämpfe in Spanien greisen." vorgesehen Vas Franzosentreiben am Rhein. 3« d« lebte» Sitzung des MMtür-Polizeigerlcht« i» Mainz «urde» wiebernm 60 Personen, deren Ausweis« »icht i» vrd«»«g wäre», zu Getdfirafe» bi» z« IM Gold- mark vernrtellt. St» Artist an» Frankfurt, der ohne jeglich» Papier« augetroffen «mr-g, «hictt »ine Gtfängnis- Zog W Lag,». Das Steuerprogramm der Reichsregierung. bis zur Konstituierung des " sen können die Hauptst iteuerprograinms mit i Brotes zu berauben. Was mit t Familien, -ie jetzt aus die Straße soll, ist ein Rätsel. Die Deutschen pariser Konferenz über Slsaß.Lothringen. Di« französisch« Zeitung „Mattn" glmlbt Einzettsciten über di« Konferenz geben zu können, die unter dem Vorsitz des französischen Ministerpräsidenten üb« die Regelung der elsaß-lothringischen Angelegenheiten stattgefunden hat. Danach sei folgendes beschlossen worden: 1, Abschaffung des Generalkommtssariats ,/Ür Elsaß-Lothringen vom 1. Januar 1925 ab. 8 Ernennung eine» Verwalters (»äminlstrnteur) filr Elsaß. Lothringen, der in Paris seinen Sitz haben soll; für diesen Posten soll der Rektor der Universität Straßburg, Lhar. 1 ety, der auch gleichzeitig Referent für elsaß-lothringisch« Angelegenheiten ist, in Frag« kommen. 8. Beibehaltung der «lsan-loihringtschen Perm nlttmgsabteilmigen für Unterricht, Kuttus und sozial« Versicherungen. 4. Eingliederung der Perwaltungon von Justiz, Handel, Landwirtschaft und Finanzwesen in di« betrefstnden gentralverwaltunaskörper. v. Tlbstbaffung des elsaß-lothringischen beratenden Komitees und Einsetzung eines neuen Komitee» in Pari», bas aus mehreren von der Negierung ernannten elsässischen und loth ringischen Bürgern zusammengesetzt sein soll. 6. Di« Fr<M des Konkordates und des elsaß-lothringischen Schulwesens soll HM StaatM-gt zur Prüfung unterbreitet werd«», ' daß jetzt i . alaion., und Ravarvara wiederum vollständige Ruhe herrscht. Die Arffskurdsbewegung soll von einer an der franzö- sisch-spanischen Grenz« gelegenen Pionierkaserne ausgegoirgon sein. Das Militär-Direktorium hat starke Zivilkräste hemn- gezogen, um des Aufstandes Herr zu werden. Bauernrevolte in Mittel- und Ostrußland. Nach einer Meldung aus Finnland haben sich di« Bauern Mittel- und Ostrußlands wegen der Auflegung neuer Steuern empört. In zahlreichen Dörfern sind di« Artlichen Vertreter der Sowjetregi«mig entweder getötet ob« ein- gesperrt worden. Oie Neuischenhatz in der Tschechei. Di« Mitteilung des tschechischen Eisenbahnministerg Stribny, daß 7000 tschechische Eisenbahnbeamte und An- gestellt« wegen ungenügender sprachlicher Be- fähigungaus die Straße gesetzt werden sollen, hat in der deutschen Oeffentlichkeit eine ungeheure Aufregung hervor- gerufen. „Es ist allgemein bekannt," so schreibt die Bohemia, „auf welche Weiseste Sprachprüfungen mit den nichttschechi- scheu Eisenbahnern vorgenommcn werden, welche geradezu grotesken Fragen, die mit dem Dienste nicht das geringste zu tun haben, bei den Prüfungen gestellt werden, und wie man sich des nach außen hin so harmlosen Mittels bedient, um sich der nichttschechischen, hauptsächlich deutschen Beamten, auf ein« vom tschechischen Standpunkt bequem« Art zu entledigen. Die Vertschechung der Lokalbahnen im geschlossenen deutschen Sprachgebiet liefert den Chauvinisten «in neues Mittel, deutsche Familien ihrer Arbeit und ihres diesen Tausenden deutscher ße gesetzt werden, geschehen ' Deutschen besitzen keine Mittel, um einer solchen Zahl von Volksgenossen unter di« Arme zu Au» verschieden«» Gegenden Spaniens werden bluNge Zusammenstöße zwischen den Truppe» und Anarchisten ge meldet. Groß« Aussehen «regt« in Paris di« Meldung, daß etwa 50 Man« starke Anarchistenbande beim Urb«, schreiten d« französischen Sre«z« der spanischen Polizei ein (mutiges Gefecht i« dem Grenzort Bora lieferte. Ans beiden Keston gab es zusammen fünf Tote. Die Anarchisten mußten schließlich in da« Gebirge flüchte». 20 wurden gefangenge- Zunamen. Den ander« gelang es, über die französische Grenze zu flüchten. Acht wurden von französischen Gen- -armen dingfest gemacht. Gin spanisch« Kommunist, dessen Kleid« von Kugel« durchlöchert waren, wollte sich nicht er» geben und warf sich unter ainen Eisenbcchnzug. Die genau« Kahl d« Anarchisten, di« in d«n einzelne« Grenzorten v«- Haftet worben find, ist noch nicht mttgeteilt, doch glaubt man, -ah « sich um ein planmäßige» Borgehen der spanischen ^Opposition handelt und daß weit«« Verhaftungen bevor- siehe». Eine französische Meldung besagt, baß nach einem Telegramm aus Barcelona ein Pionierreglment in der Stadt gemeutert hat. D« Gouverneur von Barcelona hat starke Truppenkräste znsammengezogen und di« Kaserne der Meuterer ««stellen lasse». Ueber di« Aufstandsbewegung in Spanien Hegt «ine ganze Reibe aller-dinys nicht sehr bestimmter Nach- richten vor. Sie lassen nur erkennen, daß in der Provinz Eatalonien eine große Aufstandsbewegung ge gen das spanische Militü-rdirektv-rrum ausgelwochen ist, die fettens der spanischen Behörde» mit aller Schärfe niederge halten wird. Der strengen Zensur wegen ist es ausgeschlossen, zuverlässig« Nachrichten zu erhalten. Die amtlichen Nach richten sind ave aus Lissabon datiert und besagen lediglich, Die Unstimmigkeiten zwischen den Finanzministern der Länder und den, Neichsfinanzministerium, die anläßlich der bevorstehenden Herabsetzung der Reichssteuern entstanden waren, sind im wesentlichen geschlichtet. Der Grund dieser Differenzen bestand darin, daß durch eine Herabsetzung der Leichssteuern die einzelner Länder nicht mehr den Zuschuß vom Reich bekommen konnten, den sie bisher erhielten. Andererseits sollte der Reichsfiuanzminister für eine even- Loelle Senkung der Neichssteuern die Bedingung, daß auch die Länder eine Steuermäßigung vornähmen. Die Finanz. Minister der Länder vertraten den Standpunkt, daß sie bei Fortfall dieser Zuschüsse einen so erheblichen Rückgang an Einnahmen hätten, daß sie ihrerseits unmöglich für ein« Steuersenkung eiutreten könnten. In den Verhandlungen, die in voriger Woche in Berlin gepflogen wurden, einigte man sich schließlich dahin, daß auch die Finanzminister der Länder dem Äeichssteuerprogramm zustimmten und ver sprachen, eine Senkung der Ländersteuern mit größter Be schleunigung zu erwirken, unter der Bedingung, daß die dis Grundlagen der Länderhaushalte bildenden Ueberweisunaen von Anteilen an Neichssteuern in den vier Monaten De zember 1924 bis März 1925 nicht unter den Monatsdurch schnitt der beiden Monate August und September 1924 finken. Durch di« Auflösung des Reichstages muß dieser Finanz- ausgleich bis zur Konstituierung des neuen Reichstages urückgestellt werden. Dagegen können die Hauptsteuern, oi» n der Reorganisation des Si . „ „ ' . ind, im Verordnungswege erlassen werden. Wie voraus- »sehen war, wird zunächst die Umsatzsteuer ermäßigt. Der öatz von bisher 2 Prozent wird ab 1. Januar 1925 auf Prozent herabgesetzt, und es ist wahrscheinlich, daß bet Hüter Weiterentwicklung in absehbarer Zeit eine abermalig» Senkung auf 1 Prozent angestrebt wird. Der Begriff Luxus« steuer hat seit jeher ein falsches Bild dieser Steuer gegeben, Es handelt sich hier nicht etwa um die Besteuerung eines Absoluten Luxusgegenstandes, sondern um die Besteuerung bin« hochwertigen Qualitätsware. Auch hi« wird der Satz /ermäßigt, und zwar von 15 auf 10 Prozent. Sodann mußt» vie Einkommensteuer geändert werden. Man kann diese Steuer in 8 Gruppen zusammenfassenr 1. Lohnsteuer, dem direkten Einkommen handelt, sondern uni eine Steuer, die nach bestimmten realen Gesichtspunkten erhoben wird. Beim Handel konnte man hier von einer Art Umsatzsteuer sprechen, bei der Landwirtschaft von Vermögenssteuer. Wegen dieser Vorauszahlungen liefen kurz vorm Fälligkeitstermin bei den einzelnen Finanzämtern unzählige Stundungsgesucha ein, da es oft nicht möglich war, die benötigten Summen bereitzustellen. Auch hier ist eine Ermäßigung von 2 5 Pro zent ab 1. Dezember vorgesehen. In dein System selbst kamt zunächst nichts geändert werden. Die ganze Steuerreform hat in weiten Kreisen großes Befremden hervorgerufen. Man hatte erwartet, daß die in Aussicht gestellten Ermäßigungen ein« breitere Basis ein- nehmen würden. Die Industrie- und Handelskammern prote- stieren schon gegen diese Unzulänglichkeit. Es ist ein« allgemeine Tatsache, daß die Wirtschaft durch oft überaus hohe Steuern gedrosselt wird. Der Neichsfinanzminister Dr. Luther verkennt nicht die Gefahren, die in einer solchen Ve rteuerung liegen. Für ihn galt jedoch der Grundsatz: erst de? Staat, dann die Privatwirtschaft. Jetzt, wo der Ltaarshäus- halt in Ordnung gebracht ist, können dem Handel und der Wirtschaft Erleichterungen zugebilligt werden, immer aber unter der Voraussetzung, daß auch hier «ine Preissenkung vorgenommen wir-, und zwar unter Aenderung -«Preis- kalkulation. Di« an sich bescinüdencn Steuerherab» chungen dürften erst der Anfang des großen Sanierunqs- nogramms sein, dessen Staat und Wirtschaft dringend de- >Urfen und unter das auch da» Problem d« Vopkriegs - chukden mitzurcchnen ist. u. 2. Veranlagte Einkompiensteu«, 3. Vorauszahlung auf die Einkommensteuer. Ls ergab sich, daß die Lohnsteuer für gewiss« Volkswirt- lckaftliche schwache Kreise eine zu starke Belastungsprobe war, Ein« Aenderung tritt nun insofern ein, als der steuerfrei» Betrag von bisher 50 auf 60 M. erhöht wird. Für Ver heiratete erhöht sich dieser freie Betrag entsprechend der Zahl »er Kinder. Beispielsweise hat ein Verheirateter ohne Kindes im Jahr 889 M. steuerfrei, mit 1 Kind 906 M., 2 Kindern V29 M. Die Staffel steigt fort, so baß demnach eine Familie »Nit 8 Kindern 2000 M. steuerfrei hat. Die LohnsteWv ßst also nach > »!» sozialen Gesichtspunkten geregelt. Ob aller dings die nq der Werbesumme um 10 M. ein« fühl- -ar« Erle, g bringen wird, ist sehr problematisch. Bet dem -weiten Teil der Einkommensteuer handelt es sich um bestimmte veranlagte Satze für Höhere Gehälter usw. Dies« Steuer wird nicht ermäßigt. Die Vorauszahlungen Puf die Einkommensteuer wurden von jeher als drückend empfunden, da «s sich bi« nickt um ein« Steuer nach Die deutsch-französischen Wirtschafte Verhandlungen. In den, politischen Kreisen Deutschlands exwartet man mit großer Spannung den wetteren Verlauf der Lentsch-fran- !zöstsche Mrsschaftsvechandkungen, die nach den zurzeit bs» »kamrt werdenden Mitteilungen «ine» ziemlich schnellen und reibungslos«: Fortgang nehmen. Me französischen Blättev Zwolle» berrrts jetzt schon wissen, daß ein mocku« rivenllr gefunden worden seh der zu «ttt« provisorischen Re- gelang -er Wivtschaftsde^ichungsn zwischen Deutschland und .Frankreich auf di« Dausx von z«hn Jahren führ«» werde. Soweit wir urrdevrichtet find, dürft» kB» Reichsregievung kaum einer so langen Zeitdauer -er vertraglichen Abmachun gen zustimmen kö-mM, Mutt «in« zehnjährige Festlegung geeignet wäre, df- d-V-sch« Wirtschaftspolitik dauernd zu bind«^ Besonders in den rechtsstehendes Kreisen macht man die Besorgnis gelten-, daß di» Reichs« 'regievung sich durch eine entgegenkommende Haltung Frank« reich» dazu bewegen lassen könnte, mehr zuzugestehen, als imf Interesse Deutschlands verantwortet werden könnte. In unterrichteten Berliner Regierung-kressen stellt man sich übrigens b«n wett««« Verlauf der ««Handlungen mit Frankreich i» folgend« Weis« vor: Nachdem es gelungert^ sein wird, eine Einigung in de» wesentlichste« Frage« herbei, zuführe«, wird zunächst ein gegenseitige» Wirt- schastsabkomme« «ntorzächuet «erde«, da» der Ra- tifttatio« durch da» deutsch» und franzöfisch» P«iame«t b« darf. Wenn die Reichsregienrng etwa im Sauste de» Monat», Dezember dieses Abkommen unterzeichnet, so wird c< frühestens im Frühjahr 1S2S dem neueste» Reichstag vor- gelegt werden könne«. Selbstverständlich kommt alle» darauf an, daß eine parlamentarische Mehrheit fite die Ratifikation stimmt, da sonst neuerlich« langwierig» Verhandlungen mit Frankreich notwendig würden. An» diese» Grund« wird da» Rei^labinett noch vor der Unterzeichnung de» Abkom mens mit de« maßgebenden Kreisen der deutschen Wirtschaff sowie mit den politischen Kreisen Fühlung «ehmev, so dass schon bei d« Unterzeichnung mit einig« Sicherheit festgestellt wsrbsn kann, ob auch di« Ratifikation «folgen wird. Weil« man gegenwärtig geneigt ist, de« Stand d« deutsch-franzö-' fischen Wirsschaftsverhandl««ge» optimistisch -« beurteilen, so, ist dies insbesondere darauf zuriickzufSh-ren, dass sehr viele bedenkliche Frage«, die vorher von Frankreich angeschnitten worden waren, bereits fallengelassen worden find. In Len Kreisen, dis dem Auhonmtn-lster Vr. Stress^ mann nnhcstehen, glaubt man mit allem Ernst an die Mögh lichkett einer wirtschaftlichen und politischen Verständigung mit Frankreich, die zu einer wesenütthen Besserung dep 'außenpolitischen Lao« Deutschlands führen würde. M<m is^ davon überzeugt, Loß nach der Regelung der wichtigsten; Wirtschaftsfragen die politischen Gegensätze sehr stark in Lech Hintergrund treten werden, zumal nach der «folgten Sicher stellung des Sachverständigengutachtens tatsächlich «tu Zu*) stand der gegenseitigen Zusammenarbeit geschaffen worden ist,- Die politische Entwicklung in Deutschland scheint übrigens eine viel geringere Rolle in der Einstellung der französisches Regierung zu spielen, als die» bisher vielfach in Deutschland, angenommen worden ist. Mittwoch KabinettSfitzung in Loudon London, 11. 11. Da» neu« englische Kabinett wird voraus sichtlich am Mittwoch seine erst« Sitzung abhalten, wobei die, politischen Probleme erörtert werden dürften, die Im Hauptinteresse der Oeffentlichkeit liege». So vor allen Dingen die Beziehungen zu Rußland und dl« Sinowjewbrkf-Affür«. Auch ein« Stellmig- nahm« zum Senf«r Protokoll ist zu «rwarten, zumal d!« konservativ^ Partei die Notwendigkeit einer Stärkung der Völkerbundes wieder holt hervorgehoben hat. Der Zusammentritt des englischen Parla ments wird nicht vor Anfang Dezember erfolgen. Sin neues Schandurteil. Aus Metz wird gemeldet: Das Kriegsgericht verurteilt« d«« deutsche« Hauptman« Srabonskl vom 154. JnfX Reg. weg«« angeblicher Plünderung des Hause» eines Nober« Zimmermann in Brily, wo er 1915 einqnartkrt war, zu 10 Jahren Zuchthaus, Verlust der bürgerliche« Ehren rechte und 20 Jahren Aufenthaltsverbot. Da der Angeklagte nicht erschienen war, wurde er, wi« gewöhnlich, in contnmnaiuiu verurteitt. Der Katt RachusiuS. Der deutsche Geschäftsträger in Paris, vou Rieth, Haiti mit dem Leiter der politischen Abteilung des Quai d'Orsay, Laroche, in der Angelegenheit des General» vou Na- thusius ein» lange UnterrÄumg. von Rieth protestierte gegen die Verhaftung des Generals, die nach Auf- rassung der deutschen Regierung zu Unrecht erfolgt sei. Laroche betonte m seiner Erwiderung, daß General von Na thusius in Ansführung einer rechtnräßlgen Sanktion verhaftet wurde, weil sich die Verbündeten das Recht Vor behalten hätten, wegen der im Kriege angerichtcten Ver wüstungen auch diejenigen zu verfolgen, die nicht auf d«i List« der Kriegsschuldigen ständen.
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