19 ten sämmtlicher protestantischen Freunde angesehen hat, spricht ausdrücklich nur die Uebereinstimmung mit ihm im Principe aus. Es ist also eine offen bare Ungerechtigkeit, wenn behauptet wird, mit der Annahme des Namens protestantische Freunde müsse man zugleich das Jrrthümliche, was Dieser oder Jener von ihnen etwa behauptet hat-, billigen, annebmen und vertreten. 8. Endlich ist mir noch ein wunderlicher Grund gegen die Con- stituirung von Versammlungen protestantischer Freunde zu Ohren gekommen, indem gemeint wurde, wir würden ja da mit andre Provinzen nur nachäffen. Nachäffcn heißt.- etwas ohne Verstand nachthun; solches ist allerdings lächerlich. Aber nachahmen alles Gute und Nützliche, das ist lobenswerth und ist Pflicht. Oder hätten etwa die Christengemeinden Kleinasiens sich von der Annahme des Evangeliums durch die Erwägung sollen abhalten lassen, daß sie ja damit nur die Gemeinden Judäa's nachaffen würden? Was wir thun wollen, das werden wir nicht deshalb thun, weil es anderwärts geschieht, weil es Auf sehen macht, oder was dergleichen thörichte Gründe mehr sind. Wir werden thun, was uns als gut und heilsam erscheint. Nachdem der Sprecher nun noch gefragt hatte, ob sonst noch Jemand Etwas für oder wider die Sache anzuführen habe, und sich Niemand weiter erhob, so wurden der Versammlung folgende Fragen zur Beantwortung vor gelegt: 1. Haben wir bei uns dieselben Uebelstände, gegen welche die protestantischen Freunde der andern Provinzen ankämpfen, und halten wir es für noth wendig, uns auch gegen dieselben zu erheben? 2. Sind die Mittel, welche die protestantischen Freunde anwenden, sittlich gut und zweckmäßig? 3. Wollen also auch wir regelmäßige Versammlungen nach Art der ihren halten? Alle drei Fragen wurden einstimmig bejaht. Es wurde darauf beschlossen, daß am nächsten Mittwoch, den 30 Juli Nachmittag 3 Uhr, die erste Haupt versammlung gehalten und dies in den Zeitungen vorher bekannt gemacht, so wie, daß den protestantischen Freunden anderer Provinzen ein brüderlicher Gruß übersandt werden solle. Drei Männer wurden gewählt, um die Acußer- lichkeiien zu jener Versammlung vorzubereiten und die Schreiben an die Freunde zu verfassen. Noch einmal gab der Sprecher zu erwägen: ob es um jeder möglichen Mißdeutung vorzubeuqen, nicht etwa gerathen sein dürfte, noch ausdrücklich unsere Stellung zum Christenthume überhaupt, zur evangelischen Kirche insbe sondere, zu den schon bestehenden protestantischen Freunden und zu den Anders denkenden auszusprechen, und uns besonders dagegen zu verwahren, daß wir uns wiederum unter Menschensatzungen stellten, und mit den von uns gebil- r"