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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192205246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19220524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19220524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1922
- Monat1922-05
- Tag1922-05-24
- Monat1922-05
- Jahr1922
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.05.1922
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WM-MWlMW V Mdtenttein-Tallnberg, Hobndorf. Röblitz, Bernsdorf, Rüsdorf, St. Egidien. ^*»*«^*8^*" KMrjchsort» Marienau, den Mülsenarund, Kubichnavvel und Tirschheim. Erscheint täglich, nutzer Sonn- und Festtags, nachmittags. — Bezugspreis: 20,— Mk. monatlich frei ins Haus, durch die Post bezogen 60,— Mk. vierteljährlich. Bestellungen nehmen die Geschätts- stelle, sämtliche Postanstalten, Briefträger und unsere Zcitungsträger ent gegen. — Einzelnummer 80 Pfg. Anzeigenpreis: Die sechsgespaltene Grundzeile wird mit 2,— Mk. für auswärtige Besteller mit 2,25 Mk. berechnet. 3m Reklame- und amtlichen Teile kostet die dreigespaltene Zeile 4.50 Mk.. für Auswärtige 5,— Mk. Schlich der Anzeigenannahme oorm. 9 Uhr. Fernsprecher Nr. 7. Drahtanschrift: „Tageblatt". Postscheckkonto Leipzig 86 697. Dieses Blatt enthält die amtliche«» Bekanntmachungen des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft, sowie des Stadtrates z« Lichtrnstein-Callnderg. Iknkl u. Verlag von Otto Koch L Wilhelm Pester in Lichtenstein-T., Inh. Wilhelm Pester in Lichtenstein-C.,zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt des Blattes. Nr 120 Mittwoch, vev 24 Mat !V22 72. Jahrgang. siir Kinder «ater l 3ahr von V-lcgesrUHVc k-n findet Frettag, den 26. Mai 1922, uachm. '/,r—' .,4 Uhr im Callnberger Rathaus pal». Da» Wohlfahrtsamt. Kurze wichtige Nachrichten. * 3m Ncickstaae wurde gcsiem über den Haushalt des Reichs» irlschaftsminisicriums beraten. * Tie Frage der Krieasbeschulöigten ward nach einer Er klärung Ehmnbcriams gegenwärtig unter den Alliierten ver handelt. * Ter französische Mistnisterrat Imt die Anträge der ^tadl- vertrerungen von Colmar und Mühlhausen, in den dortigen Staatsschulen die deutsche Sprache wieder als zweite Anter richiss mache zuzulassen, abgelelmt. * Tie Liguidalionslommissivn in Posen, die auf Grund des Versailler Friedenscertrages ihre Tätigkeit ausübt, hat zehn deutschen Eigentümern mitgeteilt, das; sie bis zum 10. 3um d. 3. auf dem Liauidationswege ihre Güter zu verkaufen haben. * Auf den; Landes Partei tag: der Grohdeutschen Volksvar tei Oesterreichs erstattete der Präsident Tr. Dinghofcn den po- lirischen Bericht, in den; er darauf hinwies, das; im öster reichisch-amerikanischen Friedensoertrage das Fehlen der die ttn vbhängigkeit Oesterreichs feitlegcnden Bestimmungen gemätz Ar tikel 80 des Versailler Vertrages ein erfreuliches Zeichen sei. Damit erscheine also das selbstbestimmungsrecht Oesterreichs als gewahrt. ' Der bei Brest unterHrgaugen englische Postdamvfer „Egypt" führte 1O> Millionen Franken in Goldmünzen mit sich. Don der gesamten Post wurde nur ein nach 3ndien bestürmter Postsack gerettet. Die Stelle, an der das Unglück geschah, ist 190 Meter tief. Sie WeWW iili Men. London, 23. Mai. Das Interesse der englischen Finanz und Handelswclt ist jetzt ausschließlich den in Paris be ginnenden Verhandlungen im Anleiheausschutz der N^pa- rationslommission zugewendet. Von ihrem Ergebnis erwartet man die Entscheidung, ob nun endlich ein erster praktischer Schritt zur Wiederherstellung der wirtschaftlichen Weltord nung geschehen wird. Mit dieser Frage sind daher haute die wirtschaftlichen Spalten aller Blätter angefüllt. „Morning Post" sagt, das wichtigste Anzeichen sei, daß die amerikanischen Bankiers endlich den Zeitpunkt praktischer Lösungsmöglichkeiten für gekommen erachten. Wenn ein Morgan sich selber über das Weltmeer bemühe, so tue er dies gewiß nicht bloß, mn nur theoretische Erörterungen zu suchen. Daß er große Schwierigkeiten zu übrewinden finden werde, wisse er wohl selbst am besten. Die ganze Anleihe frage sei direkt abhängig von der offiziellen Antwort, die Deutschland auf die Forderungen der Neparrtionskommission vor dem 31. Mai zu erwarten habe. Deutschland müßte sich dabei sagen, daß die unvermeidliche Finanzkontrolle im Falle einer Anleihe eine Kontrolle auf rein geschäftlicher Basis zwischen Gläubigern und Schuldner darstellen würde, ohne jeden Beigeschmack einer Beeinträchtigung der politischen und administrativen Hoheit Deutschlands. Das Blatt verweist dann wieder auf die gestrige halb amtliche Erklärung aus Washington, die Associated Preß ver breitet hat. Diese Erklärung bedeute die Bereitschaft, die ganze Kriegsschuldensrage, also auch unter Umständen das Problem einer gegenseitigen Schuldenstreichung, zusammen mit europäischen Sachverständigen aufzurollen, wenn der erste Schritt, die Verhandlungen über die Neparationsanleihe, Erfolg gehabt habe Der,,Evening Standard" schreibt, wenn beschlossen wer den sollte, Deutschland eine Anleihe zu gewähren, dann könne es als sicher angesehen werden, daß die gesamte europäische Lage eine Wendung zum Besseren nehmen werde. . Die Wirkung auf den Markkurs. Berlin, 23. Mai. Die Meldung, daß Morgan die An leihe- und Neparationsfrage energisch bearbeite, verursachte an den Börsen eine günstigere Beurteilung der deutschen Mark, die sich fast überall kräftig erholen konnte. In Lon don und Paris hofft man, daß die internationalen Finanzen, nachdem die Amerikaner durch Morgan eingegriffen habefn, mehr und mehr in Ordnung gebracht werden können. Hermes kommt nach Berlin. Berlin, 23. Mai. Minister Dr. Hermes wird seine Pariser Besprechungen mit der Reparationskommission durch eine Berichterstattungsreise nach Berlin unterbrechen. Der Minister wird am Donnerstag hier erwartet. Die Reise war von Anfang an geplant. Es ist demnach, wie wir hören, unzutreffend, wenn an sie Kombinationen in bezug auf den Gang der Besprechungen in Paris geknüpft wer den. Das Rcichskabinctt hat sich wiederholt mit den Pariser Besprechungen befaßt. Die unterrichteten amtlichen Stellen weisen eine Beurteilung der augenblicklichen Lage nach der Art der Pariser Presse aber van sich, die Berichts über eine Annäherung in gewissen Punkten sind verfrüht. Man kann sagen, die Verhandlungen stehen gut, wenn das, was in Paris vorbereitet ist, die Billigung des Kabinetts und der Parteien findet. Sie stehen aber nicht gut, wenn diese Billigung nicht möglich ist. Es handelt sich bei der augen blicklichen Lage um ein Zwischenstadium, das nicht nach einer festen Form beurteilt werden kann. Acbcr den tatsächlichen Inhalt der Verhandlungen, die Hermes führt und die Gegenstand der Kabinettsbesprechungen gewesen sind, wird noch Stillschweigen bewahrt. Das Reparationsprodlem. Berlin, 23. Mai. Die gestrigen Beratungen im Reichs- kabinetk über die Reparationsfrage trugen vertraulichen Cha rakter. Eine parlamentarische Information aus Kreisen der Mehrheitsparteieu, die aber nicht nachzuprüfen ist, bshaup- tet, daß das Kabinett noch am Montag abend neue Zu geständnisse für die Rcparationskommission an Herrn Hermes telegraphisch übermittelt hat. Karis, 23. Mai. Heute wird unter dem Vorsitz des belgischen Vertreters in der Reparationskommission, DeLa- croir, und unter Leitung der Kommission selbst ein euro päisch-amerikanischer Finanzausschuß zusammentreten, um die Mittel zu prüfen, welche Deutschland behilflich sein sollen, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Die Finanzleute wer den versuchen, sich über die Bedingungen zu einigen, unter welchen es möglich ist, Deutschland die pekuniäre Hilfe zu bringen, deren es bedarf. Deutsches Reich Dir Regiermig gerettet. Dresden. Die Sächsisch-Böhmische Korrespondenz er klärt, von unterrichteter Seite erfahren zu haben, daß es in der gemeinsamen Sitzung der drei Regierungsparteien recht stürmisch hergegangen sei. Sie berichtet weiter: „Mini ster Fellisch übte zusammen mit anderen an den bekannten vier Forderungen der Kommunisten scharfe Kritik und wies u. a. darauf hin, daß Sachsen dem Reiche gegenüber in bestimmten Fällen geradezu verpflichtet sei, dir Nothilfr ein- zusetzcn. Kegen eine abermalige Amnestie wurden wegen der vielen schlechten Erfahrungen lebhafte Bedenken laut. Schließlich'aber beschloß man, noch einen Versuch zu machne, die Einheitsfront zu erhalten und wählte aus jeder Fraktion einen Vertreter, die zusammen mit den an den Forderungen beteiligten Ressortministern über die Erfüllung der kommu nistischen Forderungen beraten sollen. Diese Besprechungen fanden am Sonnabend mit den Ministern Lipinski, Fellisch j und Dr. Ieigner statt und führten zu einer starken An näherung, die bis zu einem gewissen Grade einer Annahme s der Forderungen gleichkommt. So will man z. B. zwar keine eigentliche Amnestie durch Gesetz, aber der Landtag wird eine Entschließung zugunsten einer Amnestie annehmen, auf Grund deren dann Begnadigungen erfolgep sollen unter Ausschluß aller Fälle, die aus Eigennutz, Roheit usw. be ruhen. Außer politischen sollen auch Notdelilte und ähn liche Fälle berücksichtigt werden. Aehnlich sind die anderen Abmachungen, so daß die Kommunisten einen starken Er folg buchen können. Sie sind nunmehr bereit, die Regie rung weiter zu unterstützen und auf Landtagsauslösung zu verzichten." Die hiesige Unabhängige Volkszeitung erklärte schon dieser Tage bei Besprechung der derzeitigen Lage in Sachsen: „Aber es kommt für uns nur proletarische Poli tik in Frage. Unsere Auffassung schließt eine Verbindung mit dem Bürgertum aus. Hoffentlich tritt wenigstens nicht in Sachsen der Fall wieder einmal praktisch in Erscheinung, daß im Verlaufe der Koalitionspolitii die Arbeiterbewegung schwer geschädigt wird." Lin weiterer Grund für die Eini gung mit den Kommunisten um jeden Preis war wohl der Wunsch, Neuwahlen solange als möglich zu vermeiden. Auf der Landesversammlung der USP. Groß-Dresden erklärt^ der Bezirkssekretär, daß mit dem gegenwärtigen Wahlfonds kaum ein Flugblatt bezahlt werden könne. Das Schikldedarfsgesetz. Der Nechtsausschuß des Landtages setzte die allgemeine Beratung über das Schulbedarfsgesetz mit Kommentaren des Kultus-, Wirtschafts- und Finanzministeriums fort. Eine lebhafte Aussprache entspann sich über die im Entwurf fest gesetzten Klassenstärken und Wochenstundenzahlen in Volks- und Fortbildungsschulen, die starke Abweichungen in den Anschauungen der einzelnen Minister erkennen ließen, mährend zwischen den Parteien nicht unüberbrückbare Gegensätze zu tage traten. Die allgemeine Weiterberatung wurde auf Mitt woch früh 10 Uhr festgesetzt. Beschlüsse wurden noch nicht gefaßt. Deutsch-französische Schiedsgerichtsocrhandlungen. Berlin. Im ehemaligen Schwurgerichtssaale des Landgerichtsgebäudes in Dresden begannen die Ver handlungen des dritten Senats des deutsch-franzö sischen Schiedsgerichtshoses, der sich mit der Festsetzung der Ansprüche französischer Staatsangehöriger zu beschäftigen hat, die diese gegen das Deutsche Reich zu haben glauben. Als Vertreter des Deutschen Reiches nahm Geheimer Iustizrat Dr. v. Hagens-Berlin, als Vertreter des französischen Staa tes Lamperiere-Paris, als neutraler Vertreter Präsident Asser-Amsterdam, als deutscher Richter Geh. Justizrat Dr. Felix Bondi-Dresden, als französischer Richter Eaudelphe- Paris teil. Reichsverdand der Deutschen Industrie. Der heutige zweite Vrrhandlungstag des Rrichsvsrban- des der deutschen Industrie wurde von Generaldirektor Fro wein-Düsseldorf in Hamburg eröffnet. Im Rahmen der Diskussion sprach Staatssekretär Dr. August Müller über das russische Problem und über seine in einem längeren Aufenthalt in Rußland gewonnenen persönlichen Kenntnisse der heutigen wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse. Seine Rede klang aus in folgendem Satze: Es sei für die deutsche Industrie ein Gebot kluger Voraussicht, das russische Problem als eine große Ausgabe anzusehcn, an der sie beteiligt sein müsse. Man müsse abee wissen, daß die Dinge in Ruß land außerordentlich schwierig liegen, weil die Volkswirt schaft durch den Kommunismus außerordentlich ruiniert sei. Direktor Hans Kramer, Mitglied des Präsidiums des Reichs- verbandes der deutschen Industrie und des Reichswirtschafts rates sprach über Industrie und Welthandel. Prof. Dr. Warmbold-Berlin erstattete ein Referat über Industrie und Landwirtschaft. Ausland. Rüstungen im fernen Osten. Moskau. Aus dem Abschnitt Tschita wird gemeldet, daß die Japaner die Landung der 18. Division in Wladi wostok in diesen Tagen beendet haben. In den nächsten Wochen wird das Eintreffen der 9. Division erwartete, wo durch die Zahl der im fernen Osten befindlichen Truppsn aus 100 000 Mann steigen wird. — Gleichzeitig sind die Japaner mit den Truppenzusammenziehungen längs der ost chinesischen Bahn beschäftigt und entwickeln auch eine fie berhafte Tätigkeit in Chardin. Russische Rechtsordnung. Moskau-. Auf der Tagung des Ientralvollzugsaus- schusscs der Sowjets wurden die Gesetzentwürfe über das Eigentumsrecht sowie die Einrichtung der Staatsanwaitschaft und Rechtsanwaltschaft erörtert. Der Gesetzentwurf, der die von der Sowjetrepublik anerkannten und durch ihre Gesetze und Gerichte geschützten grundlegenden Eigentumsrechte sest- setzt, geht von dem Prinzip aus, daß einzig der Staat ein Recht auf Boden hat und daß bei Privatpersonen nur das Recht auf Besitz von nichtmonopolrsiertem Eigentum anerkannt werden könne. Boden, auf de^nr Gebäude er richtet wurden, könne nur aus eine bestimmte Zeit vermietet werden. Besitzer von Immobilien habqi das Recht, si4 zu vermieten. Ebenso wird das Recht auf den Besitz von
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