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Sächsische Elbzeitung : 07.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-186012074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18601207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18601207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1860
- Monat1860-12
- Tag1860-12-07
- Monat1860-12
- Jahr1860
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 07.12.1860
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Sächsische Amts- und Anzeigeblatt für Schandau, Sebnitz und Hohnstein. jM- Die „Sächsische Elb-Zeitung" erscheint regelmäßig Freitags und ist durch die Expedition in Schandau, sowie durch alle Postanstalteu fiir 10 Ngr. vicrtcljahrl. zu beziehen. — Inserate nehmen an: Hr. Buchbindermstr. Broscp in Sebnitz, Hr. Kämmerer Hesse in Hohnstein u. Hr. Kaufi». Angermann in Königstein, welche man an erwähnten Geschäftsstellen spätestens bis Mittwoch Abend, in der Erpcdition d. Bl. aber bis Donnerstag frtih 9 Uhr abzugcbcn bittet. Vl'. 40. - Freitag, den 7. Pecember 1860. >».! ———— Venetien. In einer Berliner Correspö»denz der „D. A. Ztg." wird abermals daö Thema des Oberbefehls in einem Bundeskriegc abgehandelt und behauptet, daß am Rhein Preußen die Macht sein würde, welche de» Angriff auö- zuhalten hätte, und daher auch allein den Oberbefehl über daü dort auszustellende Bundesheer ansprechen müsse. Das ist richtig, Preußen würde mit der Bertheidigung des Rheins von Koblenz bis zur niederländischen Grenze ge nug zu schaffen haben; am Ober- und Mittclrhein aber sind Baden, Württemberg, Baiern, Nassau und Hessen eben so unmittelbar bedroht, wie weiter unten Preußen, und sie hätten ein Kriegsiheatcr, auf dem für die Aktion des 7., 8., 9. und 10. Armcecorps wahrhaft mehr als hinreichender Naum wäre, so daß die Unterstützung durch eine österreichische Armee dringend Noth thun würde. Grade diese augenscheinliche Lage der Dinge rechtfertigt das Ver langen der Negierungen, welche diese vier Armeecorps stellen, daß ihnen Gelegenheit zu einer selbstständigen Ak tion und zum Schutze ihrer eignen und nächsten Interessen gelassen werde. Sollte es übrigens nach dem Willen des National vereins gehen und Venetien preiSgegeben werden, so ge stalteten sich die Verhältnisse in einem darauf folgenden Kriege FrankrcichS»wider den deutschen Bund ganz anders. Die Franzosen würden sich nicht mit der Belagerung der Festungen am Rhein befassen, sondern den nähern Weg durch Steiermark nach Oesterreich und Baiern einschlagen, wo sie von keinen großen Waffenplätzen aufgehalten wer den. Venetien könnte Victor Emanuel nur mit französi scher Hilfe gewinnen und müßte sie durch das Verspre chen erkaufen, einen Krieg Frankreichs gegen Deutschland mit der ganzen Kraft Italiens zu unterstützen. Das Ge fasel, daß Oesterreich seine italienischen Besitzungen gegen eine Geldeiitschädigung abtretcn, daö heißt, seine Ehre und seine Sicherheit verkaufen solle, sollte doch endlich einmal verstummen. Wie die territorialen und politischen Verhältnisse sich entwickelt haben, hängt nunmehr von der Behauptung der Minciolinie zugleich auch der Besitz des Küstenlandes, Dalmatiens, Istriens und Ungarns, also der Bestand der österreichischen Monarchie, ab und dafür muß Oesterreich alle seine Kraft einsctzcn. Die Denkschrift des Marschalls Niel, welche alles hier Gesagte bestätigt, ist vom „Constitulionnel" keines wegs abgeleugnet, sondern nur bestritten worden, daß der Kaiser der Franzosen seinen berühmtesten Geniegeneral diese strategische Untersuchung in einer Deutschand feind lichen Absicht aufgetragen habe. Doch selbst, wenn Mar schall Niel kein Wort über die Sache gesagt hätte, so liegt sie federn verständigen Mensche» klar vor Augen, der sich der KriegSereignisse am Ausgang des vorigen und am Anfänge dieses Jahrhunderts erinnert und die Landkarte zur Hand nimmt. Oesterreich bat so unermeßliche Kosten zur Verstärkung von Verona, Peöchiera, Leguans, Man tua und Venedig gewiß nicht aufgewendet, ohne sich auch der ganzen Wichtigkeit dieser Position für den Schutz und Bestand des Reiches, so wie ver Sicherheit Deutschlands bewußt zu sein. Alle großen militärische» Amoritäte» deö In- und Auslandes gebe» ihm vollkommen Recht, und waü General v. Nadowitz 1848 in der Paulökirche aus sprach, wird noch heute von preußischen und deutschen Generalen bestätigt. Auch einsichtsvolle Kaufleute begreifen die Wichtigkeit der Stellung Oesterreichs am adriatischen Meere für den Handel des Kaiscrstaats und Deutschlands vollständig und weisen den ungeheueren Schaden nach, den wir durch eine Absperrung des Seeweges im Becken des Mittelmecrcs und nach dem Orient erleiden würde». Eine solche Stimme hat sich soeben im „Dresdner Journal" vernehmen lassen und ich will aus diesem Aufsatze nur folgende Stelle hervorbcben: „Die österreichische Provinz Venetien ist ein von der Vorsehung und Natur an das ganze Deutschland verliehe nes kostbares Geschenk zur Sicherheit seiner Existenz in den großen Strömungen der Weltgeschichte, ein fester Wall gegen Ausschreitungen und Uebergriffe romantischer Völker, ein seiner gewissenhaften Obhut vertrautes theurcs Kleinod, welches unversehrt zu wahre» und zu erhalten die Aufgabe der deutschen Nation und dies insbesondere angesichts ihrer großen geschichtlichen Mission sein muß. Ja, .die ganze deutsche Nation, vom gekrümmten Lebcnöstabe bis herab zum Gängellaufe muß dafür, wenn eine frcvlerische Hand sich daran vergreifen wollte, wie ein Mann einflehen, denn die höchsten geistigen und materiellen Güter hängen daran und sie zu vertheidigen, muß Gut und Blut geopfert werden." Es ist überhaupt' eine starke Neaction gegen die un deutsche und unverständige Begünstigung fremder Völker auf Kosten des eigenen Fleisches und Blutes eingetrcten und die „National-Zeitung" hat sich ganz gegen ihren Willen das Verdienst erworben, durch ihre schmachvollen Uebertrcibungen wesentlich dazu beigeträgen zu habc/i. Ihre Empfehlungen eines preußischen Bündnisses mit Frankreich, die Frechheit, womit sie nicht blos Venetien sondern auch Südtyrol — das noch überdies zum größte»
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