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Sächsische Elbzeitung : 07.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-186012074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18601207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18601207
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1860
- Monat1860-12
- Tag1860-12-07
- Monat1860-12
- Jahr1860
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 07.12.1860
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Theil deutsch ist — Triest und alle österreichischen Küsten länder dein Feinde zu überlassen rieth, hat'denn doch alle edleren Gemüther empört, und selbst Organe, welche die Bestrebungen des Naiionalvereins unterstützen, wie die „Gothaischc" und die „Norddeutsche Zeitung," wenden sich mit Schamröthe von solcher Infamie ab. Auch sie erlen- neu, daß Venetien das Bollwerk Deutschlands im Süden sei und von der gesummten Nation vertheivigt werden müsse, soll dem Feinde nicht ein zweites Eingangschor geöffnet werden, durch das er uns in die Flanke und in den Rücken fallen kann. Viele, die sich zeicher tauschen ließen, sehen erst jetzt mit Schrecken ein, wohin eine Politik fübrt, wie sie von den radikalen Blättern in Preußen empfohlen wird. Welche Ströme voll Blut hat Deutschland seit dem Siege über die Ungarn im Lechfcldc am 10. August 955 vergossen, um die Kriegsstürme, die von Osten uno Süden kamen, abzuschlagen und die Vorlande zu gewinnen, die für Deutschlands Sicherheit unentbehrlich sind, die Küsten zu besetzen, die uns die freie Benutzung deS südlichen Meeres gestatten. Jedes Volk hat daö natürliche Ver langen, an das Meer vorzndringen, und sieht darin die nochwendige Bedingung seines politischen und merkantilen Lebens. Peter der Große erkämpfte für Rußland den Zugang zur Ostsee und zum Schwarzen Meere; seine Nachfolger setzten diese Eroberungen fort und gewannen immer weitere Küstenstriche in beiden Meeren, besetzten die Ufer des Kaspischen Meeres, des nördlichen Eismeeres, neuerlich die des Chinesischen Mcereö und haben daö größte Verlangen, auch die Küste der Nordsee zu erreichen. Baiern hat eine fast eben so große Bevölkerung als Schwe den und Norwegen oder Belgien, nbcnrifft Dänemark und Holland, und hat einen größern Wohlstand alö die skan dinavischen Reiche, konnte aber nie zu der Stufe von be sonderer Macht, wie alle diese Staaten, gelangen, bloS darum, weil es ein Binnenland und von den Vorthcilcn deö Seeverkehrs und der Seemacht abgeschuitlen ist. Und in unsern Tagen sollte cS geschehen können, daß alle Früchte neunhundertjähriger Kämpfe verloren gingen und der große deutsche Bundesstaat vom Adriatischen Meere verdrängt würde — nicht weil wir schwach und unkräftig zur Behauptung deö kostbaren Besitzes geworden sind, sondern weil eine unnationale Partei den Nath er- theilt, ihn feige preiszugeben! (L. I.) Wochenschau. Sachsen. Schandau. Nach einer im Jnscratcn- theil heutiger Nummer ersichtlichen Bekanntmachung der sächs.-böhm. Dampfschifffahrtsgesellschaft ändern sich aber mals von morgen den 8. d. M. an die Dampfschifffahr ten zwischen hier und Dresden, und zwar in der Weise, daß nur »och dicsenigen Fahrten, welche früh 6 Uhr von hier nach Dresden, und die um 1 Uhr Mittags von dort nach hier abgehen, bis zum einlrctendcn Eisgang in Kraft bleiben. Dresden, 3. Dee. ' Se. Majestät der König haben allcrgnädigst geruht, dem Vorsitzenden Director der Leip zig-Dresdner Eiscnbahngesellschaft, HandlungSdeputirten Gustav Harkort zu Leipzig das Comthurkrcuz Ul. Classe des Albrcchtordens zu verleihen. — Am 4. Dec. ist hier der Großmeister der großen Landcölogc von Sachsen und Meister vom Stuhle der diesigen Loge „von den drei Schwertern," Herr vr. F. L. Meißner, plötzlich verstorben. Derselbe erschien, um eine Confercnz abzuhalten, gegcik 7 Uhr im Logenhause, wo er mit den Worten eintrat: „Heute ist mir der Gang recht sauer geworden," und wurde daselbst wenige Minu ten spater, im Gespräche mit einem Mitgliede der Loge begriffen, vom Schlage getroffen, so daß er niedersank und augenblicklich todt war. Der Verewigte, 64 Jahre alt, war vor einigen Jahren aus Leipzig nach Dresden übergesiedelt und hatte sich als praktischer Arzt besonders auf dem Gebiete der Geburtshilfe einen Ruf erworben. Am Abend des 28. Nov. fand der von Arbeit auS Dresden hcimkebrendc ledige W. Liebsch in Plauen bei Dresden beim Eintreten in das nur von ibm- und seiner 70fährigen Mutter, F. vcrw. Liebsch, in Plauen bewohnte Parterre, durch einen brandigen Geruch aufmerksam ge macht, seine Mutter, api Oberkörper ganz verbrannt und die Kleider noch glimmend, todt in der Hausflur liegen. Die Verunglückte halte mit einem brennenden Lichte ihre Stube verlassen, war in der Hausflur niedergestürzt, daö Lickt hatte die Kleider erfaßt und so den Tod durch Ver brennen des Oberkörpers herbeigeführt. Meißen. Am 29. Novbr. fand die feierliche Ein weihung der Koöwig-Mcißner Zweigbahn statt. Der um '/„12 Uhr von Dresden abgegangene Festzug passirle um 11 Uhr 55 Minuten den neuen Bahnhof von Koöwig, hinter dem die Zweigbahn sich von der Hauptbahn trennt, und traf 12 Uhr 7 Minuten auf dem hiesigen Bahnhofe ein, wo ihn Musik, Böllerschüsse und Hochrufe deö zahl reich versammelten Publicums empfingen. Unter den Theilnehmern deö Festznges befanden sich Ihre Erccllenzcn die Herren Staatsministcr Freiherr v. Beust und v. Fal kenstein, die Geh. Näthe vr. Weinlig und v. Ehrenstcin, die Direktoren der königl. Staatseisenbahn, die Spitzen der Behörden von Dreöden, Meißen und Leipzig, sowie daö Direktorium und der Ausschuß der Leipzig-Dreödncr Eisenbahngesellschast, welcher die neue Bahn gehört. H Freiberg, 2. Decbr. Wenn Ihr jüngster Be richt auS dem Erzgebirge seine Freude mit Recht ausdrückte über die Anfänge eines Gewcrbcvereineü in Schandau, so kann ich nicht umhin, auch meiner Seits eine Freude aus zusprechen, und zwar über den Plan, in Ihrer Stadt ei nen Vorschuß-Verein zu begründen. Der Name deS ManneS insbesondere^ der an der Spitze des Unterneh mens steht, hat einen so guten Klang, daß dem Unterneh men daö wünschenswerthc Gelingen gewiß in Aussicht ge stellt werden darf. Zur Aufmunterung möge die vorläu fige Bemerkung dienen, daß ich nächstens im Stande sein werde, Ihnen über die hiesige, erst drei Jahr alte Vor schußbank einen kurzen Bericht einzusendcn: die Ergebnisse sind wahrhaft überraschend. Der Segen solcher Institute wird sich erst zeigen, wenn das neue Gcwerbegesetz mit seinen unabwendbaren Folgen in daö Leben und Wesen deö gewerblichen Bürgcrthums eingreifcn wild. Denn drei un zertrennliche Faktoren werden sich geltend machen: Intel ligenz, Thätigkeit und Kapital. Ucber das Wohl- thätige von allgemeinen Krankenkassen gedenke ich Ihnen nächstens meine hiesigen Erfahrungen benutzend zu be schreiben. Bischofswerda, 291 Novbr. (S. E.) Viel von sich reden macht eine in vergangener Nacht in Rammenau geschehene verbrecherische That.'Beiden! dortigen Schänk- wirth und Kramereibesitzcr Hauffe übernachteten zwei junge Leute, wie man erzählt, ein Tuchmachergesellc aus Ka menz und ein Fleischerburschc aus der Dresdner Gegend. Um die Mittcrnachtözeit hörte eine in der Obcrstube schla fende Frauensperson ein ungewöhnliches Geräusch in der Unterstube. Sie weckt den Wirth, dieser kommt die Treppe herab, um zu sehen, was vergeht, erhält aber sofort ei nen Messerstich in die Brust. Auf nun erfolgten Lärm entfliehen die Beiden, hatten aber zuvor ein Wandschränk chen erbrochen und sollen auch eine kleine Summe Geld gestohlen haben. Die bereits eingcleitete gerichtliche Unter suchung wird das Nähere ergeben.- Der venvundete Hauffe liegt lebensgefährlich darnieder. Prenßcn. Berlin. Einem Wachtmeister Bar-
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