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Erzgebirgischer Volksfreund : 17.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192202178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1922
- Monat1922-02
- Tag1922-02-17
- Monat1922-02
- Jahr1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 17.02.1922
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isteu. »er* üurt ien« der rden gen« a. ligea olle« LUpt nur »mal ücht, Änn, uar Die sin- un- zur sich >rts lnd^. !eit, gen ^en» ien- »er, m): end Der «hr »its oer- im auf- er S. fung innt, Die Ret« uni» labet ver« Ge- >ung >t es g- che« >ier* men> da« oür» Iles »u rer, Lis len ken en ter, De nch eckt live or- >ig- »er- Mtz der nm a«e wn ine Sir so end« illen, t.S. chal- v. seit !. R. ein« da» itzen ilte« Er« bei en. »eil der er- per uf- t>er isr m- >V- 75. Iayrg. Nr. 41. Freitag, den 17. Februar 1922. « enlhaltend die amMchrn NeKamttmachimgen der «mkhaupkmannschast und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staals- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lötznitz, Neuilädtel, vrünhain, sowie der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. E» werden außerdem verössentllcht: Die Bekanntmachungen der Stadlräte zu Au« und Schwarzenberg und des Amtsgerichts zu Au«. Verlag S. M. Gärlner» Aue» Srzged. E«nstpwcheri 4Nt« X, SSknitz (AnU 4lu«) «40, Schn«»»«,» 1», Schwarz r»d«rs 1». »rahtanschristi DoNsfromt Auf Grund von KZ 100 Abs. 1 und 100 d der Gewerbeordnung wird auf Antrag Beteiligter und mit Rücksicht auf das Ergebnis des nach 8 100» der Gewerbeordnung abgesetzten Feststellungsver fahren» hiermit angcordnet, baß vom 20. Februar 1922 an, sämtliche Gewerbetreibende, die innerhalb der Amtsgerichtsbezirle Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt mit Ausnahme der -um Amtsgerichts bezirk Schwarzenberg gehörigen Orte Grünhain und Waschleithe da» Schmiedehandwerk selbständig be treiben, der mit diesem Tage für den genannten Bezirk mit dem Sitze in Schwarzenberg neu errichteten „Schmiede-Zwangs-Innnng für dir Amtsgerichttbezirke Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt — m»s- schließlich der Orte Grünhain und Waschleithe* — al» Mitglieder anzugehören haben. Auf die Orte Grünhain und Waschleithe konnte die neue Innung nicht erstreckt werden, weil sür ste schon eine Zwangs-Innung, die das Klempner-, Schlaffer-, Gürtler- und Schmiedehandwerk um- faßt, besteht und durch diese Innung das gewerbliche Interesse des daran beteiligten Echmiedehandwerls ausreichend wahrgenommen wird. .1 . Zwickau, am 10. Februar 1922. * Dl« Kreishauptmannscheft. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in de» Geschäftsstellen de» „Erzgeblraischen Volksfreunde,* iu Au«, Schneeberg, Loßnitz und Schwarzenberg eivgesehin werde». LöWH. Auszahlung -er Arbetterrenlenzuschlöge erfolgt Montag mid Dienstag, den 20. und 21. Februar 1922, vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 2—S Uhr in der Stadtkaffe. Der Lmpsangsuachwei» ist vorerst in her Ratsregistratur —. Zimmer * ÄEam 18. Februar 192?. Der Bat der Stabt. Kolzversteigerung. Crollen-srser Slaalsjorstrevier. Dienstag, den 21. Februar 1922, vorm. ^10 Uhr im Gasthof zur Glashütt« in Crottendorf, 1892 fi. Klötze, 7—12 cm; 1081 fi. Klötze, 13—18 cm; 2623 fi. Klötze, 16—22 cm; 1884 fi. Klötz«, 23—29 cm; 491 fi. Klötze, 30 und mehr cm; 4 und 4H Mtr. lang; 8F rm fi. Nutzscheitr, 4 rm st. Skutzknüppe! und von nachmittag» ^1 Uhr ab: 61)) rm fi. Drennscheite, 12,8 rm st. Brennkniippel, 5L rm fi. Zacken, 0F rm fi. Aeste, 406 rm fi. Etreureisig in kleinen Posten an Selbstverbraucher der nähere» Umgebung. Kahlschläge und Bruchhölzer iu Leu Abteilungen 78 und 79. Forstrevierverwaltung Crottendorf. - Forstrentamt Schwarzenberg. Das Verlrauensvolum. —1. Die Vertrauensfrage ist ein notwendiges Zubehör zum parlamentarischen System. Dieses Zubehör krankt, wie das ganze System selbst, daran, baß die Quantität und nicht die Qualität der Abstimmenden entscheidend ist. Dem Reichskanzler war die Quanti tät diesmal wieder günstig. Er hat auf der ganzen Linie gesiegt, allerdings mit Hilfe einer kleinen Schiebung, die aus dem ur sprünglich von ihm verlangten positiven Vertrauensvotum den farblosen Antrag: Der Reichstag billigt di« Erklärungen der Regie rungen, machte. Welche Erklärungen gemeint waren, hatte man dem Kanzler selbst darzulegen überlasten. Eigentlich ein komische« Verfahren. Aber es scheint nicht weiter aufgefallen zu sein, wie ja überhaupt der Reichstag nicht gerade durch ein Uebermaß politi schen Feingefühls geplagt wird. Das parlamentarische Gebäude ist ihm ein Rohbau, bei dem er ängstlich jede Innendekoration vermeidet, ein Körper ohne Seele. Man braucht nicht traurig darüber zu sein, daß es so gekommen Hi. Schon vom rein menschlichen Standpunkt aus muß man Dr. Wirth das Vergnügen gönnen, die Kurzweiligkeiten der Konferenz von Genua — wenn sie überhaupt zustande kommt — Arm in Arm mit dem Erkorenen seiner Seele, Dr. Rathenau, auszukosten. Es wäre rücksichtslos gewesen, wenn den beiden Staatslenkern die Türe ihres Paradiese» vor der Nase zugeschlagen worden wäre. Denn baß Genua überirdische Freuden verheißt, daran ist doch wohl nicht zu zweifeln. Wer nicht daran glaubt, ist ein politischer Esel. Für eine andere Negierung erscheint uns die Zeit noch nicht reif, auch noch nicht für eine Kanzlerschaft Stcgerwalds. Die Sozialdemokratie hat auch diesmal nicht den Mut gefunden, einen Kanzler zu stellen. Das steht mit ihren großen Worten in grossem Widerspruch. Wie sie ja überhaupt die Partei der Widersprüche ist. Ihre Führer speisen, wie ein Rathenauischer Hofbericht kürzlich ver kündete, bei dem Ausbeuter und rauchen dicke Zigarren in dessen Klubsesseln. Während die untergeordneten Geister dieser Partei draußen im Lande bis zum Uebelwerden die Fahne des „verschärf, teu* Klaffenkampses schwingen. Ihre Führer veranlassen Streik- Verordnungen reaktionärer Färbung, während die Nachgeordneten Parteistellen ihren Dusen als Zuflucht für die Verfolgten darbieten. Mit der großen Koalition ists wohl nun vorläufig Essig. Dr. Wirth hatte sie zunächst durch die Berufung Rathenaus selbst sabo tiert. Die Deutsche Volkspartei hat dies mit Recht übel genommen, denn auf ein mögliches Maß von Sauberkeit in der Politik muß gehalten werden. Sie hat das Tischtuch zwischen sich und Dr. Wirth nun wohl endgültig zerschnitten, indem sie es ab lehnte, auch dem abgeschwächtesten Vertrauensvotum für den Kanzler «uzustimmcn. Wenn die Sache jetzt so gedreht wird, als habe die Deutsche Volkspartei die große Koalition zerschlagen, so gehört ein ziemliches Maß von politischem Unverstand dazu, dies zu glauben. Die Herren von der Negierung mögen ruhig noch eine Weile hübsch unter sich bleiben. Schlimmer, als wie die Zustände heute sind, können sie kaum werden. Und zu einer nachhaltigen Besserung ist die Zeit noch nicht gekommen. Nebenbei soll darauf hingewiesen werden, baß der Sieg von Wirth-Rathenau zugleich ein Sieg Poincares ist. Seine Stellung hängt mit derjenigen der deutschen Regierung eng zusammen. Man kann sich auch hier auf den Standpunkt stellen, daß die Hetz- regierung Poincares vorläufig noch durchaus im wohlverstandenen deutschen Interesse liegt. Sie trägt zur endgültigm Klärung der Weltlage besser bei, al» irgend ein molluskenhaftes Kabinett, bei dem wir nicht wissen, woran wir sind, und das sich doch schließlich auch als ein Tier mit Hörnern und Klauen entpuppt. » * Berlin, 16. Febr. Im Reichstag wurde heute die Beratung der Erklärung drr Reichsregirrnng über den Ersenbahuerstrc.t fortgesetzt. Dazit liegen Anträge aller Parteien vor. Ein Antrag der Regie rungsparteien Marz (Ztr.), Petersen (Dem.), Müller-Franke« (Soz.) lautet: Der Reichstag billigt die Erklärung der Reichsregierung. Ein Antrag der Deutschen Volkspartet spricht dem Reichskanzler da» Miß trauen aus, weil er die Verordnung vom 1. Februar gegen offenbare Verstöße nicht angewendet hat, weil er mit Führern der Streikenden verhaitdelt hat, bevor der Stre'k beendet war, und weil «r in bezug auf disziplinare Behandlung von Vergehen im Dienste Zusagen ge- macht hat, die geeignet seien, die Staatsautorität zu gefährden. Ein deutschnattonaler Antrag wirft dem Reichskanzler vor, daß Gl durch schlechte, Verhaltes Md mv-nügendeg Schutz der dienst« treuen Beamten an dem Ausbruch des Eisenbahnerstreiks selbst mit schuldig sei. Seine Taten ständen mit seinen Worten nicht im Ein- klang. Die Staatsautorität sei in der Hand de» Reichskanzlers nicht genügend gewahrt. Ein unabhängig-sozialistischer Anttag mißbilligt die Verordnung gegen den Streik und behauptet, daß der Achtstun dentag durch die Regierung angetasict worden sei. Kommunistische Anträge fordern Einstellung der Disziplinarverfahren und Einwir kung auf den Berliner Magistrat, damit auch im Berliner Gemeinde arbeiterstreik keine Maßregelungen vorgcnommen werden. In der Aussprache richtet zunächst Abg. Hergt (Dntl.) die An frage an den Reichskanzler, ob er mit dem Vertrauensvotum der Re gierungsparteien einverstanden sei. Dor Reichskanzler habe doch Klarheit gewünscht. Diese Klarheit ergebe sich aber nicht aus dem Vertrauensvotinn der Regierungsparteien, das nur die Erklärung der Reichsregierung billigt. Es handle sich aber nicht um die Er klärung, sondern besonders um das Verhalten des Reichskanzlers in der Streitfrage. Hier liegt also eine erhebliche Unklarheit vor. Der Reichskanzler möge erklären, ob er in dem Antrag der Regierungs parteien ein positives Vertrauensvotum erblicke, das es ihm ermög liche» würde, die politischen Geschäfte weiterzusühren. Abg. Crispin (Unabh.): Die Negierung hat die Grundrechte der Arbeiterschaft bedroht. Auch die Minister Gröner und Hermes haben sich scharf gegen Beamte und Arbeiter gewendet. Massenmaßrege- luagen finden-statt. Alloin. aus dcm,L)ahnhof Pankow-Berlin sind 169 Maßregelungen erfolgt. Kein Agrarier und Großindustrieller könnte schroffer vorgehen als die Regierung. In Frankfurt a. M. und in Mainz sind genaue Listen über das Verhalten der Beamten während des Streiks angelegt worden. Ein Spionagewcssn im Eisen bahnbetrieb wird eingeführt. Man treibt eine ausgesprochene Rechts politik Es handelt sich hier um einen Vorstoß der Reaktion. Den können wir nicht durch Stimmenenthaltung begünstigen. Eine Stimme Nein muß die Antwort sein. Wir machen keine blöde Mini- sterstürzerei mit. Aber wenn die Regierung sich jetzt zur Vorhut der Reaktion macht, so stehen wir mit ihr im Kampfe. Reichskanzler Dr. Wirth erklärt darauf auf die Anfrage des Abg. Hergt bezüglich seiner Stellung zu dem Anträge der Regierungspar teien, daß zunächst die Regierungsparteien selbst zum Sinne ihres Antrages Stellung zu nehmen hätten. Für ihn sei der Antrag ganz klar, das wolle er aufrichtig aussprcchen. Es wird die Erklärung der Negierung durch diesen Antrag gebilligt. Es handelt sich um drei Erklärungen, die eine bei Beginn der Aussprache, dann um die zweite Stede und schließlich um die dritte Erklärung, in der ein klares Volum gefordert wurde. Der Ausgangspunkt der ersten Er klärung war nicht der Streik, sondern die Gesamt'«« unseres Vater- lande». Bei der Beurteilung der Gesamtlage spielte aber die aus wärtige Politik die Hauptrolle. Wer also heute zu den Voten Stel lung ninunt, muß sich darüber klar lein, daß er ein Werturteil über die auswärtige Politik abgibt. Ilm dieses Urteil bitte ich Sie. Daun ist Klarheit geschaffen. Neichsverkehrsminister Gröner (von der äußersten Linken mit Rufen „Hundsfott" begrüßt. — Abg. Adolf Hoffmann (Korn.) er hält für solchen Nuf eine Rüge): Die von dem Abg. Crispin ge nannten Fälle haben sich vor dem Bekanntwerden der Richtlinien des Kabinetts vollzogen. Es ist verfügt worden, daß bei den Diszipli narfachen zu prüfen ist, ob der Verdacht der Urheberschaft begründet ist. Wenn der Verdacht nicht begründet ist, hat die Einstellung des Verfahrens zu erfolgen. (Großer Lärm bei den Kommunisten, Un ruhe im ganzen Hause.) Ferner ist verfügt worden, daß die Ent lassung kündbarer Beamter, soweit sie «richt Urheber sind, zurückge- nemmen werden soll. Weiter ist verfügt worden, daß keinerlei Maß- nahmen gegen Beamte getroffen werden sollen, die lediglich als so- genannte Mitläufer der Streikparole gefolgt sind und nach Beendi gung des Streiks ihren Dienst wieder ausgenommen haben. Abg. Pctcrfeu (Dem.) gibt für die Demokraten folgende Erklä rung ab: Die von mehreren Seiten ausgestellte Behauptung, daß zwi schen den Worten und Taten der Regierung ein Widerspruch vor- liegt, hält die Fraktion für durch nichts erwiesen. Sie lehnt cs ab, ihre Stellung durch halllose Kombinationen beeinflussen zu las sen. Sie hält cs für di: Pflicht der Partei, sich an die Erklärung der Negierungsvertreter im Parlament zu halten. Abg. Dr. Levi (Komm. AGS.) erkennt den guten Willen in der Außenpolitik an. In solchen Zeiten müsse selbst eine kapitalistische Koalitionsregierung gestützt werden, um einen Sieg der großkapitali stisch-monarchischen Kreise zu verhindern. Das Kabinett Wirth hat aber durch das Steuerkompromiß und beim Eiscnbahnerstrcik gezeigt, daß es auf die Interessen der Arbeiter keine Rücksicht nimmt. Der Negierung müsse daher das Vertrauen versagt werden. Abg. Köhne» (Komm.) fordert ebenfalls Klarheit und erhebt neue Vorwürfe gegen die Regierung wegen der Maßregelung der Eisen bahner. Er fordert Beseitigung der gegenwärtigen Regierung. Abg. Dtttmann (Unabh.) weist darauf hin, daß immer noch Be amte, die sich zum Dienst melden, zurückgewiesen werden. Da, sei ein Beweis dafür, daß der Minister gegenüber der Bürokratie ohn mächtig ist. Ein Rcchtskabinett könne nicht schlimmer regieren al» da, Kabinett Wirth. Abg. Leicht (Bayr. Dpt.) lehnt den Mißtrauevsantrag ab. Mit der Haltung der Negierung beim Eisenbahncrstreik sei seine Fraktion einverstanden. Die Zustimmung zu der Dertrauenskundgebung würde den Anfchein erwecken, als ob die Bayerisch« Volkspartei mit de« Haltung he» Reich-lanzter, i» innen« Politik, bejouder» in bayerischen Fragen, durchaus einverstanden sei. Um diesen Anschein zu vermeiden, wird sich feine Fraktion der Stimme enthalten. Abg. Müller-Franken (Soz.) verlangt, daß bezüglich de, Streik nach den Richtlinien des Kabinetts verfahren werde. Da» ganz« Manöver habe den durchsichtigen Zwech arm außenpolitische» Grün den das Kabinett zu stürzen. Abg. Mary (Ztr.): Unser Antrag ist von recht, «nd von link» ganz richtig als ein positives Vertrauensvotum angesehen worden. In dem Augenblick, wo diese Negierung stürzt, stehen un» neu« Sank tionen bevor. (Stürmischer Widerspruch rechts.) Damit schließt dir Aussprache. Der Vertrauensantrag der Regierungsparteien mlrd darauf kn namentlicher Abstimmung mit 220 gegen 185 Stimmen angenommen. 1S Abgeordnete der Bayerischen Volkspartet enthalten sich der Stimme. Für das Vertrauensvotum stimmten geschloffen die So zialdemokraten, die Demokraten und das Zentrum, dagegen die Deutschnationalen, die Deutsche Dolkspartei, die Unabhängige» «nd die beiden kommunistischen Gruppen. Damit find dir vorliegenden Mißtrauensanträge erledigt. Das Ergebnis der Abstimmung wird von den Regierungsparteien mit lebhastem Beifall uud Händeklat schen ausgenommen. Die kommunistischen Airträge pNnierüng üfw. werden gegen di- Unabhängigen abgelehnt. Nm die große Koalktkom Berlin, 15. Febr. Der interfraktionelle Ausschuß der Koalition» Parteien trat heute vormittag zusammen. Ein Vertreter der Deut schen Dolkspartei erklärte, daß die Partei nach der Kundgebung der Sozialdemokratie, wonach zur Bildung einer großen Koalition gegen wärtig keine Möglichkeit vorlicge, ein weiteres Verhandeln mit den Regierungsparteien für unzweckmäßig ansehen müsse. Die Doll»- parteiler verließen darauf den Saal. Sine Erklärung der Dolkspartei. Berlin, 15. Febr. Die Fraktion der Deutschen Dolkspartei ver- öffentlicht eine Erklärung, in der es heißt: Auf Veranlassung de» Abg. Sp.'hn wurden gestern Vertreter der Deutschen Dottspartei zu einer Sitzung in die Reichskanzlei eingeladen, an welcher der Neichs- kanzlev und je zwei Vertreter des Zentrums, der Demokraten und der Sozialdemokraten teilnahmen. Bet der Zusammenkunft wurde die inncrpolitische Lage beraten. Bom Zentrum und von den Demo- kcaten wurde auf die Notwendigkeit der Schaffung einer durch de» Zutritt der Deutschen Vottspartet erweiterten Regierungsbasi» hin gewiesen. Die Vertreter der Deutschen Volkspartei erklärten, daß eine Zurücknahme des persönlich gegen den Reichskanzler gestellten Mißtrauensantrages auch dann nicht in Frage komme, wenn man dem Vertrauensvotum noch weiter eine abschwächende Begründung gebe. Ihrer Auffassung nach könne nur dann die Frage des Miß trauensvotums erörtert werden, wenn sich vor der Abstimmung «t»« neue Negierung gebildet habe. Dann würde eine neue Lage ge schaffen sein, zu der dann di, Fraktion der Deutschen Dolkspartei erneut Stellung zu nehmen habe. Die Vertreter der Sozialdemokratie erklärten fich bereit, die an- geregie Frage in ihrer Fraktion zu erörtern. Nachdem inzwischen der Beschluß der Sozialdemokratie ergangen und damit festgestellt war, daß die in der Zusammenkunft angeregte veränderte parlamentari sche Situativ» nicht mehr iu Frage komme, erklärten die Vertreter drr Deutschen Dolkspartei in der heutigen Zusammenkunft, daß fi« sich von weiteren Verhandlungen keine» Erfolg versprechen könnte» und daher an einer weiteren Beratung nicht teilnehmen würde». Sirre Entscheidung in der Reparationsfrage? Paris. 15. Febr. Wie „Petit Parisien' mitteilt, scheint ekne Ent scheidung in der Reparntlonsfrage getroffen worden zu sein. Die Ncparattonskommission soll, wie Frankreich es verlangt hat, damit beauftragt werden, den Betrag der deutschen Zahlungen für das Jahr 1022 festzusstzen. Alsdann wurden die alliierten Finanzmini- stcr gemäß dem britischen Vorschläge in London zusammenkommen, um sich über die Verteiiuug der deutschen Zahlungen zu einigen. Di« frarrzöflsch« Kricgsbeschuldigtennote. Zürich» 15. Febr. Die „Sccolo* meldet aus Paris: Di« framö- sisch« Note e die alliierten Kabinette über die deutsche Krieosschuldi- --!frage wird iin „Mallu" in ihrem vollen Umfange veröffentlicht. Die sehr umfangreiche Note ke> mt zu dem Anträge, die Reich««- rlchtsurtcile zu annullier«« und ünen alliierten Gerichtshof in Brus- sei mit der Durchführung der Bestimmungen d« DexsqÜlsr vertra- ge» über die Kriegsschuldigen zu beauftragen. . .... 'f. , . —— - ' ' Sin« neue Streik-etz« «nie« d«n SisenbahnPn». Berkin, 15. Febr. Wie au« Lisestbahnerkretsen mitaetekK «okrd, hat sich die Hoffnung, daß nach Beendigung des Streik» untre dee B-eamtcuschast wisdor eine nachhÄsige Beruhigung Eintreten werde, nickst erfüllt. Es zeige sich vwlmehr, daß die Erregung in einzelnen tzejt Kt^imz der NeichsdqlZvklÄoerolMWiN HHzg bmrlrdr» dqzrüubm Irin« väiprüch«. Da Iabiune«xrj», «bd Sankar» g«ttm Dabott, al» »lchl «raadart. bi u«. seziu». Sawars-nb«,. D»»elg<»-4l»n«h»« sür tU mn D-amMos aiaUnnid, «lumm» bl» »ormlllai» S Uhr in b»n SmiplgMüll». Vrll«. «ln» Saoühr Ur dl» Dusnahm« d«r Dozaam am oarerschrl«b,n« Taa, sowt« an bMmmUr SUH« wird nicht gwed«, imch nicht lür di, Richii^M d« durch Ym» I-nchrr auIa,g<b,u«nUnz«>a,n. — gLrAihbaab, um>«rla-,I a»g»landl« Schriftstück, üdmmtunnt dl, Schristlaiuu, d,iu« Dnaukuariuaa. — llitttrbnchungrn d« Sacküft». dMririm d^rüudm lan, vasprüch«. DU Jahiun«v«i»,! Dr, .»r»d«,iroifch« w«IMr<nnd- «schUni U,ftch mii Auanabm« d« Tag« na» Sonn- und Wittag«, D«rug»pr«U> monaili» Mark IO.— durch di« Aurirüo« INI in, Lau«: durch di, Vast drjog« -UrUIjührttch Mark LS cö. monaitt» Mark ll.OO. Nnzrigrnprrib t«inschlt«bl. vnzrigrnstrinr): im «mi^laN. brzir» b«r Daum brr iw. Sott, «ljU« «.00 Mb., aus- wkrl» r.LSMb.. «m omMchrnIrttmr oolb,?,tt»S.- Mi,., auimüri» lv.-Mb , tmRrdiam-UU dt«PeIiU«U,8.-Mb., au»u>ü,l» S.— Wb. , V»M«d«a-kti>Nt»i vrlp.ua Nr. ISAS.
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