Erzgebirgischer Volksfreund : 03.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192601031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19260103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19260103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1926
- Monat1926-01
- Tag1926-01-03
- Monat1926-01
- Jahr1926
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- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 03.01.1926
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' ""e"- KWiOWAlM»,, 79. Iahrg Sonntag, den 3. Januar 1926 Nr. 2 e» und sind: wiener umorist lr.iSI. Inbrrr. D« .Or»i«d>e«Uch* SrMf»»«»«- »!I vlsn-d«« dir Los, »ach So«». u»d giltta,«. D« Pr«l» Ilr dl« »4 mm br«tt, Colmul.jlnzNgenM» Im ,I«I,tI-Ub«zir» Ist »0 (gamltt«na»r«lg,a uad SI«ll«ng,Iach, BeddrftlM 1»), amwdrl, »» Ur dl« 00 mm drill« PMI- «,U-m«,«tl« »0, au-wirl- 100, für dl« 90 mm trrll« am». aol»»«lz«U» LS, answdrl» 05 2klchspl«nnlz. P»ftsS«a-«o»t» i Lriptl« Nr. 1222». *.m«l«dt^lro^»o»t» i N»<> Srzg«». Nr. IS. i Saale W U«1«l-«» -Ammhme sür dl, am Nachmittag «1chN»Md< Aummik dl» »ormillag» S Uhr la d«n Saupl-es-üft,. sl«tt,n. Sla« a«N>r sür di« »aftmhm« der A^«l,«n am vorg«lchr>«drnrn Lag« sow!« an d«sttmnilrr Stell« wird nichl ,<,«»«, «ich atcht sür di, Nichtig»«» dir durch g«rns°r»L«r <n>fgrg«drn«n >n««ig«n. — Aür Nlickgat« «. vrrlnagt ,>ng«sandl«r Schrtstslüch« »b«rnimm> di« Schrlft» lettung »«tn« D«ra»lwortuna. — Untertrrchungen da» Gr- lchdfttbelrleb« lxgründrn »riniAnlorüch«. B«i gahlang». o«r-ag und Aonkur, g«ll«n Rabatt« al, nicht „««tabart. Ha»»tg«l<h4ftrft«ll«» l»! Nu«, Ldlmlh, Sch»«rb«rg »»t Schwarz«nd«kg. « «nihalkend die amtlichen »etaimkmachunge« der Amlshaupkmannschaft und der * Siaatsbetzdrde» in Schwarzenberg, der Staals- u. städtischen Behörden tn Schneeberg, Lößnitz, Neustädtel, Srünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ls werd»» auberdem veröffentlicht: DI« Dekannlmachungm der Sladlräke zu Aur und Schwarzenberg und der Amtsgericht« zu Aue und Sohanngeorgenstadt. Verlag Ek. M. SSrlner, Aue, Erzgeb. A»mg>r«ch«,! «g« »1 «d »1, Alm« «i>0 440, Schn-»««, N», Scht»arMr»«r« »L vrahlanschrlfl, vstttsnuiU «luttrt-rbtr-a. Nach Ablauf der Schonfvist von 1 Woche werden rückständige Beträge zwangsweise eingezogen. Außerdem ist vom Tage der Fäl ligkeit. ab der Verzugszuschlag von halbmonatlich 2t Proz. zu zahlen. Schneeberg, am 3V. Dezember 1923. . Der Stadtrat. — Steueramt. — Sleuerkalen-er sür Januar 1S26. 1. Fällig am 1. Ian.: Bezirksgetränkesteuer für Dez. 1925 von Schankwirten u. Händlern. Schonfr.: 1 Woche, Zahlst.: Stadtsteueramt. 2. Fällig am S. Ian.: Mietzinssteuer für Ianiwr 1926. Schon- frist: 1 Woche. Zahlstelle: Stadtsteueramt. 3. Fällig am 5. Ian.: Rcalschulgeld für Januar 1926. Außerdem Gebühren für Werkstatt- und Zeichenunterricht, chemisch-physikalische Hebungen und für die Bücherei auf Ian.—März 1926. Schonfrist: 1 Woche. Zahlstelle: Stadtsteueramt. 4. Fällig am 5. Ian.: Arbeitgeberabgabe für die Zeit vom 21. bis 31. Dez. 1925. Schonsrist: 1 Woche. Zahlstelle: Stadtsteueramt. 5. Fällig am 5. Ian.: Steuerabzug vom Arbeitslöhne für De zember bzw. letzte Dezamberdekade 1926. (Die Ablieferung muß, wie allmonatlich, sine vollständige sein) Schonfr: keine. Zahlst.: Finanzamt. 6. Fällig am 5. Ian.: Einreichung der Bescheinigung für die im Dezember einbehaltenen Lohnsteuern und Versicherung nach bestem Wissen und Gewissen. (Die Bescheinigung kann auch auf den Post- abschttitt gesetzt werden.) Schonfr: keine. Einzureichen b. Finanzamt. 7. Fällig am 10. Ian.: Umsatzsteuer für Dezember 1925 von den Mvnatszahlern und für das 4. Kalendervierteljahr 1925 von den Vierteljahrszahlern. Schonfvist: 1 Woche. Zahlstelle: Finanzamt. 8. Fällig am 10. Jan.: Einkommen- und Körperschastssteuervor- auszahlungen der Gewerbebetriebe für das 4. Kalendermerteljahr 1925, soweit sie das Kalenderjahr als Wirtschaftsjahr haben. Schon frist: 1 Woche. Zahlstelle: Finanzamt. 9. Fällig am 14. Ian.: Für Straßenhändler letzter Tag zur Ab rechnung der Straßensteuerhefte für das 4. Kalendervierteljahr 1925 beim zuständigen Finanzamt. 10. Fällig am 15. Ian.: 4. Rate Grundsteuervorauszahlung für das Rechnungsjahr 1925. Der Steuerbescheid ist vorzulegen. Schon frist: 1 Woche. Zahlstelle: Stadtsteueramt. 11. Fällig am 15. Ian.: Arbeitergeberabgabe für die Zeit vom 1.—10. Jan. 1926. Schonfrist: 1 Woche. Zahlstelle: Finanzamt. 12. Fällig am 15. Ian.: Steuerabzug vom Arbeitslöhne für die 1. Januar-Dekade 1926, sofern der Gesamtbetrag 50 RM. übersteigt. Schvnfrist: keine. Zahlstelle: Finanzamt. 13. Fällig am 25. Ian.: Arbeitgeberabgabe für die Zeit vom 11. bis 20. Ian. 1926. Schonfrist: 1 Woche. Schistelle: Stadtsteueramt. 14. Fällig am 25. Jan.: Steuerabzug vom Arbeitslöhne für die 2. Januar-Dekade 1926, sofern der Gesamtbetrag allein oder zu sammen mit -er 1. Dekade 50 RM. übcvstvigt. Schonfrist: keine. Zahlstelle: Finanzamt. 15. Fällig am 25. Ian.: Wafserzinsrsstzahlung auf Üi« Monat« Oktober—Dezember 1925. Rechnungen werden zugestellt. Schonfrist: 1 Woche. Zahlstelle: Stadtsteueramt. 16. Innerhalb 1 Woche nach Fälligkeit: Steuerabzug vom Kapi talertrag. Schonsrist: 1 Woche. Zahlstelle: Finanzamt. 17. 3 Tage vor Ablauf der Gültigkeit der Steuerkarten für di« Kraftfahrzeuge Erneuerung derselben beim Finanzamt vornehmen. Schonfvist: keine. 18. Innerhalb 1 Woche nach Eingang von Getränken: Entrich tung der Bezirksgetränkesteuer von Nicht gewerbetreibenden, die Ge- tränke (außer Mineralwässer) von auswärts -um Eigenverbrauch« einfühven. Schonfrist: kein«. Zahlstelle: Stadtsteueramt. 19. Innerhalb 14 Tagen nach der Zustellung des Steuerbescheids: Zahlung der Einkommensteuer für die Landwirtschaft auf das Wirt schaftsjahr 1924/25, wie fle sich aus dem zugestellten oder noch zu zustellenden Steuerbescheid errechnet, an das Finanzamt. Desgleichen auch für die Gewerbetreibenden, die bis zum 30. Juni 1925 Ab schlüsse getätigt und Steuerbescheid bereits erhalten haben oder noch erhalten werden. Ab 1. Januar 1926 tritt der neue Lohnabzug in Kraft. Merk blätter über die Neuregelung können vom Finanzamt oder den Ge meindebehörden kostenlos bezogen werden'.' Den Arbeitgebern wivd nachgelassen, die am 15. u. 25. des Kalen dermonats fällige Arbeitgebsräbgabe zusammen mit der am 5. des folgenden Kalendermonats fälligen Abgabe zu entrichten. Schwarzenberg, am 31. Dezember 1925. Das Finanzamt. Der Rat der Stadt. — Steueramt. Ortskrankenkasse Aue. Mr bringen hierdurch zur Kenntnis, daß ab heute ein XV. Satzungsnachtvag in Kraft getreten ist, der eine Erweiterung der Kassenleistungen zur Folge hat. Druckstücke dieses Nachtrags können an Kaffenstelle entnommen werden. Bei dieser Gelegenheit wivd darauf hingewiesen, daß Anspruch auf Kassenleistungen nur dann besteht, wenn sich die Mitglioder an die bei der Kasse zugelaflsnen Aerzte, Zahnärzte, Zahntechniker, Apotheken, Krankenhäuser usw. wenden und sich diesen gegenüber mit einem von ihr ausgestellten Krankenschein ausweisen. Ins besondere bedarf es in jedem Falle der Genehmigung der Kasse bei Aufnahme in Krankenanstalten. Di« den Mitgliedern und deren Angehörigen jmrch Nichtbeachtung vorstehender Vorschriften etwa entstehenden Nachteile haben st« sich selbst zuzuschveiben. Aue i. Erzg., den 1. Januar 1926. Der Vorstand der Allgemeinen Ortskrankenkasse für Aue «. Umg. M. Ficker, Dorsttzend«r. Nn/Knit d" der Bekanntmachung betr. Neujahrskartenablösung H Fabrikant Arno Brückner nachzutragen. M Amtliche^Anzeigen. r« «4 muar. . Dors. UM Wei br im DM U lral. 3. Ian. Haben Ära. Men rau. LIL rl aus. sanuar I. Kläger, bmidl muna. kauf«. UstK. k. « uni Srm» Di« Maul- .und Klauenseuche in den Gehöften von Gutsbesitzer Paul Schneider, Bernsbach, und Emil Strenzel, Radinmbad Ober- schlema Nr. 77, ist erloschen. Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, den 31. Dezember 1925. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Zuckerwaren- Händlers Friedrich Otto Richter in Lößnitz ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebungen von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigen den Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Dermögensstücks Schlußtermin auf den 30. Januar 1926, vormittags 9 Uhr, vor dem Amtsgericht Lößnitz bestimmt worden. Amtsgericht Lößnitz, am 30. Dezember 1925. Dion tag, den 4. Januar 1926, nachmittags 2 Uhr, sollen in Streitwald gegen sofortige Barzahlung einige neue Nähmaschinen versteigert werden. Dieter sammeln in Weigels Gasthof, Streitwald. Lößnitz, den 2. Januar 1926. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Lößnitz. Montag, den 4. Januar 1926, vormittags 11 Uhr, werden im Gaschos „Zur Sonne" meistbietend gegen Barzahlung versteigert: 1 Anzahl Eisbecher, Eisteller, Mokkmassen, Milchkännchen (Alpakka versilbert). Schneeberg, den 2. Januar 1926. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. Aue. Erloschen ist die Schafraude im Grundstück Gellertstraße 1. Aue, den 2. Januar 1926. Der Stadtrat. Schneeberg. Oessentliche Mahnung. Im Januar 1926 werden fällig: Um 1.: Getränkesteirer für Dezember 1925. „ 1.: Musikinstrumontenstsuer für Januar 1926. „ 5.: Aufwertungs- (Mietzins-) Steuer für Januar 1926. „ 5.: Arbeitgebsräbgabe für Dezember 1925. - „ 15.: Grundsteuer 4. Termin 1925. Zahlstelle: Stadtsteuevkaffe — Zimmer Nr. 2 —. Kaffenstunden: Täglich ^8 bis )41 Uhr. Streiflichter. Am -ie Druckposten -er Genfer Etappe. Der Parlamentarismus am Pranger. Die „Vertreter -es Proletariats" auf -er Schokola-enfeile. Eine wirkungslofe Gegenmine. Die Skandalchronik der Republik, die ein Gradmesser für deren Bonität ist, hat auch in dem eben ver gangenen Jahve manche liebliche Bereicherung erfahren. Wir haben uns gegenüber den Korvuptionserscheinungen bereits eine ziemliche Hornhaut angewöhnt, die Vertuschungsmaschine rien, in erster Linie parlamentarische Untersuchungsausschüsse und Parteipresse, haben das ihrige dazu getan. Nach und nach ist bei vielen Volksgenossen an die Stelle des Gefühls für politische Reinlichkeit, das nirgends in der Welt ausgeprägter war als in dem Deutschland vor 1918 und um das uns die anderen Nationen beneideten, ein solches der Wurstigkeit gegenüber politischen Skandalen und Skandälchen getreten. Dieser moralische Schaden hat sich so tief eingefressen, daß für die nahe Zukunft eine natürliche, über die Grenzen aller Parteien hinausgehende Einheitsfront der politisch anständig Denkenden nicht zu erwarten ist. Doch wird mit einer Reinigung des parlamentarischen Augiasstalles, die hoffentlich das neue Jahr bringt, auch auf diesem traurigen Gebiet eine Besserung eintreten. ck Der Tragödie von Locarno ist ein Satyrfpiel (das ist, was unsere seit dem Weltkrieg verschwundenen Puppentheater ein persönliches Nachspiel nannten) gefolgt. Man kann es als Gipfel der Futterkrippenkorruption bezeichnen und hat die besondere Eigenheit, daß es uns unmittelbar vor der ganzen Welt blamiert. „Sehr führende" Abgeordnete des Zentrums und der Sozialdemokratie sind bei der Jagd auf Genfer Pöstchen, die für den Fall des Eintritts Deutschlands in den Völkerbund geschaffen werden sollen, erwischt worden. Die Herren „Idealisten" haben Bettelbriefe an Fran zosen und Engländer und an sonst welche Ausländer gerichtet, um ihren Getreuen für die niMten Jahre, die im Schützen- graben der Hemmt so ungemütlich zu werden versprechen, in der Etappe am sonnigen Ufer des schönen Schweizer Sees gemütliche Druckposten zu verschaffen Es sind ganze „An wär ter listen" nach Genf ge gangen. Sie enthalten die Namen von Leuten, die in früheren Reichsregierungen allerhand Posten innehatten und die vor läufig keine Aussicht haben, in Berlin wieder an die Futter krippe zu kommen. Schließlich hat der Generalsekretär des Völkerbundes den deutschen Konsul Aschmann in Genf auf diesen Unfug aufmerksam gemacht, der dann seinerseits das Auswärtige Amt informierte. Nun dis Helden ertappt waren, ergingen sich „Germania" und „Vorwärts" in Wortklaubereien und komischen Ausreden und Verdrehungen. Aber selbst das Argument, daß Aschmann ein Schwager Helfferichs sei, hat nicht gezogen, vielmehr hat die Behörde des Dr. Strese mann mit dankenswerter Deutlichkeit alle Verdunkelungs- Versuche von vornherein obgeschnitten, so daß die Stellenjäger in ihrer ganzen Nacktheit sich dem Auge der erstaunten Mitwelt darbieten. Aber meint Mr, man schäme sich? Keineswegs, sondern man erklärt nun kaltlächelnd und dreist, baß es sich um einen „diplomatischen Brauch"" handele, wenn schon jetzt „irgendwelche Sondierungen" vorgenommen würden. Man brauche überdies ,/anderen" nicht den Vortritt zu lassen und habe ein Recht darauf, als ,^auptträger der Politik von Locarno" auch die „Hauptwvgebereiter" dieser Politik zu fein. Schließlich handele es sich ja nur um Posten im Sekretariat des Völkerbunds und nicht im Rate selbst. Aus diese Albernheiten einzugehen, erübrigt sich, aber auf eines muß hingewiesen werden. Der Verdacht wird bestärkt, daß es bei gewissen Parteien keineswegs ausschließ lich sachliche Gründe find, au» denen man zum Eintritt Deutschlands in den Völkerbund drängt, und daß schon bei der Annahme von Locarno persönliche Motive mitgespielt haben. Und damit ist das heutige parlamentarische System an den Pranger gestellt, wohin es schon lange gehört. Dem Volke werden allerlei Kapriolen vor gemacht. es wird aber in Wirklichkeit verraten und verkauft, nur damit dis Herren „Führer" auf di« Schokoladen seite des Daseins fallen. « Dis ganze Politik und der ganze Parlamentarismus, wie sie heute gehandhabt werden, ist also bei Lichte gesehen zum großen Teil« ein arger Schwindel. Es ist schwer, keine Satire zu schreiben. Im August begann di« Arbeits losigkeit, jedermann ahnte die Katastrophe, die nun ein getreten ist. Wer etwa dachte, daß sich die Herren „Dolks- führer", wie es ihre Pflicht und Schuldigkeit gewesen wäre, Tag ünd Nacht den Kopf darüber zerbrochen hätten, wie dem Uebel zu steuern sei, hat geirrt. Sie hatten ganz andere Sorgen, diese Herren, nämlich darüber zu wachen, daß ihnen an der Futterkrippe niemand zuvorkam. Noch heut« ist keine Gelegenheit geschaffen, um di« 1^ Million Arbeitswilliger aber Arbeitsloser in der pro d uktiven Erwerb s losen- fürsorge unterzubrrngen. dafür liegen aber in Genf lange Listen, in denen sich die „Vertreter des Proletariats" um höchstbezahlt« Klubsesselpöstchen bewerben. O * Wie immer, wenn ein Skandal in der Luft liegt, der den sog. republikanischen Parteien fatal ist, werden Gegen- minen gelegt, die das Publikum ablenken sollen. So ver öffentlicht das „B. T." jetzt den Inhalt von Zetteln, die an- geblich der bekannte Geheimrat vonHolstein, der während der kaiserlichen Zeit oft genug ein« verhängnisvolle Rolle in der Reichsrsgievung gespielt hat, an seinen Bankier geschrieben haben und aus denen hervorgehen soll, daß der Diplomat intime politische Kenntnisse zu Spekulationszwecken benutzt habe. Da die Zlotizen ohne Unterschriften sind und der Name des Bankiers nicht bekanntgegeben wivd, ferner Holstein zeit seines Lebens bedürfnislos gewesen und ohne Vermögen ge- stovben ist, besteht der dringende Verdacht der Fälschung. Abe« auch wenn sich di« Sache als wahr Herausstellen sollt«, ist die Gegenmine wirkungslos, denn Holstein stand den destruktiven Elementen des Kaiserreichs immer näher als den aufbauenden und war der intimste Freund des bekannt«« Umsturzmannes Isidor Witkowsky alias Maximilian Harden. Und dann: Gibt es wirklich nirgends Republikaner, die ihr« amtlichen Kenntnisse nicht in Spekulationen umgesetzt hätten? Gab es solche auch nicht in jener Aera, in der Barmat, der Freund der roten Häuptlinge, das Volk bis auf di« Knochen ausplünderte? Man kann sich nur Uber die Dreistigkeit wun dern, mit denen politisch« Gesinnungsgenossen pon Leuten, dis
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