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Erzgebirgischer Volksfreund : 11.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192801111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19280111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19280111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-11
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.01.1928
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n. e. f. S. 81. Iahrg Mittwoch, den 11. Januar 1S28. Nr. S. e. Die Aussenpolitik in -er Sackgasse oo n te. >f- te. »«»«ch «!«»< «>» i S»iist- S » l«U»i, t««« v«rm Hannover, 10. Jan. In einer demokratischen Der- ftnnmlung erklärte Abg. Freiherr v. Richthofen: Trotz guter Anfänge sei die deutsche Außenpolitik in einen stagnierenden Zustand geraten. Zur Herbei führung besserer Verhältnisse sei die Erreichung an derer parlamentarischer Mehrheiten in den in Frage kommenden Ländern erforderlich. w. au w. Berli«, 9. Ian. Im Plenum des Reichstages beginnt am 19. Januar anläßlich der ersten Lesung des Etats eine all- gemeine Aussprach« über die äußere und innere Lage. Man rechnet mit einer großen Debatte üb»« die Reichs- poltttr. «M-uu uv»« »m o» »» »« mm ««I>« «>«—«.m «i»u,zi«UM,IM m »« m» ei,»«,«?»», es), m—»a, es. m mm d,««, «». mm>en» ««» Mr u» so m» tum m>«. «e «m»«, es ««lamimas ou«i, >««. «-»»«»»»air»^>»«i», «I«. En»»» m. ee. Zaleski re-ek über polnische Außenpolitik. Warschau, 9. Ian. Außenminister Zaleski hielt auf dem Iahresbankett Ler Polnischen Gesellschaft zur Prüfung inter nationaler Probleme eine politische Rede, in der er einleitend hervorhob, daß seit der Wiedergeburt des polnischen Staates noch in keinem Jahre die innerpolitische Lage dermaßen die Bestrebungen der polnischen Außenpolitik unterstützt habe wie im vergangenen. Das in Genf erzielte Ergebnis sei ein Schritt vorwärts in der Entwickelung der polnisch- litauischen Beziehungen, und er hoffe, daß weitere Schritte folgen werden. Die Gefahr einer kriegerischen Ent wickelung sei dank Polens Anstrengungen beseitigt, und hof fentlich würden sich solche Gefahren nicht mehr wiederholen. Doch sollte sich der litauische Regierungschef bei Auslegung der Texte des Völkerbundes mehr von politischer Logik leiten lassen als bisher. Ueber die deutschpolnischen Beziehungen führte der Minister aus: Im Laufe des verflossenen Jahres konnten wir seitens der Leitung der deutschen Außenpolitik mehrfach (I) Beweise guten Willens und auch von Anstren gungen feststellen, trotz außerordentlich schwieriger innerpoli tischer Bedingungen gutnachbarliche Beziehungen zwischen beiden Ländern herzustellen. Dor allem sind es aber zwei Mo mente die Hoffnung auf eine weitere Entwickelung der guten Beziehungen zwischen beiden Völkern gestatten. Dies ist die beginnende deutsch-polnische Zusammenarbeit in Genf und eine merkbare Aenderung in der Einstel lung der deutschen öffentlichen Meinung gegenüber Polen. Die deutsche Delegatton hat in Genf eine Ein Fahr Barmal-Prozeß. Bisher 230000 RM «osten. Berlin, 9. Ian. Am 11. Januar ist ein Jahr seit dem B e - ginn der Hauptverhandlung im Bnrmat-Prozeß ab gelaufen. Bisher ist an 187 Tagen verhandelt worden. Die Akten sind bis jetzt auf7HHauptbände und IM) Neben- bände angeschwollen. Die Anklage umfaßt 648 Druckseiten. Bisher sind SO schriftliche Gutachten von Sachverständigen er stattet worden. Die Protokolle der Hauptverhandlung füllen 7 Aktenbände mit 2800 Seiten. Die Kosten des gesam- ten nunmehr über drei Jahre dauernden Strafverfahrens, also einschließlich des staotsanwaltschaftlichen Ermittelungsver fahrens, der Voruntersuchung und der bisherigen Hauptver- handlung, betragen etwa 2S0000 RM. in Genf uns trennenden Fragen, wie das Danziger Problem, in Zukunft, in Genf nicht nicht so viel Raum einnehmen werden wie bisher. Was die Aenderung der deut schen Stimmung gegenüber Polen anbetreffe, so sei diese zwar noch nicht so, um die Gewähr einer normalen Entwickelung der deutsch-polnischen Beziehungen zu bilden, aber jeoenfalls besteht eine Aenderung, und die Richtung dieser Entwickelung ist klar und offenkundig. Heute gibt es keinen ernsten Deut schen mehr, der die Behauptung von einem polnischen Saison staat wiederhole. Auch gibt es heute nicht viele Deutsche mehr, die behaupten, daß das Fehlen normaler wirtschaftlicher Be ziehungen zu Polen und der Zollkrieg für Deutschland vor teilhaft wäre und welche nicht eine deutsch-polnische Wirt- schaftsverständigung wünschten, die eine unerläßliche Not wendigkeit darstellt. Hingegen werden die Deutschen immer zahlreicher, die in einem Zusammenwirken mit Polen ernste Möglichkeiten für die wirtschaftliche Entwickelung ihres Vater landes erblicken. Zu den polnisch, sowjetrussischen Dezie- Hungen betonte Zaleski, wie zufrieden Polen wäre, wenn die Sowjetunion ihre bisherige Haltung in der Frage eines polnisch-russischen Nichtangriffspaktes revidieren würde. In der Frage der Schiedsgerichtsklausel wie in der des Abschlusses analoger polnischer Pakte mit den baltischen Staaten wolle die Sowjetregierung die berechtigten polnischen Forde- rungen nicht anerkennen. Zaleski betonte schließlich die aus gezeichneten polnischen Beziehungen zu den baltischen Staa ten, insbesondere zu Estland und Finnland, und bekräftigte, daß Polen nicht die Hegemonie über irgendeinen anderen Staat anstrebe. ea. leb »>r in. Iva Mittwoch, den 11. Januar 1928, vorm. 9 Uhr soll in Lößnitz ein Motorrad meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Dieter sammeln im Amtsgericht. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Lößnitz. WO 'M Verlag S. M. GSrlner. Aue, «rzgeb. ' KmUdna«»' M» »1 SS» »e, kSSuM «SU Iwa «4» »»-««»««, «M SSwoiv»»»r, d ie I. n. s«»»^«isM»e«n«> M' «» WMU», ss»-d«, »d Die deutsche Außenpolitik ist in der Sack gasse. Um Gründe zur Entschuldigung für diese unan- genehme Lage ist man nicht verlegen. Neuerdings sollen die parlamentarischen Mehrheiten in verschiedenen Ländern daran schuld sein, daß die Dinge nicht vorwärts kommen. Wenn der Demokrat Frhr. von Richthofen diesen Kohl jetzt in einer Parteiversammlung in Hannover auf- wärmte, so kann man 100:1 wetten, daß ihm besonders die parlamentarische Mehrheit in Deutschland ein Dorn im Auge ist. Und dies trotzdem die Mitglieder des heutigen Reichs kabinetts gerade in außenpolitischer Beziehung immer recht weit übereingestimmt und die Taktik, die schließlich in die Sack gasse geführt hat, gebilligt haben. Herr von Richthofen und mit ihm andere Prominente brauchen einen Prügeljungen für ihre Mißerfolge. Als solcher ist ihnen die Regierungskoalition, auf welcher sowieso gerade alles herumhackt, sehr gelegen. Natürlich kann niemand, der die Behauptung von der die Außenpolitik zerstörenden parlamentarischen Koalition auf- stellt, irgend einen Beweis für die Richtigkeit antreten. Das tst sä bell Schlagworten auch nicht nötig, ik: der deutsche Machel sich längst abgewöhnt hat, zu denken. Erx überläßt dies seinen Erwählten und zieht tm übrigen die Schlafmiitze ein paar Finger breit tiefer über die Ohren. Früher hat man ihm immer erzählt, die Außenpolitik habe den Primat, d. h. sie gehe allem anderen, vor allem der Innenpolitik voran. Und heute soll es auf einmal nicht weitergehen mit den äußeren An gelegenheiten, weil es angeblich im Inneren nicht recht klappt. Jedenfalls wird sich, wenn die Wahlen bei uns eine Links- Mehrheit bringen sollten, die außenpolitische Sackgasse in eine Prachtavenue ersten Ranges verwandeln. Daran können nur politische Abc-Schützen zweifeln. Es gibt im übrigen noch Leute, die nicht allzu streng mit der deutschen Außenpolitik ins Gericht gehen. Zu ihnen gehört der polnische Außenminister Zaleski, der feststellt, die deutsche Außenpolitik habe im vergangenen Jahre „mehrfache Beweise guten Willens und von Anstrengungen gegeben". Das deutsche offiziöse Telegraphenbüro bringt diese echt polnische Frechheit ohne Kommentar, also scheint man sie in den maßgebenden Regierungskreisen als eine Schmeichelei zu empfinden. Auffällig wäre das nach dem, was wir gewohnt sind, nicht. Llber, diese Frage sei gestattet, sollte der Grund unserer außenpolitischen Mißerfolge nicht weniger in der Par- teikonstellation liegen, als darin, daß wir uns jede Frechheit von außen widerspruchslos gefallen lassen und schon verlernt haben, Unverschämtheiten als solche zu erkennen? «»immr kl» «nsUIo^ » k d« ÄivärschlD» ftrll«. «i» «««dr Mr dir Mißerfolg Briands Rewyork, 9. Ian. Die Veröffentlichung der Antwort der französischen Regierung auf die Kellogg-Note hat in Amerika ein Echo hervorgerufen, das keinen Zweifel mehr läßt, daß Amerika die beiden von Briand gemachten Vorschläge ablehnen wird. Der erste dieser Vorschl 8ge Briands, V« dahin gcht, daß Amer-l4a und... -F Han k r e sch' kIf^r t n^Pa k t - st.n t ar s H re t b bevor noch die Zustimmung anderer Mächte hierzu erreicht worden ist, wird glattabgelehnt. Dieser Vorschlag würde bedeuten, daß mindestens eine Zeitlang dieser Vorschlag zwei- seitig wäre, was, wie gemeldet, von Kellogg unter keinen Um ständen zugelassen werden soll. Für den zweiten Vor schlag, den Angriffskrieg auszunehmen, fragen die Be amten des Staatsdepartements: Wer wird bestimmen, ob ein Krieg ein Angriffskrieg oder kein Angriffskrieg ist? Da hier für niemand anders als der Völkerbund in Frage käme, von dem Amerika nichts wissen will, wird auch dieser Vorschlag zweifellos abgelehnt werden. Polnische An-ul-samkeU. Eine Entscheidung Lalonders. Kattowitz, 10. Ian. Am 1. Weihnachtsfeiertag 1927 wollte die deutsche Minderheitsschule in Brzezie im Kreise Ryb- nik eine Weihnachtsfeier veranstalten. Zwei Stunden vor Beginn der Feier, Lie vorschriftsmäßig angemeldet war, wurde sie vom Amtsvorsteher ohne Angabe von Gründen ver- boten. Gegen dieses Verbot reichte -er deutsche Dolks- bund bei der gemischten Kommission eine Beschwerde ein. In seiner Entscheidung mißbilligte Präsident Talon- d er das Verbot und bemerkt, es sei nach 4 A jährigem Bestehen der Genfer Kommission ausgeschlossen, daß Veranstaltungen der deutschen Minderheit mit der Begründung verboten wer den können, daß die öffentliche Rube und Ordnung gefährdet sei. Das Verhalten des Beamten sei eine schwer« Ver letzung der Genfer Konventton, der Beamte müsse -«halb entfernt werden. Bochum, S. Ian. Heute Vormittag wurde -er bei dem Bochumer Verein bestehende Konflikt über die Durchfü»- rung des Arbeitszeitschildsspruches beigel« gt. Di« Direk tion erklärte sich bereit, üb Dienstag die im Arbeiszeitschieds- spruch für die Metallindustrie, nordwestliche Gruppe, fefchelegte Arbeitszeittegelung zur Durchführung *» bringen. Amtliche Anzeigen Der Handelsmann Paul Epperlein in Lauter beabsichtigt, den Dorfbach in Lauter entlang seines Flurstückes Nr. 269 des Flurbuchs für Lauter zu übeärücken M 23 (insbes, Ziffer 2 und 7), 33 des Wassergesetzes. Die Unterlagen liegen hier zur Einsichtnahme aus. Etwaige Einwendungen gegen die begehrte besonder« Benutzung und Anlage sind binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei der Amtshauptmann schaft Schwarzenberg anzubringen. Die Beteiligten, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruch gegen di« von der Behörde vorzunehmende Rege- lung. Die auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen werden durch den Fristablauf nicht ausge schlossen. Die Amtshauptmanuschast Schwarzenberg, am 7. Ian. 1928. Ein neuer Frkedensplan. London, 10. Ian. Westminster Gazette meldet, Las Foreign Office habe das Dölkerbundssekretariat benach richtigt, daß es diesem binnen kurzem einen Plan bett. Lia Sicherheits frage unterbreiten werde. Dieser Not- werde mit größter Spannung entgegengesehen. Berlin, 9. Ian. Der frühere Vorsitzende der Fraktion»- arbeitsgemeinschaft im preußischen Staatsrat, Freiherr vonMaltzan, der bislang der Deutschnattonalen Volks- Partei angehörte, ist -er Deutschen Volkspartei als Mitglied « enthaltend die amtlich«« Benannkmachungeu der Amkshaupimannschaft und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Löbnitz, Neustädtel, Srllnhain, sowie der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. G» werden autzerde» veröffentlicht: VI« Bekanntmachungen der Stadlrät« zu A« und Schwarzenberg und der Amtsgericht« zu Au« und Johanngeorgenstadt. Ziele und Aufgaben des Stahlhelms. Kiel, 9. Jan. Am Sonntag sprach auf der Kieler Stahl- "^ helmtagung der zweite Bun-esführer, Oberstleutnant a. D. Düsterberg, in Anwesenheit des Prinzen Heinrich von. Preußen über ,Liele und Aufgaben des Stahlhelms". Düster berg wies darauf hin, daß im Frontgeist des Stahlhelms di« wahre Volksgemeinschaft lebendig sei. Wenn der Stahlhelm mit seinen 900 OM Mitgliedern der stärkst« Wehr- verban- sei, so habe er es der Tatsache zu verdanken, daß er ich keiner Partei verschrieben habe. Im Stahlhelm lebe es auch keinen Kampf -er Bekenntnisse. Eine Kernfrage ei, ob es gelänge, noch Hunderttausend« aus der Arb eiter« ch a ft der Ltahlhelmbewegung -uzuführen. Die Träger des Stahlhelmzeichens in Arbeiterkreisen brächten große Opfer. Die Massen eines Dolles seien so schlecht cHer so gut wie seine führenden Schichten. Die monarchische Frage sei zu- rückgestellt, weil es darauf ankomme, zunächst die Massen zum nationalen Denken zurückzugewinnen. ,Außerhalb des Parla ments wolle -er Stahlhelm eine -iszipliniertenatto- nale Mass« bilden, di« im entscheidenden Moment auf- tteten und mitreden könne. Der Stahlhelm sei Äff Gedeih und Derderb mit der Landwirtschaft verbinden. Durch Sümmlung nationalen Kapitals wolle «r seine politische Selbständigkeit erhalten. Der Stahlhelm lehne es ab, einen Kampf g e - -§«n die nationalen Parteien zu führen, well er wisse, daß keine Mitglieder in j«d«r von ffmen vertreten seien. Ebenso ichne « die Parole der Dahlenthattung ab.
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