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Sächsische Elbzeitung : 16.03.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-186003166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18600316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18600316
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1860
- Monat1860-03
- Tag1860-03-16
- Monat1860-03
- Jahr1860
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 16.03.1860
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82 Wird nun Preuße» allein in die Schranken treten, d. h., unzweideutig gesprochen, die Anneraiion Savoyens, wenigstens der neutralisirtcn Theile, alü einen Kriegsfall behandeln? Von dem behutsamen Charakter der preußischen Politik ist ein solches Wagniß nicht zu erwarten. Wir habe» uns also auf das Gelingen dcö napoleo nischen ProjectS gefaßt zu machen. Co müßte denn sein, daß von den zunächst Betheiligten: der Bevölkenmg Sa- vopenö und der schweizerischen BnndeSbehörde, ein reso luter Widerstand auögeht, der in der öffentlichen Mein ung Englands und Deutschlands ohne Zweifel so mäch tigen Anklang finden würde, daß daö englische Kabinet ihm seine Unterstützung zu leihen acnöthigl und das preußische so eines Bundesgenossen versichert wäre. Wochenschau. Sachsen. Schandau, 15. März. Bei dem am vergangenen Montag im hiesigen Schützenhause veranstal teten Concert zum Besten der hiesigen Armenkasse war der Ertrag 7 Thlr. 13. Ngr. 9 Pf. — Vom 18. März bis 1. April d. I. findet in dem gräfl. v. Tbun'schen Schloß- garlen in Telsche» eine Cainellien-AuSstellung statt. Der Blumenfreund wird neben dem seltenen und mannichfal- tigen Blüthenrcichthum, den die Camellien Heuer entfalten, noch durch den Anblick vieler anderer blühender Gewächse erfreut werden. DaS Entree kostet 20 Kr. östr. Wäh rung. Kinder zahlen die Hälfte. Hierbei glauben wir nicht unterlassen zu dürfen, die geschätzten Besucher gleich zeitig mit auf die Wein- und Delikatessenhandlung des Herrn F. Zapadlo in Bodenbach aufmerksam zu machen, woselbst man sich bei billigem Preise an den äußerst schö nen Ungar-Weinen wirklich recht dclcctircn kann. Königstein, 14. März. DaS mühevolle Stcin- brechergeschäft hat abermals ein schweres Opfer gefordert. Im hiesigen Commun-Steinbruche waren heute Nachmittag 5 Mann mit den letzten Arbeiten des Hohlmacheno unter einer Wand beschäftigt, als sich plötzlich ein Theil der selben ablöste und drei dieser braven und fleißigen Männer, Neumann, Scheffler und Haase, verschüttete, welche den. sofortigen Tod hierbei fanden. Die zwei andern Arbeiter dagegen, welche etwas weiter hinten beschäftigt waren, wurden, einige kleine Beschädigungen abgerechnet, wie durch ein Wunder gerettet. Die drei Verunglückten hin terlassen 2 Wittwen und 10 Kinder-, welche fetzt der Mild- thätigkeit edler Menschen anhcimfallen In Dresden ist am 10- März über den Stand der Rinderpest in Böhmen folgende officielle Mittheilnng ein- gegangen: „Nach den eingelangten Berichten nahm die Rinderpest in dem Zeitabschnitt vom 19. bis 26. Februar weite Verzweigung in zwei neuen Ortschaften des Prager Kreises und trat auch in zwei anderen bereits verseuchten wieder vereinzelt in die Erscheinung; jedoch wurden im Ganzen bloS 6 Rinder von ihr befallen, von denen 2 umstanden, 2 als scuchenverdächtig und 2 offenbar kränk vertilgt worden sind, so, daß keines im Krankenstände verblieb. Außer diesen 4 Ortschaften befinden sich aus den früher» Perioden noch 4 Orte im Seuchenstande, bei welchen nach bereits eingetretenem Scuchcnstillstande die Observativnsperiodc noch im Zuge ist. Seit dem ersten Ausbruche sind nunmehr 45 Ortschaften in den Bereich der Seuche einbezogen worden, welche bei einem Gestimmt- Viehbestände von 7297 Stück 275 Erkrankungen veranlaßte, von denen 3 in Neconvaleöcenz, 137 dagegen tödtlich endeten und 135 scuchcnde oder seuchenverdächtigc Thicrc Zur Annahme von milden Gaben für die unglücklichen und hilfsbedürftigen Hinterlassenen erklärt sich gern bereit Die Expcd. d. Bl. der Keule unterzogen wurden. Von den obigen 45 Ort schaften konnten 37 dem freien Verkehr schon wieder zuge führt werden." — Wie das „Dr. I. schreibt, findet die Ausführung des von Sr. Majestät dem Könige so gnädig geförderten Planes zur Anlage eines zoologischen Gartens immer mehr Theilnahme. Auch Fremde haben bereits Actien ge- zeichnet, in diesen Tagen wieder ein kaiscrl. russ. Oberst, welcher seit lange jährlich einmal hier durchreist und den großen Garten besucht. Bei seiner Anmeldung nennt er den zoologischen Garien „einen Schlußstein für die Kunst- und Naturschöpfungen Dresdens." Preuße». Berlin. Der Commissionsbericht des Abgeordnetenhauses über die Post- und Telegraphenver- waltung enthält interessante Uebersichten über die Ent wickelung des Post- und Telegrapbenverkehrs in Preußen. Im Jahre >842 wurden 34,855,342 Briefpostgegenstänve, im Jahre 1859 125,905,646 befördert; in denselben Jah ren betrug die Zahl der beförderten Packcte ohne ange gebenen Werth 2,833,598 und 12,798,235, die der Wenh- bricfe und Packele 2,055,271 und 8,039,096. Die Zu nahme dsö Verkehrs ist besonders seit 1848 sehr bedeutend. In den 6 Jahren bis 1848 betrug sie etwa 50 Procent, in den 11 Jahren seit 1848 aber mehr als 150 Procent. Telegraphische Depeschen wurden im Jahre 1850 35,317 befördert, im Jahre 1859 dagegen 345,097 und die Brutto einnahme stieg von 11,748 Thlr. auf 809,204 Thlr. Oesterreich. Die Wiener Zlg. vom 9. März enthält folgende Mittheilung: Die Militärbehörde hat sich vor Kurzem in die bcklagenswerthc Nothwendigkeit versetzt gesehen, den Feldmarschallleutnant Aug. Freiherr» v. Eynatten, der sich der Verübung von groben Unter- schleifen bei der ihm während des Feldzugs im Jahre 1859 übertragenen Militäradministraiion dringend verdächtig ge macht hatte, unter Haft der kricgörechtlichen Untersuchung zu unterziehen. Bald nach der Eröffnung dieses Actes sah sich Freiherr v. Eynatten zur Ablegung von Geständ nissen gedrängt, welche über den verbrecherischen Miß brauch, den er von der ihm anöenraulen Amtsgewalt gemacht, keinen Zweifel übrig ließen. Ungeachtet der von der Behörde für alle Eventualitäten getroffenen Vorsichts maßregel» hat Freiherr v. Eynatten, offenbar unter dem Druck eines schwer belasteten Gewissens, Mittel gefunden, sich in der Nacht vom 7. auf den 8. d. M. durch Selbst mord der ihn erwartenden Strafe zu entziehen, einen Aufsatz hinterlassend, worin er unter Erneuerung seines Schuldbekenntnisses mit dem Ausdruck tiefer Neue die Verzeihung seines schwer beleidigten Kaisers und Herrn anfleht. — Nach neueren Nachrichten hat sich der Ge fangene mittelst der Fangschnur seiner Ulanen-Umform am Fenstergitter erhängt. Als man den Leichnam entkleidete, entdeckte man in der Herzgegend eine goldene Nadel steckend, mit welcher Freiherr v. Eynatten sich wahrscheinlich zu entleiben versucht hatte; in einer um den Leib gewundenen Binde wurden die photographischen Porträts seiner An gehörigen gefunden. Seine letzten Aufzeichnungen hatte der Angeklagte auf den leeren Blättern eines gedruckten Buches gemacht und scheint sich dabei zum Schreiben un gebrannter Zündhölzchen bedient zu haben. In seinem Aufsatze bittet er namentlich mehrere Freunde, zu Gunsten seiner hinterlassenen Familie die kaiserliche Gnade anzu flehen, seinen Arzt aber ersucht er, seiner Gattin den Tod als Folge eines Schlaganfalls in schonender Weise darzustcllen. — Der Cultusminister Graf Thun hat am 3. März auf Ansuchen des in Wittenberg behufs der Errichtung eines Denkmals für den Reformator Philipp Melanchthon constituirten Comites, welches von den Wiener Consistorien warm bevorwortet wurde, die Abhaltung einer Melanch- thonfeier für den ganzen Kaiscrstaat und "die Veranstaltung
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