Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 15.08.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187408153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18740815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18740815
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1874
- Monat1874-08
- Tag1874-08-15
- Monat1874-08
- Jahr1874
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 15.08.1874
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M W Elbjeitung. Amts- und Anzeigevlatt für das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath ^u Hohnstein 65, Schandau, Sonnabend, den 15. August §874. Zn all' diesen Schwierigkeiten gesellt sich noch die Flucht Bazainc'ö, welcher in der Nacht voin Smm- tag znin Montaq mittelst einer Strickleiter daö Fort der Insel St. Marguerite erklimmte nnd das Weite suchte. Man wird nicht Anstand nehmen, Mac Mahon für diese Flncht persönlich verantwortlich zu mache», um ihn im Laude immer mehr zu discreditircu, wie wohl er derselbe» ebenso fern stehen dürfte, als der Flucht Nochcfort'S. Diese Vcrlcgcnhcitcu im Verein mit der noto rischen Thatlosigkcit dcr Negierung Mac^Nahouö ma chen cö nicht unwahrscheinlich, dass der „Soldat Frank-i - . o-, rcichö" sehr bald von der dnrch Partei-Jntrigucu er- herbe,znfiihrcn, scheiterte. Das zur Flucht benutzte sticgcucn Höhe iu sciu politisches Nichts zurückgcwor-1 Schiff ist ein italienisches. Der procnratorin OMsc sei, wird. Was dann? Ja daö ist eine Frage an das verhaftete den Gcsüngmtzdircctor und die Wärter ans Schicksal Frailkrcichö' der Insel Saiutc-Margncritc. Die gruppen wurden cousiguirt und Gendarmerie statt Linicutriippcn ans — Die Kaiscrglockc in Köln ist bereits wieder in Stücke zerschlagen, nachdem das Mißlingen des Gusscö nicht mehr in Zweifel zn ziehen war. Bei der Herstcllnng der neuen Form werden die Mangel, welche daö Mißlingen der früheren Arbeite» bewirkt habe», beseitigt werde». Zumal wird de» Funda menten eine große Dichtigkeit nnd Stärke zu geben sein, da bei dem letzten Gnsse trotz der starken Fnn- damcntirnng einige Tausend Pfund flüssigen Mctalleö dnrch eine kleine Ocffnnng nach unten durchgcdrüüt worden waren, hoffentlich gelingt nnnmchr das schwie rige Werk, damit der Unternehmer wenigstens in Et was für den bereits gehabten großen Naehthcil Eiit- schadignng finde. Marseille verhaftet worden. Paris. Der General Lcval ist mit der Führung der Untersuchung über die Flucht Bazainc'S beauf tragt worden und bereits nach der Insel Saintc-Mar- Man weiß, daß in Italien ein tiefcö Mißtrauen gegen Frankreich herrscht, aber cö gicbt jenseits dcr Alpen wenigstens eine Schicke schwächlicher und ver schrobener Politiker, die einfältig genug sind, anch jetzt noch ihr Heil von Frankreich zn erwarten. Dieser Schule das Uebcrgcwicht zu verschaffen, war sowohl daö Streben dcö alten Thiers, wie cö noch heute das eifrigste Bemühe» Mac Mahons ist. Die französischen Bischöfe trugen jedoch Sorge, die Absichten der Ne gicrnng nach Möglichkeit zn durchkreuzen. War es dann und wann dem Pariser Kabinct gelungen, leid liche Beziehungen zwischen den beiden Nachbarstaaten herzustellen, so warf wieder ein schlimmer Hirtenbrief sein grelles Licht anf die Fricdcnssccne. Ucbrigens gelang eö Frankreich niemals, das sehr berechtigte Miß trauen des italienischen Volkes ganz zu entwaffne». Die neueste Leistung eines händelsüchtigen Prälaten ist der jüngst bereits erwähnte Hirtenbrief des Erz bischofs von Paris; dieser Maim setzte früher schon einmal durch seine» maßlose» Ausfall gegen Italic» die Negierung Frankreichs in Verlegenheit. Natürlich gab sie ihm auch diesmal ihr hohes Misfallcu kund. Nichts desto weniger ist die Verstimmung zwischen beiden Kabinette» eine nicht wegznlcugncnde Thatsachc. Andererseits bereiten Mac Mahon die Maßregel» Verlegenheiten, welche er znr besseren Ucberwachung der spanischen Grenze auf Andrängcn des Auslandes unternehmen mußte. Die Ultramoutaueu aller Länder Europa's, namentlich aber Frankreichs, erblicken in Don Carlos ihre Waffe mid ihren Netter. Daß sich nun eine ausgesprochen klerikale Negierung, wie die französische, hcrbcilüßt, diese Waffe stumpf zu machen nnd diesen Netter Hindernisse in den Weg zn legen, wird ihr niemals von den Römlinge» vergeben werde». O Mac Mahons Verlegenheiten. Wenn die Klerikalen in Frankreich eine Spnr von Dankbarkeit besäßen, so müßten sic anerkennen, daß für sie im eigenen Heimathslandc daö goldene Zeit alter angebrochen ist. Schon Herr Thiers behandelte sic während seiner Präsidentschaft mit rücksichtsvollster Schonung, weil er sie nicht zu Feinde» haben wollte. Die Negierung seines Nachfolgers ging einen Schritt weiter; sic bcdnrftc ihrer als Verbündete und gewährte ihnen deshalb im Innern völlig freien Spielraum. Ja Mac Mahou begünstigte sogar die ultramontancn Bemühungen, durch Mirakel, Wallfahrte» und ähn liche Reizmittel stärkster Art die Massen zn verdum men nnd zu fauatisircu. Stellte sich doch sciue Ge mahlin selbst an die Spitze derartiger Züge zu wimdcr- thätigen Wasser», Maricnerschcimmge» »»d ähnlichem Hnmbng. Man war mit einem Wort in Frankreich wieder auf dem unseligen Standpunkte augelangt, wo klerikal nnd konservativ für zwei gleichbedeutende Be griffe gelten. Und dennoch ist cö dcr Negierung Mac Mahonö nicht gelungen, in dem UltramontaniSmnö ein Gefühl dankbarer Anerkennung zn erwecken. Dies kommt daher, weil diese Partei in Frankreich wie überall im Kern ihres Wesens radikal ist; daö heißt, sie will Alles oder Nichts. Die Liebenswürdig keiten dcr Ncgicrnng nahm sie als einen ihr gebüh renden Tribut hiu, aber war dabei weit entfernt, da mit zufrieden zu sein. Sic verlangt, daß die große Politik nach ihren Grundsätzen geleitet werde, daß Frankreich sich dcr Kurie zur Verfügung stelle, um ihr bei Ausführung dcr großen Dinge, die sic sich vorgesetzt hat, behilflich zn sein. Diese Dinge gipfeln in dcr Zertrümmerung Deutschlands nnd Italiens, so wie in der Wiederherstellung dcr weltlichen Pnpstmacht. Was letzteren Punkt betrifft, so hält sich dcr Klerus einigermaßen vorsichtig, weil er Deutschland fürchtet und bei dem ersten Vcrsnchc, seiner Wuth gegen daö neue Ncich in Hirtenbriefen Lnft zn machen, erfahre» mußte, daß cs nicht gcralhcn sci, Dcntschland dnrch Unverschämtheiten hcrauöznfordcrn. Um so rücksichtS- loser trat er aber gegen Italien auf, zum großen Ver- > druß dcr französischcn Ncgicrnng, dic zu sehr von dcr , Nothwcndigkcit, mit Italic» sich auf gutcu Fuß zu stellen, überzeugt war, um nicht durch beleidigende ' Hirtenbriefe gewisser Kirchcufürstcn in die pciulichstc Verlegenheit sich versetzt zn sehen. gucrite abgcgnuge». — Dic französische Negierung beschloß, in dcr Anerkennung dcr spanischen Negierung dem Beispiele Großbritanniens zn folgen. — Mac Mahon verläßt voraussichtlich am 28. August Versailles, um sich nach dcr Bretagne zu bcgcbcu. Spanien. Madrid. Nciseudc melde», daß Do» Alphonso in den von ihm und seinen cnrlistischen Banden bcnnrnhigtcn Provinzen die Güter-Eonfis- eation angcordnct habe. Die Negierungs-Anhänger müsse» 2500 Francs Geldbuße für jeden von einer Ortschaft gestellten NegicrnngS-Soldaten bezahlen. Diejenigen gcfcmgcmm'Negierungs-Soldaten, welche nicht binnen Monatsfrist bei den carlistischcn Bauden cmtrctcu wollen, werden erschossen. Dic Divisionen jugendlichen König immer die Treue! —" Unter c»t- husiastischcn Hochs fuhr dcr Kaiser wieder von Reichen bach ab. In Niechbcrg bei Hainichen brannten am späte» Nachmittag des 11. dsö. MtS. 11 Bcmcrgütcr und 7 Wohnhäuser ab, so daß vom ganze» Dorfe »ur »och das Nittcrgnt, 2 Bancrgütcr nnd einige Hünscr stehen. Im Hause des Schneiders ist das Feuer ent standen, auf welche Weise, ist bis jetzt noch imbckauut. ! Boot, welches au das Fort Saintc-Mnrgucrilc hcran- I gefahren war. Bei dem Hinabglciie» scheint Bazame sich verletzt zu habe»; weuigstcms weist das Seil Blnt- spurcu auf. Daö Boot fuhr auf ciucu Dampfer zu, der den Flüchtling noch im Bereiche dcö Forts auf nahm nnd ihn später wahrscheinlich zwischen Venti miglia und Genua au das Laud gesetzt haben wird. — Der Plan znr Flucht Bazaine's soll bereits seit 0 Woche» bestände» habe». Der Marschall war an- fangö z» einer Flncht nicht geneigt, gab aber seine Zustimmmig, als dcr letzte Versuch seiner Frau, die Umwandlung seiner Gcfängnißstrafc in Verbaunnng publikauischcn Negierung verständigt hat. Sic betont, daß mir durch die carlistischcn Gräuel die Maßregel veranlaßt worden sci nnd daß jeder EinmischungS- gcdanke in die inneren Verhältnisse Spaniens fern liege. Man hoffe, der Anschluß dcr übrigen Mächte werde die moralische Wirkung dcö Schrittes erhöhen. Die öffentliche Meinung werde sich beruhigen bei der Aussicht auf Beendigung dcö spanische» Bürgerkrieges. Schweiz. Bern, 7. A»g. Letzte» Montag stürzte eine mivcrhcirathcte Dame aus Breslau, Na mens Helene Buddenbrock, bei Mürrch im Berner Obcrlandc, »»weit dcö Gasthofcö, beim Pflücken von Bergnclkcn über den Abhang in eine 1000 Fuß tiefe Schlucht. Dcr Leichnam dcr Unglücklichen ist noch nicht aufgcfundcn. Es ist dies in diesem Sommer das vierte Opfer, welches anf solche Weise den Tod fand.I Frankxeich. In der Nacht vom Sonntag zum Nomag erfolgte die Flucht dcö nach seiner kricgorecht- icheu Verurtheilnug anf der Insel Sa inte-Mar guerite gefangen gehaltenen ehemaligen Marschalls Bazainc. Eö heißt, derselbe habe mittelst einer Strick leiter daö Fort verlassen und auf einem italienische» Schiffe Aufmchme gefmldc». Dic sehr dunkle Nacht, Inwettcr nnd Sturm uutcrstütztcu die Flucht. — Nach weiteren Berichten entwich der Marschall in cmcml In dcr Nacht vom 9. znm 10. d. M. ist auf dem. „ , , . „ , , , . - ... , Marktplatz zu Penig zwischcu italicmschim Eisenbahn-^"bala und Lascrna haben pch bei Miranda vereinigt. arbeiten, ein Naufhandcl ausgcbrochcn, wobei der Ar-I bcitcr Pietro Nobro, anö Ncnzcno, durch ciucu Stich . , iu den Uutcrlcib lebensgefährlich verletzt, ein anderer I VePMls ch res. Arbeiter aber, Domenico Lenzi, aus Samonc, durch 5—6 Stiche in den Kopf verwnndct worden ist. Leider!,. hat cm Berliner Bricftanbcn-Znchlcr ist cö dcm Thätcr gelungen, sich dcr Arrctnr durch ^'"fliegen vou Dre^cu uach Berlin vcrausta tct. die Flncht zn entziehen wurden zn diesem Zwecke, wie daö „B. Tgbl." Preußen. Berlin. Dic officicllc „Prov.- 98 Tauben nach dcm Hiesigen Leipziger Bahn- Corr." bestätigt, daß dic dcMschc Ncichsrcgicrnug ihre n^ gebracht mid um halb u Uhr Morgens m m el- auswärtigen Vertreter mittelst einer Lireulardepesche, -L.ic ersten ck^mibcilirafcn n Uhr über dic Gründe dcr Anerkennung dcr Madrider re- Mmulcu, 8Uhr BlMmnteu - - nnd 8 Uhr 88 Mmutcu m Berlin cm; al,o durch ¬ schnittlich in 3 Stuudcn, während dcr Schnellzug dcr Eiseubahn 4 Stunden und 3 Minute» fährt. Gegen Mittag und im Laufe des Tages laugten noch Nach zügler au, so daß im Ganzen bis 8 Uhr Abends 10 Köpfe zurückgekchrt waren. Bedenkt man, daß die Tauben in Berlin mit ganz besonderen Schwierig keiten in Hinsicht dcr Oricntiruug sowohl als anch dcr Verfolgung zu kämpfen haben, so wird man das Er gebnis; dcr Rückkehr von 50 pCt. der ansgesnndtcu Köpfe immerhin noch als ein günstiges erachten müssen. I Posten gestellt. Tagcsacschichte. — Einem mit großer Bestimmtheit anftrctcndcn Wilbelm war in Folac Oberst Villcttc, ehemaliger Adjutant Bazainc'S, dcr an'ihu a»? Reichenbach i. V. nach Gastciu m^er f^ lhccktc, ist m gaugcncu Einladung des Militärvcrciu „Kamerad-'«"battet wo,ecu. schäft": Sc. Majestät möge bei seiner Durchreise die nm Sonntag statlfindcndc Fahnenweihe des Vereins durch seine Anwesenheit verherrlichen", insoweit huld reich unchgckommen, als Sc. Majestät kurze Zeit nuö- sticg, sich dic vor ihm cutfaltcte Fahuc mit dcr In schrift: „Treue dcm König und dcm Vaterland" an sah und anf dic vom Vorsteher an ihn gerichteten Worte freundlich antwortete: „Bewahren Sic Ihrem
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite