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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192112248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19211224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19211224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1921
- Monat1921-12
- Tag1921-12-24
- Monat1921-12
- Jahr1921
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.12.1921
- Autor
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WW-MM WM M Mittenstern-Callnbergt Hobndorf. RödNtz, Bernsdorf, Rüsdorf, St.Egidiem HMrichsort» Marienau, den MAsengrund, Ku-schnavvel und Tirschheim. Erscheint täglich, anker Sonn, und Festtags, nachmittags. — Bezugspreis: 8,50 Mk. monatlich frei ins Haus, durch die Post bei Abholung 19,50 Mk. vierteljährlich. Bestellungen nehmen die Ge schäftsstelle, sämtliche Postanstalten, Briefträger und unser« Zeitungs träger entgegen. — Einzelnummer 30 Pfg. Anzeigenpreis: Die sechsgespaltene Erundzeile wird mit 1,25 Mk. für auswärtige Besteller mit 1,50 Mk. berechnet. 3m Reklame- und amtlichen Teile kostet die dreigespaltene Zeile 3,— Mk., für Auswärtige 3,60 Mk. Schluk der Anzeigenannahme vorm. 9 Uhr. Fernsprecher Nr. 7. Drahtanschrift: „Tageblatt". Postscheckkonto Leimig 86 697. Vies« Blatt eitthLH die «ttlich« BttMattmaHnn-« der Amtsgzrichts und der Amtranwaltschaft, sowie der Sladtrates zu Lichtensteia-Callndeeg. WM u. Verlag von Otto KoH L Wilhelm Rafter in Lichtenstein-C., Inh. Wilhelm Pester in Lichtenstein-T., zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt des Blatt«, Nr 301 Sonnabend, oen 24 Dezember mm 71. Jahrgang Bom Bezirkroeiband ist un» ein kleiner Posten Helfer -«r Verfügung gestellt. Derselbe ist in erster Linie zur Verteilung an Besitzer gewerblicher Pferde bestimmt Er werden darauf Reflektierende aufgefordert, sich Mittwoch, d. 28. Dez. vorm. S—lO Uhr im Rathaus, (Kartenaus- gäbe zu melden Lichtenstein-C., d. 24. Dezb. 1921. Der Siadtrat Bekanntmachung. Wir haben beschlossen, den rechts von der „Glück auf Straß«" (von der Lichtenstein-Stollberger Staatsstraße aus gesehen) abzweigenden Weg ^K»appe»weg- »Md den Weg in der Bereiaigtfeldschachisiedelung „Steigerweg- zu nennen, waS hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. Hohndorf, iBez. Chemnitz) am 22. Dezember 1921. Der Semeiadrvorftaad. Schuster. Bekanntmachung. Am 3. Wethnachtsfeiertag bleiben dieDienstrSnme des Rathanfes zu Hohndorf geschloffen. Das Standesamt ist für dringliche Stille vor- Mittag» von 9—10 Uhr geöffnet. Hohndorf, am 22. Dezember 1921. Der Semeindevorftand Schuster. MM SWllls (Ser. WM) Zinsfuß 3'/,°/n Tägliche Verzinsung. Postscheckkonto Lelpfta Uc.21489. Gemeinde-Girokonto Nr. 2. SrenMe Geheimhaltung. Unentgeltliche Aufbewahrung, An- »nd Verkauf von Wertpapieren. Geschäftszeit: 8 bis 1 Uhr oorm , 3—5 Uhr nachm., Mittwochs und Sonnabend» «»« von 8—1 Uhr, des gleichen vor sonstigen Festtagen. Vermittlung von Lebens- und Rentenversicherungen der öffentl. Lebenversicherung»- Anstalt sächsischer Sparkaffen. StMlM-SMM Mes Sl. Md. Einlage-Zinsfuß 3'/-,°/, bei täglicher Verzinsung. — Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren und Kriegsanleihen unentgeltlich. Gemeindeoerbandsgirokonto Nr. 2. Postscheckkonto Leipzig 26809. Fernsprecher Amt Lichtenstein 264. Geschäftszeit , vorm. 8—1 Uhr, nachm. 3—5 Uhr nur für auswärtige Sparer. Sonnabend 8—2 Uhr. Strengste Geheimhaltung relMlMW, Seil SlkliMM Durch Verordnung vom 25. November 1921 hat der Herr Reichsminister dec Finanzen bestimmt, daß die Vor schriften des Gesetzes über die Einkommensteuer vom Ar beitslohn vom 11. Juli 1921 (Reichsgesetzblatt Seite 845) mit dem 1. Fa»mar 1922 in Kraft treten, soweit sie nicht schon gemäß Artikel lV Satz I diese« Gesetzes in Kraft ge- treten sind. Durch da» inzwischen vom Reichstage verabschiedete Abäuderungsgesetz werden vom 1 Januar 1922 ab die Steuerermäßigungen nach §46 Abs. 2 dies« GeschesHür den Steuerpflichtigen, seine Ehefrau und Kinder verdoppelt und die Ermäßigungen nach § 46 Ads. 3 des Gesetz« zur Abgeltung der nach § 13 de» Einkommensteuergesetz« zulässigen Abzüge (insbesondere der Werbungskosten) »er- drelfocht Nach § 83 der Durchführungsbestimmungen zum Ge setze vom 11. Juli 1821, die gleichfalls am 1. Januar 1922 in Kraft treten, ist die Stellung der Anträge au« den §8 31 bi» 34 dieser Durchführungsbestimmungen (Steuerermäßigung für mittellose Angehörige und Erhöhung der Steuermäßlgung zur Abgeltung der nach § 13 d« Einkommensteueigesetz« zulässigen Abzüge) für da» Kalenderjahr 1922 bi» zum 31. MSrz 1922 zulässig." Hohenstein.Ernstthal, am 24. Dezemver 1921. Si«a«z«mt MlWWsMe W SWklttlkV- MlWk M MssMllMIIM. (Siehe Bekanntmachung vom 20. 12.). Die Auszahlung an die Bezugsberechtigten für die Monate Oktober bi» Dezember 1921 erfolgt am 28 DezEmber vo» 8—12 Ahr vorm, und 2—S Ahr »achm. im Rathaus zu Lichtenstein-Lalluberg, Letzter Rentenbeschetd und Stammkartennummer sind mitzubrtngen. Glauchau, den 21. Dezember 1921. Bezirksamt fllr KriegerfSrsorge Kurze wichtige Nachrichten. * Der Völkerbundsrat soll zum 10. Januar 1922 zusam menberufen werden. Er wird den Hoden Kommissar für Danzig sowie den Präsidenten und 4 Mitglieder der Regierungskom Mission für das Saarrevier ernennen. * Briand ist am Donnerstag nachmittags 2 Uhr von Lon don abqereist. ' Bajnville saht in der Liberte« das Ergebnis der Lon doner Diskussionen in dem Satz zusammen: Kein Erfolg, kein Scheitern, sondern ein auf die lange Bank Schieben der Ent scheidung. / * Die Zivilkammer des Landgerichts Braunschweig hat die Klage des ehemaligen Herzogs von Braunschweig auf Heraus- S«be des Kronguts abgewiesen. Die Akten sind dem Kom- petenzgerichtshof zur^ Entscheidung übergeben worden. ' Die gegen Jagow verhängte Festungsstrafe soll in der Vreutzischen Strafanstalt Gollnow in Pommern vollstreckt werden. Der Verhaftete hat zur Regelung persönlicher Angelegenheiten um Strafaufschub gebeten. ' Der wegen des Attentates auf Erzberger verurteilte von Hirschfeld befindet sich zur Zeit in einer Irrenanstalt, da sich bei ihm Symptome von Geistesgestörtheit gezeigt haben. An «ine weitere Strafvollstreckung ist zur Zeit nicht zu denken. ' Der „Vorwärts" erklärt: Die Entente kann uns nicht zwingen, länger als 8 Stunden zu arbeiten und unsere Re tzierunq kann uns nicht verlocken, einer Durchlöcherung des Acht stundentages zuzustimmen. Der Achtstundentag muh erhalten und gesichert werden. SeWU VeWG-MssMW. Es ist schwer, weihnachtliche Stimmung zu nähren an gesichts der trostlosen politischen Lage Deutschlands. Wer noch einige Hoffnung darauf gesetzt hatte, daß bei den Be sprechungen in London die Staatsmänner der Schwierig keit unserer durch den Versailler Frieden und das Londoner Ultimatum geschaffenen Verhältnisse Verständnis entgegen bringen und ernstlich bemüht sein würde, auf Erleichterungen bedacht zu sein, sieht sich bitter enttäuscht. Es war ein unwürdiges Schauspiel, das die Männer in London aufführten. Nichts als ein Schachergeschäf t, bei dem auch diesmal die gallische List sich als stärkere Faktor im Kampfe der Meinungen auszuweisen scheint. Die Kon frrenz ist zu Ende; es lebe die neue Konferenz! So klingt es aus London. Deutschland wird von einer Konferenz auf «ine neue geschleift, von London nach Cannes» von dort nach Paris und so fort — bis einer der Kontrahenten zer mürbt ist, woraus sie sich beide einigen und ihre Differenzen auf dem deutschen Buckel ausklopfen. Aus dem disharmonischen Chor der Meldungen und Meinungen, Lie heute aus bester Quell« «ine Tatsache be haupten, die sie morgen widerrufen, die einander wider- fprechen, scheint das ein« hervorzugehen, daß Lloyd George, wie immer, der Geschlagene ist. Es ist das jammervolle Bild, das wir nun schon seit dem Austauchen Wilsons auf europäischen Boden bis zum Ueberdrutz gesehen haben. Mit 14 Punkten, von denen jeder als ein Glaubensbekenntnis gewertet wurde, die alle in Stein gehauesn schienen, kam Wilson über das Meer. Tie Gesetztafeln Wilsons sind alle zerbrochen und di.' Trümmer aus den großen Scheiterhaufen geworfen worden, den Frankreich immer höher austürmt. So ging es Lloyd George in London, in Paris, in Genf und wieder einmal in London. Es ist Verschwendung, wenn man dem Kuhhandel in London soviel Papier und Druckerschwärze widmet, wie es geschehen ist. Das Ende vom Liede ist immer der alte, Refrain: Deutschland muß zahlen und kann zahlen! Nachdem die Lpionagekommission in Berlin zum Studium der deutschen Finanzverhältnisse mit gierigen Augen sich um gesehen hatte, stand zu erwarten, daß man keinen Pfennig weniger von uns fürs erste als Abschlagszahlung fordern würde, als man glaubt, von uns erhalten zu können. Wirth gab in seiner Vankerotterklärung an die Entente die auf zutreibende Höchjtsumme auf 200 Millionen Goldmark an. Herr Dr. Sorge vom Reichsverband der Industrie wies darauf hin, daß die Reichsbank noch über eine kümmerliche Goldreserve von 270 Millionen Goldmark verfüge. Das sind zusammen rund 500 Millionen Goldmark und dies: Summe wird uns in London prompt abgefordert. Was aus dem Reich wird, wenn man ihm den letzten Dukaten nimmt, das kümmert die Herrschaften in London blitzwenig. Mit einem Moratorium ist es einstweilen nichts, so lange noch ein einziges deutsches Goldstück in der Masse liegt. Die gallische Wucher- und Gewaltpolitik hat einst weilen auf der ganzen Linie gesiegt. Und das übrige, so kalkuliert die verkommene Plutokratie an der Seine, wird sich finden. Dieses übrige ist die Kontrolle über Deutschland. Welch eine wundervolle Gelegenheit für die französische Poli tik, ihr Ziel der dauernden Unterjochung Deutschlands auf dem Umwege über die Finanzkontrolle zu erreichen! Dieses Ziel rückt in greifbare Nähe. Was ist Angora, was sind die Unterseeboote dagegen! Man wird in Paris über beide Fragen weitgehend mit sich reden lassen, wenn das Hauptziel, das tausendjährige Ziel der französischen Poli tik dadurch erreicht wird: die Zerstörung der Reichs - einheit und damit die Vernichtung des Reiches! General Rollet und seine Trabanten nehmen bereits den aus Paris mitgebrachten Stab der Herrschaft über Deutschland aus dem Koffer. Man höre: Rollet verlangt, daß der deutsche Heeresetat vor seiner Uebergabe an den Reichstag Mons. Rollet und seiner Kommission oor- zulegen ist. Das ist der Anfang der A egyptisierung Deutschlands. Nun winkt freilich noch eine Hoffnung: Cannes! Aber wir wissen, daß man uns am Leitseil der Hoffnung in die Sklaverei führen will. Das ist die leichteste und sicherste Methode, wie man es macht, wenn man einen Geistes kranken unter lausend Versprechungen ins Narrenhaus schleppt. Zn Cannes wird Rathenau, der unglückliche Statist, vielleicht wieder als Gespenst in den Schrank gestellt, was man in Berlin prompt als einen Beweis für die vollkommene Hochachtung Dr. Wirths werten wird, der uns täglich in lausend deutschen und fremden Zungen versichern läßt, daß dos deutsche Volk ohne ihn nicht leben und selig werdeln könnte. Das ist so Lie Arbeit dieser wackeren Schwabest, von denen wir jetzt hintereinander ein Vierteldutzend kennen gelernt haben: Fehrenbach, Erzberger und Wirth. Wir sind gespannt, wie lange sich die deutsche Arbeiter schaft noch am Rarrenscil im Kreise herumführen lassen wird. Ter schäbige Rest unseres Volksdesitzes ist durch dis Entente schnell vertan. Tann heißt es: Zahlt durch Arbeit! Tas geht die deutsche Arbeiterschaft aller Par teien und aller Grad: an! Mil dem Achtstundentage, mit Arbeitslosenunterstützung, mit den Lohnerhöhungen, mit dem Werk der Sozialversicherung und allen den anderen schönen Sachen, die nach dem Parteiprogramm das Leben erst für die Arbeiter lebenswcrt machen, werden die Herren Fran zosen dann sehr rasch am Ende i:in, ohne daß dabei ge muckt werden dars. Langsam, ganz langsam, aber unheimlich sicher tun sich für die deutsche Arbeiterschaft di: Tore zu denj ,ungeheuren Gefängnis aus, daß den Namen de» Teutschen Reiches tragen wird. Wenn sich endlich in Deutsch land die Erkenntnis durchringen würde, daß nur Einigkeit stark macht, auch unsern Bedrückern gegenüber, so wäre das unser schönstes Weihnachtsgeschenk, denn es würde uns dadurch die Aussicht auf eine lichtere Zukunft unter den brennenden Christbaum gelegt. Vorläufig ist am volitischen Außen- und Innenhimmel Deutschlands noch kein Weih nachtsstern zu sehen. Ist die Nacht bald hin? Deutsches Reich. Englisch« Warnung an Frankreich. Berlin. „Daily Chronicle" berichtet über die letzten Beratungen zwischen Briand und Lloyd George, dem französischen Minister sei deutlich gemacht worden, was Groß britannien denke. Bei der wirtschaftlichen Wiederherstellung müsse Europa als großes Ganzes behandelt werden.
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