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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 06.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193001061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19300106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19300106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-01
- Tag1930-01-06
- Monat1930-01
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»zlauna auf und könnt« au- den einen Dieb, den ÜMrigen arbeite- und wohnungikolen Arbeiter Ldeodor Pa»kzi«rny au» Zabrze bet Beuthrn, ein- bolen und fefinebmen, während der ander« mit der Beute leider entkommen ist. — Sriina. In der Mb« de« diesigen oberen Babnoos» lieh sich ein junger Mann am» Oelsnid vom Zug übersahren, wobei ihm der Kops vom Bumps getrennt wurde. — Hartmannsdorf. In einem bieiigen Neitaurant aerltten mehrere onssrrläcksisck« Gäste, darunter «In Pole, mit einem Neichsw-Hrsoldaten in Streit, so dass der Wirt schließlich polizeiliche Hilse in Anspruch nehmen muhte. Er wurde später auherbalb de» Gasthofe« von den Radaubrüdern überfallen und verprügelt. Ebenso erging es mehreren Mästen, die dem Wirt zu Hille eilten. — Der Tarifkamps bei der hiesigen Wirkwar-nfabrik Recenia, der schon wiederholt zu Uebersällen und Belästigungen von Arbeit-willigen durch Streikende geführt hat. hat seht zu einem förmlichen St-assent-rror geführt. Früh vor Arbeitsbeginn überfielen 150 Streikende die von der Bohn kommenden Arbeitswilligen, versperrten ihnen den Zugang zur Fabrik, besetzten da» Tor des Fabrikgebäudes und die Zugangsstrahen und verprügelten die Arbeitswilligen. Die Polizei war gegenüber dem Strahenterror machtlos. — Freiberg. Forfibeamten gelang es, zwei Ein wohner von Brand-Erbisdarf beim Bogelstcllen festzunehmen. Sie find schon lange diesem ver werflichen Gewerbe nachgeganaen. Bei der vor genommenen Haussuchnng wurden die für die Vogelsteller«! benutzten Geräte beschlagnahmt und die eingekangenen Bögel wieder freigelosfen. — Auf der Sirahe nach Zug wurde ein Gutsbesitzer von -wei fungen Leuten, die ihn eine Strecke be gleitet hatten, seiner Brieftasche mit 190 M., seiner silbernen Uhr und anderer Gegenstände beraubt. — Schwarzenberg. Am Freitag nachmittag in der 5. Stunde schoh die 84 Jahre alte Arbeiterin Friedrich aus noch unbekannten Gründen ans ihren Bräutigam Wiegand. W. erlitt einen Rückenschuh und muhte so'ort in da« Krankenhaus gebracht werden. Die Täterin stellte sich selbst der Polizei. — Blauen. In der ersten öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten wurde das Präsidium wieder- gewählt. Mit dem Amt des ersten Borstehers wurde zum 16. Male Amtsger'chtsdlrektor Dr. Otto betraut, während zum ersten stellvertretenden Vor sitzenden der G'werklchaftsbeamte Albert Kretzschmar und zum zweiten stellvertretenden Vorsteher Amts baurot Guido Schmidt gewählt wurde. Der erst« Borsteher und der zweite stellvertretende Vorsteher gehören der wirtschaftlichen Bereinigung aller Be rufe an, während der erste stellvertretende Vorsteher zur sozialdemokratischen Partei gehört. Die Nativ- nalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, die m't 12 S'tzen in der Körperschaft vertreten ist, beteiligte sich nicht an der Vwsteberwahl, weil Ihrem Antrag, «in maiXistenreines Präsidium zu wählen, nickt ent sprochen worden ist. Vor der Vorsteherwahl kam cs zu einem kleinen Zwischenfall. Angehörige der Kommunistischen Partei begrühten von der Zuhörer- tribüne herunter den in die Körperschaft gewähl ten 31 Jahre alten Vertreter der Jung-Kommu- Nie oerschlu«« Neroenzanze Einer wahren und bedauerlichen Begebenheit nachrrzählt von G. B. Beyer. Haben Sie schon einmal Zahnschmerzen gehabt? So ein Reitzen, Bohren und Wühlen, datz Sie die Engel im Himmel pfeifen hören und allen Naturgesetzen zum Trotz die Wand hinaus lau fen könnten? Ja? Na, dann wissen Sie auch, wie es der armen Madame Marinval in Paris vor einiger Zeit zumute war. „Geh zuM Zahnarzt," meinte Monsieur, als seins Frau mittags erklärte, sie sei nicht in der Lage gewesen, für sein leibliches Wohl zu sorgen. ,^Latz dir das Ding ausziehsn, damit ich etwas zu essen bekomme!" — „Herzloser," grollte sie, als das Reitze» und Bohren einen Augenblick aussehts, „Materialist, Immer denkst du nur an dich und an deinen Magen."' Ter nächste Anfall bewahrte Herrn Marinval vor der wei teren Gardinenpredigt, und das erneut einsetzende, berzzerbrechende Stöhnen seiner besseren Hälfte trieb ihn hungrig aus dem Hause. Nach zweitägigem Martyrium rang sich Frau Marinval doch zu dem herorischen Entschluss durch, einen Zahnarzt aufzusuchcn. Lieber dort auf dem Marterstuhl vor Aufregung und Angst sterben, als diese Hvhlenquak noch eine Stunde länger erdulden! Und doch zögerte Madame wieder, als sie endlich vor der Tür stand und das Schild las: Tireur, Zahnarzt. Zahnarzt! Wieviel Angst, Qual und Nervenzerrüttung umschliesst dieses ein« Wort und alles, was mit ihm zusammmhängt! Frau Marinval hätte es in diesem Augenblick lieber mit dem Leibhaftigen ausgenommen als mit Herrn Tireur. „Klingle", lockte der gequälte Zahnnerv. „Lauf davon!" brüllte Frau Marin- vals mutiges Herz. Madame wollte auch lau fen. Doch der Nero war anderer Ansicht. „Halt!" bohrte er den Schmerz wütend in das gequälte Zahnfleisch hinein, und Frau Marinval wurde es schwär vor Augen«. Sie griff nach einer Stütze, berührte die Klingel, und zum Laufen war es zu spät. „Nun beruhigen Sie sich doch," drückte Herr Tireur die Aufgeregte in den Marterstuhl und orgelte ihn hoch. Beruhigen? Verehrter Zahn arzt, wenn Sie Frau Marinvals kranken Nerv gehabt hätten, wären Sie sicher auch dm freund lichsten Mahnungen unzugänglich gewesen. Die Patientin auf jeden Fall beruhigte sich nichts. Wenigstens nicht innerlich. Aeuherlich schon eher. Sie schloss dis Augen, uin die blinkenden Schlacht- instrumente nicht sehen zu müssen, legte den Kops zurück und wartete auf ihr Ende. Ein einziges Nervenbündel, jederzeit bereit zum Platzen. Herr Tireur war ein gewissenhafter Zahnarzt. Also band er Madäms erst ein Lätzchen vor, wn die gute Seidenbluse zu schützen, schaltete die Maschine ein und liess den Bohrstift zur Probe und zu Frau Marinvals Aufmunterung einige Sekunden surren: Dann sagte er ,nit der ge winnenden Freundlichkeit eines Scharfrichters: „Bitte öffnen Sie dm Mund." Dar Nervenbündel gehorchte. „Rrrr," sagte h«r Dohrstift und wunde te si<k dass sein nisten mit d«m Ruf«: »Wir 6ruhen den Vertreter d«r jungen Kommunisten mit einem drei sacken Heil Markau"! Der Vorfitzend« ging, um nicht aleich bei der «rstrn Sitzuna «in« Räumung der Trtbün« durchführen zu müssen, mit Einverständ nis de» Kollegium» stillschweigend über dielen Zwischenfall w«g, dagegen betonte der wiederge- wähit« Vorsteher Le» Kollegium», da« «r künftig gegen alle Störungsverfuch« mit der grössten Schärf« elnschreütn werde. — Penig. Im Verlause de» Neujahrrtaae« kam «« «wischen Familienangehörigen einer in Burke», darf wohnhaften Familie zu Streitigkeiten, die in Tätlichkeiten ausarteten und bei denen beide Par teien derart schwere Kopf- und andere Verletzungen erlitten, dass sie durch einen Arzt verbunden wer den mussten. — In dem Hofe eine« hiesigen Pfer dehändlers erschien in einer der letzten Nächt« «in Pferd, das der Hofbesitzer kürzlich verlaust hatte, mit einem Tafelwagen. Das Tier, das offenbar Sehnsucht nach seinem alten Stall gebabt hatte, war feinem neuen Besitzer, einem Mühlauer Ge schäftsmann, einfach durchgegangen und samt dem Magen in die alte Heimat zurückgekchrt. — Dresden. Wie erst jetzt bekannt wird, hat sich am »weiten Weibnachtsfeiertag in Freital-Deuben ein schwerer Unglücksfall zngetragen. Das jüngste Kind Waltraud einer Frau Th. kletterte früh aus dem Bett und ging »um Weihnachtsbaum. Sie fand in der Stube Streichhölzer, zündete damit die Lichter des Weihnachtsbaumes an und nahm dl« brennenden Kerzen herunter, um sie in einer Reihe auf dem Fussboden aufzustellen. Dabei sing das Nachthemd Feiler, und das arme Kind brannte im Augenblick lichterloh. Als es zur Mutter gelaufen kam, warf sie ihm rasch eine D^cke über, aber die Verbrennungen waren so schwer, dass die Kleine vier Tage daraus im Krankenhaus starb. — Zur Warnung sürs nächste Jahr! — Am Freitag nach mittag stiess an der Pohlandstrasse ein Kraftrad- lahrer in voller Fahrtgesckwindigkeit gegen einen Perloncnkrastwagen. Der Kraltradlahrer Dachdecker Füssel erlitt Io schwere Verletzungen, dass er bald nach seiner Einlieferung in das Krankenhaus starb. Seine auf dein Sozius milfohrende Braut wurde gleichfalls schwer verletzt und musste ebenfalls im Krankenhaus untergebracht werden. Die Insassen des Personenkraflwagens wurden nicht geschädigt. — Bischofswerda. Freitag abend gegen 6 Uhr wurde Bürgermeister Stark aus Rotbnausslitz auf der Strasse zwischen Rothnausslih und Spittwitz von einem Radfahrer, einem 18 Jahre alten Steinmetz lehrling, von rückwärts angefahren. Er kam zum Sturz und zog sich eine fchwere Sckädelverletzung zu, an deren Folgen er kurz daraus verschied. — Zittau. Das neue Stadtverordnetenkollegium wählte in seiner ersten Sitzung den bisherigen Stadtverordnetenvorsteher Dr. Müller (Wittsch.-P.) mit 14 gegen 9 Stimmen zum er"en Vorsitzenden. Zu Vizevorstehern wurden die S'adtverordneten Burkholdt und Pflug gewählt. Der der Rechts fraktion angehörende Stadtverordnete Kahl wurde wegen pflichtwidrigen Verhaltens (Verletzung der Amtsverschwiegenheit) für die Dauer eines Monats von den Sitzungen des Kolleglum« ausgeschlossen. Schlachtopfer noch standhielt. Im nächsten Augenblick aber zog er sich fluchtartig zurück. Selbst ein Bohrstift kann nicht ungerührt bleiben, wenn eine Frau gellend um Hilfe schreit. Der Zahnarzt war ein Gemütsmensch: „Hat es weh getan? Ja, dann müssen wir eben den Nero ziehen." Muf seinem hypnotisierenden Basi liskenblick hin öffnete Frau Marinval mehr tot als lebendig den Mund von neuem. Selbst die beiden Spritzen ins Zahnfleisch hielt sie ruhig aus. „Gehen Sie ins Wartezimmer," orgelte Herr Tireur dann dm Operationsstuhl hinunter. „In zehn Minuten rufe ich Sie wieder." Wartezimmer! Wenn einmal ein Lehrer seinen Schülern den Begriff Euphemismus klarlegen will, so braucht er nur zu sagen: „Euphemistisch drückt sich derjenige aus, der statt Vorhof zur Hölle zahnärztliches Wartezimmer sagt." Der Dümmste wird das verstehen. In dieser Folterkammer mit dem beschönigenden Namen also sah Frau Marinval und hatte Zeit, an das zu denken, was ihr bevorstand. Natürlich hockten auf den Plüsch- Möbeln, die so angenehm' muffig rochen, einige Leidensgenossen. Erne dicke, schon betagte Frau erzählte einer anderen schadenfroh: „Ja, und dann kommt er Ihnen mit der Nervenzange. Sehen Sie, so ..." Frau Marinval schloss schaudernd die Augen. Wann werden wir endlich soweit sein, dass die zahnärztlichen Wartezimmer durch schall- und lichtdichte Emzvlzellen erseht sind? Frau Marinval wanfle, als Herr Tireur sie wieder in sein Zimmer rief: „Bitte, nehmen Sie Platz. Jetzt tut es nicht mehr weh." Ein Zahn arzt kann ja ruhig erzählen, dass es nicht schmerzt, wenn er einen Nerv zieht. Ihn sicher nicht. Mit dem Patienten aber ist das eine andere Sache, und Frau Marinval war dank der bisherigen Vorbereitungen und des im Wartezimmer Er lauschten auf dem Punkte angelangt, wo der geringste Anstoss die Nerven reissen lässt. Doch sie beherrschte sich mit bewundernswerter Ge walt. Wieder wurde ihr das Lätzchen vorgebun den, wieder öffnete sie mechanisch den Mund und schloss die Augen. Herr Tireur packte seine Nervenzange: „So, es dauert nur einen Augen blick." Er seht« sie an. Tatsächlich war im nächsten Augenblick alles vorüber. Frau Marinval lag ohnmächtig iM Stuhl, die Nervenzange war spurlos verschwun den, Herr Tireur machte ein Gesicht, von dein glücklicherweise kein Bild geknipst wurde, und der Zahnnerv selbst erstarrte vor Verwunderung. Da für, stürzte sich Frau Marinvals durch zweitägiges Fasten geleerter Magen mit Heisshunger auf die Nervenzang«, die von der Patientin in dem Augenblick verschluckt worden war, da die Be rührung mit dem' kranken Organ das Nerven bündel zum Platzen gebracht hatte. Da sich die Zange leider als unverdaulich er wies, so schob sie der Magen nach längeren ver geblichen Angriffen in den Zwölffingerdarm ab. Weitere Wanderungen durch das Labyrinth der Verdauungsorgane zu unternehmen, weigerte sich das Instrument ganz entschieden. So kam cs, dass die arme Frau Marinval ein paar Tag« später wieder auf einem Operationsstuhl lag, und lurz danach erhielt Herr Tireur seine Nervenzang« von der Poft ins Haus gebracht. Leider fand die Geschichte hiermit noch kein Ende. Der kranke Nerv meldete sich zwar an ständige rwcifi nicht wieder, doch Herr Marinval musste einige Wochen auf alles häusliche Gluck verzichten und im Gasthaus essen. AK Balsam für diesen Kummer und als Schmerzensgeld für fein« Frau glaubte er mindestens 20 000 Fran ken von Herrn Tireur fordern zu können Da sich der hartherzige Zahnarzt nicht freiwillig zur Zahlung bcquenrte, so wurde «r vor den Kadi Mert. „Ich bkn unschuldig," verteidigte er sich. „Frau Marinval hat plötzlich zugebissen, und hätte ich die Zange nicht fahren lassen, so würde ich vielleicht noch einen Finger verloren haben." Der Richter wollte diese Entschuldigung nicht gel ten lassen: „Zahlen Sie 20 000 Franken, Herr Tireur. Sie wussten, dass Ihre Patientin im höchsten Grade erregt war, und hätten deshalb alle Vorsichtsmassregeln treffen müssen. Das nächste Mal legen Sie Ihre Nervenzanae am besten an die Kette." Welchen Rat Herr Tireur, wenn er schlau ist, sicher befolgen wird. MkMW Frankenberg Deute abend Milner-Abend Wer ist Wülkner? Auf diese Fraae gibt ein Dresdener Kriiiker folgende Antwort: „Wenn Wüll- ner ipricht, glaubt man die grössten aller Redner vor sick zu haben: Demosthenes oder Lüero. So stelle ich mir diese Necken vor, die damals so un geheuer suggestiv auf Menschen wirsten, dass sie herbeiströmten aus ganz Griechenland, um dieser wecklelvollen, tonlichen Wortmackt zu lauschen." Ueber einen Wüllner-Abend leien wir nachstehende Kritik: „Wüllner bot un« gestern abend Perlen — Ge'änge — von Schiller, Leisina, Goethe und Andersen. War man anfänglich nicht sogleich Feuer und Flamme, bei den Kranicken des Jbylus wurde man'«! Und die Freude stieg bei jedem Gedickt. Welch eine Wirkung, das gebelmnisvoll schwingende Eine! beim Totentanz. Wirklich, Wüllner war in diesem Augenblick ganz sichtbar gewordenes Mär chen, ganz Glocke, ganz Granen um Miiiernackt! Meisterlelstunaen waren: Nathan der Weise, Der Goü und die Bajadere, Der Fächer und Prometheus. Handel Cbemnltzer Schlacktviebmarkt vom K. Januar. Anttrieb: Rinder 731, Ochsen 116, Willen 163, Kühe 425, Färsen 11, Fresser 16 Kälber 48', Schafe 253, Schweine 2020. Breis« für 100 P d. Lebendae- wichi In Goldmarf. Ockfen: 1. Klasse 55—53, 2. Kl. 40-46, 3. Kl. 34 37, 4. Kl. , 5. Kl. -, 6. Kl. —. Bullen: 1. 55-57, 2. 50-54. 3. 43-47, 4. . Kühe: 1. 52 54, 2. 44-49, 3. 32-42, 4. 23 - 30. Färsen . Fress r . Kälber: 1. Kl. —, 2. 85 - 88, 3. 78-83, 4. 70 76. 5. . Schafe: I. —, 2. 52-54, 3. 45 so, 4 38-42, 5.—. Schweine: 1. 84 -85, 2. 82 85, 3. 85. 4. 82- 85, 5. ,6. , 7. 70—78. Ausnahmen in jeder Gattung über Notiz. In den MarkivreVen find die noiwendigen Spesen, wie Fracht, Siandae'd, Ver sicherungs- und Kommissionsgebühr, Umsatzsteuer, Gewichtsverlust, Händlergewinn usw. entha ten. Ge schäftsgang: Rinder schleppend, Kälber mittet, Schafe langsam, Schweine mittel. Brieftasten Querstrasse. Die neue König Mbert-Brücke wurde im Jahre 1884 erbaut. Letzte FunWruchmeldlingen des Frankenberger Tageblattes Die MmisterbewreHungen Haag, 6. 1. Die Minister der sechs ein ladenden Grossmächte sind heute um Vs 12 Uhr zu einer internen Besprechung ohne Hinzuziehung der Finanzsachverständigen der einzelnen Abord nungen zusammengelretcu. Die vorbereitenden Arbeiten, die die Finanzsachverständigen zur Klärung der reparationspokitischen Frage ge leistet haben, sind in Kreisen der Minister viel fach insofern als ungenügend angesehen worden, als die notwendige Beschränkung auf die wirklich entscheidenden reparationsvolitischen Fragen nicht erfolgt ist. Mair will nunmehr in Kreisen der Minister sich zunächst darüber einigen, welche Fra gen wirklich als wesentlich anzusehen sind, und in weiteren Besprechungen der Minister geklärt' werden sollen. Die Sanklionsfrage soll in der heutigen Ministerzusammenkunft nicht zur Sprache gelangen und wird zunächst nur in privaten Be- svrechnngen weiter erörtert. Ferner sind heute! Vormittag die Gläubigermächte der Ostrepara tionsfrage ohne Hinzuziehung der Schuldnerstaa ten zusammengelrettn. „KmiMnen" und „negative Müder" Berlin, 6. 1. Der neuerliche sowohl vom „Matin" als auch bemerlenswerterweise von der „Times" gemeldete Versuch, die sogenannte Sank- tionsfrage im Haag mit der der „negativen Pfänder" zu verkoppeln, wird in politischen Krei sen Berlins als ausserordentlich befremdlich emp funden, dies .um so mehr, als man hätte er warten dürfen, dass die englische Regierung sich Ken amerikanischen Standpunkt zu eigen machen würde, wonach „Deutschlands Treu und Glauben und Kredit als einzige Sicherheit und Garantie für die Erfüllung der Verpflichtungen Deutsch lands angenommen werden". Insofern ist aller dings der in der „Times" zum Ausdruck kom menden englischen Ansicht zuzusiimmen, Kass es nicht Deutschland gewesen ist, das die Sanktions- srags überhaupt ausgerollt hat. Nach deutscher Ansicht ist eine mögliche etwaige praktische Hand habung des Artikels 430 des Versailler Vertrages durch Ken Sinn und Wortlaut des Poungplanes überflüssig geworden. Nachdem aber die Frag« von französischer Seite anfgerollt ist, verhehlt man sich nicht, Kass ihre nunmehr versuchte Ver- koppstung mit der der sogenauuten negativen Pfänder, die doch gerade durch den Poungplau angeblich ausgesämltete Gefahr bedeutet, «ru«ut Heraufbeschwört, dass das Sketch seine Souve ränität gegebenenfalls über den eigenen Pro- duktionsapparat in gewisse» entscheidende» Punk? ten wieder aufheben müsse. Selbst wenn es sich hierbei nur um eine theoretische Frag« handelt«, so würde Kies doch zugleich eine Prestigefrage bedeuten, die unter Umstände» später einmal auch eine erhebliche Unsicherheit in das deutsch« Wirtschaftsleben hinein tragen könnte. Ergebnislose Verhandlungen 6-ober-Melne Entente Haag, 6. 1. Die bisherigen Reparations- Verhandlungen des ösicrreiÄsche» Bundeskanz lers Schober mit der rumänischen Abordnung und den übrigen Staate» der Kleinen Entente sind voAäufig ohue Ergebnis verlaufen. Der Ostreparatlonsausschntz der Konferenz trat Mon tag vormittag zu einer kurzen Sitzung zusammen, in der ausschliesslich die österreichische Repara- tionsfrage zur Erörterung stand. Die Verhand lungen begannen mit einer Erklärung des Bun deskanzlers Schober, dass Oesterreich seiner ge samten wirtschaftlichen und finanziellen Lage nach nicht in der Lage sei, irgend welche Neparaiions- zahlungen oder Leistnuge» aus andere» Schuld titel» zu trage». Tie österreichische Bevölkerung würde es nicht verstehen, wenn heute derartig« Laste» übernommen würden, wo die gesamte» wirtschaftlichen Kräfte bis zum Letzten für den Wiederaufbau des Landes in Anspruch genom men würden. Auf die Worte des Bundeskanz lers erwiderte Ker tschechische Aussenminister Bs» nesch mit einer kurzen Erklärung, dass er trotz der Ausführungen des österreichisch««» Vnndeskanzlers die begründete Hoffnung hege, zu einer Eini gung mit Oesterreich zu gelangen. Die gleiche optimistische Erklärung gaben die Vertreter von Polen und Rumänien ab. Der Vorsitzende des Ostreparationsanssch-as'es, der französische Mini ster Loucheur, schloss sich den Ausführungen Ker Gläubigermächte an. Er wies darauf hin, datz die Verhandlungen nunmehr in privaten Bespre chungen weiter gepflogen werden. Tie Sitzung des Ostreparationsausschusses war damit zu Enke. In einer weiteren Sitzung am heutigen Nach mittag wird der Ostreparaiionsau-schuss die bul garische unk am Dienstag voraussichtlich die un garische Reparationsfrage behandeln. Zwei Todesopfer des Erploffonsunglöüs fn Ml Kehl a. Nh., 6. 1. Zu dem Erpkosionsun- glück in Kehl wird noch berichtet: Die Erpkoskon erfolgte im Hauptraum des Spritwerkes, wo eine 4000 Liter M^bvlalkoho' enthaltende Testillier- blase in die Luft flog. Bon den drei Schwer verletzten ist im Laufe der Nacht der 40jährige Spritmeister Bruder gestorben. Am Montag früh starb auch Ker 29jährige Diplomingenieur Kau- del. Der Zustank des dritten Schwerverletzten hat sich gebessert. Ueber die Entstehungsursachs konnte bisher noch keine Klarheit geschaffen werden. El» BeMuer Fabrikant unter dem Ver dacht der Brandstiftung in der Schweiz Berlin, 6. 1. Auf Ersuchen der Schweizer Gerichtsbehörden beschäftigt sich die Berliner Un tersuchungsbehörde zur Zett mit einer Brank- stiftungsangelegenheit. Im Jahre 1928 wurde die Uhrenfabrik in Bevillard in der Schweiz durch Feuer vernichtet. Ter Verdacht der Brandstif tung richtete sich bald gegen den damaligen Be sitzer der Fabrik, den Kaufmann Klaftkorn, der jedoch Briefe vorlegte, aus denen hervorging, dass er sich zur fraglichen Zeit in Frankfurt a. M. aufgehalten habe. Klaftkorn siedelte später nach Berlin über. Da neue Verdachtsmomente auf traten, wandte sich die Schweizer Behörde an das preussische Justizministerium mit der Bitte, die Angelegenheit weiter zu untersuche». Ein daraufhin vom Justizministerium bestellter Un tersuchungsrichter hat nach Weihnachten in Lör rach die Schweizer Zeugen im Zusammenhang mit Ker Brandstiftungsangelegenheit vernommen. Tie Nachforschungen habe» dazu geführt, dass das Alibi Klaftkorns abermals ins Wanken ge raten ist. Ein D-Zug von AneMen Räubern überfallen Vekina. 6.1. Am Sonnabend wurde ein D-Zug avf der Eisenbahnllrccke P-kma-Kaloan von chme- sischen Räubern überfallen und vollständig ausge- rauckt. Einige Fahrgäste versuchten sich zu wehren, wurden aber sofort entwaffnet. Nach der Berau bung des Zu^es verschwanden die Banditen spur los. Berliner Produktenbörse Weizen (märk.) 249—251 (251—253) (76 bi« 77 kx). — Roggen (märk.) 163-165, (166—168) (72 ktz). — Gerste 187—203 (187—203). — Fnttergerste 165—173 (165—173). — Hafer (märk.) 145—155, (147-157). — Mais (La Plata) 176—179. — Wchenkleie 11—11,15. Roggenkleie 9,4—9,9. Viktoria-Erbsen 28 -38. — Kl. Speise-Erbsen 24—28. — Fuiter^rbsc» 21—22. — P«. luschken 20—21. — Ackerbohnc» 18,5—80. —. Wicken 23—26. — Lupine» (bla») 14—15. — Lupinen (gelb) 16,5—17,5. — Serradella (neue) 26—31. — Napsluchen 18,4—18,9. — Leinkiiche» 23,8—24. — Trockenschnitzel 8,2—8,4. — Soya-Schrot 17,1—17,5,. — Kartoffelstocks» 14,5—15,1. MMWO des FranleMgel Mblattes Vorhersage: Abgesehen von zeitweisem ört lichen Nebel heiter und trocken, schwacher Nackch- ftost, tagsüber Temperaturen über 0 Grad, im Gebirge infolge Tempcraturumkehr vielfach Wärmegrade, schwache, im Gebirge »lässige Winde aus südlicher bis östlicher Richtung.
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