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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 20.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192902206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19290220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19290220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-02
- Tag1929-02-20
- Monat1929-02
- Jahr1929
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Das Reich der Fra«. Wohne gesund! Der Städtebauer, der ohne Rücksicht auf die Kosten um die Hebung der Gesundheit der Bevölkerung besorgt ist, Wälder und Gärten um die Städte legt, Parkanlagen, Spiel- und Sportplätze, breite Straßen, Kanalisation und Müll abfuhr schafft, der Baumeister, der heute die Wohnhäuser so aufrichtet, daß Luft und Licht in die Stuben hinein können, in denen fröhliche und gesunde Menschen leben, suchen die Forderungen der Aerzte zu erfüllen, gesundheitsfördernde Einrichtungen zu schaffen. Durch Vorzüge, Ausstellungen usw. soll die Erkenntnis verbreitet werden, daß wir uns durch eine gesundheitsgemäße Lebensführung vor Krankheit bewahren können. Eine nicht unwichtige Rolle in dieser Abwchrbestrebung spielt die W o hnu n g s h y g ie ne. Die Fehler der alten Wohnungen können schwerlich besei tigt werden, aber es ist sehr gut möglich, die Mängel zu mildern, die ihnen anhaften. Licht und Wärme sind Lcbensbedingungen für Pflanze und Tier, auch für den Menschen. Die Heilwirkungen der Sonne sind bekannt, jeder weiß, daß der Aufenthalt in frischer Luft durch reichere Sauerstoffatmung uns gesund er hält. Trotzdem begehen wir den Fehler, die Fenster unserer Wohnungen dicht zu verhängen mit schweren Gardinen und Vorhängen und sie geschlossen zu halten, daß Luft und Licht abgesperrt sind. Mit Recht wird gefordert, nur dünne Stoffezu nehmen, die den Zutritt der Sonnenstrahlen nicht hindern. Mehrmals täglich sollten alleRäumegründ- Iich gelüftet werden. Das blasse Aussehen von Stuben hockern und die blühende Farbe derer, die sich in frischer Luft bewegen, sind Beweis genug, wie wertvoll die Atmung reiner Luft für unsere Gesundheit ist. In vielen Haus haltungen ist es heute noch Sitte, das beste Zimmer zur „guten Stube" zu machen, ein Fehler, der vom hygienischen Standpunkte aus nicht scharf genug verurteilt werden kann. Das hellste, größte, schönste Zimmer sollte als Schlaf raum dienen. Die falsche Heizung ist oft die Ursache sehr vieler Erkältungskrankheiten. Heizen ist eine Kunst. Mangelnde Wärme und zu große Hitze sind gleichermaßen schädlich. Unsere Wohnungen sind für eine Wärmeregulierung nicht eingerichtet, besonders können wir uns im Sommer nicht gegen übermäßige Hiße schützen. Feuchte Wohnun gen sind in höchstem Maße ungesund. Badegelegen heiten sollten eigentlich in keiner Wohnung fehlen, des gleichen Einrichtungen zur Fortleitung der Abwässer und zur Abfuhr des Kehrichts. In den Wohnräumcn sollten nur die Gegenstände stehen, die auch gebraucht werden. Bilder, Photographien, Nippes sachen, Tassen, Tafelaufsätze sind Staubfänger, die der Haus frau viel Arbeit machen und gesundheitsschädlich sind, weil die Reinigung den Staub jedesmal wieder aufwirbelt. Da rum sollte am besten nur Hausrat mit glatten Flächen ge wählt werden, der schnell und gründlich gesäubert werden kann. Der Staubsauger ist ein idealer Helfer im Kampfe gegen die gesundheitstörcndcn Mächte der Wohnung. Polstermöbel sollten in den Wohnräumsn niemals geklopft werden. Daß sie immer mehr aus der Mode kommen, ist ein hygienischer Vorteil. Die herrschende Wohnraumnot zwingt dazu, daß oft ganze Familien auf einen Raum angewiesenem-). Leider kommt es auch vor, daß nicht einmal jede Person ein Bett für sich allein hat. Reicht der Platz in der Wohnung zum Aufstellen mehrerer Betten nicht aus, ist cs besser, wie cs in schwedischen Landhäusern vielfach der Fall ist, die Betten übereinander zu stellen, als sich der Gefahr der Krankheitsübcrtragung auszufetzen. Für das Lager wühle man nur leichte Decken und Kissen. Die beste Küche ist'die, der man nicht ansieht, daß sie eine Küche ist. Töpfe, Schüsseln, Teller, Küchengerät sollen nicht offen ausgestellt oder aufgehängt werden. Die Raum ausnutzung, wie sie in einer Küche eines Speisewagens ge schieht, ist vorbildlich. Speisen sind stets zu verdecken. Be- fonders sollten im Sommer alle Lebensmittel unter Ver- fchluß sein. Nicht zu unterschätzen ist, daß der Wohnraum nicht ohne Einfluß auf unsere seelische Stimmung ist. Zeige mir deine Wohnung, und ich will dir sagen, was für ein Mensch du bist! L t. St. 796. Kiffen aus grünem Tuch mit Buntstickerei, : passend für Herrenzimmer, 50/70 mit Rückwand. Lyon- Abplättmustcr, Preis 80 Pf. Rüche ««d Ha««. Allerlei Fastmg«We. Mchlsuppe mit Grietzklößcheu. 50 Gramm Butter mck> zwei Eßlöffel Mehl läßt man hellgelb schwitzen. Dann gibt man einen Liter Wasser zu, ebenso Salz, geriebene Muskat nuß, einen Suppenwürfel und ein Eigelb. Zu den Klößen wird ein Stich Butter, Salz, Muskatnuß und ein EigeL» recht ordentlich verrührt. Dann gibt man nach und nach A Taffe Grieß hinein und zuletzt den Eiweißschnee. Bon dieser Masse formt man kleine Klößchen und läßt sic einige Minuten in der Suppe gar kochen. Das Kochen der Fische. Um zartes, saftiges Fleisch zu erzielen, läßt man den Fisch in kochendem Wasser zum Sieden kommen und dann, je nach seiner Größe, 10 bis 20 Minuten langsam ziehen. Durch Abschrecken mit kaltem Wasser oder ! Essig wird er blättriger. Ganze Fische, besonders Seefische, werden auch mit kaltem Wasser aufgesetzt Man bringt sie langsam zum Sieden und läßt sie dann an der Seite des Herdes noch ein Weilchen Ziehen. Der Fisch ist gar, wenn sich die Rückenflossen leicht herausziehen lassen, wenn das Fleisch an den Kiemen nicht mehr blutig und das Auge weiß geworden ist. Fischkcssel mit Einsatz zum Herousnehmen sind sehr praktisch. Man bindet den Fisch, auf dem Bauche liegend, mittels eines dünnen Bindfadens auf dem Einsatz fest. Fische, die blau auf den Tisch kommen sollen, werden nicht geschuppt und bei ocr Behandlung sorgfältig vor dem Verlust des auf den Schuppen haftenden Schleimes bewahrt. Vor dem Kochen übergieße man sie mit kochendem Essig und setze sie eine Mertelstunde der Zugluft aus. Heringsspcise. Vier schöne fette Heringe werden nach zwölfstündigcm Wässern noch 12 bis 18 Stunden in ab- gesahnte Milch gelegt. Dann werden sie abgespült, ab- getrocknet, gehäutet, von allen Gräten befreit, in Leine i Würfel geschnitten und mit in vier bis fünf Würfel ge- ! schnitteneu, in 60 Gramm Butter weich gedünsteten Zwiebeln j und Liter saurer Sahne vermischt. Außerdem hat man eine Anzahl schöner, mehliger .Kartoffeln am Tage vorher gar aber nicht zu weich gekocht; diese werden abgeschält, gerieben oder durch den Kartoffelquetsche:: gedrückt und ungefähr 700 l Gramm Kartoffelmasse abgewogen. Man rührt im Mim 150 Gramm Butter zu Sahne, vermischt sic nach und nach ! unter fortgesetztem Rührep mit 6 Eidottern, -A Liter Milch, ; l bis 2 Eßlöffel feinem Mehl, dem Kartoffelbrei und dem ge- schlagenen Weiß der Eier. Eine feuerfeste Form wird mit ! Butter ausgcstrichen und schichtweise mit Kartoffelbrei und Hcringsmaffe gefüllt. Die oberste Schicht muß von Kartoffcl- I mässe gebildet sein. Man gießt etwas zerlassene Butter i darüber, bestreut die Oberfläche mit geriebener Semmel und läßt die Speise eine Stunde im Ofen bei müßiger Hitze backen. Die Steinbutte, eine Abart der Scholle, ist einer der köst- ! lichstcn und zartesten Tafclfische. Um sie auszunchmen, mache § man nur einen Querschnitt in die nnt Steinchen durchwachsene i schwarze Haut, die gründlich mit Salz abgericben wird. Die ! andere Haut ist weis; und kommt beim Kochen und Anrichten ! nach oben zu liegen. Damit diese beim Kochen nicht platzt, ritze man sie vorher etwas ein. Steinbutte ist sehr vorsichtig i in einem Mundtuch oder einem Steinbuttkesscl zu kochen, i Vorher lege man sie eine halbe Stunde in Salzwasser, j LlWiipWrAMke.ch^r dazu gezLicht.
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