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Erzgebirgischer Volksfreund : 30.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192301302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19230130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19230130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-01
- Tag1923-01-30
- Monat1923-01
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 30.01.1923
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MOWsMAWM -k Tageblatt ...i 7S. Jahrg Nr. 24. Dienstag, den 30. Januar 1923 MUchbeihUfe Aue Oberposlöireklio» Ehemniy, 27. Januar 1923. Der Nal -er Stadt. — Wohlfahrtsamt. — Aue, den 29. Januar 1923. Dte Schwei» vor -er Mobilisierung. Leipzig Nr. ILS2S. U«««i»»«.»U».»»n«o> Lu«, Srzgcb. Nr. 70. Köln, 28. Jan. Der englische Oberkommandierende in Köln, General Godüley, ist seines Kommandos enthoben wordon. Frankreich droht M Austritt aus dem Völkerbund. Paris, 27. Ian. Am Onni d'Orsay wird erklärt, daß Frank reich eine Erörterung der Reparationsfmge durch den Völkerbund» rat unter den gegenwärtigen Umständen keinesfalls zulassen kann. Sollte Her VöKeübmedvat «egen Frankreich stimmen und auf einer derartigen Debatte ibostchen, so würde Frankreich sich sofort »Hrück»ieh«n. Koblenz, 28. Ian. Die Vcfehlsgewalt in Koblenz wurde gestern mittag 12 Uhr von den Amerikanern an die Franzosen übergeben. Koblenz, 28. Ian. Die Nh e! n la n d ko m m i s s i o n hat über das Kohlenrevier von Moers den Belagerungszustand er- Närt. , ' Aachen, 28. Ian. Der belgische Kommandierende, General G i. ktzan,'gibt bekannt, daß die ddutscher. Polizerbeomten von jetzt ab ihm allejn unterstehen. Die Truppen seien angewiesen, von der Waffe Gebrauch zu machen. Der seit gestern verhängte klcineBe lagerungszustand wird zunächst durch Verlängerung der nächtlichen Verkehrssperre verschärft. Der Hauptbahnhof ist mili- Koblenz. 28. Ian. Ans dem Bahnhof versuchten die Franzosen Lokomotiven und dazu erforderliches Zugpersonal zu requirieren und ließen zu diesem Zwecke die Stellwerke und Weichentiirme durch starke Truppenkommandos besetzen. Darauf lsgtedas gesamte Bahn- personal den Dien st nieder. Infolgedessen ruht der links- rheinisch «Verkehr. — Den Kolbenzer Eisenbahnern gelang es, dreizehn der besten Maschinen aus dem Bahnhofe Koblenz zu fahren und über Ems nach Limburg ins unbesetzte Gebiet zu brin gen. Auf der Station D i e z wollte der französische Kommandant die Weiterfahrt der Lokomotiven verhindern, es gelang aber den Füh- rern, die Maschinen mit ^chnellzugsgeschwindigkeit durch die Station zu fahren. Daraufhin rissen die französischen Soldaten auf dem Bahnhof Diez ca. 300 Meter Schienen auf, so daß der Verkehr nach Limburg durch das Lahntal nach Koblenz unterbrochen ist. Auch aus Höchst (Main) werden ähnliche Vorfälle berichtet. Hier gelang es auch Eisenbahnern, einen langen Gütcrzug noch im letzten Augen blick ins unbesetzte Gebiet zu fahren. Diejenigen Personen, die Kinder im l. und 2. Lebensjahre zu versorgen haben und einen Am trag aus Milchverhilligung stellen wollen, haben sich mit dem Familienstammbuch Mittwoch, »en S1. Januar 1823, vormittag von 8-12 Uhr im Wohlfahrtsamie, Stadthaus, Zimmer 22, zu melden. 1 enthaltend die amtlichen Lekannlmachnngen der Amtshauptmannschaft und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädtel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Englands „unwürdige Rolle*. London, 28. Ian. In der,, Daily Mail" sagt Gardiner über die augenblickliche Lage mit Bezug auf die französische Aktion gegen Deutschland, Frankreich habe feine Feinde entwaffnet, seine Freunde bewaffnet, sich das Monopol der Munitionsherstellung gesicherte, alle Hilfsquellen der Macht in Besitz genommen und stehe aufrecht und unherausgefordert auf einem zu Boden liegenden Europa. Die Maske sei jetzt abgeworfen. Die Reparationsfrage trete in den Hinter grund. Der letzte Kampf, in dem England eine so. unwürdige Rolle gespielt habe, sei vorbei. Die deutsche Nation entwaffnet und jeder Mächtquelle beraubt, liege hilflos vou dem Henker. Ihr wirtschaft licher Untergang ebne den Weg für ihre politische Zerstücke - lung. Der Zusammenbruch Deutschlands in balkanisierte Staaten sei der nächste Schritt in dem weitreichenden Unternehmen. Die Zeit werde lehren, ob es erfolgreich vollendet werde. Selbst mit einem Monopol moderner Waffen sei die Zerstörung eines M-Millionen- Volkes keine leichte Aufgabe. Das deutsche Volk habe gefunden, daß cs sich gegen einen mächtigen und einigen Nachbarn nur schützen könne, wenn es selbst einig sei. .»»»-«»«rgUch» S,l»Ir«mi»» «rlidetnl wgli» Lu,nahm, Ler Lag« nach Sann- unk F«IIlag«n. S »»«>-«»>»«>» tUnM«z>. Nm«IsmII,uer): Im LmIiblaN- tizird ter Naum d«, Up. 70 Mk. (gamlllen- onreigin undS1ell«ugeIucheöVMK.), ou»märIs80MK., im amUich«» TeUdteholde Aelle rSUMd., «urwärt, ZL0 Mk., tu, Nedlametetl KI« P«IitzeiI«L80MK., auswLrl» 320 Mk. -7 u " . — Deutschland! - f Don einem Grenzland-Deutschen Ein sehnendes Zittern geht durch das ganze deutsche Volk. Nach langer Nacht ein leises Dämmern. Langsam beginnen die schweren Träume zu zerflattern, die uns so lange umfangen hielten. Zurück in die Wirklichkeit! rufen die donnernden Schläge, mit denen des Reiches Pforte zertrümmert ward. Wacht auf, die ihr noch träumt; denn Wach-Sein ist Alles, Mach-Werden heißt stark werden und Wach-Sein heißt frei sein! Der letzte Aufzug des Dramas, in welches das Schicksal des deut schen Volkes verflochten ist, hat begonnen. Nicht hinter uns, nein vor uns liegt die Entscheidung. Begraben sei Alles, was uns seit Jahren entzweite, vergeßen Alles, denn aus gegenseitigem Vergeben sollen wir den Tausenden von Toten, den Tausenden, die für des deut schen Volkes Freiheit starben, ein Denkmal bauen, gewaltiger und herrlicher als alle Erinnerung in Stein und Erz, denn nur aus ge genseitigem Vergeben und Vergessen wölbt sich die Pforte, durch die der Weg zur Höhe führt. Die Zeit der Wenn und Aber ist vorbei. In die Höhe oder zur Tiefe! Vergebens müht der klügelnde Verstand sich um ein Drittes. Gründe? Worte? '"ir wollen sie nicht hören, nach Taten lechzen wir, die Tat aber reift nur aus der gesunden Kraft der Herzen. Sie schlagen schneller bei jeder Kunde, die aus dem Ruhrland kommt: Ein Häuflein Männer hält Unser Schicksal in der Hand, waffenlos aber nicht wehrlos, denn sie sind erwacht und darum sind sie stark. Der alte deutsche Freiheitsgedanke feiert in ihnen seine Wiederaufersteh ung zum letzten Gange mit dem Geiste des Absolutismus, der von dem alten Rom auf Frankreich vererbt, die deutsche Freiheit, die Freiheit aller Völker töten will. Immer neue Söldnerscharcn des Todfeindes europäischer Kul tur und Freiheit überschwemmen deutsches Land, aber die Männer an der Ruhr sind stark, denn sie sind wach! Sollen wir darum uns stolz an die Brust schlagen und rufen: „Seht, wir Deutschen sind doch Kerle! Nein! Dazu haben wir noch kein Recht. Nicht auf uns, auf sie sollen wir stolz sein, die im Angesicht des Feindes den Mut haben, stark und frei zu sein, auf sie sollen wir stolz sein, stolz in je ner wahren, echten Demut, die uns zu gleichem Tun erzieht, zu glei- cher Tat, und uns erst dadurch ihrer würdig macht! Zürich, 27. Ian. Der Bundespräsident Scheurer erklärte in einem in Zürich gehaltenen Dortrage, die umlaufenden Gerückte über eine ' Mobjlisation des s ch w e i z c r j s ch - n Heeres sei«» zwar verfrüht, eo seien aber alle Vorbereituügkmaßnohmcn e-trefstn wor-^ dich weil mit alle» Eventualitäten gerechnet werden. ssu»t« Neuyork, 27. Ian. Der „Neuyoick World" zufolge gab das Staatsdepartement die bisher verschwiegene Tatsache be kannt, es habe Frankreich mitgeteilt, daß es die amerikanischen Trnp- pen vom Rhein zurllckziehen werde, wenn Frankreich seine Drohung hinsichtlich des Einmarsches in das Ruhrgebiet ausführen sollte. „Neuyork Tribune" meldet, der Beschluß, die amerikanischen Truppen zurückzuziehen, sei nach einem in elfter Stunde unternommenen Ver such gefaßt worden, Frankreich zur Aufgabe des Einmarsches zu über reden und dessen Zustimmung zu einer Art Schadenersatz- Beitreibung zu erlangen, die den Staaten genehm wäre. darf-Kettwig—Verden—Kupferdrec—Steele in nordöstlicher Rich tung weiter. In Verbindung mit diesen Operationen sind dann auch im weiteren Verlauf der Linie die Bahnhöfe Glwbeck-West, Recklinghausen-Ost, Applebbeck und Applerbeck-Süd, im Süden Verden-Essen-Stodthalle, Heist naen und Kupferdroe von französischen Truppen besetzt worden. Die Beamten und Arbeiter sind teilweise nach Hause geschickt worden, teilweise ist die Arbeit wegen dos Eingreifens der Franzosen in die inneren Betriebe niedevgelvgt worden. Auf der Strecke Düsseldorf—Oberhausen fahren, von Franzosen bedient, Trupp rntranspo rtznge 'bei gewaltsam umgcstelltcn Weichen, da bekanntlich die deutschen Eisenbahner die Arbeit in Lon Stellwerken verweigert haben, und die framMrschen Eisenbahner mit den deutschen Einrichtungen nicht vertraut sind. Die AoUinie ist bereits geschlossen im Süden von Waltrop, Lünen nach Dortmund, Hörde. Dos amttiche Fernsprschbnch des Oberposldireksionsbezirks Chemnitz soll neu aufgelegt werden. Inhaber von Fernsprechanschlüffen oder Dritte, die Teilnehmereinrichtungen mitbenutzen, haben Anträge auf Acnderung oder Vervollständigung ihrer Eintragungen spätestens bis 29. Februar Ls. Ja. schriftlich an das Vermillelungsamt abzugeden, an das sie angejchlossen sind. Gebührenpflichtige Eintragungen, deren Wegfall oder Aenderung nicht bis zum gleichen Zeitpunkt beantragt wird, werden unter Berechnung der bestimmungsmäßigen Gebühr in die neue Auflage übernommen. Geschäftsatizeigen für Las Fernsprechbuch werden von der Postreklamestellen der Oberpostdirektion angenommen. 4M»Ul>«ii-4lmiakm« für KI« am NatmMag «Uchelnrak« slumm« bi» vvimMag» s Uhr in K«II Kauplgelchkfl» p«ll«n. Sin« «iwÄht lür Kie Aulnahm« K» Äiqcig«» am rorgeichruben«» Laa« sowi« an beftimmier SNLs wirk niLI gegeben, ouck »ich! für di« AiLiiakU! d«r durch zern- Iprlckerautgegedenen Anzeige». — FürRückgab« imarrlangl «ingeiandt«: SchriWüL« übernimmt dt« Schristieiiung »eine Verantwortung. - Uni«rd»chung«n d«s SelchD»- betriebe- begründen kein« Anspruch«. DU Zahlungsverzug und Konkurs Men Rahalle als nicht vereinbart. Haupigelchüttdltelieu in Aue, Löbnitz, Schnerberg und Schwarzenberg. Ein Protest der Nelchsregirrung. Berlin, 28. Ian. Der deutsche Geschäftsträger in Paris ist be- auftrqgt worden, der französischen Negierung folgens Note zu über reichen: „Die französischen Truppen haben im Ruhrgebiet eine neue Bluttat begangen. Am 23. Januar abends ist der Arbei ter Rudolf Drees in Kirchcnde bei Nagen durch französische Soldaten ohne jede Veranlassung mit der Schußwaffe schwer verletzt worden. Obwohl die französische Regierung sich in ihren Antworten auf die früheren deutschen Proteste wegen der Bluttaten in Bochum und Langendreer weder auf eine sachliche Er örterung eingelassen noch zu einen? Wort des Bedauerns verstanden hat, erhebt die deutsche Regierung auch wegen des neuen Unrechts Protest. Eie behält sich vor, volle Sühne üafiirzu fordern." Berlin, 28. Amr. Der Reichskanzler hat am Len Wirker- meister in Kirchen. Le, wo am 23. Januar ein Arbeiter von fran zösischen Soldaten durch zwei -Schüsse schwer verletzt "wurde, folgen-, des Telegramm gerichtet: Wie ich höre, ist in ihrer Gemeinde' durch Willkür 'französischer Soldaten dos Leben eines friedlicher. Bürgers in schwere Gefahr geraten. Ich bitte Sie, Lem verletzten Arbeiter meine Anteilnahme und meine Wünsche auf baldige völlige Genesung anszufprechen. '> Berlin, 28. Jan. Der Reichsregierung ^ist bekannt geworden, daß Frankreich und Belgien im vergewaltigten'rheinisch-westfälischen Gebiet von den Verwaltungen der Bergwerke und'Hlltten'sta t fsti - sche Angaben über Produktion und Absatz de t- K o h'- Icn-undEiscuerzeugung fordern. Es wird'dgtaus' hin gewiesen, daß die Geheimhaltung solcher Angaben fremden Regierungen gegenüber für das Wohl des Deutschen Reiches erfor derlich ist. Wer derartige Angaben fremden Regierungen. wittM oder öffentlich bekannt macht, wird mit Zuchthaus nicht unke» zwei- Jahren bestraft. Berlin, 28. Jan. Im Münsterland sind alle Maßnahmen ge troffen worden, um die Garnison der Reichswehr« bei einem weiteren französischen Vormarsch räumen zu können. Don dem westfälischen Landesgestüt Warendorf find 120 Hengsts vor den Franzosen in Sicherheit gebracht worden. Ausweisungen über Ausweisungen. Koblenz, 28. Ian. Die Rheinlanükommission hat dis sofortig« Ausweisung acht höherer Beamter aus Mainz und Um gegend verfilzt mit der Begründung, daß diese Beamten sich geweigert hätten, die Bestimmungen der neuen, von der Rheinlandskommission erlassenen Ordonnanzen zu befolgen. Die Familien der Ausgewiese nen haben das besetzte Gebiet innerhalb von vier Tagen zu verlas sen. Ebenso ist die sofortige Ausweisung des Hauptschriftlciters der Wiesbadener Zeitung mit der Begründung verfügt worden, daß er aufreizende Artikel geschrieben habe. Seine Familie hat innerhalb von vier Tagen das besetzte Gebiet zu verlassen. Düsseldorf, 28. Ian. Die französische Besatzungsbehörde hat den Bürgermeister Schmidt und den Regierungsrat Oexle ausgewiesen. Beide sind sofort ins unbesetzte Gebiet ab- transportiert worden. Berlin, 28. Ian. Im Hauptzollamt Prüm erhielten der Ober zollrat Becker, sowie sein Vertreter, der Oberzollsekretär Sommer und der Oberzollsrektär Strube Stubenarrest durch einen französischen De legierten. Der Delegierte rief daraufhin die anderen Beamten des Amtes zusammen und stellte ihnen eine Frist, innerhalb deren sie zu erklären hätten, ob sie nach seinen Weisungen arbeiten wollten. Der Oberzollsekretür Kotyrba erwiderte, ein deutscher Beamter brauche keine Fristsetzung. Er erkläre, fremden Anordnun gen werde er nicht Folge leisten. Er wurde daraufhin wegen Beleidigung verhaftet. Duisburg, 28. Ian. Der Geschäftsführer des Duisburger Par- t<sthlzttes.dey S»D..D., Wilhelm.MüllV»qvurde nach einem längeren Verhör durch belgische Kriminalbeamte ohne Angabe von Gründen in das Landgerichtsgebäude abgeführt. Es werden außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Sladträte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag C. M. Gärruer» Aue, Erzgsb. ?«rnspr«-.r> 4lu« «1, etkuch (Amt Aue) »10, Schneeb«, 10, Schwarzenberg Z7i. DrabionsHrig- AoiWfreund Aueerzgebirg«. -riep Landeszeitung und verprügelten ihn. Don 9 Ul 7 Uhr morgens dürfen keine Zivilpersonen dte Straße Derkehrsanstaltcn haben den Betrieb eingestellt. Die Haltung der Bevölkerung ist ausgezeichnet, sie hat jedoch Müße, nicht mit den Sonderbündlern, welch» französischen Schutz genießen, in Konflikt zu Die Zollfperre. Essen, 28. Ian. In nördlicher Richtung haben die Fran- zwen folgend: Linie mit starken Truippenmaffen besetzt: Düsseldorf- Grobenbaum nach Duisburg, Oberhausen, Bvttrvp, Gladbeck-West, Recklinghausen. Bon hier au, acht di, Sperre nach Südwester: A» Mich«; Richtung ist folgende Linie besetzt: Düffel- geraten. Düsseldorf, 28. Jan. Das Postamt ist heute vormittag 10 Uhr.vön französischen Truppen besetzt worden. Di« Beamten und Be- amtinnen sind au» dem Amt« Herausgetrieben worden, zum Teil mi t Gewalt. Düsseldorf, 28. Ian. Aus Essen wird gemeldet, daß die Fran zosen bei Steele und bei.Düsseldorf das Nheinkabel durch- schNi cn haben. . Die Reparatur kann nur von deatsä>en Be- antten vovgemmutreü werden, und diese verlangen di« Räumung sämtlicher Umschaltstatio««, dt» von Franzosen hesHt find, Paris, 28. Ian. „Ere Nouvelle" schreibt, Minister Le Trocqueur entwickele in den Ministerratssitzungen den Stand punkt, daß die Ausbeutung des Ruhrgebietes ein dauerndes Unternehmen sein müsse. Das Blatt vertritt demgegenüber die "Auffassung, daß die systematische Durchführungen der Besetzung die Franzosen und dte Belgier nur in nachteilige Ge schehnisse verwickeln und kein anderes als ein negatives Ergebnis zeitigen Wune. Zur Begründung dieser seiner Auffassung be merkt das Blatt, infolge Mangels an dänischem SchmeMvls seien bereits zahlreiche Hochöfen in Frankreich M-geblasen wordan. Lin gewisser Widerspruch liege darin, daß unmittelbar nach der Beschlagnahme eines der bedaut-endsteu BerMverksgechieto der Welt die franMschr Industrie infolge von Brenatstoffmangel teil weise gelähmt werde. tiirisch abgesperrt. Jeder Eisenbahnverkehr ruht. Frankfurt, 28. Januar. In Trier kam es wegen des verhäng ten Belagerungszustandes zu schweren Zusammenstößen zwischen französischem Militär und der Bevölkerung. Auch Frauen undKinder wurden dabei von Spahick angegriffen, die mit blan ker Waffe dreinschlugen. Marokkaner überfielen den Direktor der Trier Landeszeitung und verprügelten ihn. Don 9 Uhr abends bis " " '« betreten. Di« Die Verkehrsstörungen im RuhrgSiet. Esse», 28. Ian. Der Eisenbahn Personen verkehr im Industriegebiet ist durch das Eingreifen der Besatznngsbehörden voll kommen desorganisiert. Die meisten fahrplanmäßigen Züge fahren überhaupt nicht, und die wenigen, die abgelassen wurden, hatten große Verspätungen. Die Arbeitsniederlegung der Eisenbahner hat bereits auch auf das linke Rheinufer übergcgciffen. So sind die Bahnhöfe Nheydt, München-Gladbach, Friemersheim und Cleve in den Ausstand getreten. Die deutschen Eisenbahner dürfen die An lagen der besetzten Bahnhöfe nicht mehr betreten. Die Franzosen ver suchen den Betrieb für ihre Zwecke aufzunchmen. Die Züge können nur im Marschte mpo fahren, da stets zwei Soldaten dem Zug vorangehen. Durch das gewaltsame Eingreifen der Soldaten in die Weichenanlagcn ist es bereits zu mehreren Unglücksfüllen ge kommen. So. ist in Hattin^eu ein. -Auz tmWeist... Bei. dem. Bahn» Hof Vorhalle sind von einem von Franzosen geführten Zug die Loko motive und mehrere Wagen durch Entgleisen rungestürzt, so daß für die Wiederaufnahme des geregelten Verkehr ernste Schwierigkeiten entstehen. Der Kohlen- und EüterverMir nach dem unbesetzten Deutschland ist bis zur Stunde noch nichk behindert, da die Franzo- sen die Tätigkeit in den neneingerichteten Zollstellen noch nicht aus genommen haben. Die Znstände im Telephon- und Telegraphenver- kehr gestalten sich von Tag zu Tag schwieriger. Der Telephon- verkehr ist oft stundenlang gestört. Telegramme gehen mit vielstündiger Verspätung ab. Auch der Geschäftsverkehr erleidet große Störungen.
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