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Sächsische Elbzeitung : 08.05.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187505089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18750508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18750508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1875
- Monat1875-05
- Tag1875-05-08
- Monat1875-05
- Jahr1875
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 08.05.1875
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148 LaudcSauöschnß in Vcrbmdling zu sctzen, nm so daö gcmciiisamc Ziel zu erreichen: Freisinnige Wahlen. M eißcn, 3. Mai. Beim Gnmdgrabc» zmn Sc i- fcrt'schcn Hanse an der Brücke fand man in einer Tiefe von 3 Meter ein vollständiges mcnschlichcö Ge rippe nnd iibcrdcm noch mehrere Ochscnschädcl und einzelne Thicrkiiochcn und Horner. Am 1. Mai fand in Borna im Schicßhansc daö Gcnödarmcric-Scheibenschießen der Amtöhanplmanm schäfte» Leipzig nnd Borna statt. Dasselbe begann Bormittags um 9 Uhr und endete in den Mittags- stnnden. Anwesend waren die beiden Chefs der Anus hanplmannschaftcn Leipzig nnd Borna, Ur. Plaßmann und von Spami, sowie der Genödarmcric-Obcrmspec- tor von Ccrrini aus Dresden. Die Schießübungen fanden ans freier Hand mit dem Gciiödarmcric-Gc- wchr (Lcfanchcux) auf 125 Schritt Entfernung statt Etwa 40 Gcnödarmcn nahmen hieran Theil. Die Amtshanptmannschaft Leipzig lieferte allem Anschein nach die besten Schüßen, von denen etwa 3 die meisten Treffer erzielten. Brigadier Sachse, stationirt in Volkmarödorf, erzielte die meisten Treffer (6 Schuß 70 AppointS) uud gewann somit die Prämie, in einer Gcldbclohmmg bestehend. Nach vollbrachter Ucbnng kehrten Nachmittags die Schüßen wieder nach ihren Stationsortcn zurück. Die erzielen Resultate waren befriedigend. In Leipzig hat am Dienstag Abend ein Gürtlcr- gcscllc seine Geliebte zn erschieße» »ersticht, sic dabei aber mir schwer verletzt. Als ma» ih» darauf behufs seiner Festnahme verfolgt hat, ist einer der Leute, welche sich an seiner Verfolgung bcthciligt hatten, durch einen Schnß aus dem Revolver deö Mörders auch noch in der Brust verwundet worden. Der Mensch ist dann überwältigt uud verhaftet wordcu. — Wegen ganz bedeutender Gclduntcrschlagnngen, man spricht von über 18,OM Thlrn., ist der Cassirer eines Leipziger HandlnngshauscS dieser Tage gcfäng lich cingczogen wordcu. Eibenstock, 3, Mai. Am Walpurgiöabcnd, wo hier wie auch thcils anderwärts leider noch vielfacher Un fug mit Feuerwaffen re. getrieben wird, hatte der Handarbeiter Göckeritz von hier cs sich zmn Vcrgnü gen mache» wolle», a»f offener Straße sein Wese» mit den gefährlichen Dynamitpatroncn zn treiben. Er nahm zn diesem Zwecke, als er vor dem Hanse des Ncstanratcnrs Mühlig in der Nehme stand, eine sol che znr Hand und entzündete sic mit cincm brcimcn- dcn Streichhölzchen. In demselben Augenblicke cxplo- dirte dieselbe natürlich nnd verwundete nicht nur meh rere der umstehende» Personell, sondern riß dem re. Göckeritz die rechte Hand vollständig vom Arme ab, daß fortgcschleuderte Theile derselben »och am ander» Morgen anfgcfuudcu worden sind. Glücklicherweise waren die Verletzungen der dabei Anwesenden micr- hcblich, jedoch sind in den michstgclcgcmm Häusern ver schiedene Fensterscheiben durch den Luftdruck zerbrochen worden. Der verunglückte Göckeritz, welcher am Sonnabend Nachmittag ampntirt werden mußte, ist 29 Jahre alt und unvcrhcirathct. Er war bis jetzt beim Eiscnbahnban mid »och kürzlich beim Aussprcn- gcn eines Brunnens in Ncidhartöthal beschäftigt, wo er gewiß Gelegenheit genug gehabt hat, die Gefähr lichkeit dieser Sprcngmassc kennen zu lernen. I» Geringswalde bei Hartha wurde dieser Tage beim Grimdgrabcn eines neuen Hauses auf ei nen mit wundcrschöucn äußeren Zicrrathcn versehenen irdenen Krng gestoßen, der leider durch die Unkcnnt- niß des Mcmrcrö zertrümmert wurde. Als Inhalt barg das interessante altcrthümlichc Fnndobjcct eine große Menge Silbcrmnnzcn, die ältesten ans dem Jahre 1538 herrnhrcnd. Der Gcsammtwcrth dcr Münzen betrügt ungefähr 150 M. Ans Zittau schreibt man untcrm 3. Mai: Dcr vom hiesigen königl. Bezirksgericht nm 6. April l. I. wegen in hiesiger Stadt und Umgegend verübter Diebstähle zu 3 Jahr 6 Monaten Gcfängniß vernr- theilte Klcmpiicrgcscllc Georg Albert Andreas Jere mias ans Bautzen, welcher sowohl ans dem hiesigen Bezirksgerichtsgefüngnisse, als auch in Böhmen ans einem Gefängnisse anSgcbrochcn war, ist am Abend des 20. April auch aus der Strafanstalt Sachsenburg, wohin er erst am 10- April zur Strafvcrbüßmig cin- gclicfcrt worden war, entsprungen. Vermischtes. — Vom schlesischen Niescugcbirgc. Dcr Schnee auf dem Gebirge liegt noch in einer kaum glaublichen Mächtigkeit. Zur neuen schlesischen Bande wandert man zwischen Schnccwändcn von 6—9 Fnß Höhe. Noch bedeutender ist die Schnccaiihänfung da rüber hinaus. Dennoch wagte cs dieser Tage eine kleine Gesellschaft, den Kamm bis zu den Schnccgru- bcn zu ersteigen. Den Weg bildete eine harte Eis kruste, die daö Durchbrechen verhindert. Die Leg föhren ragte» mir mit de» Spitze» ans ihren schnee igen Umhüllung und von der SclMcgr»bcnbaudc war nichts als das Dach nnd der Schornstein sichtbar. Eine Schncclrcppc führte gn das Innere der Bande nnd der hier lebcudc Wächter wnrdc durch den Be such nicht wenig überrascht. Dem Rand der Schncc- grnben näherte sich Niemand, aus Furcht, mit einer Schccwand in die Tiefe zu gehen. Auf mitgenomme nen Hnndschlittcn wagte man nun die Fahrt den lan gen Rücken des hohen Rades hinab nach der Pctcrö- bandc. Die Rutschpartie nahm 40 Seknndcu m An spruch. Von dort fuhr man auf Hörucrschlittcn iu die Ebene. — Als kürzlich im Theater zu Cottbus eine Bcr lincr Posse zur Aufführung kam, in welcher ein Ak teur die Rolle eines Sterbenden zu spielen hat und sich eine ganze Weile in Todcszncknugcn windet, rief plötzlich ein wendischer Bauer, welchem die Sccnc wahrscheinlich zu lange dancrtc, ans dem Znschaucr- ranm: „Na stcrb man, sterb, damit du endlich wcg- kommst!" Selbstverständlich folgte diesem Rufe stür mischer Applaus und allgemeine Heiterkeit. — DaS vcrabschcmmgswürdigc Verbrechen des Schneidcrmcistcrs Pokorny in Wien wnrdc am Don nerstag Nachmittag von einem Wcibc nachgcahmt. Die in gedrückten Verhältnissen in einer Wiener Vor stadt lebende Frau eines Schlosscrgchilfcn lockte un ter der Vorspiegelung, einen Spaziergang machen zn wollen, ihre drei Kinder bis zur Oclfabrik in Otta kring; von hier aus benützte sie die Tramway nach Dörnbach und bezahlte den Fahrpreis mit ihrem letz ten Gcldc. Sie suchte die entlegenste Stelle ans dem Hcubcrgc auf, setzte sich mit den Kindern, die 2'/.^ jährige Leopoldine ans den Arme tragend, in cincm dichten Gebüsche nieder, nm von den Strapazen der Fnßpartic sich thcilwcisc zn erholen. 'Nach etwa einer Viertelstunde zog das verwerfliche Weib ein mitgc- brachtcS Fläschchen mit Langcncsscnz anS der Tasche und gab der armen Leopoldine zuerst zn trinken. Die Kleine that einen kräftigen Schlnck, sing aber unmit telbar darauf jämmerlich zn schreien nnd zn wei nen an nnd krümmte sich aus Schmerz ans dem Arme der herzlosen Mutter. Das entmenschte Weib stichle daö Mädchen zu beruhigen, schaukelte cö und legte es dann ins GraS nieder. Dasselbe führte sic bei den 8-, rcsp. 7jährigcn Knaben Franz nnd Johann ans. Die Grausame war hiermit noch nicht zufrieden ge stellt, die Mordlnst noch nicht gesättigt. Sic legte den Kindern Schlingen nm den Hals nnd hängte sie an Bamnüsten ans. War cs das Gefühl des Mit leides oder Schmerzes, das plötzlich bei der Mörderin erwachte, als sic ihre Kinder mit dem Tode ringen sah, sie beeilte sich, die Stricke dnrchznschncidcn, nnd soll sogar Versuche gemacht haben, die Kleinen ins Leben znrückznrufcn. Der ältere Knabe Franz rührte sich nicht; er war todt und lag im Grase neben sei nen beiden Geschwistern, die sich ächzend und stöhnend aus Schmerz krümmten. Nun erst ging daö Weib daran, seinem Leben ein Ziel zu stecken. Es trank ebenfalls von der gefährlichen Substanz und machte dann den Versuch, sich zu erhängen. In diesem ver- hängnißvollcn Angciiblicke kam ein patrouillircndcr Sichcrheitöwachinspector znr Stelle; er erfaßte das Weib nnd vereitelte seine Absicht. Die Folgen der genossenen Flüssigkeit stellten sich bald ein. Die Fran stürzte bcsinmmgSloö zu Bode». Der um diese Zeil herrschenden Dunkelheit wegen konnte der Wachmann de» Plaß nicht genau überblicke»; erst daö leise Stöh ne» der Kinder machte ihn anfmcrlsam, daß noch le bende Wesen in der Nähe sei» müssen. Er forschte nach, und in einer Entfernung von etwa 20 Schrit ten entdeckte er die drei Kinder. Er eilte schleunigst auf die nächste Wachstube, holte SuccurS, und mm brachte man die Mutter und die zwei lebenden Kin der in daö in Dörnbach befindliche Polizciburcam Die Leiche des Knaben Franz blieb bis zmn Eintref fen der landcögcrichtlichcn Commission auf dem Thnt- orte. Es ist Hoffnung vorhanden, daß die beiden Kinder am Leben erhalten bleiben; die Mutter schwebt in Gefahr. Ihr Zustand gestattete es anch nicht, daß sie bisher gerichtlich vernommen werden konnte. Der Gatte der Verbrecherin wird sowohl von seinem Nach bar», als auch vo» seinem Dieiistgcbcr, cincm Eiscn- waarcnfabrikantcn, als ci» sehr arbcitsamcr »nd fleißiger, für daö Wohlergehen der Seinen besorgter Mann geschildert. Sein Verdienst war dadurch seit fast cincm Jahre schon geschmälert, daß er an Smm- nnd Montagen gar keine, au den übrigen Tagen mir eine mehrstündige Arbeit hatte. «Kirchen-Nachrichten. Parochie Schandau. Am Sonntag Exandi. Vormittagö-Tcxt: Apostelgeschichte 1, 15—26. Nachmittags-Text: Ephcs. 2, 4—7. Geboren: Dem Eimv. u. Schiffm. C. E. Klopp in Schmilka ein S. — Dem Einw. u Steinbr. S. W. Richler in Postclwiß ein S. — Dem Eimv. u. Schiff bauer G. E. SchöpS in Ostrau ciue T. Gcstorbcn: C. G. Zschiesche, aus. Bürger u. Schiff mann allhicr 75 I. 16 T. alt — C. G. Richter, HouS- auSzgl. u. Schneivermstr. in Rathmannsdorf,' 53 I. >5 T. alt. — Hugo Mar, des F. T. Henschel, WirthschaflSbes. in Rathmannsdorf, chcl. S., 10 M. 27 T- alt. Parochie Königstein. Am Sonntag Exaudi predigt Vormittags Herr Pastor Hartenstein über Apostelgeschichte 1, 15—26. Nachmittags hält Herr Or. Schultheis von 1—2 Uhr Katechismus-Examen mit der erwachsenen weiblichen Jugend. Geboren: Dem Uhrin, u. D. K. E. N. Richter in Königstein eine T. — Dem Milhlcnbes. F. S. Hamisch in Hutten eine T. — Dem ans. B. u. Schiffseigner K. E. Hieckmann in den Elbhäusern ein S. — UcberdicS außerchcl. ein Knabe in Königstein. Getraut: K. A. Schöbel, Waldarbeiter u. Einw. in Cunnersdorf und Maric Auguste Junghans aus König- stciu. Gestorben: Frau Auguste Amalie, des G. H. Zeid- lcr'S ans. B. u. Schiffm. in Königstein, Ehefrau, 46 I. l W. 5 T. — Frau Christiane Louise, des E. F. Jung- banS, Tischlers u. Einw. in Königstein, Ehefrau, 25 I. 9 M. 3 W. — A. W. Pluta'S, Maur. u. HauSbes. in Niederrathen, ehe! T„ unget., 8 T. alt. — Anna Marie, dcS G< L. Siißmilch'S, Tagearbciter u. Einw. in König stein ehel. T., 4 M. 3 W. 4 T. — Lina Martha, des K. A. Krebs, Maur, u. Einw. in Porschdorf, ehel. T. 9 M. 3 W. — Frau Amalie Auguste, dcS A. W. Pluta'S, Maur, u. HauSbes. in Niederrathen, Ehefrau, gegen 37 I. alt. — Auguste Martha, A. H. Schubert'S, Briefträgers u. Einw. in Königstein, ehel. T., 4 I. 11 M. 3 W. l T. alt. — K. I. Thomas, ans. D. u. Tischlcrmstr. in Königstein, 68 I. 2 W. 4 T. alt. Neifegelegenh eiten. S.-B. Staatsoiscubahn. Abfahrt von Krippen nach Dresden: NachlS 2 U. 45 M., früh 6 U. 30 M., Vorm. 8 II 44 M. lConrierzng >. u. 2. Klaffe), 9 II., l I 11. 20 M., Mittag 12 U. 50 M., Nachm. 3 U. 55 M., 6 II. u. AbdS. 8 N. 45 M. Von Krippen nach Bodenbach: Nachts 2 U., früh 7 U. 30 M., Vorm. 10 U. 55 M„ Nachm. 2 U., 3 11. 30 M., 5 U. 25 M., AbdS. 8 U. 20 M., 8 U. 38 M. (Couricrzug 1. u. 2. Klaffe) u. NachtS >2 U. 35 M. S.-B. Dampf-Schifffahrt. Tilgt. von Schandau fr. 6 u. Vorm. 10 nach Dresden, lOV. nach Lcit- mcriß u. Nachm. 3 u. 5 U. nach Dresden. «Haupt-Gewinne V. Classe 87. k. s. LmidcS- Lottcric. Gezogen am 3. Mai 1875. 5000 Mark auf Nr. 29762 57481-93631. 3«0« Mark auf Nr. 3224 8379 8399 9287 14953 15709 6272 28029 28583 33645 42475 45137 45821 17008 49031 54867 63810 63830 71933 72159 8231 80391 83032 86519 93701. Gezogen am 4. Mai >875. 500« Mark auf Nr. 17257 52222 87181. 300« Mark auf 'Nr. 679 5661 6290 7542 14621 15359 15958 22457 23372 25603 25607 27469 30949 33059 33244 36591 36895 37090 45682 50602 51452 52621 57226 57584 61793 81984 86995 89390 92,95 98648 99906. Gezogen am 5. Mai 1875. 5««,««« Mark auf Nr. 5474. 1««,««« Mark auf Nr. 83698. 13««« Mark auf Nr. 4303 34277 53672. 50«« Mark auf Nr. 82979 97311. 30«0 Mark auf Nr. 192l 12217 18840 27565 28764 36954 40573 42439 42722 51098 52889 62468 68073 68985 71510 71702 72728 75705 76441 78991 79507 79869 81592 81887 83310 87043 87153 87215 92595 95315. Die Landsparkaffe z» «Königstein (Kass.-Rcud. Rabis) ist gcöffiict Sonntag, dcn 9. Mai 1875 Nachm. vo» 2—4 Uhr. ir v k r» » » t IN tt «s» SI n sx. Ba»- »»d Gartcusand darf a»ö dcr städtische» Sandgrubc nm Zaukcuhoru mir gcgc» ci»c Martc abgcholt wcrdc», welche bei Herr» Stadtrath Fer- di»a»d Hering zn jeder Tageszeit für 1 Mark ü Fahre Ritthc zu bekommen, die aber bei dcr Rückfahrt von dcm Kutscher bei dem Schuhmnchcrmcister Peschke, Sebuitzerstraßc Nr. 124 abzugcbcu ist. Coutrnvcntioncu hiergegen werden auf Grund deö Ncichsstrafgcsetzlmchcö 8 370 miß 2 mit Geldstrafe bis zu fünfzig Thalern oder mit Haft geahndet. Schandau, dcn 7. Mai 1875. Der Stadtrath. Hartung.
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