Erzgebirgischer Volksfreund : 06.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192107064
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1921
- Monat1921-07
- Tag1921-07-06
- Monat1921-07
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- Erzgebirgischer Volksfreund : 06.07.1921
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»«zo,»»r«t»> »«M» Mor» » 00 dmch »k SI««t^«»r«»»> «m «l»l»tl<M«,Ii» d« »««, d«r Ich. ÜÜ«<»«II« >.00M». mi»wtN»>.«0M»., «In^N^I. «l» «t-mll«»», w> «»III»« Teil dl, h^t, giü, »,öü «k., Li «Mc-mt-tl « 2«u«"0 M». P»»i»«a^>„t», L^zl, rir. irr»» I Taaeblaü * enthaltend die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupkmannschasten Schwarzenberg und Zwickau, sowie der Staats- u. Städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Kartenstein, Johann georgenstadt, Löbnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von L. M. Gärtner» Aue, Erzgeb. F«mspr«ch - Anschlüsse r Au« 81, Löbnitz (Ami Aue) 440, Schneeberg 10. Schwarzenberg 1». Drahtanschrift: Volkrsr-und Aueerzgebirg«. slU »«, «I Nach»««« «l»««id« »Nimm« bl, »orsllla^ » Utz, l» dm ft,llm. St», Sm»dhr fllr dl, «»fnadm, dn aa mr,^»rl,dm« r«, Idol, m d«Mmml«r St« «U» Mchl «««dm, mch »Ich« fdr dl, rUchllad« dm der» N«» lprich«- «ukm^mm — FLr«It«at» unonlanzl ild^midl« 8«dnasteck, tdmnlmml dl« SchNtUMung KN», v-rand»orNma. — Uilmdr^d«»,« dm »«wefti- b«tU<I>«» b«er»nd«nt«In, «»lprtch«. LN I-dIud^i>m^ig und Nnnkur, d^lm «»all, alL «acht 0allpl,«lch«»ft«U«, >« An«, dstxlz. m» Nr. 1SS. Mittwoch, den S. Juli 1921. 74. Jahrg. In der Woche vom 4. di» 10. Juli 1921 werden auf di« Marken 0 Sl (für Sinder unter 4 Jahren) und v SL (für Person« über 4 Jahr«) d« 2«zirk»ltbtn»mitt«lkartea S00 amerikanifches W«i-mmehl zum Preis« von 3.80 Mk. ausgegebea. Schwarzenberg, am 4. Sult 1921. Der Beztrksoerbaud -er «mtshauptmanuschaft Schwärzender-. Im hiesigen Landelsregist« ist eingetragen worden: 1. Am LS. Juni 1921 auf Blatt 282, di« Firma Chemnitzer «and-Derein Filiale An« in Aue belr.: Der Gesellschastsvertrag ist durch Beschluß der Generalversammlung vom 7. Mai 1921 laut Nolariatsprotokolls von diesem Tage im 8 19 abgeändert worden. r Am 4. Juli 1921: a) Die Firma F. Smil Seibel in Aue betr. i Die Firma lautet künftig , F. Smil Seibel, Sesellschast mir beschränkter Saslnng. Das GeschSst ist von der Firma F. Emil Seidel, Gesellschaft mit beschränkter Lastuna in Au» übernommen worden. Der Gesellschastsvertrag dieser Firma ist am 27. Februar 1921, dezw. 22. Juni 1921, ob- geschlossen worden. Gegenstand des Unternehmen» ist die Uebernohme und der Fortbeirieb des bisher von dem Sattlermeister Albert Seidel in Aue unter der Firma F. Emil Seidel in Aue betriebenen Eatllereigeschäsls, insbesondere di« Lerstellung von Pserdekumten und kompl. Geschirren, sowie die Serstellung und Verkauf von Lederwaren und Sportartikeln. Das Stammkapital beträgt fünfzigtausend Mark. Ium Geschäftsführer ist bestellt der Sattler- meister Max Albert Seidel in Aue. Aus dem Sesellschastsvertrag wird noch bekannt ge geben: Der Gesellschafter Albert Geidel hat als Sacheinlage in ole Gesellschaft einaebracht das von ihm bisher unter der Firma F. Smil Seidel in Aue betriebene Saltlereigeschäst mit Ausnahme der vorhandenen Maschinen, Werkzeuge und Einrichtungsgegenstänb« im Gesamt wert« von 58000 Mark mit der Einschränkung, datz «r davon nur 47000 Mark als Stamm- «inlage leistet. d) Auf Blatt 577 die Firma Wischnitz« K Wachk« in Au«. Gesellschaft« sind a) der Schästemacher Bernhard Wachter, , d) der Echästemacher Moritz Veo Wischniher, beide in Aue. Die Gesellschaft ist am 10. März 1921 errichtet wordea. Angegebener Geschäfts zweig: Schäflemacherei. Amtsgericht Aue, den 5. Just 1S21. Älkttk Erinnert wird an di« sofortige Zahlung des Wasfergeldes fürs 1. Vierteljahr 1921, des 1. Termins Schulgeld für Oberrealschule, Gewerbeschule, Kqndelsschule, 1. Bürgerschule und Landfertigkeitsunlerricht, fällig gewesen am 15. Mat 1921 und der Kirchensteuer, zu zahlen gewesen bis zu« 1. Sunt 1921. Zahlung hat bis zum 1L Juli 1921 zu erfolgen. Nach Ablauf dieser letzten Frist «folgt Zwangsbeitreibung auf Kosten der Säumigen. A««, den 4. Juli 1921. D« -tat -« Stad». Schwarzenberg. Slratzensperrung. Wegen Einlegung einer Sasrohrleitung wird der Sommerweg im Stadtteil Sachsenfeld ent lang der Klich scheu Grundstücke auf die Zeit der Bauarbeiten für den Fährverkehr gesx rt. Der Verkehr nach der Lammerschänk« wird über die neue Straße an der Rote, Mühle oorbtt verwiesen. Schwarzenberg, am 4. Juli 1921. Der Nat -er StaLt. — Stadtbauamt. Slaatsgymnasinm Schneeberg. Donnerstag, -en 7. Inti, 4 Ahr nach«., findet in der Aula eine Eltern Versammln«- mlt folgender Tagesordnung statt: 1. Lehrprobe der Sexta. 2. Referat: Acht- oder neunjährig« Lehr gang der höheren Schulen. 8. Aussprache. Zur Teilnahme wird hierdurch eingeladrn. Schneeberg, den 4. Ju i 1921. Dle Lehrerschaft »es Staatsgymasinm^ MGMeisWU UMM Im Anschluß an die im Gasthof „Zum Mnl-ental" in 'ne am Freitag, »en 8. Juli 1821, nach«. '/,S Ahr staltfindende Nutzholz-Versteigerung des Bockauer Staatssorstreoiers sollen noch 1585 Stück weiche Klötze 7—15 cm stark, 597 weich« Klötze 23—35 cm stark, in den Abt. 4, 27, 30 lKahlschläge), zur Versteigerung gelangen. Die bereits abgegebenen Auszüge behalten ihre Gültigkeit. Forstreoieroerwattnng Eibenstoch. Forstrentamt Elbensk»» Arbeitszeit, Lohn «nd Steuer«. von Gustav Schn«1 de r-Derlin, DundeovorsteH« -es G. D. A. Bisher ist es dem deutschen Volt noch nicht länger fühlbar geworden, daß nach einem verlorenen Kriege auch Lasten zu tragen find. Erst di« Auswirkungen des Diktate» werden das Bewußtsein für di« Schwere der deutschen Niederlage erwecken. Es darf sich niemand einer Täuschung darüber hingben, daß die ungeheuren Summen, di« alljährlich an die Gieger M» Kahlen find, nur durch «ine große Kvaftanstrengung des gesamten deutschen Volke» auf- gekracht werden können. Die zahllosen Steuervorschlage -eigen ja auch, wie stark das Suchen nach einem Weg« ist, di« Steuerlasten gleichmäßig zu verteilen. Letzten Endes «Ker hängt di« Steuer- kraft — und damit die Erfüllung de» Friedensvertrages — von der Produktionsleistung der deutschen Wirtschaft ob. Darüber find sich die Kenner einig, daß der Hauptteil der Zahlungen in Waren erfolgen wird, und es ist deshalb auch ganz richtig, wenn die Unternehmer der Produktionssteigerung ihr Hauptaugen merk zarwenden. Nicht richtig aber ist es, daß sie im Zusammen hänge mit produktionsfordernden Plänen unausgefetzt von der Ar beitsverlängerung und dem Abbau der Löhne reden. Nicht auf di« Länge der Arbeitszeit kommt es an, sondern darauf, was während der Arbeitszeit geschafft wird. Die Freudigkeit des Schaffens aber wird beeinträchtigt, wenn Angestellte und Arbeiter täglich zu hören bekommen, daß sie zu hoch bezahlt werden, daß «in Abbau nötig ist. Davon kann doch über im Ernst nicht di« Rede sein. Mögen auch einzelne Lebensmittel im Preise gesunken sein, so stehen dem gegenüber die um das vielfach höhere als die Löhne gestiegenen Preise aller anderen Bedarfsgegenstände. Schuhe, Kleider, Wäsche usw. sind auch heut« noch so teuer, daß groß« Teile der Angestellten schaft an Neuanschaffungen nicht denken können. Dabei ist auch zu berücksichtigen, daß fast alle Angestellten während de» Krieges — man oarf es ruhü sagen — völlig abgelumpt sind und alle vorhandenen Bestände restlos aufgebvaucht wurden. Ein« Wieder auffüllung in den vorigen Stand aber hat wegen der, nur gerade zum Loben ausreichenden Gehälter nicht stattfinden können. — Nun ist « offenes Geheimnis, daß di» Brotpreise steigen wer- bent wenn die Relchszuschüsse zur Brotversorgung fortfallen; die Wohnungsmieten werden gleichfalls in die Höhe springen, wenn das dem Reichstage bereits zugegangen« Mietsteuevgesetz in Kraft tritt. Die in Aussicht gestellten neuen direkten Steuern werden wiederum preissteigern- wirken, ganz abgesehen davon, daß die Lohnsteuer die Angestellten und Arbeiter zur Steuerzahlung auf Heller und Pfennig zwingt, während die and « r « n, das Kapital be lastenden Steuern, immer noch der Einziehung harren. Muß »» nicht hemmend auf die Arbeitsfrendigkeit wirken, wenn trotz dieser klaren, allen Urteilsfähigen nicht verborgenen Tatsachen, in rinem fort von Gehaltsabbau geredet und geschrieben wird, und wenn gleichzeitig damit die Aufforderung ergeht, länger als acht Stunden zu arbeiten? Länger« Arbeitszeit und weniger Lohn. Wer kann denn nur ernsthaft glauben, damit eine Produktwnssteigerung herbeizufüh ren? Di« Arbeitsfreudigkeit muß gehoben werden, das kann aber nur geschehen, wenn der gerechte Anteil am Arbeitsertrag» gewährt wird. Es ist höchste Zeit, diese ernst» Tatsache zu beachten. Im Wettlauf der Preise und Löhne haben die Löhne den großen Vorsprung der Warenpreis» niemals einholen können. Es ist völlig falsch, wenn behauptet wird, die Löh« haben die Preise in di» Höh« getrieben. Man darf nur an die ersten Kriegsmonate denken, um zu wissen, daß die Löhne nur ganz lanasam hinter den Preisen hergehtnkt sind, während unzählige Warenpreise sprunghaft in di« Höhe gingen, obwohl in ihnen nur Friedenslöhn« steckten. Wenn jetzt gesagt wird, der Abbau der Preise könne nur erfolgen, wenn ein Abbau der Löhne vorgeuommen wird, so kann diese Vertun- velung nicht anerkannt werden, in Einzelfällen kann sie zutreffen, in d« Allgemeinheit aber nicht. Die hohen Dividenden zeigen viel zu deutlich, au» welchen Gründen die hohen Warenpreis« rntstehen. In einer Schrift: „Fressende Dividenden' hat Hr. A. E. Myrrhe (Ver lag Gewerkschaftsbiind der Angestellten, G. D. A.) die Zusammenhangs zwischen Warenpreis, Dividende und Arbeitslohn klargelegt, damit endlich erkannt wird, wo der H«brl zur H«bung der Arbeitsfreude und damit zur Produktionssteigerung ang'setzt werden muß. In Arbeitnehmerkrrisen besteh) ohnehin die groß« Befürchtung, daß die Warenlieferungen aus dem Friede.«»vertrag zu einer Quelle von „Kncgsgcntinncr:" für bestimmte Unternehmeraru^ucu werden könnt»». Di» Kr»«g»«rjahruog»a sind t» hebhaK« Erinnerung. So darf e» nicht wieder werden, daß der ein«, und zwar der kleine Teil, Gewinne macht und die große Masse des Volkes — nicht nur die An gestellten und Arbeiter — unter kaum erträglichen Lasten seufzen. Die Bürger im neuen deutschen Staat« müssen nicht nur vor der Verfassung, sondern auch vor dm Steuerbehörden gleich sein. Strafantrag im Prozeß Stenger-Ernsiu». Der Antrag de» Oberrrichsanwalt» gegm Major Lrusius geht auf zwei Jahr» 8 Monat« Gefängnis unter Zubilligung mildernder Um- ständ». Gegm Generalleutnant Stenger «folgte kein Strafantrag. — O Nachdem die drei verteidig« ihr« langen Ausführungen beendet hatten, erklärte Generalleutnant Stenger mit laut« Stimme: „Seit 6)4 Jahren werde ich von der Presse der gesamten Welt mit dem Worte Kriegsverbrecher belegt. Es gereicht mir deshalb zur höchsten Genugtuung, mich hier verteidigen zu können, daß ich niemals etwas getan Hecke, was da» Licht dm Sonne zu scheuen hätte. Hocherhobenen Hauptes steh» ich hier und «bitte meine Rechtfertigung vor den Augen der Welt. Ich habe nichts anderes getan, als das geliebte Vaterland und vor allem mein geliebtes Volk zu schützen. Ich habe nichts andere» getan, als meine Pflicht und Schuldigkeit im Interesse de» Lebens mein« tapfer« «nd gut« Soldaten. Ich bin kein Kriegs- verbrech«! Der Beifall, d« sich nach diesen Worten im guhörerraum «nt- wickelte, wurde vom Präsidenten in gütig belehrendem Tone gerügt. Er bat, davon Abstand zu nehmen, da diese Worte von Exz. Stenger ohnedies an der Stelle, an die sie gerichtet warm, ihre Wirkung nicht verfehlen dürften. Berlin, 4. Juli. Dm Reichstag nahm in der üblichen schlechten Besetzung gegen die Stimmen dm Linksparteien den Nachtragsetat für die Marine an. Die Mshcheitssozialdemokratm stimmten auch hier gegen ihre eigen« Regierung. Ferner wurde das Fernsprech, gebührengesetz endgültig angenommen. Es folgte di« zweite Beratung des Gesetzes über religiöse Klnder- «rzichnng. Der Entwurf beruht auf einem Initiativantrag der bür- gerlichm Parteien, der im Rechtsausschuß wesentlich umgcstaltet wor- den ist. lieber di« religiöse Erziehung eines Kindes sollen die Eltern in freier Einigung entscheiden. Kommt eine Einigung nicht zustande, so entscheidet Ler Vater. Doch darf « da» Kind keiner anderen Reli gion zuführon, als es vorher hatte, auch keiner anderen, wenn beide Eltern dieselbe Religion haben. Die Zustimmung der Mutter kann durch da» Vormundschaftsgericht ersetzt werden. Verträge über Kinder- erziehung sollen nur gültig sein, wenn sie vor Inkrafttreten des Ge setze» abgeschlossen sind. Nach Vollendung des 14. Lebensjahres hat da« Kind selbst die Entscheidung. Nach Vollendung des 12. Lebens jahres kann es nicht gegen seinen Willen in einem anderen Bekenntnis al» bisher erzogen werden. Das Gesetz wird in zweiter und dritter Lesung ohne Aenderungen in der Fassung de» Ausschusses verabschiedet. Dagegen stimmen nur die Abgeordneten der Bayerischen Volkspartei. Neu« Forderung« der Entente. Genf, 4. Juli. Wie „Echo de Paris' meldet, ist von den alliiert« Kabinetten d« neuen Forderung an Deutschland auf Auslieferung der Aufmarfchplän« des aufgelösten deutschen Generalstabes zugestimmt worden. Genf, 4. Juli. Der „Temps' meldet aus Berlin: Die Finanzkom- Mission hat von der deutschen Regierung die Vorlegung der Etatunter lagen für die deutsche Erwerbslosenunterstützung angefordert. * * Da „lächerliche Unsinn der Reparationen'. London, 4. Juli. Walte, Runciman sagte in einer in Newcastle ««halten« Red«: wir in England könnrn nicht «ich dadurch wrrdrn, daß wir Deutschland urm bleiben lassen. Ich möchte Deutschland wie der als aktiven Kunden unserer Produzenten lohen und wünsche manch" Waren wieder von Deutschland zu kaufen. Wir wollen nich-, vaß wir beim Einlauf »an irgend »tu« Mgi«ung»stell« ode» durch irgend ei» Gesetz kontrolliert werd«. All dm Unsinn, der jetzt über die Repa rationen gesprochen wird, wird noch lächerlicher, wenn die Regierung durch gesetzliche Bestimmungen den Verkauf deutscher Güter und Waren zu verhindern wünscht wodurch Deutschland allein Reparation« leiste» kann. „Alle französisch« Ansprüche befriedigt.« Bases, 4. Juli. Der „Baseler Anz.' meldet aus Paris: Erst am Dienstag werden die Besprechungen mit den Deutschen wieder aus genommen. Fast die gesamte Pariser Presse konstatiert mit Befriedi gung, -aß in dem bisherigen Resultat nahezu alle französisch« An sprüche befriedigt worden seien. Die amtliche deutsche Geschichte des Weltkrieg«. Das Reichsarchiv bearbeitet zurzeit eine aktenmäßige deutsche Dar- stellung des Weltkrieges 1914/1918. In ihr werden zum ersten Mal« planmäßig die gesamten hier vorhandenen amtlichen Aktenbestände so wie die zahlreichen, dem Reichsarchiv von privater Seite zugegangenen Nachrichten verwendet. Ein Stab berufener Mitarbeiter ist damit be schäftigt, nicht nur die militärische, sondern auch die politische un wirtschaftliche Geschichte des Krieges zu schreiben, die kulturelle und soziale Entwicklung in Deutschland während dieser Jahre zu schildern. Die Darstellung wird voraussichtlich zehn Bände umfassen, deren erster bereits im Herbst 1922 erscheinen wird. Auf streng wissenschaftlicher Grundlage aufgebaut, soll sie den weitesten Kreisen unseres Volke» eine sachliche Erkenntnis dieses weltgeschichtlichen Geschehens vermit teln. Das Werk wird in dem Verlage von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin erscheinen. Das Reichsarchiv bereitet außerdem die Herausgabe einer Zwei monatsschrift sowie einer wissenschaftlichen Schriftenreihe vor, die sich in «ster Linie der Erforschung der Gegenwartsgeschicht« widmen soll. » * Beunruhigung in Offizierskreisen. Berlin, 4. Juli. Die durch die dauernden Forderungen dm Interalliierten Kontrollkommission auf weitere Verringerung de» deutschen Offizierskorps hervovgerufene lebhaft« Beunruhigung in den Kreisen der Offiziere hat dazu geführt, daß eine große Anzahl von Offizieren um ihr« Entlassung aus dem Reichsheer nachgesucht hat, um sich «inen neuen Beruf zu suchen, der ihnen größere Sicher heit verspricht. Wesentlich beitragen soll zu den zahlreichen Ent lassungsgesuchen der Offiziere das von der Negierung dem Reichs- tag vorgelegte Ofsizierergänzm^sgesetz, in dem die Offizier« ein» schwere Verletzung der ihnen zustehenden Rechte sehen. Die „Räumung'. Kattowitz, 4. Juli. In Laurahütte, Friedenshütte und Grodulla- Hütts haben sich neuerdings die Insurgenten schwere Mißhandlungen von Beamten zuschulden kommen lassen. Drei Beamte mußten ins Lazarett geschafft werden, die übrigen flüchteten nach Kattowitz. Auch der größte Teil der höheren Industriebeamten in der Friedens- und Groüullahütte mußten vor Mißhandlungen der Insurgenten flüchten. Ratibor, 4. Juli. Der D-Zug Ratibor—Breslau, der gestern nach mittag hier abgcgangen war, mußte auf der Station Nensa wieder umkehrm, da er bei Summin von Insurgenten beschossen wurde. Der „Rundschau' zufolge ist der Zugverkehr inzwischen »led« eingestellt worden. Da» polnisch-rumänische und bas rumänisch ! Militärbündnis. Wien, 4. Juli. Aus Warschau wird der Inhalt des polnisch- rumänisch« Vertrages gemeldet. Der Vertrag verpflichtet beide Staaten zu gegenseitiger Hilf«, falls entweder Rumänien oder Polen auf seiner Ostgrenze ohne Grund angegriffen würden. Im Falle eine« solchen Angriffes leistet der ein- Staat dem anderen bewaffnete Hilft Beide Staaten verpflichten sich, in Fragen de- auswärtigen Politik sich zu verständigen, soweit solche Fragen die Beziehungen mit den Staa- ten im Osten betreffen. Tritt ein Verteidigungskrieg ein, so darf ein Staat olms den aildercn weder einen Waffenstillstand noch einen Frie den selbständig abschließen. Der Vertrag gilt fllr fünf Jahre, kann aber schon nach zwei Jahren bei vorheriger sechsmonatiger Kündigung gelöst werden. Keiner der beiden Staaten darf ohne vorherige Ver ständigung mit einem dritten Staat einen Vertrag «ingeh«, ausge nommen, es handelt sich darum, Verträge zu schließen, di« auf di« Auf- rechterhaftuug d s polnisch-rumänischen Vertrages abzielen. Zu gleicher Zeit wird au» Prag der Inhalt d r Ischechlsch.rumani sch« Militärkwiwtuti« g»m,ld«t. Sie «Hält 4ola«d» Bestimm«»-
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