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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 17.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193109173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19310917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19310917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-09
- Tag1931-09-17
- Monat1931-09
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«k. A7 M. zahrgang vmmekst« de» l7. 6e»t«mber Ml »a-aittaa» — - (Lch.«nft MM»« Pott di Srmlei»«»,. ««mtiwrtlich fdk die «edantw: ««> A«s«kt I, ZeM«»«- Aufruhr in der englischen Flotte Snnlhe an- in »er Am« und Poltzel? Lmk» oben'- Der ^ngalche Schlachllreuzer „Rrpulie"; unten; Die Atlantiflolte in Kiellinie, von Bord der .Rodney" au« gesehen. Recht«: Admiral Sir Michael Hodge«, der Ober« beseblthaber der englischen Ntlantilflotte. _ ' Rotz sie dagEMsen weM auf dem am Dienstc aus!" gepfi der Manns« Stte» »der Se-»rslM»verlveigekv«g? London, 16. 9. Dl« Seeleute der atlanttschen Nott« sknbz wke der „Star" meldet, in den Streik getteten. Ob der in den englischen Berichten -«brauchte Ausdruck „Streik" der Gehorsams« Verweigerung gleichgusetzen ist, ist eine noch unbe- ontwottet« Frage. Mif dem Linienschiff „Rod ney" weiaerte sich di« Mannschaft, di« Boote, di« den Verkehr zwischen Schiff und Land unter« ab.' Wie der„Star" 1 „r, Ausbruch des Streiks i viel Schisse in See gewesen, die man zu rückgerufen habe. MW" «nchttt lnngmchmL Bersannnlnng in d«r Landkantin« in , am Sonntag ob«td wurde d« Mn« Lied von der Rotea Sahn« gefunae«. »ablvettsberatvngen London, 17. 9. (Funkspruch) In der außer ordentlichen Kabinettssitzung am Mittwoch abend wurden die Vorgänge in der atlantischen Flotte erörtert. Wie „Daily Herald" meldet, lagen auch Meldungen vor, daß in der Armee und auch kn der Polizei Anzeichen von Unruhe bemerkbar wurde, sich dem Strm anguschliehen. Di« Streik« bewegung ging am Dienstag von den Linien- schiffen „Rodney" und „Valiant" aus und ver« breitet« sich schnell auf di« anderen Schiffe der Flott«. Die GrohkaMpfschiffe „Hood, „Mw kaya", „Repulse", „Warsptt«^ und die Kreuzer „Dorsetshire", „Norfolk" und „Ereter" sind eben- falls von der StreSbewogung ergriffen. Di« Mannschaften haben sich zwar noch keine Aus schreitungen zuschulden kommen lassen, jedoch ist bi« Lage sehr gespannt. Die Matrosen erklären, sie würden auf ihrer Gehorsamsverweigerung be stehen, wem» dir Admiralität ihre Forderungen I Linienschiff „Rodney" durchgeführt, wo dre Ver- „ . bindungsboote von Seesoldalen besetzt werden S- In den englischem Mar,ne- mußten Die Versammlung auf dem Kreuzer garniso-nen ist nach h.er vorliegenden Meldungen „York" wurde ganz km geheimen veranstaltet. Urlaub wird dort wie gewöhnlich Ein Bote ging im Dunkeln von Raum zu Raum ?e«ahrt. Der Kommandeur der Marmegarmson ^d flüstette den Mannschaften zu, daß fix zu der h Por^mouth hielt eken AppM ab, der ohne Versammlung im Vorschiff kommen sollten Auf ZwstchMfälk verlies. ^Er dementierte spä er die gieren Schiffen spiellenichm der Nächt zum Gerüchte, daß M Heizer um ihre Entlassung Mittwoch ähnliche Vorgänge ab. Wie der„Star" gebeten hätten. . „Evemng Standard mklatt, meldet, seien bei Ausbruch des Streiks daß dke in der französischen Presse erschienen! -- - - - - - Vorgänge in der Atlantikfkotte erheblich über.' ttteben worden seien. .Ein Offizier, der aus Jnvergordon in London «intraf, meinte, die Lag« aus der atlantischen Flotte sei zwar nicht erNst, aber derartig« Gr. «ignisse seien kn der englischen Marine noch nicht vorgekommen. Die Lohnkürzungen seien höher als bei Beamten und anderen Berufen. Die Leute hätten ihre Klagen in der in der Mann« vblkchm humorvollen Art vorgelragen, die Dis. ziplin würde äufrechterhaktsn. geworden seien. Zu dem Ausbruch der Meuterei wird noch er- Myend gemeldet, das^ als vom Flottenchef das Signal zum Ankerlichten gegeben wurde, sich die Augen der Mannschaften auf das Linienschiff „Valiant" richteten. Die Matrosen erwarteten mit Spannung, ob dort dem Befehl Folge ge leistet würde. Aber auf diesem Schiff blieb die Mannschaft unter Deck und weigerte sich die Anker zu lichten. Offizier« und Fähnriche versuchten sodann den Anker selbst zu lichten, woraus dke Mannschaft erklärte, daß sie dann einfach den anderen Anker fallen lassen würde. In der Zwi schenzeit hatten die Heyer dke Feuer ausaehen lassen, der Streik war gelungen. Die Mannschaft versammelte sich auf dem Vordeck und ihre Ruse zum Nachahmen wurden von den Schiffen der übrigen Flotte ausgenommen. Nur aus einem Teil der Schiff« waren die Mannschaften bereit, di« laufenden Reknkgüngsarbeiten zu versehen, um ihre Schiff« kn Ordnung zu halten. Aus anderen Schiften muht« beispielsweise di« Wacheübernahm« durch di« Offizier« «rsolgen. Zu den Dorkommnissm kn der Atlantikflott« sagt die konservativ« „Mornkngpost, es handle sich ganz offensichtlich um ein« Meuterei, um ein mal offen «l sprechen. Di« groß« Tradition der englischen Mann« hab« schweren Schaden ge litten. „Daily ML" erklärt, di« Schiffsbe- satzungen hatten dar Vertrauen der änderen Na- Ikonen kn Englands Kredit untergraben. Unge horsam gogen di« Anweisungen dek Regier»«^ in «n jetzigen Zetten sei ebenso zu verurteilen wie die» kn der Fall gewesen sei. „Td derwetse jeder Stel- en erklären rm übrigen, daß di« Mattosen bei ihren Versammlungen es abgelehmt hätten, sich von bolschewistischen Agi tatoren beeinflussen zu lassen. Die Mittelmeerflotte ist ruhig. 2» Mechaus London 16. 9. Sir Austen Chamberlain teilt« km Unterhaus mit, daß diejenigen Schiffe der atlantischen Flotte, deren Mannschaften sich geweigert hätten, zu den Hebungen in See zu g«h«n, Befehl erhalten hätten, in die Heimo». Häfen zurü<tzukehren Dort würden durch den Flottenchef und den Vertreter der Admiralität di« Fälle untersucht werden, bei denen durch die Lohnherabsetzungen ganz besondere Härten entstanden seien. Die Regierung habe dke M. miralität ermächtigt, Abänderungsvorschläge vor. zulegen, sobald das Untersuchungsergebnks vor- liege. Ekne Frage des Abg. Kenworthy, warum di« Stimmung der Mannschaft nicht vor Bekannt- gab« der Lohnherabsetzung näher untersucht wor den sei, beantwortete Chamberlain dahin, daß die Regierung «ine Lage vorgefunden hab«, in der schnell gehandelt werden mußte. Einem Ab geordneten, der darauf aufmerksam machte, daß die Lohnherabsetzungen hei den Mannschaften teil- weyit W o Hf bettüaen, wHrondt die Schalter dö»" Milkst»» und sicherer- hoher Beamter nur nm » »> H. ' gekürzt worden seien, erklärt« Chmcherkain, er w«gere sich, hinauf einzugchen und verurteil« «ine solch« Frage auf das schärfste. Der Fragesteller beantragt« daraus, dah d« Äb- brnch der Hebung«, der Aklanttkftotte sofort aufgeklärt werden solle, was vom Sprecher ab. gelehnt wurde. Es kam zu «iner gewissen Unruhe Ein« Reihe von Abgeordneten der Opposition sprang auf, um Fragen zu stellen. Der Sprecher ging jedoch zur Tagesordnung über. «atz de» Selmät-ösen in See gegangen London, 17. 9. (Funkspruch.) Dke Schiffe der Antlantikfkotte sind in der Nacht, zum Donners tag von Cromarty Firth aus in See gegangen, um ihre Heimathäfen Pottland, Deoonpott uno Lhatam anzulaufen. Am Mittwoch gegen 16 Uhr 30 Min. traf bei der Flotte die Nachricht «kn, daß die englische Admiralität bereit sek, gewiss« Härten, die durch die Soldherabsetzungen entstanden waren, unter, suchen zu lassen. Die Offiziere Rehen die Mann schaften antreten und teilten ihnen die Entscheid düng mit, die mit Beifallrussn ausgenommen wurde. Dennoch bedurfte es der ganzen Ueber- redungslunst der Offiziere, um dke Mannschaften zum Dampfaufmachen und zum Seeklarmachen der Schiffe zu bewegen. Die Besatzungen erhoben Einwendungen dagegen, daß die Schiffe von ein- ander getrennt werden, was geschehen muh, wenn sie auf ihre verschiedenen Heimathäfen verteilt werden. Auf einzelnen Schiffen, so meldet der „Daily Herald", dauerte es über zwei Stunden, ehe sich die Mannschaften mit dem Auslaufen ihres Schiffes einverstanden erklärten. Auf dem Linienschiff „Baliant", aus dem zuerst Unboot. Mäßigkeit ausgebrochen war, dauerten die Ver handlungen am längsten. Kurz nach 22 Uhr lief das erste Fahrzeug, ein Torpedobootzerstörer, aus der Bucht von Cromatty Firth aus. Gleichzeitig mit dem Bescheid, daß dis Klagen ver Mannschaften untersucht werden, ließ die Admiralität auch Mitteilen, daß diejenigen, die sich weigerten ihre Pflicht zu tun, streng be- straft würden. Der Chef des zweiten leichten Kreuzergeschwaders, Konteradmiral Asdkey Rush. «MM Tagesspiegel Das Reichskabinett hielt am Mittwoch nachmittag «ine dreistündig« Sitzung ab und trat sodann am späten Abend erneut zusammen, um die Beratungen über das WittswastsprogramM fortzusetzen. In der Nachmittagsitzung sind dke Beratungen über die Fragen d«r Bankenauflicht und der Aktkenrechtsreform zu einem gewissen Abschluß gelangt. Hm Berliner Rundfunk sprach am Mittwoch nachmittag Staatssekretär Weksmann über di« neue preußische Notverordnung. Er sprach die Hoffnung aus, daß dke vorgesehenen Maßnahmen in Preuhen ausreichen, um da» Gleichgewicht des Haushalts wieder herzustellen, wenn nicht eine wettere Verschlechterung der Wirtschaftslage eintrete. Das Schuldenproblem steht gegenwärtig wieder im Mittelpunkt des amerikanischen In. teresses, nach den di« maßgebenden Banken einen neuen Druck auf Verlängerung des Hooverjahres ausgeübt haben. Im Weihen Haus wird da. gegen erneut festgestektt, dah ein positiver Schritt vor Beginn des Kongresses im D^ember Nicht zu erwarten ^et » » - l ^Gine amtlich« amsrkkänksche Wltl Heilung läht - erkenne», daß das amerikanisch« StaatSd^nrrtement sich filr den Vorschlag Grandi auf Einstellung der Flottenbauten aussprechen wir». Nach Londoner BISttermekdungen sind die Seeleute der atlantischen Flohst«! Englands in den Streik getreten. Die Streik, bewegung hat sich auf die gesamte Flotte auL. gedehnt,- auch die Arbeiter im Armeearsenal haben gegen tüe Lohnherabsetzung Einspruch erhoben. Hm englischen Unterhaus wurde am Mittwoch die Löhnungsrevolte in der Flotte zur Sprache gebracht, wobei der erste Lord der Admiralität Chamberlain, der heftig angegriffen wurde, die Einleitung einer Untersuchung zuaäb. Im ständigen Finanzausschuß des Völkerbundes wurden ver österreichischen Regierung harte Bedingungen für die Gewährung einer Anleihe gestellt. , D«r Dölkerbundsrat wird voraussicht, lich Ende dieser Woche zusammentreten, um über die Beschwerde des deutschen Aolksbundes in Oberschlesien, wegen der polnischen Terrorakt« zu verhandeln. Der Heimwehrführer Pfriemer hat sich, wie beabsichtigt war, nicht nach Italien begeben, sondern befindet sich nach wie vor in Marburg an der Drau auf südslawischem Gebiet. Die spanische Nationalversamm. lung hat nach einer erregten Aussprache Mit geringer Stimmenmehrheit beschlossen der neuen Verfassung den Satz voranzusetzen: Spanien ist eine Demokratische Arbetterrspublik. Dm» GGuwenproMem Amerika, die AbrÜftungsfrage und der Zahlungsaufschub Ser DnS der Banken Neu York, 16. 9. Das Schuldenproblem steht plötzlich wieder ttn Mittelpunkt des Inter esses, nachdem die maßgebenden Bankiers des gmyen Landes schärfsten Druck ausüben, um der derzeitigen Ungewißheit ein Ende zu bereiten und Präsident Hoover zu einer Verlängerung des Feierjahres zu veranlassen. Die Zeitung „Sun" meint, dah Hoover insgeheim von der Notwen digkeit überzeugt sei, da» Fekerjahr noch vor seinem Ablauf zu verlängern. Gewisse Anzeichen deuteten darauf hin, daß Hoover bei den kommen den Abrüstungsverhandlungen die Verlängerung des Moratoriums als Trumpfkatte ausfpielen w«rd«, um insbesondere Pariser Zugeständnisse >U «chattm. Di« „Evening Post" kst d«r Ansicht, dah Frankreich bei fortschreitender Krisis sicher- lich iw d«r Tribut- und Rüstungsfrage nachgie- biger werden werde. Borlöufig lein neuer SoooerfchrM Berlin, 17. 9. Gegenüber den Pressemel dungen über die Absichten der amerikanischen Regierung zur Reparationsfrage wird, nach einer Meldung Berliner Blätter aus Washington, aus bester Quelle erneut festgestellt, daß weder ein positiver Schritt noch eine offizielle Aeußerung hierüber vor Beginn des Kongresses im Dezember zu erwarten sei. Englische Wan»»»« London, 17. 9. (Funkspruch.) D!« „Times" bemerkt, daß die Verlängerung des Zahlungs- aufschubs für die Kriegsschulden lebenswichtig sei, wenn man die internationalen Kreditverhältnisse auf eine vernünftige Grundlage stellen und so die Gewährung von Krediten und Anleihen an Deutschland ermutigen wolle. „Financial Times" schließt sich dem Standpunkte der „Times" an. Von Deutschland Reparationen zu verlangen, mühst« die «ittschaftlichen imd finanziellen Ver, hältniss« d«r Welt völlig in Unordnung bringen
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