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Schönburgischer Hauskalender
- Bandzählung
- 1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Chronol.1145.m
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1816738344-192800007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1816738344-19280000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1816738344-19280000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- [Allgemeiner Teil]
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Sonstiges
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Schönburgischer Hauskalender
- Autor
- Links
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landwirtschaftlichen Angelegenheiten. 20 Jahre lang hat er dem Bezirksausschüsse der Amtshauptmannschaft Glauchau angehört und 39 Jahre lang dem Direktorium des Glauchauer Kreisvereins für Innere Mission, insbe sondere in seiner Eigenschaft als Borsitzender des Ver eins der Waldenburger Herberge zur Heimat, die eine Gründung von ihm war, und die er von der Begrün dung bis zu seinem Ableben leitete. Lange Zeit war er Vorstand des Konservativen Vereins zu Waldenburg. Er war Gründer des Gcwerbevereins Waldenburg im Jahre 1877, den er bis zum Jahre 1883 als Vor sitzender leitete, ferner gründete er 1879 den Obstbau verein, wie er auch den landwirtschaftlichen Verein tat kräftig förderte. An der Gründung des „Schönburger Tageblattes" in Waldenburg und der Wiedereinführung des „Schönburgischen Hauskalenders" nahm er tätigen Anteil. - Nachdem die Fürstlichen Steinkohlenwerke in den Besitz der Gewerkschaft „Gottes Segen" in Lugau übergegangen waren, hat er noch 30 Jahre lang als anerkannte Autorität aus dem Gebiete des Bergbaues für dieses Unternehmen im Aussichtsrate und als Auf sichtsrats-Vorsitzender gewirkt. Weiter war er Mit glied im Grubenvorstande des Kohlenwerkes „Deutsch land" in Oelsnitz bis zum Verkaufe dieses Werkes im Jahre 1910, wie er auch die Oberverwaltung der Fürst lichen Braunkohlenzeche „Eleonoraschacht" in Lodowitz bei Dux in Böhmen bis zu dem von ihm durchgeführten Verkaufe leitete. Den deutschnationalen Bestrebungen war er ein eif riger Förderer, wie auch ein besonderer Verehrer des Altreichskanzlers Fürsten Bismarck. Er war Ritter des Königlich Sächsischen Albrechtsordens 1. Klasse mit der Krone, des Kriegsverdienstkreuzes und einer hohen Albanischen Auszeichnung. Die Trauerfeier für den Heimgegangenen gestaltete sich zu einer gewaltigen Beileidskundgebung. Kostbare Blumenspenden von den Fürstlichen Familienmitgliedern, Beamten, Behörden und Vereinen, sowie aus allen Be völkerungskreisen legten Zeugnis ab von der Wert schätzung des Entschlafenen. Eine Abordnung des Corps „Agronomia Jenensis" und Bergleute in Uniform von der Gewerkschaft „Gottes Segen" in Lugau hatten am Sarge Ausstellung genommen. Nach dem Gesänge des Lieblingsliedes des Heimgegangenen „Verlaß mich nickt" hielt Herr Oberpfarrer Kaiser eine tiefempfundene Gedächtnisrede, in der er besonders die vorbildliche amtliche Wirksamkeit, die treue Pflichterfüllung und die Liebe zum Vaterlande des Verewigten in warmen Wor ten darlegte. Seine Durchlaucht Prinz Heinrich Namens Seiner Durchlaucht des auf einer Reise befindlichen Fürsten Günther von Schönburg-Waldenburg nahm das Wort zu nachstehendem tiefempfundenen Nachrufe: „Bevor ich, einer alten christlichen Sitte folgend, unserem lieben Toten drei Hände voll Erde auf seinen Sarg werfe, möchte ich auch noch in Worten meinen Dank gegen den Geh. Hosrat Dr. Lamprecht zum Aus druck bringen. S. D. der Fürst Günther, unser Fa- mtlienchef, weilt im Auslands und konnte, sehr zu seinem Schmerze, seinem treuen ersten Beamten nicht die letzte Ehre erweisen. Da bin ich als ältestes Mit glied unseres Hauses gebeten worden, hier an diesem Sarge zu sagen, wieviel unser Haus an dem nunmehr Verewigten verloren hat und in wie hohem Matze wir ihm Dank schulden. Weit über ein Menschen alter hat Dr. Lamprecht als Generalbevollmächtigter die Geschäfte der Rezeßherrschaft geführt zuerst unter Meinem seligen Onkel, dem Fürsten Otto, der ihn in sein verantwortungsvolles Amt berief, sodann in den Zeiten der Vormundschaft unter dem Bruder des Fürsten, meinem Onkel Georg, und nach dessen Tode unter der Aegide meines Vetters Prinz Hermann. Seinem jungen Fürsten Otto Viktor ist er ein treuer Berater und Einführer in die Geschäfte gewesen, bis dieser durch seinen Heldentod uns entrissen wurde. Da hat in der schwersten aller Zeiten, während des Weltkrieges, der schon betagte Geheimrat alle Kräfte zusammengefaßt und in nie versagender Pflicht erfüllung die Verwaltung weiter geführt, bis derjenige Fürst, von ihm cingesührt, ihm endlich die große Last abnehmen konnte. Bet seinem Abgänge hat ihm Fürst Günther, des werden sich noch viele der hier Versammelten erinnern, Worte des allerherzlichsten Dankes gewidmet und den Verstorbenen seinen väterlichen Freund genannt. Als Freund unseres Hauses ist er auch immer mir erschienen, und im Gedenken daran möchte ich mich nun zu der hinterlassenen Tochter, zu Ihnen mein liebes Frl. Lamprecht, wenden, um Ihnen zu sagen, wie herzlich wir den Tod des Menschen Dr. Lamp recht beklagen. Gleichzeitig lassen Sie mich Ihnen aber auch danken, daß Ihre unermüdliche treue Pflege Ihres lieben Vaters es möglich gemacht, daß er trotz seines hohen Alters noch im Weltkriege durchhalten konnte. Die schöne Auszeichnung des Kriegsverdienst, kreuzes bezeugt es, was er in dieser Zeit noch für sein Vaterland geleistet. Mögen seine Taten ein Ansporn für uns sein, es ihm nachzutun, damit dem Verewig ten die Erde, die wir aus seinen Sarg schütten, leicht werde." Herr Ober-Berghauptmann Dr. Fischer aus Dresden sprach im Namen der Gewerkschaft „Gottes Segcn"- Lugau, ausklingend mit den Worten: „Der Heimge gangene war für Gottes ^Segen ein Segen Gottes". Der imposante Trauerzug mit einem zahlreichen Trauergefolge führte unter Glockengeläute nach dem Friedhöfe zum Erbbegräbnisse der Famrlie Lamprecht, woselbst die Beisetzung an der Seite seiner vor langen Jahren Heimgegangenen Gemahlin erfolgte. Am Grabe sprach wiederum Herr Oberpfarrer Kaiser, ein Vertreter des Jenaer Corps und im Namen des Waldenburger Kirchenvorstandes Herr Professor Müller. Herr Re gierungsrat Bake legte am Grabe namens der Amts- hauplmannschaft Glauchau einen Kranz nieder. Mit Gebet und Segen und einem Schlußworte endete die Feier. Ein erfolgreiches Leben, erfüllt von seltener Pflicht treue, hat feinen Abschluß gefunden, aber sein Vorbild«
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