Erzgebirgischer Volksfreund : 25.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192105255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-25
- Monat1921-05
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- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 25.05.1921
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WUMerAWM Mittwoch, den 2S. Mai 1921 Nr. 119. 74. Iahrg Schwarzenberg, am 23. Mai 1921. Der Rat Ser Stadl. — ErnLhrungsawt. Sa» «mlsgerichl. vafflellangr Schwarzenberg Markenausgabe s. 8. 7. L irgendwelche Betriebsräte und Zeitungen dabei mit sicherlich auch der Regierung unerwünschten Denunziationen al» freiwillige Helfer auf treten. Der Annabevg wird in der Geschichte al» Zeichen deutscher Treue und leider auch des Verrat» Deutscher an Deutschen sortleben. ' —'—— Vie Ausgabe der Brotmarke» mib ZucherKarte« für die neu« Dersorgungsperiode «rsolgl Donnerstag, Sen 2S. wat 1921, aach untenstehender Aufstellung. Hierbei machen wir aus folgend« aufmerksam: > , Verwallungsstell« Sachfenseld , Verwaltungsstelle Neuwelt , Verwaltungsstelle Wildenau. «asgabezeilaar 1^ 4., und 5. Bezirk vorm. 8-12 Uhr, 2., 3. und 6. Bezirk nachm. 1—4 Uhr, 7. und 8. Bezirk vorm. 8-12 Uhr, nachm. 1—4 Uhr. In der Woche vom 23. bi» 2S. Mai 1921 werden auf di« Marken k 48 (sür Ätaü«r unier 4 Jahren) und 0 29 (für Personen über 4 Jahr«) der Bezlrksledrnsmiltelkarten 12S g Weizengrieß zum Preis« »oa 1.90 Mark sür 1 Psuad ousgegeden. Schwarzenberg, am 28. Mai 1921. Der Dezirkaverband -er A«1»hanplmannschafl Schwarzenberg. Der Annaberg. —l. Nach DISttermeldungm hatten sich scheinbar am vergangenen Sonntag die leitenden Kreise der Ententestellen und der deutsche» Ab- «ehr-Mtirm aus einen gemeinsamen Käuberungsplan geeinigt. Als Frucht diese» Planes wurde der Annaberg den Polen entrissen. Ob es viel Mühr gemacht haben wird? Wer 1917 in Warschau die sich ewig hinter der Front herumtreibenden Helden der polnischen Legion gesehen hat, die nie mit ihrer Ausbildung fertig wurden, wird die Frage verneinen. »Die Leitung hatte ein englischer Mafor, so heisst es in der Breslauer M^idung weiter, den Unterbrfehl über die deutsch« Abstimmungspoli, »ei und den deutschen Selbstschutz führte Generalleutnant Höfer, rin geborener Oberschlesier »md Sohn eines Oppelner Apothekers.* Diese Nachricht ist nach verschiedenen Seiten hin von Interesse. Also irgend ein obskurer englischer Major „leitet* und ein deutscher Generalleut nant, besonder» qualifiziert al» Oppelner Apothekerssohn, „führt*. Na ja, da» deutsche Volk tm allgemeinen und windige Zeitungsbericht- rrstatter im besonderen vergessen allzuleicht ihrer Helden. Dieser Löfer ist nebenbei Ritter des Pour le merite, den er sich als Kom mandeur eines ruhmreichen Breslauer Infanterieregiments bei einem Sturmangriff, den er persönlich führte, geholt hat. Wobei er — auch diese» nebenbei — einen Arm elnbüsste. Heute unterstellt sich dieser deutsche Generalleutnant irgend einem englischen Major, um bei der Rettung seiner Heimat Mitwirken zu dürfen. Das sind so die Kannst- len, denen Auchsoldaten (meist fremdländischer Herkunft oder von sol- hm verführt) die Achselstücke Herunterriffen. Das war in der Zeit, in der dann anderweitig Leuten wie dem berüchtigten Müller-Bran- »enburg, dem Schützling aller Sozialdemokraten und Demokraten, »lötzlich dick« Majorsepauletten auf ihren Heldcnschultevn wuchsen. Segen Herrn Müller schwebt ein Landesverratsverfahren, weil er als khef der Thüringischen Landespolizei bei dem vergangenen März- putsch mit den Kommunisten unter einer Decke gesteckt haben soll, und der einarmige Höfer stürmt unterdessen den Annaberg. Stürmt ihn mit Abstimmungspolizei und deutschem Selbstschutz. Letzterer besteht aus Freiwilligen, deren Anwerbung das Auswärtig« llmt in einer vom „E. D.* gestern abgedruckten Note an die inter- «lliierte Militärkommission dienstbeflissen als vollkommen unzuläs sig bezeichnet. Man kann schließlich den Standpunkt des Auswärti- zen Amtes verstehen. Es muss alles tun, um die Franzose» — um diese allein handelt es sich, wie schon daraus hervorg ht, dass ein engli scher Major „leitet* — nicht zu reizen, sie könnten ja sonst die eben mit viel Mühe abgewendete Ruhrbesetzung zum Ereignis werden las sen. Was man aber nicht verstehen kann, ist die Demmzierung dieser deutschen Freiwilligen durch sozialdemokratische und demokratische Blätter. Für dies« war es ein gefundenes Fressen, die Leut«, di« sich zur Befrriung Oberschieflens zur Verfügung stellten, al- mit „Hakenkreuz und Edelweiß geschmückte Orgeschbanden* d«n Franzosen ans Messer zu liefern. Irgend ein Dresdener Eisenbahnbetriebsrat hing die Sache an die grosse Glocke und die genannte Presse stürzte sich auf den „Fall'. Der Betriebsrat bekam zwar echt bayerisch die Hucke voll gehauen, er und seine Nachschreier haben aber die Genugtuung, -er Reichsregierung Schwierigkeiten bereitet und den Franzosen ei nen Anlass gegeben zu haben, gegebenenfalls doch noch in das Ruhr gebiet einzurücken. Wir glauben nicht, dass die Sozialdemokraten und Gewerkschaftler, -rren Blut in Oberschleflen unter den Händen schwerbewaffneter pol nischer Morderbandrn fliesst, den Denunzianten und Dresdener Liscn- bahnbetriesbräten zu besonderem Dank verpflichtet sind. Sie werden es vielmehr mit den Freiwilligen de» deutschen Selbstschutzes halten, selbst wenn dies« Hakenkreuz und Edelweiss al» Abzeichen tragen. Di« int«rallii«rten Besatzungstruppm hab«n entweder jämmerlich versagt, oder — wie di« Franzosen — mit den Feinden der deutschen Land», leute gemeinsame Sach« gemacht. Richtig ist natürlich, wenn unter diesen Umständen Deutsch« au» allen Gaurn Deutschen zu Hilfe «il«. Und wenn di« Regierung unter dem Drucke Frankreich, dir -rchMWa ««leugn«» t» Ut » trakdE rin« Schaudt dass ÜÄdLÜlaH * enthaltend die amtlichen Bekanntmachungen der " Amtshauplmannschaflen Schwarzenberg und Zwickau, sowie der Staats* v. Städtischen Behörden in Aue. Grünhain, Kartenstein, Johann georgenstadt, Löbnitz, Neustädlel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von C. M. Gärtner, Aue, Erzgeb. Ferafprech - Anschlllss«: Au« 81. Lössnitz (Ami Au«) 440, Schneeberg 10. Schwarzrndrrg 12. Drahtanschrift: Doltwfreund Aueerzgebirg«. In dem Aufgebolsverfahren beir. die auf Blatt 81 des Grundbuchs für Zelle in Adi. IN, Nr. 1 fllr Lhristian Friedrich Weitz eingelragenen Hypothek von 18 Thalern 11 Groschen 2 Psennigen wird di« Bekanntmachung in Nr. 117 dieser Zeitung dahin berichtigt, datz der Aufaebotstermin Dianslag, »an L September 1921, vor«. 12 Uhr Deutsch-französischer Notenwechsel. Berlin, 23. Mai. Der französisch« Botschafter hat am 19. Mai nachstehende Note dem Reichskanzler übersandt: Berit«, 19. Mai. Herr Reichskanzler! Eure Exzellenz haben mir gestern von den Maßnahmen Kenntnis gegeben, welche das Neichs- wehrministerium getroffen hat, um die Bildung vo» Fre'korp» zu verhindern. Nach den mir zugegangenen Informationen sind diese Maßnahmen zu spät getroffen worden, um das Eindringen bewaffne ter Kontingente von außerhalb nach Oberschleflen zu verhindern. Die in der Gegend von Krenzburg unter dem Befehl von Arnim vereinig ten Freikorps sollen mehr als 8000 Mann zählen. Gleichfalls wird die Anwesenheit des Freikorps von Aulock bei Oppeln und Schmidt bei Krappitz gemeldet. Die Gruppe Ratibor, di« «inen täglichen Bericht veröffentlicht, soll über 9000 Mann und mehrere Kanonen verfügen. Die erste Maßnahme, welche diese Lage gebieterisch erheischt, ist strenge Absperrung der Grenze zwischen dem deutschen Gebiet und dem Ab stimmungsgebiet durch die deutschen Behörden. Die polnische Regie, rung hat bereits einer derartigen an sie gerichteten Aufforderung ent- ^n^zweiter Linie wäre ich Eurer Exzellenz dankbar, wenn Si« die zuständ'gen Behörden anweisen wollten, der interalliierten Kommis sion die Aufgabe der L«bm»mittrlv«rforgung zu erleichtern. Schliesslich muss ich erneut darauf bestehen, daß d'e Reichsbank ausgcfordert wird, unverzüglich die zur Bezahlung der Arbeiter not wendigen Fond» nach Oberschleflen zu senden. Werden die verfallenen Löhne weiterhin zurückgehalten, so würde die Regierung sich schwerlich dem Vorwurf entziehen können, die allgememe Wiederaufnahme der Arbeit unmöglich zu machen und die Anarchie zu verlängern, welche die Kommission zu unterdrücken gewillt ist. Indem ich im Auftrage meiner Regierung die Aufmerksamkeit Eurer Exzellenz auf diese verschiedenen Punkte lenke, zweifle ich nicht, dass Si» diese In dem v rsöhnlichen Geiste prüfen werden, von dem Ihr« Politik getragen ist. und mit dm» Wunsch«, dazu beizutragen, ») Die Drolmarkenlasche ist vorzulegen. d) Einwendungen wegen rich! ger Aushändigung werden auf keinen Fall angmvMM^ wenn der Empfänger der Marken die Ausgabestelle verlassen hat. c) Personen, die ihre Marken am Ausgabeiage nicht abholen, erhalle» diese am Freiing, -en 27. Mai 1921» nach«. V^-4 Ahr, im Ernährunasamt und in den Verwaltungsstellen Wildenau und NeuweN gegen Bo» za hlung ein er Gebühr von so Pfg. für jede Markentasche. 6) Die Marken werden nur an erwachsene Personen ausgehändigt. e) Das Ernährungsamt ist am Marken-Ausgabetage geschloffen. - t) Die Einteilung in der Aufstellung ist genau einzuhalten, andernfalls Zurückweisung «folg! staiifindek. Aue, den 23. Mai 1921. Aue. Slratzensperruna. Wegen Einlegung von Sashaupllelluag wird der Zwlllerweg vo» heul« ad bis 81. Mai 1W1 Pir j«-«, Verkehr gesperrt. Aue, am 23. Mai 1921. Der Rat -er Stadt. ' Ein Aufruf des Generals Hoefer. Berlin, 23. Mai. Der an die Spitze der Mr Verteidigung ihrer Heimat bewaffneten deutschen Bevölkerung Oberschlesiens getretene General Hoefer erläßt folgenden Ausruf: Landsleute, Kameraden! Dem Notschrei der Heimat bin ich gefolgt. Meins Liebe zur Heimat und ihr Vertrauen zu mir be rechtigen mich, zu- euch zu «dem In heiligem Zorn habt Ehr euch gegen polnische Willkür «ud Herrschaft zur Wehr gesetzt. Di« Er- bitternng über das maßlose Leid, in das Korfanty» Banden eun Brüder und Schwestern gestürzt haben, treibt euch zum Aeußersten. Ihr habt erkannt, daß das Leben nicht der Güter höchstes ist. Ihr kämpft um mehr als um euer Loben, ihr kämpft um eure Heimat, um die Zukunft eurer Kinder, um deutsche Ehre und deutsche» Recht. Die Interalliierte Kommission hat nicht di« Machts sich gegen Korfanty» wohlvorbereitet« Rebellion durchzusetzen. Wir wollen nicht dem Zustand der Gewalt, den Korfanty geschaffen hat, einen anderen Zustand der Gewalt nach unserem Willen entgogen- stellen. Wir kämpfen in berechtigter Notwehr und wollen nur die Wiederherstellung der erschütterten Autorität der Interalliierten Kommission, die Wiederherstellung des Friedens, den erst Kor fanty unserem oberschlssischen Volke geraubt hat. Lange haben wir die schnöde Verachtung der Interalliierten Kommission und unserer Rechte durch die Rebellen mit angesehen. Wenn wir heute, zum Sprunge bereit, noch an uns halten, so geschieht es nur im Ver trauen auf den Gerechtigkeitssinn der Welt und in der Hoffmmg, daß in wenigen Tagen im Rate der Mächte endlich die erlösend« Entscheidung darüber fällt, wie der Autorität der Interalliierten Kommission und dem Recht« der Oberschlesicr wieder Geltung ver schafft werden soll. Landsleute, Kameraden! Dis dahin steht mit Gewehr bei Fuß bereit in Ordnung und Disziplin. Laßt euch durch keine polnische Greuel tat zu Vergeltungsmaßnahmen Hin reißen. Ehrt das Eigentum eines jeden, sei er polnisch oder deutsch gesinnt. Zeigt euch würdig als Deutsche namens unserer guten und gerechten Sache. Vertraut mir. Ich sehn« wie ihr den Augen blick herbei, wo wir zur Errettung unserer Brüder und Schwestern vorwärts stürmen können. Dann werdet ihr mich wie einst in Deutschlands schweren Tagen wieder an eurer Spitze sehen. ge». Hoefer. «,«»«« w du m, «Ha»«»« «umma dU »ormiNa»» » Ut« t» «i La«xta«tchlfl»- ftdllai. Mo« »«wdhi I«, du vukahm« da Anjeia«» a» »rg^chnedmrn Tag, an b^NmnUa Siel» »ird »><dl g«g«d«. aach »Ich« lip dl, MchNadNI da duich ssim- Ixnch^ aak«g,d«nm Anzchgni. - gdr Rechgab<andmaii«I «mggandla S»UM>t« OdmNmin« dl, «chrtfiM»»»« d,in« D-raa!worIan». - NnUit>r«dang«i d^ ««Kdäfte- d«MU« begründ» k^ni Anspruch,. DU gadlan^aap«» und Nonkur» nettrn Rabatt« al» nlchl o«r«Inb»N. Handl,«schLNdmll,» bl An,, Lddulz, Schaab«, «ad Schwarzmb««,. w«» ».00 »arch dch b» kam: durch dt« Pag d«»v» a»aat«»isich Mar» l» 00, «aaaUtch Mir» « 00. Na vmUdlaNd«,!«» »« »« >t» Lolanrltau t.OOMK., ,u«>1rH ».«0 Alt., «lusäniU. zU„ast«i«, Nn amMchra TM dl, halt« g«U« ».«I Ma, M ÄchUamrUU dl« Achl» 4S0 VN. p»Mch,ch-s»»t»' vadpa lersa daß ein Herd von Unruhen ausgelöscht wird, d«r für d«n allgemein« Friede» besonder» gefährlich ist. Die deutsch« Antwort. Hierauf ist dem französischen Botschafter heut» «In« AnüiwrttwW zugestellt worden, in der es u. a. heißt: Eure Exzellenz haben aus den Maßnahmen der deutsch«» Regie rung ersehen, daß diese die Bildung von Freikorps auf deutschem Ge biet und den Uebertritt vom nicht besetzten deutschen in das besetzt» Gebiet nicht duldet. Etwas ganz anderes ist der Selbstschutz, welch« die an Leib, Leben und Eigentum auf» höchste gefährdete Bevölkerung Oberschlesiens in Ermangelung jeglichen Schutze» durch die französischen Truppen und in berechtigter Notwehr gegen die volnischen Insurgen ten von sich aus zu bilden genötigt war. Auf diesen au» dem Zu sammenschluß der Bevölkerung hervorgegangenen Selbstschutz in «i- nem Gebiet, welche» der Verwaltung der interalliierten Kommlssw» untersteht, hat die deutsche Regierung kti»«rl«t Einfluss. Die -Mtfch« Negierung hat über die bisher getroffenen bekannten Anordnungen hin aus aber Anweisung erteilt, daß die zur Ueberwachung der Grenz linie des besetzten Gebietes auf deutscher Seite vorhandenen Sicher- heitsorgane wesentlich verstärkt werden. - Eure Exzellenz erwähnen, die polnische Regierung habe der Auf forderung zur Sperrung der Grenze entsprochen. Demgegenüber hab» ich die Ehre, festzustcllen, daß eine Verfügung der polnischen Regie rung vielleicht ergangen sein mag, daß die Grenze aber tatsächlich völ lig offensteht und tagtäglich der Uebertritt von polnischen Soldaten, sowie der Nachschub von Munition und Materialien jeder Art für die Insurgenten erfolgt. Aus der Menge des hierüber vorliegenden Mate rial» erwähne ich nur einen Vorfall, welcher sich in den letzten Tagen ereignet hat. In dem noch im Machtbereich der interalliiert«» Kom mission befindlichen Kreis Kreuzburg haben in der Nacht zum 29. Mai 280 bis 800 Polen die Grenze überschritten und den Ort Kosta» angegriffen. Auch hier mußte der anwesende örtliche Selbstschutz ein- grcifm, um das Leben friedlicher oberschlesischer Bürger zu schützen. Der Angriff konnte nur unter blutigen Verlusten abgeschlagen werde», nachdem die eingedrungenen Polen in dem Dorf, Kostau «in Gehöft in Brand gesetzt hatten. In Uebcreinst'mmung mit Einer Exzellenz stelle ich mit Defrie- digung fest, daß die interalliierte Kommission für di« Aufrechterhal tung der Ruhe und Ordnung in Oberschlesien allein verantwortlich ist. Die Anarchie, von welcher in der Note die Rede ist, und die seit drei Wochen in Oberschleflen herrscht, steht allerdings zurzeit in schärfste» Widerspruch zu den Verhältnissen, unter denen der Präsident der inter alliierten Kommission die Verwaltung des blühenden Landes im Februar vorigen Jahres übernommen hat. Die Wiederherstellung der Ruhe ist auch nicht, wie es in der Note angedeutet ist, eine Frage der Wiederaufnahme der Arbeit, denn es handelt sich gar nicht um eine» Aufstand wirtschaftlichen, sondern um einen solchen politischen Charak ters. Der polnische Ausstand bezweckt, unter Verletzung jeden morali schen Necbts die Vergewaltigung des oberschleflschen Volke». Die Lei- den, die die unglücklichen Bewohner von dm mit grausamstem Raf finement vorghenden Banden zu erdulden haben, sind unbeschreiblich, Au« der großm Anzahl von unerhörten Vorfällen sei hier nur « die vor wenigen Tagen durch die Polen erfolgte Mißhandlung der beiden Ingenieure Winkler und Tebbe in Friedrichshütte erinnert, di« in der Turnhalle über ein Pferd gelegt und mit Peitschenhieben bi» . zur Bewußtlosigkeit geschlagen, dann wiederholt durch Erfrischunge» zum Bewußtsein gebracht und daraufhin wieder geschlagen wurde», so daß sie jetzt hoffnungslos darniederliegen. Di« deutsche Regierung ist ständig bemüht, Mittel und Wege z» finden, um die unbeschreiblichen Qualm der oberschlestschm Bevölke rung zu lindern. Sie ist in Uebereinstimmunq mit Eurer Exzellen» grundsätzlich bereit und gewillt, in jeder praktischen Weise, auch durch Lebensmittel und Geldsendungen die Lage zu erleichtern. E» besteht jedoch nach der übereinstimmenden Ansicht aller beteiligten und sog« der unmittelbar bettoffene» Kreise in Oberschleflen die v-fSttv« Ün» mögl'chkeit fllr d'e Gewähr, daß die Gelder oder Lebensmittel in di« Hände der wirklich Empfangsberechtigten gelangen und nicht dem Zu- greifen der Insurgenten unterliegen. Der Präsident d«r interalliierten KommiMo» verfügt wenige Ki- lometer hinter Oppeln üb«, keinerlei Machtbefugnisse mehr und ist nicht in der Lag-, seine etwa gegebenen Garantien in di« Tat umzu- setzm. Auch die von ihm ausgestellten Descheinioungen hoben bei den polnischen Insurgenten, die teilweise beginne», sich in unabhängiae Banden anfzulösm, keinerlei Geltung mehr. Die» zeigt sich deutlich z. D. bei der R- is» der von General Lerond nach Oppeln »ebetme» Deputation der Arbeitervertretrr au» Kattowik. Trotz -er Bestimmung de, französischen Kre skontrolleur, Mafor» Salerou wurde Ihr di« Abreise von dm Nolen zunächst überhaupt nicht gestattet. Vie darauf hin von Ma>or Salerou vom poln'schen Hauvtmiartter persönlich er betenen schriftlichen Auew is« wurden auf der Fahrt von den polnisch« Rosten ebenfalls nicht anerkannt, so daß die Denutation wieder um- kehren musste. Auch der s-bli-ßli» von dem p°lniichm.Kr«i«b»irat So« nick in Kaltowitz in volnUcher Sprach, «tuschkitchW« Wwwck, tz« 1. Bezirk: Sitzungssaal des Ratskellers 2 u.3. , Ernährungsamt (Stadthaus 1), 4. , DerwallungsgedSude Sotzweiler (Sächl. Log Stehbierhalle Neustädter Hof
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