Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 23.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192607239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260723
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1926
- Monat1926-07
- Tag1926-07-23
- Monat1926-07
- Jahr1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 23.07.1926
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Das »Wilsdruffer Tageblatt" erscheint täglich nachm. 5 Uhr für den gen» Tag. Bezugspreis: Bei Abholung in der Geschäftsstelle und den Ausgabestellen 2MK. im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,30 Md., bei Postbesielluna 2 Mk. zuzüglich Abtrag- , __ gebühr. Einzelnummern 1SPfg. Alle Postanstalten U UMgLgLNv PostbotcnunduniereLus- träger und Geschäftsstellen — ' — —j" 7°— nehmen zu jeder Zeit Be ¬ stellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. für Äürgertum, Leamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: dieLgespaltcneNaumzeileLO Goldpsennio, die 4 gespaltene Zeile der am-.lichen Bekanntmachungen 40Eold- pfennig, die 3 gespaltene Reklamezeilc im textlichen Teile 100 Goldpfennig. Rcchweisungsgedühr 20 Goldpsennig. Lor- geschricbeneTrschcinungs- läge und Platzvorschriften werden nach Mögüchk^ Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. b dkriichjichiig!. Anzeigen, annahme bis vorm.lO UHr —> — ----- - - — — ——— Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Rabatianspruch ^lischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Anzeigen nehmen r-I!c Vermittlungsstellen entgegen. Das Wilsdruffer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amtsgerichts und Stadtrats zu Wilsdruff, Forstrentamts Tharandt, Finanzamts Nossen. Nr. 170 — 85 Jahrgang Tekgr.-Adr.: .Amtsblatt- Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2840 Freitag, 23. Juli 1926 Das Pariser Intermezzo. Das Pariser Negisrungsintermezzo war kurz. Ter Ministerstürzer von gestern wurde heute gestürzt. Herriot ist aber mehr als gestürzt, mehr noch: sein politischer Ruf hat einen schweren Schlag erlitten. Mehr noch: er hat seinen eigenen Sieg vom 11. Mai 1924, dem Wahltage, der die poincaristische Mehrheit der Depu tiertenkammer beseitigte, dort die Linke als die Stärkere einzichsn ließ, durch seinen „erfolgreichen" Angriff aus Briand-Caillaux zunichte gemacht; denn Poincarö ist es, der jetzt mit der Kabinettsbildung betraut wurde und Wohl Glück damit haben wird. Der Widerstand, den Herriot „zum Schutz der Demokratie" gegen das Ermäch tigungsgesetz leisten zu müssen glaubte, ist hinweggefegt worden durch den Sturm auf die Banken, durch die Weige rung, den Frank als Zahlungsmittel anzunehmen, durch die Mitteilung des Finanzministers, daß „kein Cen timemehrinden Staatskassen sei". Nicht etwa bloß auf die bisherige Nechtsopposition kann Poincars zählen, er wird auch die rechten Flügelparteien des bis herigen Linkskartells für sich haben und Wohl auch zahl reiche Deputierte, die noch weiter links stehen. Und er wird sicherlich, wenn er es für nötig hält, von der Kam mer sein Ermächtigungsgesetz bewilligt erhalten; ist doch aus die bloße Gewißheit hin, daß Herriot stürzen würde, der Frank schon gestiegen. Wilde Szenen in der Kammer, wo der „tod geweihte" Ministerpräsident eine kurze nichtssagende Er klärung verliest, dann sein ebenso kurzlebiger Finanz minister eine Darstellung der finanziellen Misere gibt. Der Staat Frankreich wäre bankerott, wenn man nicht schnell noch den Rest der Morgan-Anleihe von 100 Millionen Dollar, von denen aber kaum noch 35 Mil lionen übrig sind, hineingeworfen hätte alsDammge- gen den rasenden Strom aller jener, die die kurz fristigen Schatzscheine, die Rationalbonds usw. einzuwech seln verlangteil, ein Ansturm, der bei der Kunde von Bri ands Sturz einsctzte. Und Briand läßt es sich nicht nehmen, bei dem Wort des Finanzministers über die Leere der französischen Staatskassen mit größter Schärfe darauf hinzuweisen, daß Herriots Vorgehen daran schuld sei. Das war der Todesstreich und die „Hinrich tung" ließ dann nicht mehr lange auf sich warten. Wilds Szenen vor der Kammer, wo Tausende unter lauten Ver wünschungen gegen Herriot demonstrieren und sich mit der Polizei herumprügeln. Gegendemonstrationen setzen ein, kurz ein wildes Durcheinander, in dem alles nach dem „starken Mann" schreit. Das soll nun Poincars sein, der Gestürzte von vorgestern, gerade der Mann, dessen Politik mit der Parole „Io boebs pudern tont", der Deutsche wird alles bezahlen, Frankreich eigentlich in dis Misere hineingeritten hat. Daß wir Deutsche dieser neuesten Entwicklung der französischen Krise, diesem Wiederaufrücken Poincaräs, des Ruhreinbrechers und Kriegsschürers, zur Macht mit mehr als gemischten Gefühlen gegenüberstehen, braucht nicht erst gesagt zu werden. Ob er, der außenpolitisch lediglich mit der primitiven Methode der Gewalt arbeitete, nun auch innenpolitisch wirklich der ersehnte „starke Mann" ist, wird sich erst noch erweisen müssen, denn hier hilft dw brutale Machtmethode nicht im geringsten. Wir Deutsche haben ja auch ein ganz wesentliches Interesse daran, da,; endlich die schwere Störung der wirtschaft lichen Beziehungen Frankreichs infolge der Frankinflation beseitigt wird, haben nichts dagegen, wenn dies auch durch Pomcarc geschieht. Ob sein Wiederauftreten nun auch außen P o litische Folgen haben wird — auch das wird erst die Zukunft weisen. Eine nahe Zu kunft; denn in anderthalb Monaten beginnt die Völker- bundtaguug in Genf, wird die Frage des deutschen Ein tritts aufgeworfen sein. Sparanwandsungen. Von unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter. Die deuljche Oefsentlichkeit pflegt sich für das Spar problem in unregelmäßigen Zwischenräumen zu inter essieren. Das letzte Mal war es Ende des vergangenen Jahres, als fast alle großen Verbände der Wirtschaft in Reden, Denkschriften oder Gutachten versicherten, ohne ein energisches Zusammenstreichen des Haushaltes von Reich, Ländern und Gemeinden lasse sich für die deutsche Wirt schaft kein solider Boden der Rentabilität erreichen. Einige Monate später kam der neuernannte Neichsfinanzminister Dr. Reinhold mit seinem Steuerabbau-Programm heraus, und alsbald war es mit der Sparanwandlung zu Ende. Der Reichstag ging auf Sommerurlaub, ohne sich weiter mit den Ideen zu beschäftigen, dis noch vor dreiviertel Jahren als besonders wichtig bezeichnet worden waren. — Wenn nicht alles täuscht, werden wir nach dein Wiederzusammentritt der Parlamente im Spätherbst dieses Jahres neue Spar anwandlungen feststellen können. Der unmittelbare An laß hierfür wird die Erkenntnis sein, daß wir den Minder ertrag der ermäßigten Steuern sowie den Mehrbedarf für LrwerbslosenfLrsorgeunderhöhteReparationsleistungen nur durch Vermehrung der regulären Einnahmen und Vermin derung der Ausgaben wettmachen können. Diejenigen Be- j WMWs „Mil" i i London und Lie Erklärung CH«Mberlain§. Lvndon, 22. Juli. Die gestrige Erklärung Chamberlains über den ungenügenden Stand der deutschen Abrüstung hat in di plomatischen Kreisen Londons größtes Aussehen hervorgerufen. Allgemein wird bedauert, daß durch diese Aeußcrung die Ab- rüstungsfrc-ge jo kurze Zeit vor dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund wieder in den Vordergrund der politischen Interessen gerückt ist. Man verspricht sich aus der Art, wie das ganze Rü stungsproblem bisher behandelt worden ist, nur wenig gutes. Die Erklärung, daß es sich um keine besondere Note, sondern le diglich um die Fortsetzung des laufenden Briefwechsels zwischen der Interalliierten Militärkommission und der Reichsregierung handelt, wird als bloße Wortklauberei bezeichnet, da es gleich ist, ob die Forderung des Generals Walch in einer Note oder in einem Briefe zum Ausdruck gebracht wurde. Nach der Erklärung Chamberlains ist man in London aus der bisherigen Zurückhaltung in der Abrüstungsfrage herausge treten und Hot an amtlicher Stelle über die deutsche Entwaffnung nähere Mitteilungen über die amtliche englische Auffassung ge macht. Aus die Anfrage wurde dem Vertreter der Telegraphen- Union an maßgebender Stelle mitgcteilt, daß die Antwort Cham berlains im Unterhause nicht so gemeint sei, wie sie vielleicht ge klungen hebe. Die Form der Antwort erkläre sich aus der über lasteten gestrigen Tagesordnung. Es sei richtig, so wird an amt licher englischer Stelle versichert, daß Deutschland noch eine Reihe von, wenn auch nicht wesentlichen Entwafsnungsforderungen zu erfüllen habe. Es handelt sich in der Hauptsache um folgende vier Punkte: 1. Bestimmung des Begriffs Kriegsmaterial. 2. Die Stellung des Generals von Seeckt. 3. Die Stärke der Reichswehr. 4. Die einheimische Reservearmee. Zu Punkt 1 werde an maßgebender Stelle noch folgendes mitgeteilt: Nach dem Versailler Vertrag ist die Ein- und Aus fuhr von Kriegsmaterial für Deutschland verboten, woraus sich die Frage ergebe, was als Kriegsmaterial zu bezeichnen sei. Leber den Begriff Kriegsmaterial bestünden noch immcr Un stimmigkeiten zwischen der Interalliierten Kontrollkommission und der Berliner Regierung. Es sind wie im vergangenen Jahre so auch jetzt dieselben Fragen ausgetaucht, die bei der Lieferung von Dampfkesseln für argentinische Torpedoboote durch Deutsch land bereits eingehend erörtert werden. Zu Punkt 2 wird bemerkt, daß an amtlicher Londoner Stelle hierüber bis heute keine bestimmten Nachrichten vorliegen. Was Punkt 3 anbetrifst, so werden von amtlicher englischer Seite gewiße Forderungen hinsichtlich der Stärke der Reichswehr erhoben. Ueber.die angebliche deutsche Reservearmee (Punkt 4) ist man in amtlichen englischen Kreisen der Ansicht, daß es sich bei den sogenannten vaterländischen Verbänden um eine Art von Reservearmee handle, die ihrem Kampswert nach der englischen Territorialarmee gleichzustellen sei. Auf die Frage unseres Vertreters, ob die erneute Ausrottung der Abrüstungsfroge keinen schädlichen Einfluß auf die dem Ein tritt Deutschlands in den Völkerbund noch vorausgehenden Ver handlungen ansüben werde, wurde erklärt, daß es einem Teile der deutschen Preße zuzuschreiben sei, daß die ganze Angelegenheit ausgegraben worden sei. Ohne diese Veröffentlichungen wäre das ganze Problem stillschweigend und ohne unnötige Belastung der deutschen Oefsentlichkeit gelöst worden. Peret, französischer Kammerpräsident Eigener Femspr^chdicnst des „Wilsdruffer Tageblattes". Paris, 22. Juli. Bei der Kammerpräsidentenwahl ver teilten sich die vier Kandidaten bei der ersten Abstimmung auf Peret 197, auf Bousson 133 und auf Bouyßou 113 Stimmen. 40 Stimmen wrren zersplittert. Bei der endgültigen Abstimmung er- hielt Peret 227 Stimmen und Bouyßou 215 Stimmen. Damit ist Peret zum Kammerpräsidenten gewählt. * Die Berufung pomcares. Der Präsident der Republik, Doumergue, hat nach Be sprechungen mit dem Kammer- und dem Senatspräsidenten Poincars mit der Bildung des neuen Kabinetts beauf tragt. Diesen Besprechungen ging der Empfang einer Delegation der Nationalen Vereinigung der Invaliden und Frontkämpfer voraus, die dem Präsidenten der Republik ihren entschiedenen Wille» zum Ausdruck brachten, unverzüglich und unter Umgehung jeder politischen Frage ein Ministerium der nationalen Wiederaufrichtung zu bil den, das geeignet wäre, allen Klaffen des Volkes das Ver trauen wiederzugeben. Poincars hat sofort nach der Betrauung Verhand lungen mit verschiedenen führenden Politikern aufgenom men. Er soll beabsichtigen, sein Kabinett möglichst aus sechs Ministern zu bilden, falls ihn nicht Parteirüüsichten zwingen, die Zahl seiner Mitarbeiter zu erhöhen. U. a. hat Poincars mit Barthvu und Briand verhandelt und es heißt, daß Briand wieder mit der Führung des Autzen- ministeriums betraut werden soll, während PoincarS neben dem Posten dcS Ministerpräsidenten auch die Lei- tung-des Finanzministeriums übernehmen will. Die Kabinettsbildung vor dem Abschluß. Paris, 22. Juli. Nachdem- Poincars heute abend dem Präsidenten der Republik über den Stand seiner Beratungen Bericht erstattet hatte, erklärte er den Vertretern der Preße, er habe seine Beratungen beendet. Morgen werde er seine Vor schläge für die Zusammensetzung des Kabinetts machen. Seine Entscheidung werde er morgen vormittag treffen. Poincars hat im Laufe Heg Tages Barthvu, Briand und Albert Sarraut empfangen. Nur noch 8 bis 9 Minister. Paris, 22. Juli. Die Bildung des Kabinetts Poincars schreitet rasch vorwärts und dürfte noch heute abgeschloßen wer den. Poincars beabsichtigt, ein Kabinett nur aus acht oder neun Mitgliedern zu bilden und die Posten der Staatssekretäre abzu- schasfen. Dieses Kabinett würde sich aus vier oder sünf Abgeord neten zusammensetzen. Die Zusammensetzung des Kabinetts wird nach Mitteilungen von parlamentarischer Seite voraussichtlich folgende sein: Ministerpräsident und FinanM-inister: Poincars, Kriegsminister: PainlevS. Die Bezeichnung des Kriegsministe- riums soll durch den Namen: Ministerium der nationalen Ver teidigung ersetzt werden. Das Ministerium der Landwirtschaft und der öffentlichen Arbeiten soll zu einem Ministerium der na tionalen Wirtschaft zusammengesetzt werden. Es ist dem Abge ordneten Louis Marin angeboten worden, der jedoch noch nicht endgültig zugesagt hat. Das Ministerium des Innern hat der Abgeordnete Schrämet bereits angenommen. Für das Ministe rium des Auswärtigen werden Barthvu und Briand genannt. Das Justizministerium soll Albert Sarraut übernehmen, gleich zeitig mit der Leitung der elsaß-lothringischen Angelegenheiten. Sarraut soll ferner Vizepräsident des Kabinetts werden. Als Schatzminister sowie Minister des öffentlichen Unterrichtes werden der Abgeordnete Bokonowski und der Senator Georges Leygues genannt. Die Bildung des Kabinetts verläuft jedoch nicht ohne Widerstand. Die Sozialisten stehen dem Kabinett völlig ablehnend gegenüber, ober auch bei den Radikatsozialisten und einem Teil den Zentrums ist man von Poincars keineswegs begeistert, weil er nach seiner politischen Vergangenheit nicht geeignet sei, an die Spitze eines nationalen Ministeriums zu treten. Man würde es für richtiger gehalten haben, wenn er sich mit einem Minister posten begnügt hätte. Hörden, die von einer solchen Sparaktion „bedroht", d. h. ii ihrer Existenz gefährdet sind, haben die Erfahrung gemacht daß der Sturm immer wieder über ihrem Haupte sortzieht ohne sich auszutoben, weil es Mächte gibt, die ihn zu bannei verstehen. Diese Mächte sind die Unkenntnis und die naim Begehrlichkeit der breiten Volksschichten und der Eigennul der Parteien und der einzelnen Volksvertreter. Wem nämlich eine Partei offen für eine Ersparnißmaßnahm« eintritt, die eine Verminderung des Beamtenkörpers zu: Folge hat, so droht ihr die Gegnerschaft eines großen Teils der ganzen Beamtenschaft und damit bei den nächster Wahlen ein fühlbarer Ausfall an Stimmen und Mandaten Wenn nun gar die Durchführung eines Svarvorschlages zuni Abbau eines oder mehrer Ministerien führt, so droht damii für die Schaffung einer Parlamentsmehrheit und eines Neichskabinetts geradezu eine Krise. Die elf Minister posten, die es zurzeit im Reiche zu verteilen gibt, reichen kaum aus, um die Parteien zufrieden zu stellen, die zur Bildung einer Reaierung gewonnen werden müssen. Seil Herbst vorigen Jahres baben dis elf Ministersessel sogar nur zur Schaffung einer Minderheitskoalition und eines Min- oerheitskabinetts ausgercicht. Hätten wir weniger und da- s für größere Parteien, als wir sie gegenwärtig haben, ic ließe sich auch mit einer auf sieben herabgeminderten Zahi von Ministerportefeuilles im Reiche eine tragfähige Re gierung bilden. Es scheint also, als könnte ein großes Spar programm im Reiche, in den Ländern und in den Ge meinden erst dann durchgeführt werden, wenn vorher das Wahlgesetz mündlich abgeändsrt wird Weiter muß der Leiter der Snaraktian viel größere Rechte als bisher er halten. Es genügt nicht, daß er den einzelnen Ministerien Svarvorschläae macht und dann wartet, ob die Leiter dieser Ministerien ihm znstimmen. Eine Verringerung des Per sonalbestandes bringt immer eine Verminderung der Ar- be!t<-lsistnng in dein Kekressenden Ressort mit sich. Da aber nach der ff-bibaren Menge der Arbeit, nicht aber nach der Qualität und nach der geübten weis-m Beschränkung ge- mellsn wird, nnd nur dl- w-n-oi^,, Minister und anderen Bebärdenlsitsr bereit, sich einen Abbgu aesgllen zu kaffen. Es wäre sebr ni nb-rl-aen ob n,nn niedl den leitenden V-Mtssern und den Varlgmente-' d-e aus dem Gebiete des Hsnlebs (Nnt'-dln^ ab- nimml und durch einen Nol'-'-i-iai-id erst einmal das Haunthindernis jeder Sparaktion — das geltende Wahl recht — beseitigt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite