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Erzgebirgischer Volksfreund : 11.02.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192102113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1921
- Monat1921-02
- Tag1921-02-11
- Monat1921-02
- Jahr1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.02.1921
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Freitag, den 11. Februar 1921 OessenUiche Sitzung des Bezirksausschusses Braunkohlen-Pretzfiein« zum Preise von 12 Mk. sür den Zentner. sowie mmal Lae» am 10. Februar 1921 Tagesordnung an dm Säulen. 313. > ihr» sieder » sich le den »d an. anden. inmal « sich D« «r «u»»al Hmak» t, da» bisher > Ant» mscht« rt gea hnung u Len stehe» « f» .Und ins.« mme» mchte. jenen mehr », »:» Der« Zwischen Paris und London. —l. Man kann nicht sagens daß die deutsche Press» bei der Be sprechung über da» Pariser Diktat «im allzu -rotze Geschicklichkeit an den Lag legt. E« fehlt ihr der einheitliche Zug, den wir wäh rend des Krieges bei den feindlichen Zeitungen beobachten konnten und der schließlich di» Endentscheidung mit beeinflußt hat. Kaum sind ein paar Tage seit der Bekanntgabe der unerhörten Beding- ungen vergangen, da setzt der Kampf Aller gegen Alle in unserer Press« wieder ein. Die Stellungnahme gegen den Feind ist fast Nebensache geworden, di« Parteikampfe haben wieder die Oberhand. Da» Hauptziel der deutschen Oeffentlichkeit sollte fein, die Re gierung, über deren Haltung im Reichstag nahezu Einmütigkeit be stand, nicht im Stiche zu lassen. Kann sie sich nicht auf einen ein heitlichen unerschütterten Dolkswillen stützen, so sind di« Aussichten auf einen Erfolg gleich Null. Die Lloyd George und Briand haben dann leichtes SpiÄ, sie sagen sich: bewilligt das heutig« Kabinett nicht, so wird ein kommendes zu Kvouz« kriechen, wie die» bisher der Fall gewesen ist. Man macht Simons den Vorwurf, Latz er in London überhaupt »erhandeln will, und fragt, was er eigentlich dort wall«, wenn er doch bei seiner Haltung beharren werd«. Wir meinen, daß es für uns nur von Vorteil sein kann, wenn der unbeugsam« Wille des ganzen Volkes am Londoner Verhandlungstisch zum Ausdruck ge bracht werden wir». Di« Einigkeit der Elrtente ist keineswegs so fest, wie es in der Presse England» und Frankreich» den Anschein La» Entscha lrkungen der erkauf, arla«. rg 2«. sichtlich ab. Die Städte wollt«: von den Kommunisten nichts mehr wissen, wie Herr v. Batocki ihm persönlich vor einigen Tagen ge schrieben hab«. Sin Ultimatum an Bayer». Berlin, S. Febr. Der Beschluß, welchen das bayerische Kabinett gestern gefaßt hat, ist der Reichsregierung durch «inen besonder« Abgesandten mitgetvitt worden. Me der »Vorwärts" schreibt, wäre in der Ministerkonfsrenz am 5. Februar der bayerischen Regierung «in» Art Ultimatum ge stellt worden. Die bayerischen Sozialdemokraten glaubten an ein« Nachgiebigkeit der Kahr-Regierung in -er Entwaffiumgsfrage. Ek«, Sitzung der deutsch«« Sachverständige». w«l»»epr«te> manalltch Ward 4.00 durch «« D«rda«r ft« ">» Sm»: durch dt» Poli d<j»,« »IM»»Ldntch Ward 14.40, mdnaMch Mar» 4.80. Ui»««,«wr«t»> Na Dml»dIaNd«zlr» d«r ttamn drr llp. ülonrl,»»« 1.00 Md., aurwdr» 1.40 Miu, an1»»rbt Nn. »»tarnst«»«», 'm oniUIchrn litt die dald« 3«U» d.00 Md., m RrdlamrtrU da 2«u« 4.50 Md. »»m»aa-«»«»> Lapp» Nr. irssa. Der «al »er Stadt. — Orlskohlenslell» Di« wirtschaftliche Seit» de» Pariser Diktats, dessen Unterschrift Lloyd George gewissermaßen auf dem Wege zum Bahnhof «bezwungen wurde, kann den Völkern der Welt nicht ein» dringlich genug vor Augen geführt werden. Und dazu ist London di« gegebene Gelegenheit. E» ist die einfach« Pflicht der deutschen Negierung, kein Mittel unversucht zu lassen, das Unheil, das uns und der Welt droht, zu verhindern. Bestrebungen, die Gelegenheit zu benutzen, eine Linksrogierung ans Ruder zu bringen, zersplittern di« innere Front und sind kein Ausfluß einer besonderen politischen Begabung. Die Lage ist nicht dazu angetan, parteipolitische Sonder vorteil« herauszuholen, es geht um das Schicksal aller Volksge nossen. Der Kampf uni die Maßnahmen gegen die Beschlüsse von Pari» muß im Volke und der Presse ruhery nur dann ist die Grund lage gegeben auf der eine Wanderung erreicht werden kann. Der Wunsch eines atten Sowalen. Auf der W«rft des „Vulkan" in Vegesack fand am Dienstag, wk« vom „E, V." schon kurz -«meldet, der Etaprllauf des Dampfer» „Hindenburg" in Anwesenheit des Generalfeldmarschall« v. Hinden burg, des Generals Ludendorff und der HiNdenburgischen Familien» angehörigen statt. In der Taufrede sagte v. Hindenburg u. a>: „So ziehe denn hin über das weite Meer und zeige der Welt, daß Deutschland den redlichen Willen hat, mit allen Völkern in Frieden zu lebe«, so lange er ihm die Ehre erlaubt, und knüpfe ein Band zwischen ihnen und uns, das die Menschheit einander näher bringt und den neidlosen ««»tausch der Erzeugnisse ihrer Geistesarbeit ihres Handwerk« und de» Fleiß«» ermögliche. Da» ist der treu« Wunsch eines alten Soldaten." Nach diesen Worten erfolgte der Stapellauf glatt «nd ohne Zwischenfall. Die nach Zehntausenden zählende Menge brachte Hin- denLuvg begeisterte Huldigungen dar. Vor dem Stapellouf hatte eine Abstimmung Ler Arbeiterschaft statbgefunden, b«i der sich 800 Angestellte einstimmig, die Arbeiter mit 80 Stimmen Mehrheit für den Namen Hindenburg» entschieden hatten. Der Besuch des Ehrenbürgers der Stadt Bremen, dtz» G«n«ral- feldmarschalls v. Hindenburg gestaltet« sich im übrigen zu einer groß«« nationalen Kundgebung. Die Stadt war reich mit schwarz- weiß-roten Flaggen geschmückt. Eine dichtgedrängte Menschenmenge umlagert: Hillmanns Hotel, nm immer und immer wieder den De- neralfeldmarschall zum Erstheinen am Fenster zu veranlassen. Eine deutsch« Anfrage. Rotterdam, S. Febr. „Daily Mail" meldet aus Paris, daß di« Tvuppenkonzentrationen in Ler Slähe der deutschen Grenze und im besetzten Gebiet zu einer Anfrage Deutschlands geführt haben. „Daily Mail" meldet weiter, daß Foch am Sonntag in Straßburg erngetroffen ist. Die Leutsch«« Vertreter kn London. Berlin, S. Febr. Die deutsch« Negierung wird auf der Londo ner Konferenz durch Len Reichsminister des Aeußeren' Dr. Simo«» und den NeichefmanMinisber Dr. Wirth vertreten. Basel, g. Fcbr. Der „Matin" berichtet: In einer Unterredung mit einem Pressevertreter erklärte Briand, «s sei ausgeschlossen daß man Deutschland auf der Londoner Konferenz weitere Konzessionen machen werde. In Lieser Hinsicht herrsche eine absolute Ueberein, stimmung unter den alliierten Staatsmännern. Die schlimme Fi nanzlage Frankreichs gebiete es, daß Deutschland seine Zahlungen prompt und restlos leiste.. TlMeÜlaü * enthaltend die amMche« Bekanntmachungen der Amtshaupkmannschaften Schwarzenberg und Zwickau, sowie der Staats- u. Städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Kartenstein, Johann georgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Vertag von E. M. Gürtner. Aue. Erzgeb. Fernspnch - Anschlüsse: Au« 81, Lößnitz (Ami Au«) 440, Schneeberg 10, Schwarzenberg 19. Drahtanschnft: Volks freund Aueerzgebirge. Gehler über dir polnische Echihr. Brrttn, g. Febr. Reichswchrminikter Dr. Geßler sprach in Tilsit über da« national« und innerpolitisch: Ideal unseres Wieder aufbaues und sagte u. a. auch: Ich weiß wohl, was an unsere» Grenze vorgeht. Wir wissen, daß Polen an der ganze« Grenze Trupp«« zusammenziebt. Mr erwarten vom Völkerbund«, daß er die uns gemachten Zusagen wahrmacht, daß er uns schützt vor Lin» fällen. Ich sag« « aber auch ganz offsn- daß, wenn wider Er- warten sich di«, nicht erfüllen sollte, wir unter allen Umständen alle« daransetz«» würden, »rm den deutschen Boden in Ostpreußen »nd sonst an der Grenze mit allen Mitteln zu verteidigen. Organisation Escherkch gegen Severing, Berlin, S. Febr. Da» Vorgehen des preußisch«» Ministers Se» «ring gegen die Ovgesch hat bekanntlich «ine Reihe Prozesse dieser Organisation arg«» diejenigen preußischen Vchörde» ausgelöst, oi« dem Befehl« Severing», Li» Ovgesch auhulSsen, nachkamem Vi» vor kurzem wurde in 4 Prozessen «ntfchtrden, daß di, Ovgesch end «grn den Behauptungen d«, Herm Severing keinem dmmche» Strafgesetz zuwiderlaufm. In den letzten Tagen sind ft» Osnabrück 3 weiter« Prozesse zugunsten du Ovgesch entschieden worden. Die Ausfuhrabgabe. - Die Ausführungen des Reichsministers des Aeutzeren Dr. Si mons über dir Bedeutung der sogen. Reparationsforderlmgen Ler Entente werden in bemerkenswerter Weise ergänzt Lurch tatsächliche Feststellungen des Reichstagrabgeordnsten Dr. Reichert, der als Syndikus industrieller Verbünde und Neichsbeoollmüchtigter -es Neichskommissars für Lin- und Ausfuhrbewilligung besonders zu einem sachverständigen Urteil über die Folgen für das deutsche Wirtschaftsleben berufen ist. Dr. Rcichert weist nach, daß die I2proz. Ausfuhr«bgabe -er gesamten deutschen Industrie zur Last fallen würde, d. h. nicht nur den Unternehmern und Len Aktionären, sondern auch den Angestellten und den Arbeitern. Tas deutsche Volk soll also in eine neue Verelendung, i» ne»:« Aeitpevioden von Entbehrung und.Mangel Hineingetrieben werden. Dt» Rechnung der Alliierten hat zur Voraussetzung, -aß die deutsche Ausfuhr rn der Folg« sich so gestaltet wie Anfang 1920 in folge de» außerordentlichen Tiefstandes der Leutscheu Valuta. In Wirklichkeit liegen die Dinge so, daß Ler Bedarf des Auslandes durch di« damalig« starke Ausfuhr in weitem Umfange gedeckt, daß inzwischen die eigenen Industrien des Auslandes weiter erstarkt lind und daß di« erhöhten Kohlenlstferungen, die uns auferlegt wer den sollen, in steigenden» Maße BetriebreinschrLnkungen und Ar beitslosigkeit zur Folg« haben müssen. Dr. Reichert Mist auch darauf hin, daß die Idee, die Ausfuhr rein schablonenmäßig zu be handeln und kein« Rücksicht auf die verschieden gearteten Absatz- und Wettbewevbeverhältivisse zu nehmen, jedem vernünftigen, wirt schaftlichen Denken geradezu in» Gesicht schlägt. Unter Liest» Umständen muß man sich fragen, wie di« Alliter- Len zu -er ^Forderung einer 12prozentigsn Ausfuhrabgab« gekom men sind. Wahrscheinlich wird man diese Bestimmung der Entente- not« auf Rechnung der Schwierigkeit«» zu setzen haben, -st wie Brian- in -er Kammer gesagt hat, Dadurch verursacht werden, daß in kurzer Frist «in Ausgleich zwischen den Ansichten alstr Verbünde ten hergestellt werden müßt«". Die Ausfuhrabgab« muß ab«r noch unter einem anderen Gesichtspunkte gewertet werden. Di« Alliier ten haben für di« Mvdevgutmachungen eine fixe Sumin« von 22« Milliarden Goldmark festgesetzt, die in 42 Jahresrate»» gezahlt wer ben sollen. Man muß hier unterstreichen^ daß e» sich um Milliarde»« und um Goldmark handelt. Don der Höhe dieser Summ« kann man sich nur durch eine Rochnung, die mit allgemein vorstellbaren Zah- tengrvßen arbeitet, «inen zutreffenden Begriff machen. Dr. Reichert hat «ine solche Rechnung angestellt und kommt zu folgendem Evgeb- »i»; Nach dem heutigen Weltstand würden di« 22« Milliordrn Mildmarl ungefähr vier Billionen Papiermark «»»machen. Auf den Kopf d«r Bevölkerung berechnet hätte mau es mit «in«r Schuld von «o oov Mart für hoch und niedrig, für alt und jung, für arm Mö E «h »m MÄ tür -K ostrköpfig, tu» Die Einheitsfront. Hambnrg, S. Febr. In einer in Altona gehaltenen Wahlrede sagte Dr. Stresemann, er hoffe, daß die nationale Einheitsfront in letzter Stunde noch zustandekommen werde. Die Deutschnationale Partei hab« ihm jetzt die Erklärung zugehen lassen, daß sie keine Bedenken darin sehen würde» auch mit o«r Sozialdemokratie rin« Regierung z« bilden. In einer Unterredung mit einem Mitarbeiter der „Welrr-gt-." betont« der Fel-marschall sein Interesse an dem politischen Um schwung in Bremen. „Ja", sagt« er, „einig müssen wir stin. Unstr Unglück ist unsere Eigenbrödelei". Auf da» Gebiet der R«ichspolt» tik kommend, hob Hindenburg hervor, daß die militärischen Führer Frankreich» Lie Angst vor Deutschland nicht los werd«» konnten. Schuld daran sei vor allem wohl di« sinkende .>Sll«i Frankreich». Da» Verlangen der Franzosen na oem s erscheint dem Genevalfeldmarschall als ein« durchaus «rnst zu n«h- inende Gefahr. Dadurch dürft« die Regierung sich «Ler nicht «in- schüchtern lassen, sondern müfst fest bleiben. Da» verlang« allein scho» di« Mild«. Nach sein«, Keimtnt» hab« sich bei d«n Amerika ner», di« g«rn un» gefochten hoben, «in Stimmung »Umschwung vollzog«». Er hab« Kenntnis von Briefen «mrrikani scher Truppen, Lie nach Haust geschrieben haben: Mr haben auf der falschen Seit« gifochten. Auch der Abstimmung tu Obsrschlefie» sieht Hindenburg Wjtz ssisrineue" Dm «EtzhßWtzßWlH i> ömti Sin» Kundgebung des Prinz«» Max von Bad««. London, 9. Febr. In einer Unterredung mit dem Berliner Berichterstatter Ler „Daily News" erklärte Prinz Max von Baden: Die Staatsmänner Ler Verbündeten wüßten wohl, daß die in Paris ausgestellten Forderungen unerfüllbar seien» Unmögliche Beding ungen wür-en Deutschland auferlogt, damit di« Sanktionen zur Durchführung gebracht werden könnten». Dies« Sanktionen sollten das Ziel der Franzosen bewirken» den Verfall Deutschlands. Durch die Ausführung der Sanktionen sollt» der Ruin Deutschlands voll zogen werden. Prinz Max sagte weiter, Li« Regierung Fehren bach-Simons wird nicht unterschreiben. Mr find eher bereit, uns in Lie Katastrophe, die der Einmarsch französischer Truvpen und die Besetzung des Ruhrgebiet«« nach sich zieh«»» wird, zu schicken, al, mit etgener Ha«d unseren Kindern und EiMn die Ketten anzulegen, -i« uns jetzt sesseln. Zur Ausgabe gelangen aus dem stSdllschen Noijiandslager am Sülerbahnhose, soweit di« Bor- räie reichen. 1 Zenlner Sraunbohien-BrlkeN» und '/, . Tors zu den bekannlen Preisen. Letzaenannle Drennsiosst müssen gemeinsam abgenommen werden. Der Verkauf findet am Freitag, den ll. und Sonnabend, den 12. Februar d. A., statt. u»iz»»-SI»»Ld«» ftr dt» «, «achmwa, «ich««»»? Numm« bl» »ormtNa,» 9 Ud« tn drn Lau-t«Ich5>I»» ftillm. «In» SiwShr sür dt» Ausnahm» b« Anr«ta«n am vorgifchrl^m Taa« sowt« an bifttmmt« Still» wirb nicht gqwen, auch nicht siir dl» Rtchttad»tt d« blirch y«». l-nch« anfgigibinm Mj»t,»n. — gOrRllch-adtNiw«,«,! «tn,Handl« Schrtstftstck» »banlmml dl« Schrtstlittung d«tn< D«a»lnxwkma. - Unlntr«chim,«n d«, «»IchM». ditrtid», txgrandni k«« «niprüch». D«l gablmq»«pi, und Nandu» a«ll«n AabaN» al» ntchl «ränbail. <uMt»«schltN»ft<ll„ ln ll«, LStnld, SSn«d<rg «d Schwarznb«». Berlin, 9. Febr. Im Auswärtigen Amte fand heut« unter de« Vorsitz de» Reichsminister» des Asußern ein« Sitzung von Sachver ständigen statt, um die deutsche Stellungnahme zu den Beschlüssen der Paristr Konferenz in -er EntschäLigungsfrag« im einzeln«» zu erörtern und di« deutschen Gegenvorschläge vorzubereiten. Der Reichsminister des Aeußern gab zunächst «men UeoeMick über di« gegenwärtig« politische Lage, soweit st« sich mH La» Entschädigung-» Problem bezieht. Die wirtschastspolitsschon Wirkungen der Pariser Beschlüsse wurden Hierbei besonder» behandelt. Nach eingehender Besprechung der einzelnen in Fra« kommenden Problem« durch dt» Anwesenden würbe ein engerer ArbcktsauSschuß eingesetzt, w«lch«r seine Beratungen am nächsten Monat- aufmshmen wird. Dem Ar- beitsaaHchutz gchören Vertreter -«» Handel», der Industrie, drr Finanz»^ Ler Landwirtschaft, der Seeschiffahrt «nd L« Arbeit nehmer an. > Jeder, der heute in Deutschland stirbt, hinterläßt dem neu gebore nen Säugling ein« Schuld von 6V 000 Mark. Die Summ« von 3000 Milliarden Mark nach heutigem Papier wert wird von den Alliierten gefordert, ohn« Laß sie sich viel um di« Frage bekümmert hätten, ob Deutschland jemals in der Lag« stin wird, solch« Beträge aufzubringen! Erst Lie Brüsseler Konst- renz, wie jetzt wieder feiten» der Handelsabteilung des französischen Außenministers betont wird, soll Deutschlands Leistungsfähigkeit untersuchen. Um ganz sicher zu geh«», daß sie mit den 8000 Milliarden Mark Las deutsche Volk noch nicht genug knebeln, find die Alliierten aus di« 12prozentige Ausfuhr«bgabe verfallen. Diese Rechnung wird ganz sicher ein« große Enttäuschung bringen, denn- wie Dr. Reichert scstslellt, ist bei Lom starken Warenangebot au» aller W«lt mit so hohen Ausfuhrziffern in Deutschland, wir Li« Ententr-Rechnun- an- nimmt, nicht entfernt zu rechnen. Rechnung und Wirklichkeit stimmen nicht überein. Da» hat L«r französische Ministerpräsident selbst anerkannt, indem er am 8. Fe bruar in der Kammer sagt«: „Deutschland könne seinen Verpflich tungen nur Nachkommen, wenn es Lurch Entfaltung seiner Ausfuhr Reichtümer im Auslande erwerbe und sttne Einfuhr auf Las Lurch- aus Notwendige «nschränke. Das könne indessen nur zum Schaden des Handels und der Industrie -er Verbündeten erfolgen. Di« Aus fuhrabgabe wevde -iest widersinnig« Lag, nach Möglichkeit korri gieren." Die widersinnige Lage, Lie die Alliierten mkt ihrem neuesten Diktat schaffen wollen, soll durch eine nicht minder widersinnig« Maßnahme, di« von französier Seite Vorschlägen« verimderlich« Ausfuhrabgobe gemildert werden. Widersinnig ist die Maßnahme deshalb, weil di« -sutsche Ausfuhr zu Ler von den Alliierten erwar teten Höh« sicherlich nicht aufsteigen wird, wenn weit mehr al» die Hälfte Ler deutschen Ausfuhrwerte in di« Kassen Ler Entente fließt. Für alle dies« Widersprüche und Unmöglichkeiten zeichnet ver antwortlich das Bestreben Ler in diesem Punkte völlig einigen Mi- irrten, Las deutsche Wirtschaftsleben an -er empfindlichste» Stelle, in der Ausfuhr, zu treffen und aus dies« Weist Millionen deutsch«« Menschen, die in de» Ausfuhrindustrten Ihr Brot finden, zum Be» hungern oder zum Verelenden im Ausland zu verurteilen. Deutsch lands Industrie und Handel könnten wieder einmal für England uud Frankreich unbequem werden. Deshalb sollen sie durch zer malmende Lasten niedergohalten, soll ihnen Lurch Dorbchalt weite rer Zmangsvorschriftrn std: Hoffnung aus eine besser: Zukimft ge- nommen werden. Dem Sieger ziemt Mäßlginu». Frankreich und England be weisen Lurch ihr Verhalten, Laß sie nicht den Sieg errungen haben, daß für sie -er Sieg, den ihnen Li« Vereinigten Staaten und ein Dutzend anderer Helfershelfer verschafft haben, ein lukratives Ge schäft, ein dauernder Raubzug auf die Taschen -es deutschen Dglkes werden soll. * Berfiu, 9. Febr. Hier liege» Nachricbten vor, aus Lenen her vorgeht, Laß bereits zahlreiche ausländische Kaufleute ihre Be- stellungen in Derrtschland annulliert haben, weil sie befürchten, daß sie die Auefuhrabgabc bezahlen müssen. X «,»»»„»»» 'M» »U >,< nach Sann- und g»Ua,»n. Mik« wo eh, -««18. Februar 1921, vo« vormittag» Uhr au» tm Sitzungszimmer Lea Rat»kell«rs zu Schwarzenberg statt. Amtshanpimannschast Schwarzenberg, am 8. Februar 1W1- Freitag, Len 11. Februar, abends >/,7 Ähr, -SvkNblz». SchniuoHfianb» im Zimmer 1 der Schul«.
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