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Sächsische Elbzeitung : 13.05.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-185905131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18590513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18590513
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1859
- Monat1859-05
- Tag1859-05-13
- Monat1859-05
- Jahr1859
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 13.05.1859
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146 gleichen Inhalts wie daS erste unter dem Namen des königl. Gerichisamiö Annaberg auögcstcllt, daö von einer aufgefundc« ncn Urkunde deö königl. Gerichtöamtö im Bezirksgerichte Anna- berg loSgeloste Siegel mit Oblate darunter befestigt und den Namen eines sächsischen Gerichisamtmannö, dem Original ziem- lich ähnlich, darunter geschrieben, worauf unter dessen Vorzü gen in vielen Orlen deö Landes bald von Jordan, bald von Schmidt die Mldthätigkeit deö Publikums in Anspruch genom men und der Verabredung gemäß der gezogene Gewinn, so lange alle Drei zusammen gewesen, getheM worden ist. Hei- nicken fiel.ferner die Fälschung eines Pnvalzcugnisses zur Last. Die Strafe lautete für Schmidt auf 5 Monat 15 Tage Ar- beilöhaus nebst einer Dritttbeilsschärfung, wovon jedoch I Mo nat 15 Tage als durch die Untersuchungshaft verbüßt auzu- schen sind, für Heinichen, der nur durch Ueberführung zu Ge ständnissen gebracht werden konnte, auf 6 Monat 15 Tage, und für Jordan auf 4 Monat 8 Tage Arveilspaus, sämmtlich wegen Betrugs durch Fälschung rcsp. Miturheberschaft. Ihnen folgte der schon oft bestrafte 20jahrige Essenkehrer Johann Hanke auö Schemel in Döhmen, welcher »ul einer Offenheit, wie man sic selten auf der Anklagebank gewohnt ist, zugestand, einem Holzhändler zu Schandau, bei dein er sich nach Arbeit hat erkundigen wollen, aus einer unverschlossenen Stube eine frei dagclegcnc, auf 20 Thlr. gewurderte goldene Uhr sammt silberner Kette, 1 Thlr. 20 Ngr. an Went», ent wendet und an einen Anverwandten, dem er Geld schuldig gewesen, verpfändet zu haben. Von Letzterem hatte sie der rechtmäßige Eigcnthümer nur gegen Erlegung deö Pfauvschil- lingS, an 6 Thlr., wieder erhalten können. Die Strafe lautete auf 6 Monate Arbeitshaus nebst einer Drimhciloschärfung. In der letzten Hauptverhandlung wurde der Lohnweber Joseph Gampe auö Teichstadt in Böhmen zu 4 Monat G» fängniß vcrurtheilt, weil er unter erdichtetem Vergeben und falschem Namen von einer Schnitiwaarcnhändlerin zu Schandau Servietten und Tischtücher im Wcrthe von 12 Thlr. 10 Ngr. zu erlangen gewußt, diese Waarc aber dann weiter verlauft und sich somit eines Betrugs schuldig gemacht hatte. Dresden. Se. kön. Hoh. der Kronprinz Albert ist nach der „Wes. Z." zum Commanveur des 9. deutschen Bundeü- armeecorpö ernannt worden, wozu bekanntlich auch Kurhessen gehört und von welchem ihm der Major von Amelunren vom 1. Husarenregimcnt als Adjutant bcigegeben ist. — Sc. kön. Hoh. Prinz Georg hat sich am 3. Mai in Southampton an Bord des vom Herzog von Oporlo befehlig ten portugiesischen Kriegsdampferü „Bartholomäo Dios" be geben, worauf dieser unter den üblen Salutschüssen den Hafen verließ. Nach einem Telegramm des „Dr. Journ." ist Se. kön. Hoh. am 7. Mai früb 7 Uhr glücklich in Lissabon eingciroffcn. Die Vermählung desselben mit I. k. H. der Prinzessin Donna Maria Anna hat nm 11. d. stattgcfundcn. — Am 10. d. M. ist in den Vormittagsstunden mit den beiden ersten Bahnzügcn eine bedeutende Summe baaren Geldes aus den Beständen der Hauptfinanzkasse, in Fässern verpackt, auf den Königstein geschafft worden. Es ist daselbst eine besondere Kassenlokalität (das sogenannte „Schahhaus") im Laufe des v. I. vollendet und neuerdings übernommen worden. Am 10. d. M. wurde eü nun zum ersten Male seinem Zwecke gemäß benutzt. Daß die Ausführung dieser seit Jahren schon vorbc- rcitcttn Maßregel mit den jetzigen politischen Verhältnissen zu- sammenfällt, ist ein rein zufälliger Umstand. Leipzig. Unlängst hatte hier ein Herr das Malheur, daß ihm au der Theatercasse aus seiner Rocktasche 1200 Thlr. ge stohlen wurden. Olbernhau, 9. Mai. Eine gräßliche That ist am Mitt woch, den 4. Mai, in dem böhmischen Greuzdorfe Böhmisch- Einsicdel au einem dort stationirten Obcraufsebcr der Finanz wache, Teisiler mit Namen, verübt worden. Gedachter Ober aufseher ging gedachten Tages gegen 11 Uhr Vormittags im Dienste aus »uv traf ohngefähr 200 Schritte von der Frnbcrg- Brürcr Strasie rechiö nach Böhmisch-Neudorf auf zwei Män ner, welche sogenannte Hucken trugen. . Da die Leute auf sein Befragen angaben, daß Leder darin sei, forderte er sic auf, ihm nach dem Zollamte zu folgen, was sic jedoch verweigerten und, da auch ein BestechnngSvcrsuch nicht glückte, darauf die Flucht ergriffen. Unglücklicherweise stürzte der Beamte bei der Verfolgung und nun fielen die Bösewichter über ihn her, ent rissen ihm das Gewehr und es begann ein Kampf, schauderhaft und gräßlich. Nachdem sie dein Beamten mit einem Stein zahl reiche Kopfwunden beigebracht, versuchten sie auch noch, ihm die Augen auszustechcn, wovor er zum Schutze die Hand dielt. Dabei wurden ihm drei Finger total abgcschnittcn, die obere Lippe zerspalten, die Zähne eingeschlagen re. und um schließlich ganz sicher von seinem Tode überzeugt zu sein, durchstachen ihm die Wüthriche auch noch mit seinem eigenen Seitengewehr den Hals. So blieb der Unglückliche bewußtlos liegen, bis ein alter Mann, welcher die That aus der Ferne mit angesehen, aber, aus Furcht vor gleicher Behandlung, keinen Lärm gemacht haue, mit Leuten herbcieiiie (freilich erst nach Verlauf von 3 bis 4 Stunden), die den Unglücklichen in die Finanzwachcasernc nach Böhmisch-Einsiedel trugen, wo sofort Alles zu seiner HüUc gclbau und ein Arzi aus Sachsen geholt wurde, welchen den Unglücklichen verband, wobei iom viele Knochensplitter aus den Kopfwunden genommen werden mußten. Schauderhaft ist der Anblick deS Unglücklichen; sein Gesicht trägt fast nichts mensch liches mehr an sich. Der Stein, dessen sich die Bösewichter be dient, ist vor Flcischstücken, Blut und drgl. fast gar nicht mehr alö Stein zu erkennen und von der Behörde mit fortgcnommen worden. Trotzdem hatte der Unglückliche noch so viel Geistes gegenwart, um schreibend die Anzeige zu machen und will, wenn ihm die Verruchten vorgcführt werden, solche sofort wieder er kennen. Heute, am 9. d., lebt derselbe noch und ist, wie ver lautet, Besserung in seinem Zustande eingetreicn. Alles wird von den Behörden aufgebolen, um die Mörder (welche der Beschädigte mit einem Messer verwundet haben will) ausfindig zu machen und sie den Händen der Gerechtigkeit zu überliefern. Bereits sind auch schon von der äußerst thätigcn österreichischen Gensd'armcrie Verhaftungen vorgenommen worden. (C. Z.) Wie aus mehreren Orten des Voigtlandcö und Erz- g/birg cs berichtet wird, hat man dort am Abend des 3. d. ziemlich heftige Erdcrschüttcrungen verspürt, die von einem don- nerähnlichcn Getöse begleitet waren. Die Bewegung des Erd bodens war keine fortschreitende, sondern mehr eine zitternde. Der Himmel war während dieses Naturereignisses sternhell. Von der böhmischen Grenze berichtet man, dass fortwährend österreichische Einberufene dura-ziehen, begleitet von Weib und Kind. Unlängst kam wieder eine große Schaar sol cher Leute, Vie sich gar nicht von einander trennen konnten. Die Geschäftswelt hat den Fall einer der rcnommirtestcn industriellen Firmen Böhmens zu beklagen. Vom Handclssenate dcS k. k. Kreisgerichlö zu Reichenberg ist die Eröffnung des Concurses über das Vermögen der Firma I. Herzig und Söhne in Reichenberg verfügt worden. Thüringen. Auö Hildburghausen schreibt man der „W. Z.": Die Vorgänge in Italien, namentlich die von Frank reich aüö geschürten revolutionären Bewegungen, welche die Fürsten von ihren Thronen verdrängen, müssen den europäischen Hauptmächten, selbst denen, die biöher die politische Krisis, wenn auch nicht anszubeutcn, doch ruhig anzusehen beschlossen hatten, darüber die Augen öffnen, wohin die Napolconidenspitze gerichtet ist. Man wird darum die von Berlin aus verbreitete Nach richt, daß sich Preußen, Rußland und England finden und ver binden werden, um den französischen Erceffen ein Ziel zu setzen, für mehr als wahrscheinlich halten dürfen (?). Zu dem Ende, heißt cs, werde zunächst der Kaiser von Rußland in Potsdam erwartet. Wird dies wahr, so dürfte sicherlich ein großer Rück schlag der Dinge nicht ausbleiben. Hier will man sogar von Berlin her wissen, daß auch der Kaiser von Oesterreich mit dem russischen Kaiser in Potsdam Zusammentreffen werde. Preußen« Berlin. Nach hier cingcgangnen Nach richten sind II. MM. der König und die Königin am 2. d. von Nom nach Ancona abgcrcist, von wo aus sich dieselben zur See — wie eS heißt, auf einem russischen Schiffe — nach Triest begeben haben. , — Der „BreSl. Ztg." wird von hier geschrieben: Die
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