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Wilsdruffer Tageblatt : 15.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192811151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19281115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19281115
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1928
- Monat1928-11
- Tag1928-11-15
- Monat1928-11
- Jahr1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 15.11.1928
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ferner Partei wolle, so könnte Herr Gröner, der entschieden an dem Ban festhalte, kaum noch als Mitglied im Kabinett verbleiben. Aber wie gesagt: da sich das Kabinett in dieser Hinsicht eines Beschlusses enthielt, must mau annehmen, das; allen Ministern, also anw dem Neicbskanrler vcrkän- lich, der Entscheid nach dieser oder jener Richtung über lassen bleibt. Zugespitzte Lage. Zur Stunde bietet sich noch kein Ausblick in die weitere Entwicklung, obwohl die Stimmen, die von einer unmittelbar bevorstehenden Regierungskrise sprechen, leiser geworden sind. Im allgemeinen wird fast mehr die Meinung ausgesprochen, die Bewilligung und die Ab lehnung des sozialdemokratischen Antrages ständen bevor, da sich anscheinend eine ganze Anzahl der Gegner des Kreuzers in den Mittel- und Rechtsparteien entschlossen haben sollen, sich in diesem Augenblick lieber der Stimme zu enthalten, als sich der geforderten Ablehnung anzu- schliesten. Zentrumsbeschlüfse. Die Zentrumsfraktion des Reichstages, die mehrfach über die Situation beriet, soll beabsichtigen, einige Ände rungen an dem Neubauprogramm voszuschlagen, durch welche Bedenken gegen die Brauchbarkeit des Kreuzers Rechnung getragen werde. Der reine Kampfcharakter des Schiffes soll mehr in den Hintergrund treten und dafür die Aufklärung- und ähnlichen Verwendungszwecke mehr betont werden. Im Zentrum sitzen bekanntlich Gegner des Kriegsschiffbanes und ihnen soll so die Möglichkeit 7 707 N3 stier, ächs. s>i >chl- 159 ! 931 502 ! 861 IS 3930 SS 1323 Wö S89O 202 l 951 77» > 536 47» > 960 443 10882» >1828 »1« 191 SS» 1S7 047 773 3i4 Z 547 186 1 8«0»7 g 07« 487 7 88»K (I50i 514 646 864 1825 WS 754 (lM »3725 kI50> «N '5 nuoa» 553 6«1 897 378 3 621 7S 575 28» ! 681 050 i 986 781 586 <1M ! 122 37) ' 912 44« ! 898 564 l. 718 66» »»»438 496 5»5 363 6») I333S 125 867 ! 839 73! 524 232 ! 089 111 3 345 871 173 1150! i 407 848 > 854 88« 7 666 4» > 917 578 1 557 ZK > 764 71» j 17« 3»7 495 IS 1150) jtti 551 USD! I 78« SO« 8 71»,» I 573 43» 1 350 W« 357 «50! I 513 1» ) 280 867 911 <IW 7103 31« <1501 738 1 202 112 3 711 II» ittei. ffnet eines Pen, » 037 104 ! 519 718 174 <I50> ! 341 64! - 987 528 i 044 077 > 949 075 > 518 3W - 794 125 881 ewmne» leier don- iark- Mit ffbe- ffen- mm- vcm- ceten tickte >cmn uns iber- idsm gab buk- steht ei-ct- b»re Z«n- Üiose etcr) chasl ihrer Loh! Ech- Arö- Wir- sher and- MMnOrÄMatt Dar Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts- nichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nassen behördlicherseits bestimmte Blatt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. »I« «selp.Iln,- ««»».eUr »Ie4ggpaltn<« tzNI- der«etlichen«-b»»»Im-ch>!»«n< «««ich», ps-nxi», die 3«-spalte»- «,KI«»«,«Ue im l-rt»chen Teile 1 «etch»m-rt. N»chweIsu»,»L«bLhr 20 «eichrpsenn»,«. *»c> Ärde» ,»ch M8,lichi!«it Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 d°-?ü»sich6S-!°r-» „nx-dm-bi, °°rm.I!>Uhr. ! Für Li« Rich1i,keU »«I durch F-ruruf Ldcrmlllelte»«»,ti«e» übernehmen wir kein- Dar«»Ne. JederLa dnttansprnch erlischt, wenn derDetragdnrch m»,« ei»«ei0gen »erden m»8 »derdrr«»1tra,,eber in Kontur, «eriit. Ln,«i,en nehmen o Sc Vermittlung,stellen «n»«e,eii. liationale Tageszeitung für die Landwirtschast, ^-«A^dSrnsstr ragedlatt- erscheine an allen Werktagen nachmitta«, »Uhr. Bepi,»p«i«: «ei Adhaln», In a»«iq«sl,ftelle »nd den «»»«-»»stellen 2 «M. im Monat, bei Zustellung dnrch di« Botel«,Iki RM., bei Poftbestellung LMlnillilich «dt,-«. ,, «ebühr. Einzeluummeru Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend P-std°i-n»»»«-,«»«»,. ?vr>md»^ch,st,tz,aen t > u 2-2 nehmm, ,» jeder Zeit »r. entgegen. Z»Falle hkherrr Sewall, Krieg «der sonstiger Betrieb,ftSiungen besteht Kei» Anspruch ans Lieserung ^sutnu, oderKLrj»»« de» Bej»«»preise*. — «ücksendun,«in,esandt»r eichristststch« ersolgt UNI, wenn Porto beilie«t. Nr — 87 Jahrgang Telegr -Adr : .Amtsblatt' Wilsdruff-Dresde« Postscheck Dresden 264b Donnerstag, den 15 November 1S2L Gerüchte. Selbst die gewiegtesten Kenner parlamentarischen Ge- sind ratlos: so etwas von völliger Undurchsichtig- m« der Situation ist lange nicht dagewesen. Grund: dis n öerkreuzerfrage. Zunächst das Hin und Her, der sozialdemokratische Antrag, der die Einstellung des Mzerkreuzerbaues verlangt, noch in dieser Woche be- Mdelt werden soll oder erst die außenpolitische Debatte ^Usmdet. Heute heißt es so, morgen anders. Nun soll °°ch erst über den Panzerkreuzerantrag verhandelt wer- weil es den Anschein hat, als werde sich in dieser !?kage möglicherweise eine Regierungskrise herausbilden. Leitte wird gesagt, die vier sozialdemokratischen Minister, im Kabinett nicht gegen den Panzerkreuzerbau waren, wurden sich als Abgeordnete der Stimme enthalten, weil Neichswehrminister Gröner erklärt hätte, er würde juriicktreten, wenn seine Ministcrkollegen sich jetzt gegen ^5 Panzerkreuzerbau einsetzen würden; dann heißt es wieder, daß jene vier Minister genau so wie ihre Frak- u°n den Weiterbau des Panzerkreuzers avlehncn, die Gefahr einer Krise also aus sich nehmen würden. Neichswchrminister Gröner war beim Rcichs- Präsidenten zum Vortrag; auch der Reichs- ^nster hat dem Reichspräsidenten einen Vortrag über die politisch-parlamentarische Situation gehalten, dabei Mit- wilung davon gemacht, daß Reichswehr Minister Fröner zurücktreten würde, wenn etwa der Reichstag, angeblich aber auch dann, wenn seine Minister- Megen als Abgeordnete gegen die Wetterführung des eanzerkreuzerbaues stimmen würden. Zahllose Gerüchte ^«kontrollierbarster Art schossen natürlich üppig ins »raut. Einmal hieß es: der Reichspräsident habe erklärt, " fühle sich in der Panzerkreuzerfrage „uninteressiert", °onn wieder flüsterten sich die angeblich Allwissenden zu, gerade das Gegenteil sei der Fall. Hindenburg setze sich Wit der vollen Wucht seiner Persönlichkeit für den mili- wrisch notwendigen Weiterbau des Panzerkreuzers ein Und es sei gar nicht attsgeschlossen, daß es zu einem Konflikt mit dem Reichspräsidenten kom- wcn würde, wenn der Reichstag bzw. ein größerer Teil Reichsminister sich gegen den Weiterbau entscheiden würde. Noch mehr der Gerüchte und Vermutungen: wenn ?? Parteien, die im früheren Reichstag für den Bau lammten, jetzt geschlossen das gleiche tun, so ergibt dies '.w fetzigen Reichstag nur eine geringe Mehrheit. Aber Won jetzj weiß man, daß das Zentrum nicht mehr unbedingt für den Bau eintritt wie früher und ? die Deutschnationalen, die damals auch Regierungs- ."ei waren, sind jetzt Opposition! Man raunt Lander zu, daß diese Partei vielleicht ein par- wMentarischcs Manöver veranstalten will, das un- ^dingt zu einer Regierungskrise führen müßte, nämlich ""durch, daß sich ein Teil der deutschnationalen Ab- Neordneten der Abstimmung fernhält und dann eine ge nügende Mehrheit für den Weiterbau nicht vorhanden ist. -en« daß die N e g i e r u n g s k r i s e ausbricht, wenn der vZialdemokratische Antrag auf Einstellung des Panzer- ^uzerbaues angenommen wird, daran zweifelt niemand. !.'nd wohin sich eine solche Krise auswachsen würde, läßt NH noch gar nicht übersehen, obwohl es natürlich über kleben erscheint, wenn man schon von einer — Reichs- ' agsauflösung spricht, weil der Reichspräsident eine fflche Stellungnahme der jetzigen Volksvertretung als un ragbar betrachtet. Womöglich noch komplizierter wird die ganze poli- wch-parlameutarischc Lage dadurch, daß nach Genehmi- U"g der ersten Rate für den Panzerkreuzerbau vie Arineleitung über die Vergebung des Gesamtobjekts Erhandelt und größere Bestellungen auf- ^§ebeu hat, wozu sic der Reichshaushaltsorduung qe- die Ermächtigung besitzen will. Allerdings ist bisher HU" Mehr gezahlt worden, als der Reichstag für die erste billigt hat, — aber durch diese Maßnahme des ^Mwehrministeriums wird es noch selbstverständlicher, Hj Möner die Ablehnung des Weiterbaues mit der wirk ^9«ng seines Ministcrportefcuillcs beantworten irg^. Unrichtig ist es übrigens, daß der Reichspräsident getr°Me direkte Verbindung mit den Parteien selbst etwa ist, um die Lage zu entwirren; so hat er auch nicht ße« ' behauptet wird, den Deutschnationalen zu ver- beabn^keben, er mißbillige das angeblich von ihnen Rea>° igi" Parlamentarische Manöver, mit dem sie die H..»^uugskrise herbeizuführen wünschten. Derartige 7""' die im Reichstag in solchen Situationen oft Par!«; stauchen, dienen ja immer bestimmten taktischen rin und pflegen sich infolgedessen sehr rasch in Ma» 6 . aufzulösen. Aber mehr als ein „vielleicht" kann er» "ich* sagen, weil die vollzogene Entscheidung l* ^wwchheit bringen kann. Am den Panzerkreuzer. Der Reichstag wird sprechen. "M die entschieden, das, die Anscinandersctzungcu sind di« ».„'s. der Panzerkreuzer wcitergcbaut d'e Außenvnli«, . e'nzustcllcn?" vor der Debatte über dem in* Reichstage stattfindcn solle». Nach katung des's,Ältestenrats sott Donnerstag die Bc- des Panzer-' Zlnldemolratischcn Antrages auf Einstellung Überbaues 'M Neickstaa beainnen. Aucki das Parker Gilbert bei Ir. Stresemann Stsna aer kepsrationslrage. Berlin, 14. November. Wie die TU. erfährt, hat der Reichsaußenminister Dr. Stresemann im Lause des Dienstags den Reparativnsagenten Parker Gilbert zum Besuch empfangen und mit ihm den augenblicklichen Stand der Reparationsfrage in allen Einzelheiten durchgesprochen. In Berliner politischen Kreisen beurteilt man den Stand der Reparationssrage einstweilen noch sehr zurückhaltend, zumal noch nicht seWeht, ob die neue französische Regierung mit derselben ge bundenen Marschroute an die Bestellung der Sachverständigen für eine bevorstehende Reparationskonferenz herangeht wie sie für das frühere Kabinett Pvincare an Cheron abgegeben hat, muß hierbei erheblich in Rechnung gestellt werden. Da sich bezüglich der Bestellung der Sachverständigen außer Frankreich kein Staat sestgclegt hat, so kann vielleicht damit ge rechnet werden, daß dies durch das ueue Kabinett Pvincare eben- salls nicht geschieht. Der schroffe Standpunkt Belgiens ist in die sem Zusammenhang umso weniger entscheidend, als die gute Lö sung der deutsch-rumänischen Verhandlungen die Aussicht Bel giens aus eine Belgien günstige Lösung der Notenstreiffrage er heblich herabgemindert hat. Üeber den Zeitpunkt der bevorstehenden Konferenz gehen die Mutmaßungen noch auseinander. Immerhin glaubt man in un terrichteten diplomatischen Kreisen, daß vielleicht doch schon der Dezember in Frage kommt, ohne daß man prestige-mäßig Wett daraus legt, die Konferenz unter allen Umständen in Berlin ab zuhalten. Als Tagungsort kommt auch noch Pans und Rom in Frage. Entscheidend wird die Haltung des amerikanischen Be obachters fein, da bei der Eigenart der internationalen Lage das Zeugnis Amerikas über die Leistungsfähigkeit Deutschlands die wichtigste Unterlage bilden dürfte. Infolgedessen wird auch daran gedacht, dem amerikanischen Beobachter als unparteiischen Sach verständigen den Vorsitz in der Sachverständigenkommission an- zubieien. Sie Weiterführung der Reparationssrage Die geplante Schuldenkonferenz. In Paris ist der deutsche Botschafter von Hoesch durch den Außenminister Briand empfangen worden und Mi> nisterpräsident Pofficarö wird ebenfalls Unterredungen mit Herrn von Hoesch haben. Gegenstand der Besprechun gen bei den Zusammenkünfte» sind die Verhandlungen über die Einsetzung des Sachverständigenausschufscs zwecks Regelung der Reparationsfrage, die durch die fran zösische Ministerkrise unterbrochen wurden. Das Blatt „Matin" nennt als französischen Vertrete, in dem Sachverständigenausschuß den Gouverneur dei Bank von Frankreich, Moreau, und als wahrscheinlich« weitere Vertreter Parmentier und Sergent, die bereits an der Ausarbeitung des Dawes-Planes teilgenommen haben. Nach dem offizösen „Petit Parisien" wird di« deutsche Regierung in etwa vier bis fünf Tagen über die Bedingungen unterrichtet werden, unter denen Paris, London, Nom und Brüssel sich die-Entwicklung dei Verhandlungen über die Endlösung des Reparations problems und die Festsetzung der deutschen Schuld vor stellen. Was den V e r h a u d l u n g s o r 1 der Konferenz an- belangt, so kommt im „Oeuvre" die Auffassung zum Aus druck, daß uack der ersten Zusammenkunst der Sachver stündigen tn Parts oder in Brüssel die Verhandlungen nach Berlin verlegt werden müßten, um mit den Aus« führungsorganen des Dawes-Planes, die in Berlin ihre» Sitz haben, in ständiger Fühlung zu stehen. * Ltneiirägliche Neparationslasten. Bayerns bedrängter Etat. Im Bayerischen Landtage vertrat Finanzminister Dr. Schmelzle den neuen Staatshaushalt 1929. Während die Rechnung für das Jahr 1924 mit einem Überschuß von 29 Millionen Mark abschloß, weisen die folgenden Jahre erhebliche Fehlbeträge auf. Die Einnahmen blieben hinter dem Sollbetrag beträchtlich zurück. Der neue Haus haltsvoranschlag schließt im außerordentlichen Etat in Einnahmen und Ausgaben mit 90 Millionen Mark ab. Trotz der allergrößten Sparsamkeit schließt der ordentliche Haushalt in den Einnahmen mit 790, in den Ausgaben mit 834, also mit einem Fehlbetrag von 44 Millionen Mark ab. Die Gesamtsteuer auf den Kopf der Bevölke rung stieg in Bayern von l9l3 bis 1926 von -sl "uf ?? Mark, in Preußen dagegen von 4l auf 96 und im Durch- schuitt des Reiches vou 41 auf 91 Mark. Die Forderung des Neparationsagenten nach einer Reform der Besteuerung durch das Reich sei sachlich irrig, weil der Generalagent übcr die Bedürfnisse der Länder und der Gemeinde» hinwegsehe. Daß die Landwirtschaft sich in Not befindet, ist allgemein aner kannt. Sic kann nicht rentabel werden, solange ihre Pro duktionskosten höher sind als jene des konkurrierenden Auslands. Tie Hauptquellc des Übels ^ei es: die Einnahmen des Staates und des großen Teiles der Gemeinden sind heute absolut unzureichend. Wenn der Reparationsagent unseren Staatshaushalt kennen würde, dann würde er nicht von einer Neigung zu übermäßige» Gcldausgaben sprechen. Er verlangt Unmögliches, wenn er ein ständig steigendes Steueraufkommen erwartet, den Ländern und Gemeinden aber die Mittel aus diesem Steueraufkommen verweigert. Wenn die Neichsregierung sich anschickt, der Aufforderung des Neparationsagenten nachzukommen, und bei der Neu regelung des Finanzausgleichs die Anteile der Länder an dcii überweisungssteuern zugunsten des Reiches beschnei det, so tut sie etwas, was innenpolitisch und kultur- und sozialpolitisch, aber auch finanz- und reparationspolitisch verfehlt ist. In der Frage des kommenden Finanzaus gleichs ist Leben und Tod der Länder «nd des Reiches eingeschlossen. * Hoesch erneut bei Mem. Paris, 14. November. Von amtlicher deutscher Stelle in Paris wird bekannt gegeben: Botschafter von Hoesch hatte am Mittwoch nachmittag eine einstündige Unterredung mit dem fran zösischen Ministerpräsidenten Pvincare, in der die Besprechungen über die Einsetzung des Sachverständigenausfchuffcs zur Rege lung der Reparationssrage fortgesetzt wurden. R e i ch slk a b i n e t t hat sich dieser Disposition ohne Ein spruch angeschlosscn und überließ in seiner Mittwoch sitzung dem Ältestenrat die weitere Entscheidung, die nun mehr gefallen ist. Es war von verschiedenen Seiten an geregt worden, alle Minister sollten im Reichstage bei der Abstimmung über den Kreuzerbau sich der Stimme enthalten, nm ein Auseinanderfallen des Kabinetts zu verhüten und damit unter Umständen eine Regierungs krise herbeizuführen Auch darüber verhandelte die Ministersttzung, faßte aber keine Beschlüsse in dieser Richtung. Reichspräsident v. Hindenburg empfing den Reichskanzler, zweifellos ;u einer Beivrockuna übcr die in den letzten Tagen so prekär gewordene Frage des Kreuzerbaues. Der Reichspräsident soll dabei dem Kanzler die Auffassung des Wehrministers Gröner mitgeteilt haben. Dieser sei der Meinung, der Kanzler müsse sich Wie der Panzerkreuzer aussehen soll —, wenn er gebaut wird der Stimme enthalten, denn wenn der Reichskanzler etwa gegen den Panzerkreuzerbau stimme, wie es der Antrag
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