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Erzgebirgischer Volksfreund : 01.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192305010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19230501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19230501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-01
- Monat1923-05
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 01.05.1923
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Si>»<tl«»^I»na»m« !Lr di» am NachmUla« «rfch«in<ndel N»imn«r l>i» «»rmilli-L S Uhr in d«n Saupi-«Ichdli»-I .p«ll«n. Sin« Tewähr für di« Nufnahm« d«r Anzria«»! «m »r-«lchr>«d»»,n Log« lowi« na lxlllmmlir SI«II« wird! ntLI -«-«d«», au» ntchi für di« Nititod«» »« durch g«mn iprrrdrr ouig«-«benm Anzeigen.—FürNückaat« unotnaa^! «inirsaichitr eckrtllstlit, werrlmmt di« Schrifti«iiu»g! Iwin« Niraniworiung. — Ual«rdr»ch»»-«n d«, chqchests-i d«Iri«d« d«,ründ«n KM, Anspriich«. Dei IahlanzKxrzugl und Konkurs Dadnii« als »ich > »«ninbari. 0o«»»-«ichLI»ft«a«a in Liu«, Ldhaitz, Schaech«- and; Schwärzender^ l Nr. 100. Dienstag, den 1. Mai 1923. 76. Iahrg. Der genehmigte S. Nachtrag zur Ordnung für die Sparkasse der .Stadt Schneeberg vom M. August 1909 liegt zur Einsichtnahme im Kaffenraume aus. Schneeberg, den SS. April 1923. Der Stadtrat. Auf Blatt 2S1 des Handelsregisters, die Firma Schneeberger Ultramarinfabrib in Schindlers- werk betr., ist heute eingetragen worden, daß die Prokura des Dr. ing. Kurt Otto Eisenreich er loschen ist. Amtsgericht Schneeberg, den SS. April 1923. , Schneeberg. Oessenlliche Impfungen. Die öffentlichen unentgeltlichen Erstimpfungen werden im Gasthaus »Goldene Sonne" in Schneeberg am Donnerstag, den S. Mai 1928, nachm. S Uhr — Buchstaben A dis K — und Freitag, de« 4. Mal 1923, »ach«. 8 Uhr — Buchstaben L bis Z — vorgenommen. - Impfpflichtig sind alle in Schneeberg wohnhaften, im Jahre 1922 geborenen Kinder, soweit sie nicht schon im Jahre 1922 mit Erfolg geimpft sind und alle in früheren Jahren geborenen Kinder, so weit sie noch nicht mit Erfolg oder bei bisher erfolglosen Impfungen noch nicht dreimal geimpft sind. Zmpfarzt ist Herr Sanitätsrat Dr. med. Nitzelnadel. Die Nachschau findet am Freitag, den 11. Mai 1923, nachm. 3 Uhr, in demselben Gasthause statt. Schneeberg, den 27. April 1923. Der Stadttat. Die Erd-, Maurer- und Zimmererarbeile« für ein Beamtsnwohnhaus am Bahnhof Erlabrunn sollen im Wege öffentlicher Ausschreibung ver geben werden. Es handelt sich um ca. 11öS Kubikmeter umbauten Naum. Preislisten sind im unter zeichneten Amte zum Preis« von 1000 Mark, welche nicht zurllckvergütet werden, zu entnehmen. Da- selbst liegen auch Zeichnungen und Bedingungen zur Einsicht aus. Die vollständig ausgefilllten Preis listen sind bis zum 11. Mai. vorm. 11 Ühr, post- und bestellgeldfrei einzusenden. Unvollständig aus- gefüllte Preislisten werden nicht berücksichtigt. Die Eröffnung der Angebote erfolgt am gleichen Tage vorm. 11 Uhr. Schwarzenberg, den 28. April 1923.Eisenbahnbauamt Schwarzenberg. Die amtliche» Bekauatmachungen sämtlicher Behörde» könne» i» de» Geschäftsstelle» de» „SrzgMrgischea Bolksfreundes" in Ane, Schneeberg, Lößnitz mid Schwarzenberg eingesehen werden. Deulfchlan-s Verhandlungsbereitschaft. Nach dem vertragswidrigen Einbruch Frankreichs in friedliches Deutsches Gebiet, angesichts seiner unverkennbar hegemonistischen und annexionkstischen Ziele und nicht zuletzt nach Ler Nichtbeachtung des deutschen Angebots vom Dezember v. I., von dem der Reichskanzler in seiner Hamburger Rede vom 31. Dezember ausdrücklich gesagt hat, daß es auf der Pariser Konferenz am 2. Januar auch schriftlich un terbreitet werden sollte, ist es eine sittlich« Tat, daß Li« deutsch« Negierung den in der Oberhausrede des britischen Außenminister» Lord Curzon am 20. April empfohlenen Weg betritt. Das Kabinett Cuno will die Verpflichtung übernehmen, die den Grundsätzen von Recht und Billigkeit entspricht und die das deutsche Volk nach Si cherstellung seiner Lebensnotwendigkeiten leisten kann. Innerhalb der dadurch gezogenen Grenzen wird sich das neue Angebot halten. Ebenso selbstverständlich erscheint es, daß nach Monaten un menschlichen Leidens und unabsehbaren Verlusten für die gesamte deutsche Wirtschaft das, was Deutschland bieten und leisten kann, an sich weit weniger sein muß als vor der gewaltsamen Störung seiner friedlichen Arbeit. Die Erklärung der englischen Regierung vom 25. April, daß der Premierminister, der im Januar eine deutsche Zah lungsverpflichtung von 50 Milliarden Goldmark für möglich gehalten hatte, nachprüfen lassen will, ob Deutschland nach den Ereignissen im Ruhrgebiet eine solche Summe übernehmen kann, rechtfertigt den deutschen Standpunkt in vollem Umfange. Auch ein internationales Gremium von Sachverständigen, das gewissenhaft verfahren will, würde zurzeit eine bestimmte Summe nicht nennen können. Demgemäß hat auch Lord Curzon nicht von festen Beträgen, sondern von „übernommenen Zahlungen" gespro chen, deren Umfang von beauftragten Autoritäten feststellen zu las- sen Deutschland sich bereit finden lassen solle. Eins ist jedenfalls sicher. Bonar Law hat unmittelbar nach dem Abbruch der Pariser Konferenz am 2. Januar gesagt, daß die Gewaltpolitik Frankreichs die verhängnisvollsten wirtschaftlichen Folgen für ganz Europa nach sich ziehen werde. Darf man da Deutschland noch zumuten, daß es auf eine Loyalität Frankreichs und Belgiens vertrauen und von die sen Staaten die Rücksichtnahme erwarten darf, die seine bis zum rußersten schonungsbedürftige Kraft erfordert? Reichskanzler Cuno hat stets erklärt, daß er unter keine Zusage seine Unterschrift setzen wird, von der er nicht sicher weiß, daß sie unbedingt eingelöst wer ken kann. Daher muß Deutschland ausreichende Sicherhei ten beanspruchen, die ihm die Gewähr bieten, die übernom menen Leistungen vollbringen zu können. Frankreich darf es nicht wieder in der Hand haben, nach eigenem Bedarf und Interesse „vor sätzliche Verfehlungen" Deutschlands festzustellen oder durch die R vko feststellen zu lassen, während bekanntlich die „vorsätzlichen" Verfeh lungen nur dadurch künstlich herbeigeführt worden sind, daß Frank reich die deutschen Kohlcnliefcrungen nach Sorten und Qualitäten bemängelt, die Annahme oft abgelehnt und so Deutschland in Ver- I i gebracht hat! I" Mit der Sicherung seiner wirtschaftlichen Möglichkeiten muß die Uvlitische Sicherung Deutschlands Hand in Hand gehen. Frankreich ist so übermächtig, daß die englische Regierung ihren Verzicht auf Einspruch gegen das Vorgehen Frankreichs damit begründet hat, Frankreich könne darin einen feindlichen Akt erblicken! Deutschland aber ist völlig entwaffnet, wirtschaftlich so geschwächt, seine Ernährung ist so erschwert, daß es an einen Kampf mit einem so übermächtigen Gegner, der den Militarismus auf die Spitze ge trieben hat, nicht denken kann. Auch ist das deutsche Volk mit seinem inneren Werden und Gestalten vollauf beschäftigt, und viele Jahr zehnte werden erforderlich sein, um auch nur die materiellen Ver luste der letzten acht Jahre wiedereinzubringen. Frankreich kann im Ernste nicht behaupten und kann es nimmer beweisen, daß es von Deutschland bedroht werde. Deutschland aber i st von Frankreich nicht nur bedroht, sondern angegriffen, überfallen, bis aufs Blut gepeinigt und in der schamlosesten Weise gedemlltigt und geschädigt worden. Deshalb kann Deutschland zu Verhandlungen nur dann die Hand bieten, wenn es die Gewißheit erlangt, daß seine politischen Gren zen, seine staatliche Hoheit und seine wirtschaftliche Gleichberechtigung unter allen Umständen stchergestellt werden. » » * Ministerpräsidentrnzusammeickunft. Berkin, 2V. April. Wie verlautet, hat der Reichskanzler ote Ministerpräsidenten und die Staatspräsidenten der Lander für Montag nachmittag zu einer Besprechung über die politisch« Lag« nach Berlin eingeladen. . E Berlin, 29. April. Anläßlich der Forderung der Pariser Presse, oor Beginn von Verhandlungen die passive Abwehr einzustellcn, schreibt die „Soz. Parlamentsdienst", daß man sich in Paris aus nne Ablehnung dieser Forderung gefaßt machen müsse. Der Der- licht auf de» passive» Widerstand könne nicht «her eintr«t»->. bevor nicht die Verhandlungen zu einem Ergebnis geführt haben, oder be vor nicht wenigstens die deutschen Unterhändler von ihrem aussichts reichen Verlauf überzeugt seien. Die deutsche Arbeiterschaft sei nicht so naiv, ihre Derhandlungsposition bewußt zu schwächen. Das würde sie aber tun, wenn sie ihre einzige Waffe, den passiven Wider stand, aufgeb«. Der Verzicht auf die passive Resistenz laufe darauf hinaus, Deutschland sämtlicher Trümpfe zu berau be n, bi« es überhaupt noch besitze. Er würde schließlich Verrat am eigenen Lande bedeuten. Die deutsch« Arbeiterschaft wäre auf Gnade oder Ungnade den Bajonetten ausgeliefert. Ihr bisheri ger Kampf gegen den Militarismus wäre umsonst geführt und sie müßten schließlich, um nicht zu verelenden, unter Bajonetten ar beiten. * » O Amsterdam, 29. April. Zu der Forderung Frankreichs, betr. die Aufgabe des passiven Widerstandes durch Deutschland bemerkt ,-Nieuwe Rotterdamsche Courant", es sehe nicht danach aus, daß sich in Deutschland auch nur eine einzige Ne gierung finden lassen werde, die dazu bereit wäre. Mancher ver- ständige Mann im französisch-belgischen Lager wünsche auch gar nicht eine Kapitulation Deutschlands und sehe darin eine ernste Gefahr, weil dann der Druck auf Poincare in Paris unwiderstehlich würde. Nach „Het Volk" käme eine Annahme der französischen Forderung durch Deutschland einer bedingungslosen Unterwerfung gleich. Amsterdam, 29. April. In einem Artikel über die Hin der- nisse zur Regelung des sll u hrkonfliktes führt „Nieuwe Rotterdamsche Courant" aus, daß ein deutsches Angebot von 40 Milliarden von zuständiger alliierter Seite in vertrau lichen Gesprächen als ausreichend bezeichnet werde. Deutsch land könne redlicherweise nicht mehr bieten, und sogar Paris würde ein solches Anerbieten nicht ohne innerliches Wohlwollen aufnehmen. Allein die einzige Möglichkeit zu einer Annahme durch dis Franzo sen bestehe darin, daß England und Amerika in der Frage der alliierten Schulden nachgeben. Im Augenblick sei, be sonders was Amerika anlange, nicht die geringste Aussicht dafür vor handen. Man werde wahrscheinlich wieder nur zu einer vorläufigen Lösung kommen. London, 29. April. Bonar Law wird eine Erholungsreise an- treten. Man vermutet, daß diese Reise die Vorboten des Rück- tritts sein könnten und daß in diesem Falle der Schatzkanzler Char ley Baldwin, der Bonar Law während seiner Abwesenheit ver tritt, zu seinem Nachfolger ernannt werden würde. Notstandsoersorgung der Ruhrbcvölkernng. Berlin, 29. April. Wie schon mitgeteilt, sind vor einigen Tagen die Vertreter der Bergarbeiter bei der Neichsregierung um eine Er höhung der Löhne vorstellig geworden. Die Arbeitervertreter haben erklärt, daß ihnen eine allgemeine Preisherabsetzung lieber sein würde, als eine Erhöhung des Papiergeldlohnes, die doch sofort ein weiteres Anziehen der Preise veranlassen würde. Die Regierungs vertreter erwiderten, daß neue Lohnerhöhungen auch eine Kohlen preissteigerung auslösen müßten, die auf jeden Fall vermieden wer den müsse. Es wurden dann Besprechungen mit der Industrie ein geleitet über die Frage einer Versorgung der Bergarbei ter mit Textlilien. Diese Verhandlungen haben zu einem Er folge geführt. Wie die „Textilwoche" erfährt, hat die Reichsregie- rung im Einvernehmen mit den Vertretern der Industrie, des Han dels und der Konsumvereine und der Bergarbeiter aus dem Ein bruchsgebiet eine Notstandsversorgung mit Beklei dung und Schuhen beschlossen. Industrie, Groß- und Einzel handel haben sich grundsätzlich zur Mitarbeit an der Aktion bereit er klärt. Ueber die näheren Einzelheiten schweben noch Verhandlungen. Diese Notstandsversorgung wird die am Montag im Reichsarbeits ministerium beginnenden Lohnverhandlungen im Bergbau wesentlich beeinflussen. Es ist damit zu rechnen, daß eine Erhöhung der Derg arbeiterlöhne überhaupt vermieden wird, oder doch nur in solchem Umfange eintritt, als die Notstandsaktion die Bedürfnisse nicht deckt. Bestimmt« Forderungen sind bis jetzt wenigstens von den Bergarbei tern noch nicht gestellt worden. verschärft- deutsch« Abwehr. Essen, 29. April. In Abwehr der Eingriffe der Franzosen und Belgier in die Kokslager hat der Ruhrbergbau all« Kokereien still gelegt, mit Ausnahme derjenigen, deren Produktion un mittelbar an deutsche Verbraucher übergeht. Die Produktion ist in folgedessen auf weniger al» den dritten Teil herabgekunken. Schandurteile. Bonn, 29. April. Der Oberbürgermeister Dr. Falk von Donn wurde vom französischen Kriegsgericht zu drei Jahren Gefängnis und fünf Millionen Merk Geldstrafe verurteilt, weil das städtische Presseamt den Zeitungen eine» Bericht über die Verhaftung ein«» Beigeordneten, sowie über die Beschlag nahme von städtische» Diensträumeu -«geben hatte Malz, 29. April. Di« bei der Eisenbahnhauptwerkstätt« be schäftigten Schlosser Heinrich Marquardt und Johanne» Böck- ner hatten sich vor dem Militärgericht des Generalstabes der fran zösischen Rheinarmee unter der Anklage, den Eisenbahnerstreik durch Auszahlung von 43 Millionen Mark an die streikenden Eisenbahner verlängert zu haben, zu verantworten. Die französische Geheimpolizei hatte bei einer Durchsuchung der Wohnung Marquardts eine Liste mit den Namen der Eisenbahner vorgefunden, an die die Auszahlun gen erfolgt waren. Ferner waren 8 609 000 Mark versteckt aufge- funden worden. Das Urteil lautet« gegen die beiden Angeklagten auf je fünf Monate Gefängnis. Das Geld ist weggenommen worden. * Mainz, 29. April. Vor dem Kehler Kriegsgericht wurden der Kaufmann Joos zu sechs Monaten, die Kaufleute Ritter und Romer zu je vier Monaten Gefängnis veruretilt, weil sie zwei deutschen Mädchen die Zöpfe abgeschnitten hatten, da di« Mädchen in französi schen Quartier«» verkehrten. Dortmund, 28. April. Vergangen« Nacht kam es hier zu einer Schießerei zwischen der Feuerwehr und Kriminalpolizei einerseits und Einbrechern andererseits. Der Kriminalpolizeiassistent Weil wurde durch drei Bauchschüsse ein Feuerwehrmann durch einen Stirnschuß schwer verletzt. Auch ein Einbrecher hat mehr«« Schuß wunden erlitten. Münster, S8. April. In Dorsten haben die Franzosen wiederum nach Holland und in Brake', nach der Schweiz bestimmte Kohlen züge an geh alten. ' Die evangelischen Bischöfe Schweden» und die Ruhrfrage. v. L. L. In der dänischen Zeitung „Köbenhavn" äußert sich der schwedische Erzbischof Nathan Soederblom über die Antworten, di» auf das Rundschreiben der schwedischen Bischöfe an die Staatsmänner und Kirchenfürsten der Welt aus Anlaß der Besetzung des Ruhrgebie«i tes eingelaufen sind. Er bekundet seine Befriedigung darüber, daß man dem Appell in überraschender Weise Gehör geschenkt habe. In offiziellen sowie privaten Erwiderungen aus den meisten Ländern, sogar aus gewissen Gruppen Frankreichs und Belgiens, komme über- einstimmeno die Verurteilung des Ruhrunternehmens zum Ausdruck, So habe auch das Generalsekretariat der amerikanischen Kirchen föderation umgehend zustimmen- geantwortet und jetzt einen Auf ruf an sämtliche christliche Gemeinschaften in Amerika vorgelegt, da hin zu wirken, daß gegenüber der'neuen Kriegsdrohung und Verdüste rung unserer Zivilisation Präsident Harding und der Kongreß in voller Erkenntnis der Solidarität Amerikas mit Europa eine effek tive Konferenz einberufc, auf der die ganze Frage der Entschädigung und der Sicherung -es wirklichen Friedens gelöst werden könne, che es zu spät sei. Die amerikanische Kirchenföderation umfasse 50 000 000 bis 60000 getaufte Menschen und über 22 000 000 aktive Mitglieder. Als rührendste Antwort bezeichnet Erzbischof Soeder blom die Erwiderung der deutschen Ruhrarbeiter in ihrer intelligen ten und ruhigen Art. Am meisten quäle es diese Menschen, die Kin der hungern zu sehen, da Hunderttausende von deutschen Säuglingen augenblicklich fast ohne Milch seien. Noch schlimmer fast sei die De- mütiqung der Ohnmacht, die verzweifelte Bitterkeit, die in die deutschen Herzen gesät werde, in dem die Deutschen gezwungen wür den, fremden Herren zu dienen. Deutsche Arbeiter für den Wiederaufbau km Aisuegebiet. Paris, 29. April. Das Gewerkschaftsblatt „Le Peuple" teilt mit: Auf Antrag des Bürgermeisters von Cousedane hat der General- rat des Departements Ai »ne eine Entschließung angenom men, in der er an seine früheren Entschließungen von 1921 bezw. 1922 wegen der Verwendung deutscher Arbeiter und deutschen Ma terials zum Wiederaufbau Frankreichs erinnert und verlangt, daß die Regierung von Deutschland namentlich brauchbare Materiallie ferungen fordere und nicht zögere, in großem Umfang an di« quali- fizierten deutschen Arbeitskräfte zu appellieren, wie die Arbeiter bei der Länder es wünschten. Hamburg, 89. April. In Anwesenheit des Reichspräsidenten, des Reichsverkehrsministers und Vertreters der Behörden, der Bür gerschaft, des Handels und der Industrie von Hamburg fand gestern der Stapellauf de« 22 000 Tonnen großen Dampfer» „Deutsch land" statt. Der Dampfer g«hört der Hamburg-Amerika-Linie und ist mit allen Erfahrungen und Neuerungen der Schiffsbautechnlk erbaut und für d«n Passagier- und Frachtverkehr nach Nordamerika be stimmt. Den feierlichen Taufakt vollzog der Reichspräsident. München, 29. April. Man muß mit größter Besorgnis dem 1 Mai in München entgegensetzen. Die Stimmung zwischen Nationali sten und Sozialisten ist als am Siedepunkt angelangt zu bezeichnen. Die Untersuchung über den ersten offenen Straßenkampf, der am Donnerstag abend »wisch«» beiden Parteien in München stattfand, ist noch nickt abgeschlossen. Di« Sozialisten behaupt-n, daß di« Na tionalsozialist«» di« Herausforderer waren. Di« Nationalsozialisten, wollen von den Sozialisten angegriffen worden sein und in Rot- wehr gehandelt haben. Am Tage nach diesen Straßenkämpfen sollen in verschiedenen Betrieben von den Sozialisten dr» nationalsozialisti sche» Arbeitskollegen beschimpft und tätlich angegriffen roarden ft«. Ein«, diel« Out« war dm Grürcker «r nationalsogtavstHhm,
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