Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 08.05.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187505089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18750508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18750508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1875
- Monat1875-05
- Tag1875-05-08
- Monat1875-05
- Jahr1875
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 08.05.1875
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MchjW M'MÜmg. Amts- und Anzeigeblatt für das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Tächflsche Elb-Zcitnng" erscheint Mittwoch «nd Sonnabend und ist durch aste Postanstalicn, sowie durch die Erpcdiiion diese« Blatte« sstr > Mark viertel jährlich zu beziehen. - Inserate sür das MittwochSblait weiden bis Dienstag früh » Nhr, für das Sonnabendsblatt spätestens bis Freitag früh » tthr er beten. - Preis sür die einmal gespaltene CorpnSzeilc oder deren Naum 10 Pf. - AuSwärtS werden Inserate für die Elbzeitung angenominen in Hohnstein bei Herrn Hesse, in Dresden und Leipzig in den Annoneen-Bureaur der Herren W. Saalbach, Nud. Mosse und Haasenstein L Vogler. 37. Schandau, Sonnabend, den 8. Mai 187^. Herzlicher Dank. Mir wat beschicken, am 5. Mai d. I. mein fünf und zwanzigjähriges Amtsjnbilänm festlich begehen zu können. Bei dieser Gelegenheit sind mir so große und so viele Beweise von Liebe entgegengebracht worden, das; ich mich gedrungen fühle, hiermit meinen tiefgefühltesten Dank auszudrücken. Besonders die an diesem für mich so bedeutungsvollen Tage von der hiesigen Kirchgemeinde, deren Vertretern und Behörden kundgegebene Liebe wird mir unvergeßlich bleiben, weil sie ein Prüfstein für die Vergangenheit und eine Bürgschaft für die Zukunft ist. Also noch einmal: Dank, herzlicher Dank! — Schandau, den 6. Mai 1875. . Schultheis, Pf. daß sie zu staatsgcführlichcn Zwecken lind zur Förde rung der immer mehr hcrvortrctcnden staatsfeindlichen Tendenzen der höheren katholischen Geistlichkeit benutzt werde». Demi die iu ihnen herrschende Gehorsam-Theo rie ist die des jesuitischen Gehorsams, wodurch thatsäch- lich die eigene Willens- nud Dcnkthätigkcit vernichtet wird. WaS die Wirksamkeit und den Zweck dieser Ge nossenschaften betrifft, so führt mir eine verschwindend kleine Zahl ein rein beschauliches Leben. Die übrigen sind sämmtlich für praktische Zwecke thätig. Ein Theil widmet sich der Aushilfe iu der Seelsorge, die anderen dienen Unterrichtszwcckcn oder der Krankenpflege. Durch alle diese Zweige der Thüligkcit ist ihnen ein bedeu tender Einfluß auf die katholische Bevölkerung crmög licht worden, der, wie die Erfahrung lehrt, dem Staate zum Nachtheil gereicht. Diese Gefahr wird jetzt noch ernster, weil die geistlichen Oberen ihre schrankenlose Macht über die Ordcusmitglicdcr znr Bekämpfung des Staates benutzen. Den ferneren Bestand der Orden nnd die Zulassung ncncr Mit glieder nur an die Genehmigung der Staatsregicrung zu knüpfe», schic» nicht ausreichend, da die stille Eiu- wirknng auf daö Volk sich der Ucbcrwachnng entzieht und das Verbot der Anfnahmc ncncr Mitglieder leicht nmgangcn werden kann. Eine Verlängerung der Auf- lösnngsfrist wurde nur bei dcujcuigön Ordcu für nö- thig erachtet, welche sich mit Unterricht beschäftigen, da der herrschende Mangel an wcltlichcn Lehrern nicht ans dcr Slcllx befriedigt werden kann. Die Kraukcn- pflcgcordcii haben sich meist klerikalen Agitationen fern- gehalten. So liegen die thatsächlichcn Verhältnisse, welche znr Vorlegung des Klostcrgesctzcs führten. An dcr Auuahmc dcssclbcn von cincr großen Majorität der Volksvertretung ist im Anbetracht dcö gegenwärtigen Kulturkampfes nicht zu zweifeln. Tagcsgeschichte. Sachsen. Schandau. Vergangenen 5. Mai waren cs 25 Jahre, daß dcr Herr Pastor Schult heis allhicr ins geistliche Amt ciutrat, das er circa 5 Jahrc iu Bciersdorf iu dcr Lausitz und übcr 20 Jahre in hiesiger Parochie ebenso gewissenhaft als segensreich verwaltete. Obwohl er diesen seinen 25 jährigen Amtsjnbcltag nnr still im Kreise dcr lic- bcn Seinen zu begehen gedachte, hatten eö doch die Königl. und städtischen, geistlichen und wcltlichcn Bc- hördcn, seine benachbarten Amtöbrüdcr, sowie die Pa- rochiancn beider Otte, in welchen er als treuer Sce- ciihirtc 25 Jahrc lang verdienstlich gewirkt nnd gc- chafft hatte, nicht anders vermocht, als dem hochver ehrten Jubilar die bcstcu Glück- nud Scgcuswüuschc, nebst sinnigen nnd ansehnlichen Geschenke» darzubriu- gcn. Schon am Abend vorher wurde das Jubelfest durch den Gesang einer herrlichen Motette von Gra- beu-Hofman», Text von Or. Gürtner, „der Herr be hüte dich rc." vom hiesigen Licdcrkranzc, dessen Ehren mitglied Herr?. SchnltheiS ist, cingclcitct, dem folgte im Fcstmorgcn ein dem Jubilar von dcr hicsigcn Cur- kapclle gebrachtes Morgcnstündchcu und bei Zeiten bc- o Das preußische Kloftergesctz. Nicht nur für Preußen, »ein für ganz Deutschland hat cö ein wesentliches Interesse, Schritt ans Schritt den Kampf zu verfolgen, dcr zwischen dem, modernen Staatswesen dcr Gcgcnwart nnd dcr römischen Knric entbrannt ist. Eö ist ein Kampf zwischen Neuzeit und Mittelalter, zwischen Licht nnd Finsternis;, zwischen geistiger Freiheit und geistiger Knechtschaft. Wehe Deutschland, wehe dcr gcmzc» knltivirten Welt, wcnn Nom siegreich ans demselben hcrvorgchen sollte. Dazu hat eö glücklicherweise keinen Anschein; im Gcgcnthcil beweist die preußische Negierung durch ihre ucucstcu Gesetzesvorlagen, wie rückhaltlos sic dcm Gcg- ncr mit den schärfsten Waffen auf dcu Leib rückt, um dcu Kampf zu einem gedeihlichen und möglichst schnellen Ende zu führe». Keins dcr bisherige» Gesetze ist von solcher Schncidigkcit und weittragender Bedeutung, wie daö Klostcrgcsctz. Wir fassen in Folgendem die wichtigsten Bestim mungen dcssclbcn znsammcn. Alic Orden nnd Kon gregationen dcr katholischen Kirche sind von dcm prcu- ßischcn Gcbict ausgeschlossen. Die zur Zeit bestehen den Niederlassungen dürfen neue Mitglieder nicht auf- nchmcn und sind binnen sechs Monaten anfzulvscn. Diese Frist kann für Niederlassungen, welche sich mit den; Unterricht und dcr Erziehung dcr Jngcnd bc- schüftigcn, bis auf vier Jahre verlängert werde»; ciu- zclncu Ordc»ömitglicdern kann nach Ablauf dieses Zeitraums die Bcfiiguiß gewährt werden, Unterricht zu crthcilcu. Ordcnsnicdcrlassungcu, welche sich aus schließlich dcr Krankcupflcgc widuicu, blcibcu bestehe», könne» jedoch jederzeit d»rch königliche Verordnung aufgehoben werden nnd sind dcr Aufsicht dcS Staatcö »utcrwörfcu. Das Vermögen dcr anfgclöstcn Ordcn wird nicht vom Staatc Ungezogen, aber einstweilen in Verwahrung imdL.crwnltung der Staatsbehörden ge nommen. Ans Kem Vermögen werden die Mitglieder der aufgelösten Niederlassungen unterhalten; die wei tere Verwendung wird durch ein besonderes Gesetz geordnet. In den Motiven zum Gesetz heißt cs unter An derem : Nach den im Jahrc 1872 und 1873 augcstell- ten amtlichen Erhebungen waren in dcr prcnßischcn Monarchie (mit Ausnahme von den damals aufgelösten Jesuiten- und verwandten Ordcn) vorhanden: 1032 Mitglieder männlicher Gcnosscnschastcn, 7763 Mit glieder weiblicher Genossenschaften, insgcsammt 8795, und zwar 78 männliche nnd 836 weibliche, zusammen also 914 Niederlassungen. In welcher raschen Zu nahme die Ordcu begriffen sind, crgicbt die Thatsachc, daß in den acht alten Provinzen im Jahre 1855 vor handen waren: 913 Mitglieder, im Jahre 1867: 5877, im Jahre 1872 bis 1873: 8795. Die Gefahren, welche die Existenz so vieler geistlicher Genossenschaften dcm Staate bereiten kann, liegen sowohl in dcr Or ganisation derselben, als in den Zwecke», welche sie verfolgen. Waö nämlich die Organisation betrifft, so stehen die Ordcn cntwedcr unter dcr dirccleu Leitung aus wärtiger Oberer, welche thcilö in Nom, thcilö in Frankreich ihren Sitz haben, oder sic sind dcr bischöf lichen Aufsicht uiitcrworscn. Darin liegt die Gefahr, ganncn die Gratulationen dcr guten Freunde, getreuen Nachbarn nnd lieben „Gevattern." Um 10 Uhr vcrsammcltcn sich im Hotel zum Dampfschiff eine große Anzahl Fcstthcilnehmcr ans allen Kreisen dcr Parochiancn und div. zugereister Gäste zu einer Masscngratnlativn nnd bcgabcn sich, geleitet von Sr. Hochwürden Herrn Super. Or. Blochmali» in die Wohnung des Jubilars. Den selben begrüßend nnd beglückwünschend rühmte zunächst der Herr Ephorus in längerer Ansprache des Herrn Jubilars großen Verdienste nm Kirche, Schnlcn nnd Gemcmdcn während seiner 25jährigen Wirksamkeit und brachte demselben im Auftrage dcr hohcu Kirchcu- bchördc die wohlvcrdicnten und aufrichtigsten Glück- nnd Segenswünsche dar. Gleiche Gefühle drückte» iu ihre» gehaltemm Ansprache» ans Herr Dclcgntions- chcf v. Kessinger im Namen dcr Koinspcction von Schandan, Hcrr ?. Leonhardi ans Ncinhnrdsdorf im Auftrage der Krippcncr Pastorcueoufcrenz, deren mehr jähriger Vorstand der Herr Jubilar ist, Hcrr U. Gcb- hardt aus Lichteuhaiu im Auftrage der Ulbcrsdorfer Pastorcneoufcrcuz, deren langjähriges Mitglied Hcrr ?. Schultheis gewesen, Herr Ncntamtmann Gretschel im Auftrage des Äirchcuvorstandcö, Hcrr Obcr-Zoll- uud Stcucr-Juspcktor Kluge im Auftrage dcr Bc- amtctcu, Hcrr Bürgcrmstr. Hartung im Auftrage dcö hicsigcii Stadtrathes, Hcrr Müller, Vorsteher dcr Stadtverordnctcu, im Auftrage seines Collegiums und Hcrr Schuldircctor Drcßlcr im Namen nnd Auftrage dcr Lchrcrschaft dcr Parochic. — Wesse» das Herz votl ist, des; geht dcr Mund übcr. Sichtlich gerührt dankte dcr überraschte Hcrr Jnbilar für dic innige' imd allgemeine Theiliiahmc, beantwortete dic an ihn gcrichtctcn Ansprachen in einfacher »nd herzlicher Weise, den Herr» aller Herren lobpreisend für alles Gntc, das er bisher an ihm gethan fleht er zu ihm um weitere Hilfe und ferneren Segen für Amt, Gemeind' nnd Hans. Hierauf vereinte Mittags 1 Uhr eine noch größere Anzahl Fcstthcilnehmcr cin zu Ehrcu dcö Ju bilars vcranstaltctcs Fcstdincr im Hotcl zum Forst hause, zu den; sich auch noch 2 Dclcgirte anö Beiers dorf cingcfundcn hatten. Nachdem in den übliche» officicllc» Toaste» sinnig, geistreich und erhebend der Hr. Jubilar uud sein ganzes HauS, die Behörden re. rc. gcfcicrt wordcn waren, folgten Aussprache» humo ristischer Art in bnntc» Farben in solcher Fülle, daß dic bis gcgcn Abend andauernde Tafelrunde keinen Moment der Pause kannte. Es war ei» schönes Fest, darin stimmen alle Thcilnchmcr überein, erfrischend und erhebend! Möge eö dem Hin. Jnbilar vergönnt sein, noch lange frisch nnd fröhlich mitcr unö wirken nnd schaffen, nnd — so es Gott gefällt — nach 25 Jahren sein goldenes Jubiläum eben so munter nnd festlich begehen zn können! X — Dc^ Landcsnnsschnß dcr deutschen Fortschritts partei in Sachsen veröffentlicht in dcr „Dr. Pr." ci- uc» Aufruf au dic freisinnigen Wähler: den Beschlüs sen dcr Landcüvcrsammlung zum Sicge zu verhelfen und zu diesem Behufe in den größeren Ortschaften jcdeö der 30 erledigten Wahlkreise Wahlausschüsse zu bilde», dic sich zu Krciswahlausschüsscu vcrcinigcn, so- dauu aber durch Vertrauensmänucr sich mit dein
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite