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Erzgebirgischer Volksfreund : 21.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192403213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-21
- Monat1924-03
- Jahr1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 21.03.1924
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MW MOWW 77. Iahrg Freitag, den 21. März 1924 Nr. 69 Die erste Besprechung des Reichsbank el Forstreutamt Eibenstock. lind da, -nen chts- hat. ner» eber ,ke» hast >em am >rt- otl. ige «e- ner P« .ckr,e«r>rolt»« «,>r»lr«»ab» EUni liglied mH vusnodm« der 2»p« na» kenn, und 7«lN»»«n Dir Preis Ivr dl, 24 mm dr«u« Eolrmil-ftnzrigenz«»» Im - ini-.blowczlrli III IO stomMenanzelgen uud e>«IIeug«Iuche Bedürft!,« >S), auswürl, 24 lllr dl« SV mm brril« P«Ut- N,dlam«z«i« »0. au-w rl, >00. Mr dl, so mm br«u« omü. EcIon«I«Uk »4, auswürl« 05 Soldplenntg. P»ftt<e«<k.,ont» > Leipzig dir. 1222». ,«mc. -.»Iro-aont0! - u-, Srzgeb V«. 70. 806 vollkommene Flugzeuge, 80 Fesselballons, SM Reserve motoren, 200 Bombenabwursapparate, 40 Torpedowurfapparate, Zeitbestimmungsapparate, Zielapparate. 125 Tanks. 400 Photoflicgnkameras, gesamte Einrichtung für 52 Feld- bilüstelleu. 6560 Kilometer Telenbonkabcl, 260 Fcldtelepbone, Mikro phons. 150 komplette Abhörstationen, 420 Schallmcßapparate, 200 kleine Nadiostationen. 75 000 Feidwärmeöfen. , 450 000 Zeltbahnen, 50 000 Eisbörpelze, 250 000 Paar Strohschuhe. Die Durchführung solcher Verträge kostet mehrere Stangen Gold. Um sie zu ermöglichen wird Deutschland ausgesaugt. So haben wir das schöne Bild, daß unsere E.fllllungspolitik die Kriegs- plane gegen uns selbst finanziert. Und Herr Benesch kann über dies just in diesem Augenblick verkünden, daß es ihm gelungen sei, die Reparationsforderungen gegen die Tschechoslowakei von 35 auf 5 Milliarden Kronen hcrabzumindsrn! Die 30 Milliarden» werden natürlich auch noch aus Deutschland herausgeprcßt. Das sind für wahr nette Zustände. Sie werden sich nicht ändern lassen, solange wir in Deutschland nicht eine nationale Einheitsfront haben. Ob man bei den Wahlen am 4. Mai an diese Zusammenhänge denken wird? Schacht mit dem Unterausschuß für Dankfragen hat heute vormittag stattgefunden. Dem Reichsbank» präsidcnten wurde von dem Statutenentwurf der Goldnoten« Der Reichskanzler entschuldigt seine Wiener Reise. Die „Wiener Neue F.eie Presse" veröffentlicht eine Unterredung des Reichskanzlers Marx, in welcher der Reichskanzler u. a. sagte: Meine Reise nach Wien verfolgt keinerlei politische Zwecke und geht vor allem nicht aus irgendwelchen Absichten her vor, Aendmungen der Friedensverträge anzubahnen oder gegen die Bestimmungen dieser Verträge zu demonstrieren; mein Besuch in Wien ist rein freundschaftlich und erfolgt nur, um den früheren Besuch zu erwidern, den der Bundcslanzler Dr. Seipel in Berlin abgestattet hat. Auch aus der Tat'ache, daß Dr. Stresemann mit mir nach Wien reist, auf den politischen Charakter dieser Reise schließen zu wollen, wäre völlig unrichtig; denn Dr. Stresemann hatte schon vor einiger Zeit die Absicht, nach Wien zu reisen. Irgendwelche politischen Verhandlungen wird er in Wien ebensowenig führen, wie ich es tun werde. Wir siird darauf gcfaßt, daß in der Presse des Auslandes der Versuch gemacht wird, unserem Besuch in Wien Ab sichten unterzuschiebcn, die ihm nicht zugrunde liegen. Trotzdem wollten wir auf den Besuch in Wien nicht verzichten. Wir Mitglieder der Reichsregierung haben den lebhaften Wunsch, freundschaftlich- persönliche Beziehungen zu den leitenden Mannern in Oesterreich zu unterhalten, und daran wollen wir uns nicht hindern lassen. Der preußisch« Etat. Berlin, 19. März. Der Entwurf des preußischen Etats für 1924 veranschlagt die Einnahmen auf 2 309 407 723 Goldmark, di« dauernden Ausgaben auf 1038 694 636 Goldmark, die einmaligen Ausgaben auf 370 803 037 Goldmark. Einnahmen und Ausgaben halten sich das Gleichgewicht. Verglichen mit 1913 haben sich 1924 die laufenden Einnahmen um rund 58,45 Millionen Goldmark erhöht und die dauernden Ausgaben um 262^8 Millionen vermindert. Äs er- ts- on m- in at ich en ne ia, «r ls n. 2, a« bank Kenntnis gegeben. Die Besprechungen werden morgen nach mittag fortgesetzt. Koblenz, 19. März. Die Rheinlandkommissiou hat dieM eu», wählen zum Reichstag im besetzten Gebiet zugelassen^ Verlag L. M. Gärtner, Aue, Srzgeb. g«rns»re»«ri 4lu« 51, DSSnttz <Amt Au«) 440. «»»««Sers >0. Schwarz«»v«r<i L5I DrahianschrilN V»N»fr«unü Auetrzqtblr?«. 30 und 51 (Schläge). Forstrevlerverwaltung Earlsfeld. Paris, 19. März. Präsidenten Dr. < Berlin, 19. März. Zn den Monaten Januar und Februar stn8 nach einer Mitteilung in der Sitzung der Berliner Grundbesitzemier- eine 302 Grundstücke Großberlins aus ausländischem Besitz in das Eigentum von deutschen Staatsangehöngen zurückgcgangen. —> Es wäre interessant, zu erfahren, was die Ausländer an den w'eder- verkauften Grundstücken, die sie spottbillig zu Inflationspreisen ge kauft und mit stabilisierter guter Mark verkauft haben, verdienen. Berlin, 19. März. Der kommunistische Köpenicker Stadtrak Nawrocki wurde in Friedrichshagen verhaftet. Gegen ihn schwebt ein Verfahren wcgen Hochverrats. Er war bisher unauf findbar. Nawrocki wurde dem Berliner Polizeipräsidium zugeführt. -» Rom, 19. März. Der Gesundheitszustand des Papstes gibt zu großen Besorgnissen Anlaß. Der Papst soll an schwerer Areviener- krankung leiden. , * London, 19. März. Gestern abend wurde ein Saus in Dublin von Truppen umstellt, da man in ihm die wegen Meuterei gesuchten Offiziere vermutete. 10 Offiziere wurden verhaftet. General Tobin entkam. Oberst Daton war nicht anwesend. Loudon, 19. Marz. Reuter meldet aus Kairo: Das Parla ment wurde bis zum 22. März vertagt, da es zu aufgeregten Szenen gekommen war. Zahlreiche Mitglieder nahmen gleichzeitig das Wort und weigerten sich, den Weisungen des Vorsitzenden zu folgen. Jerusalem, 19. März. König Hussein hat beschlossen, einen Ausschuß für die Kalifatsfrage einzusetzen und eine Welt konferenz von Mohammedanern einzuberufen, die allge meine, die Mohammedaner betreffende Fragen erörtern soll. Melbourne, 19. März. Der Premierminister von! Australien, Bruce, hat in einem Telegramm an Macdonald nach drücklich die Errichtung eines Flottenstützpunktes inSingai pore gefordert und erklärt, das Ansehen des britischen Reiches würde in Gefahr kommen, wenn der Stützpunkt nicht bestehe. Ein- Gefährdung des Reiches aber bedeute einen Schlag für den Völkerbund. , A«»«I»«>^IIIN,S»« Mr dl« »IN riachmUMq «NL«n«»d, 1 »mm«r dl, oormftlag, s Ildr In d«n ft«ll«n. 2In« s«wüdr Mr d!» MMahm, d-r Unzttg«, nm °org«lckv«d,nin I»,« M»t« an ixftimMtr 2»t« wird nick» ü«ü«d«n, au» nIM Mr dl« Mchllqk«» d«r durch >pr«»«r »um«g«b,n-n Un,«iü«n. - Für.'lückg, unorrlangl «umriandUr SidriftiMül« übernimm« di« Lchriftliltunz dUn» D«r<v0worlung. - UnUkdc« düng«» de» L«lchlft»- d«iri«b«, d^>ründm kein« Amprühr. T'rl 1ahlu»>»»«rtui und Uonüu» ««Nrn Raden« als MHI ukreindirt. -a»pt,«schLft»ft«Ne» iu Uue, vszntz, Slnurberz und Schwärzender» Die Pflichten der Reichswehr. ' Berlin, 19. März. Der Neichswehrminister veröffentlicht einen Befehl des Lhessdcr H c e r es l e it u ng an die Wehr- kreislommandrure vom 4. November 1923, der den Weg bezeichnet, wie er der Reichswehr gewiesen und von ihr inncgehalten wo.üen ist. In diesem Befehl wird auf die kommunistischen Unitriebe und die Pläne der bayerischen Nalional-Sozialisten hingewiesen und auf die Folgen eines Bürgerkrieges, der bei den heutigen Verhältnissen zu einem gegensctügcn Zerfleischen führen würde, aufmerksam gemacht. Weiter heißt es in dem Befehl: Solange in der Reichswehr innere Disziplin und unerschütterliches Vertrauen zu den Führern lebt, solange kann kein Feind des Staates etwas ausrichlen, solange kann die Neichseinheit nicht angetustrt werden, solange wird die Hoffnung auf ein freies und großes Deutschland nicht erloschen. An uns ist es, den militärischen Ausnahmezustand so zu handhaben und auszuge- staltcn, daß nicht nur Ruhe und Ordnung in Deutschland herrschen, sondern daß seine Bewohner wieder Vertrauen zur Zukunft fassen und feine Jugend in nationaler Begeisterung wieder zur Wehrhaftigkeit drängt. Wohl haben sich durch die jüngsten Vo.gänge Zweifel erhoben, ob die Einigkeit und Festigkeit des Heeres zur Durchführung dieser ho' en Aufgabe genügt. Unser Lebensinteresse ist es, daß wir diese Zweifel widerlegen, daß wir nur der überparteilichen staatlichen Notwendigkeit dienen und daß wir uns weder durch Haß noch durch Leckuugen irgendwelcher politischer Richtungen von dieser Bahn abbringen lassen. Der Zeigner-Prozeß. Leijyig, 19. März. Heute wurde die Zeugenvernehmung fortgesetzt. Zunächst wird als Zeug« der Obcrrcgierungsrat Dr. Thierbach vom sächsischen. Ministerium d«s Innern über den Fall Schmerler vernommen. Er gibt an, Schmerler, ei» ukrainischer Staatsangehöriger, hatte die Aufenthaltsgenehmigung nachgesucht, wogegen sich Polizei und Ministerium zunächst aus sprachen. Hierauf wendete sich Schmerler an Dr. Zeigner und nach einigen Monaten wurde das Gesuch bewilligt. Der Zeuge erklärt, daß das Gesuch jedoch den ganz normalen Weg hinter sich habe. Zeigner konnte in diesem Falle eine dienstliche Entschei dung nicht treffen. Hierauf soll der Zeuge Oberlehrer Bergner vernommen werden. Das Gericht hatte nämlich in Erfahrung ge bracht, daß F,au Zeigner versucht hat, durch diesen Zeugen aus den, Zeugen Brandt eiuzuwirken, daß er sein« Aussagen zugunsten Zeig« ners ändert. Die Verteidigung bittet, von der Vernehmung dieses Zeugen Abstand zu nehmen, da es doch menschlich begreiflich sei, daß eine Ehefrau alles tut, um ihrem Mann zu helfen. Daraus können keine Schlüsse gegen den unbeteiligten Angeklagten gezogen werden. Der Oberstaatsanwalt will jedoch auf Vernehmung des Zeugen nicht verzichten, da er vielleicht zur Lösung des Rätsels beitragen kann- das der Angeklagte Möbius aufgegeben hat. Das Gericht beschließt dann die Vernehmung des Zeugen Bergner. Oberlehrer Bergner aus Leipzig verkehrte mit der Famili« Zeigner freundschaftlich und kennt auch Brandt. Er hatte im Februar dieses Jahres den Besuch der Frau Zeigner erhalten, die gesprächs weise erwähnte, daß Brandt im Krankenhaus liege und den Zeugen bat, Brandt zu besuchen und ihn zu fragen, ob er ihren Mann nicht entlasten könne, nachdem Möbius seine belastenden Aussagen eben« falls widerrufen habe. Bergner ist dieser Bitte- nachgekommen» Brandt erklärte aber, daß er seine Aussagen nicht ändern könne« Einer nochmaligen Bitte der Frau Zeigner zur Aufsuchung Drandtch im Interesse Zcigncrs s«i der Zeuge nicht nochgekommen. Zeuge Universitätspedell M a r t i n-Leipzig war Wachtmeister der Eskadron, welcher Weiner als Unteroffizier angehörte. Weine» habe ihm erzählt, daß gegen ihn eine Gerichtsfach« schwebe. Auf ein angebliches Anerbieten Zeig« ners, die Akten verschwinden zu lassen, kann der Zeug» sich nicht besinnen, er weiß auch nichts davon, daß Zeigner als G« freiter bezeichnet word«n sei. i Zeug« Weiger wird dem Zeugen Martin gegenübergestrNitz Miner erklärt, der Wachtmeister hab« ihn gewarnt, es könnte ihW auch «ine Fall« gestellt worden sein. Martin kann sich wohl «k, inner», daß Weiner zum Kommandeur gerufen wurde und daß dann von der Sache gesprochen wurde. Daß dabei der Name Zeigner ge fallen sei, könne er nicht sagen. Dagegen weiß er, daß er kurz von' der Ernennung Zeignero zum Minister zufällig mit Weiner sammentrak. von tun LuwelLeitea des GelorLch, sei ihm ab« , « enihaüend die amttiche« «»kannlmachnnge» der Amlshaupimannschafi und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Slaals- u städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neuftädlel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem verössenllicht: Die Bekanntmachungen der Sladlrät« zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgericht« zu Aue und Johanngeorgenstadt. Die Kommuuistent'cheka. Bc"lin, 19. März. Der Elberfelder Polizei ist cs gelungen, den kleb er fall auf die Schupobeamten in der Varresbcckcr Straße, bei dem Wachtmeister Kähs erschossen wurde sowie alle übrigen Raubiiberfälle auf Schupobcamtc restlos aufzu- klären. Feststcht, daß alle Ueberfälle von bewaffneten kommunistischen Bonden anegeführi wurden. Sämtliche Täter wurden seslgcnommen. Hierzu erklärt die „Bergisch-Märkische Zeitung", es handele sich um ein planmäßiges Vorgehen lintsrndikaler Kreise mit dein Zwecke, zunächst in den Besitz von Waffen zu kommen, dann aber auch, die Exekutivgewalt durch d raNigc Angriffe einzuschüchtern, um so den Boten vorzuberciten für die eigenen Pläne, die ans Anweisung der kommunistischen Zentrale in Berlin und Moskau einmal ausgeführt werden sollen. Die Täter sind ausschließlich Mitglieder der kommunistischen Partei, die eine Art innere Tatorganisation im Nahmen der Tat-KPD. gebildet haben, die nach großzügigen Plänen den Gewal.terror gegen die Polizei organisiert und dusgeübt hat. Die Mitglieder dieser Kreise hoben sich regelrecht zusammenge schlossen und eine Art Tscheka gebildet. Die Leute, die den Ueber- fall ousfi hrcn sollten, wurden durch das Los bestimmt. Daß es sich um eine Organisation innerhalb der KPD. und nicht etwa nur um grüne Jungen handelt, qe-'t schon daraus hervor, daß im Durchschnitt Männer von 25 bis 30 Jahren der Organisation angchören. Der vor einiger Zeit begangene Schupomord in Remscheid läßt es als wahrscheinlich erscheinen, daß nickt eine rein ör'lichc Organisation in Frage kommt, sondern daß hier eine auf Anweisung der Zentrale ge- oildete G-urwe zi^am" "vg'fa''t i'i. die nach a aßen bestimmten Richt linien arbeitet. Die Bn^rsi'chung hat neben der Festnahme der Be teiligten auch Massenbeständc — gestohlene Gewehre und Munition — zutage gefördert. Frankreich, seine Vasallen und Deutschland. Wir wissen nicht, ob die zuerst vom „Berl. Tagebl." veröffent lichten, im gestrigen ,E. V." mitgeteilten französisch tschechoslowakischen Geheimverträge in ihrem Wort- lcut allenthalben den Tatsachen entsprechen. Sowohl die ganze Ent wickelung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten als auch dis Art und Weise, in welcher jetzt der tschechische Außenminister die Meldung dementiert, geben den Anschein, als ob die Sache ihr« Richtigkeit habe. Jedermann weiß, daß die Tschechoslowakei, ebenso «ie Polen und Jugoslawien, ein Vasallen st aatFrankreichs ist, das bekanntlich u. a. den Oberbefehl über die tschechische Armee durch eine Militärmission ausübt. Wenn Herr Dencsch mit un beherrschten und allzugroben Worten die Veröffentlichung als Schwindel abzutun versucht, so ist wohl das Sprichwort auf ihn anzuwenden: wer sich entschuldigt, klagt sich an. In Wirklichkeit ist — außer Herrn Benesch — durch die Ver öffentlichung der Verträge niemand überrascht worden. Es ist ins besondere anzunehmen, daß die englische Negierung schon lange Kenntnis von den Abmachungen hatte, und daß die Bekannt gabe ihr sehr gelegen kommt. Vielleicht hat sie dabei sogar etwas nach- geholfen. Sie selbst konnte den Ententegcnossen, der eben durch Poincares Mund wieder seine Friedfertigkeit und absolute Harmlosig keit beteuern ließ, nicht gut offiziell Lügen strafen lassen, durch eine deutsche Zeitung macht sich das besser. Die Herren in London sind ja so vorsichtig. Sie müssen sich, solange sie mit ihren Gegen- rüstungen gegen Frankreich nicht fertig sind, dumm stellen. Ob es gerade von deutscher Seite klug war, für die Engländer ins Feuer zu greisen, darüber kann man verschiedener Ansicht fein. Blamiert durch die Veröffentlichung ist am meisten die Einrich tung. welche Kriege für die Zukunft vermeiden soll: der Völker bund. Während die Delegierten Frankreichs und seiner Vasallen staaten in ihm so tun, als ob ihnen nichts mehr am Herzen liege als der ewige Friede, wird durch geheime Verträge der neue Krieg vorbereitet. Und dies nicht zu knapp. So fordert das „Programm zum Wehrvorschlage der französischen Militärmission vom 11. 12.' 1923", das einen Teil der Geheimverträge bildet, gerade ungc- heuerliche militärische Rüstungen der Tschechoslowakei. Nur einiges sei aus ihm angeführt: Dau von 2134 Kilometer Ncubahn, hiervon 1244 Kilometer Doppelgleise, 890 Kilometer eingleisig. Unterstraßcnbau auf 1537 Kilometer, Neubau 768 Kilometer Heerstraßen. Neubau von 18, Umbau von 4 Kasernen. Errichtung bezw. Erweiterung von 18 Schießstänben, vier Flugplätzen und Häfen. 850 neue Lokomotiven, 2000 Militärwaggons. Waffen: 450000 Infanlerieacwehre, 150000 Pistolen, 550 leichte Maschinengewehre, 3500 schwere Ma'chinsnaewehrc. 1000 leichte, 750 mittlere, 480 schwere MInenwerser, 1200 Feld- i geschützc, 436 Gebirgshaubitzen, 380 schwere Des^ütze, 185 Auto- -«schütze. 320 Flak-Kanonen, 1200 Artilkriemunitionsuagcm. j Itü Panzeroutrmobil« für lencllerie. Amtliche Anzeigen. Versteigerung. L hiesigen Amtsgerichts meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden: eine Nähmaschine, elne Weihnachtspyramide (groß), eine Schreibmaschine (Kappel), ein Geldschrank, einige elektrische Lampen und Leuchter, ver schiedene Tische, vier Düroschreivtische, Bürosessel nnd sonstige Büronten- silien, ein großer Negistricrschrank für Leitzordner, «in großer Post«» Saxoninorlmer, ein Posten Packpapier und Seidenpapier, Tartenlicg«. stühle, Rodelschlitten, Treppenleiter, Regale, Geschäststafeln, ein Posten Stickerschablonen, ein Poften Weißwein, eine Ladeeinrichtung, «ine Flurgarderobe, Teppiche und verschiedenes andere mehr. Schneeberg, den 19. März 1924. Ler Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. Der diesjährig« Kram- und Viehmarkt (gucht- und Schlachtvieh) in Raschau findet Mittwoch, den 2. April 1924 statt. Der Gemeiudevorstand. SWo iMrkleMNg. Forstrevier 61einMgeb. Es sollen am Dienstag, den 25. März 1924, von vormittags ^9 Uhr ab in der Bahnhofsrestauration sartcnstein unter den üblichen Be- dingungen versteigert werden: Stämme: 128 Buchen, 10—15; 160 Bu„ 16—22; 29 Du., 23—36; 2 Eichen, 3 Eschen, 13—18; 57 Birken, 10—15; 51 Bi., 16—22; 17 Di., 23—29; 12 Erlen, 10-15; 2 Fichten, 35—48 cm Mittenstärke. Klötzer: 33 Du., bis 15; 11 Du., 16—33; 30 Bi., 8—29; 13 Eschen, 10—15 cm Oberstärke. Stangen: 240 Fi., 3—6; 200 Fi., 7—9; 22 Fi., 10—14 cm llnt«rstärke. Anfbereitet im Forst, Abt. 28 und 29. Fürstliche Forstreoierverwaltung und Rentamt Stein, Erzgcb. Bahnstation Hartenstein, Linie Werdau—Annaberg. MchmMenm. AMMer SimiÄrKeoiel. Im Gasthaus „gum Forsthau«' in Vutonsthcl, Dienstag, den 25. März 1924, mittags 12 Uhr. 9186 fi. Klotze; 7—15 cm, 4133 fi. Klötze, 16 und mehr cm; 388 fi. Derbstangen, 8—15 cm; 11 rm Nutzknllppel. Ausbereitet in den Kahi- schlägen Abt. 56, 57, 127, 128, 129, 130, 142, 143. Forstrevicroerwaltung Antonsthal. Forstrentamt Schwarzenberg. Wolzversleigerukg. karkWer ßlMMrevier. Im „Neuen Wiesenbaus" an brr Mllzsch (Bahnstation der Linie Ailzsch- haus—Tnrlsscld), Freitag, den 28. Marz 1924, mittags 12 Uhr. 2667 w. Klötze, 7—15 cm stark; 2103 w. Klötze, 16—22 cm stark: 2282 w. Klötze, 23—50 cm stark, und 1,5 rm Nutzknllppel, in den Abt. 14, 15,
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