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Sächsische Elbzeitung : 15.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187902154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18790215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18790215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-15
- Monat1879-02
- Jahr1879
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 15.02.1879
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M 14 Schandau, Sonnabend, den 15. Febrnar c Am 12. tc» sich im Die Thronrede. Februar NachmiltcigS 2 Uhr versammel augcdcihcn zu lassen. Eö sind dies Ergcbuissc, mi! welchen man in Rücksicht ans die ungchcncrcn Schwie rigkeiten in der Oricutfragc ohne Zweifel zufrieden sein kann, und unserer Mcinnng nach hat die vicl- Tngcsges ch ichte. Sachse». Dresden. Ani l3. Febrnar wurde im Local der „Flora" die vom sächsischen LandcSvbst- bauvcrcin veranstaltete Obstprodnctenausstcllung eröff net. Dieselbe zeichnet sich durch Neichthum und Maunichfalligkeit des Materials aus, indem nament lich auch die obslbancnden Gegenden des Auslandes Ich sehr zahlreich belhciligten. Neben den obengenannten Productcn sind zugleich die zur Bereitung derselben nvthigen Maschinen mit aufgestellt nud während einiger Stunden des Tages, von 11 bis l Uhr, in Thätig- keit gesetzt, so daß sich die Ausstellung höchst belehrend und anregend erweisen dürfte. Dieselbe wird bereits am l7. d. AUS. wieder geschlossen. — Unter heutigem Datum ist der lönigl. Wasscr- bandireelion ans Melnik folgende Millhcitnng zngc- gangen: Wasser seit gestern im langsamen Steigen. Heute Vormittag !> Uhr I7l> mn über Null. Witterung bei 2 Grad Wärme sehr veränderlich. Ein furchtbares Beispiel für die Gefährlichkeit der 'vlidarischeu Haft bietet der Rvßweiner Vorschnß- xwein, der nun leider in Ecmcnrs geratheu ist. Eine von den Belhciligten gewählte Eommissiou wird vcr- 'nchen, zwischen Genossenschaften und Gläubigern ei len Eomprvmiß hcrznstellen und soll demzufolge den 13. d. M. eine Glänbigcrvcrsammlung statlfinden. letztere werden wohl mit 32 zufrieden sein müs sen; hoffentlich komiut der Ausgleich iu dieser Fvrm zn mindern. Die Vorschläge, welche Ich n theilS gemacht habe, theils zcc machen beabsich- Wcißcn Saale des königlichen Schlosses zn Berlin die Vertreter des deutschen Boltes zur Er gcschmähtc europäische Diplomatie-Loch noch ihre Ehr, gereitet. fanden haben wird, Ihrer Beschlasmahme unterbreitet werden. Mir den diesjährigen NeichshanShaltSetat, welcher Ihnen ungesäumt zngehen wird, haben neue Einnahmeqnetlen noch nicht in Aussicht genommen werden können, und es ist daher, uni den EtatSabschlnß bis znm I. April zn ermöglichen, die Deckung der AedarfSzisfer durch Matrieularumlagen in Ansatz zu bringen gewesen. Ich darf hoffen, dass noch während Ihrer diesjährigen Session Ihnen die Vorschläge der verbündeten Regierungen über Ersetzung der Matrieularbeiträge durch an dere Einnahmequellen werden zngehen können. Die verbündeten Negierungen berathen über die Mittel, welche die Gesetzgebung zu gewähren vermag, um die Uebel stände, unter denen wir auf wirthschaftlichem Gebiete leiden, zu hebe» oder zn mindern. Die Vorschläge, welche Ich Meinen Bundesgenossen theils gemacht habe, theils zu machen beabsich tige, haben zunächst den Ziveck, durch Beschaffung neuer Ein nahmequellen fttr'daS Reich die einzelnen Regierungen in den Stand zn setzen, daß sie auf Forterhebung derjenigen Steuern zu verzichten vermögen, welche sie und ihre Landesvertretung als die am schwersten aufzubringenden erkennen. Zugleich bin Ich der Meinung, daß unsere wirthschaftliche Thätigkeit in ihrem gesammten Umfange auf diejenige Unterstützung vollen Anspruch hat, welche die Gesetzgebung über Stenern nud Zölle ihr zu gewähren vermag und in den Ländern, mit denen wir verkehren, vielleicht über das Bedürfnis! hinansgewährt. Ich halte eS für Meine Pflicht, dahin zn wirken, das; wenigstens der deutsche Markt der nationalen Production insoweit erhalten werde, als dies mit unseren Gesammtintcressen verträglich ist, und daß demgemäß unsere Zollgesetzgebung den bewährten Grundsätzen wiederum näher trete, auf welche» die gedeihliche Wirksamkeit des Zollvereins fast ein halbes Jahrhundert beruht hat und welche in unserer Handelspolitik seit dem Jahre 1865 in wesentlichen Theilen verlassen worden sind. Ich vermag nicht zu erkennen, daß thatsächliche Erfolge dieser Wendung unserer Zollpolitik zur Seite gestanden habe». Die Vorlage» in der angedeuteten Richtung werden, insoweit und sobald die Liuigung der verbündeten Negierungen über dieselben stattge- öffnung der gegenwärtigen Reichstags-Session. Nach dem die Kronleuchter zu beiden Seiten des Thrones entzündet waren, begab sich der Bundcöralh nnlcr Vortritt des Reichskanzlers Fürsten v. Bismarck, der in der Gala-Uniform seines Kürassier-Regiments mil dem großen Bande des Schwarzen AdlerordcnS er schien, in den Saal und stellte sich zur Linken des Thrones ans. Der Reichskanzler begab sich daran zu Sr. Majestät, um die vorschriftsmäßige Meldung zu machen. Gefolgt von den Prinzen des königlichen Hauses trat der Kaiser ciu, dcu Helm im rechten Arme tragend, nud nahm auf dem Throne Platz, zn seiner Rechten auf der mittleren Stufe der Kronprinz, dann die Prinzen Karl und Friedrich Karl, dahinter der Feldmarschall von Manteuffel. Beim Eintritt des Kaisers erhob der Neichstagöpräsidcnt Or. v. Forcken- bcck den Ruf: Se. Majestät der deutsche Kaiser, König Wilhelm von Preußen, er lebe hoch! — hoch! nud immer hoch! Die ganze Versammlung stimmte be geistert dreimal in den Ruf ciu. Der Reichskanzler trat nunmehr vor den Thron, verneigte sich und über reichte aus roth und goldener Mappe folgende Thron rede, welche Se. Majestät, das Haupt mit dem Helme bedeckend, mit lauter und vernehmlicher Stimme ver las: „Geehrte Herren! Indem Ich Sie willkommen heiße, drängt eS Mich, auch von dieser Stelle Meinen Dank für Gottes Gnade zu wiederholen, die mich in Gefahr beschirmt und von schweren Leiden geheilt hat. Ich spreche zugleich Meinem Sohne, dem Kronprinzen, nochmals Meine Anerkennung seiner Führung der Ncgieruugsgeschäfte aus und danke Ihnen, geehrte Herre», für die Unterstützung, welche Sie de» verbündete» Ne- gieruttge» gewährt habe», um im Wege des Gesetzes einer ge gen die Grundlage» unseres staatlichen und Eulturlebenö gerichteten Agitation Einhalt zu thun. Ich darf demnach anch für die Zukunft in gleichen! Maße auf Ihre Mitwirkung rech nen, soweit die Heilung unserer socialen Schäden sich als un vollendet erweisen sollte. Als einen dringlichen Gegenstand Ihrer Verhandlungen darf Ich de» am !<!. December vor. I. mit Oesterreich abge schlossenen Handelsvertrag bezeichnen, welcher Ihrer Genehmig ung bedarf. Die Verträge, durch welche der zu Bern im Jahre 1874 begründete allgemeine Postvcrem befestigt und im Ab schlusse seines Grimdgedankcms der Gesammtheit der Verkehrs- läudcr zugänglich gemacht ist, werde» Ihnen zur Genehmigung zngehen. Ebenso wird der Gesetzentwurf gegen Verfälschung der Lebensmittel Ihrer Bewachung von Neuem unterbreitet werde», u»d werde» die Entwürfe zur Ergänzung der Justiz gesetze Ihrer Beschlußfassung unterliegen. Um dem Reichstag die Möglichkeit zu gewähren, die Ehre der Mitbürger, welche dem Reichstag nicht angehören, gegen die Ausschreitungen einzelner Mitglieder zu schützen, und seiner eigene» Autorität da, wo sie verkannt wird, vollen Nachdruck zu gewähren, haben die verbündeten Negierungen zu Ihrer Beschlußnahme einen Gesetzentwurf vorgelegt, durch dessen An nahme die verfassuugSmäßigen Befugnisse des Reichstags, nach "Art, L7 seine Diseiplm selbst zu regeln, eine erweiterte gesetz liche Unterlage gewümen würden. Die beunruhigenden Nachrichten über den Ausbruch der Pest im Osten Europas haben uns in die bedauerliche Nvth- wendigkeit gesetzt, Vorsichtsmaßregeln zu treffen, welche.dem Verkehr lästig fallen. Die jüngsten Nachrichten geben der Hoff nung Raum, daß die baldige Unterdrückung der Krankheit we nigstens in Rußland den energischen Vorkehrungen der kaiserlich russischen Behörden gelingen werde. Sobald sich dies bestätigt, wird der Grenzverkehr sofort wieder auf den, "den politischen Beziehungen beider befreundeten Länder entsprechenden nachbar lichen Fuß gesetzt werden. Die Ungewißheit, in welcher die Schlusibestimmung von Art. V des Prager Friedens von 1806 die Zukunft der Ein wohner der nördlichen Districte von Schleswig erhielt, hat Alich, nachdem die Lösung dieser Frage in wiederholten Unter handlungen mit Dänemark nicht gelungen war, veranlaßt, mit Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich und König von Un garn in Verhandlung über eine Abänderung jenes Artikels zu trete». De» gegenseitige» fre»»dschaftliche» Beziehungc» beider Reiche entsprechend, ist eine Vereinbarung beider Höfe in dem gewünschten Sinne zu Stande gekommen und am II. Januar d. I. ratisicirt worden, deren Wortlaut zu Ihrer Kenntnis! mitgetheilt werden wird. Die Hoffnung auf eine baldige Beendigung des Krieges im Orient, die Ich beim Beginn der letzten ordentlichen Ses sion aussprach, hat sich erfüllt, und cs ist den im vorige» Sommer versammelte» Vertreter» der Großmächte gelungen, sich über Anordnungen zu verstäudigcn, vo» deren Durchführ ung der Schutz der Christen, die Sicherung der Ruhe im türki schen Reiche und die Wahrung des Friedens der Mächte Eu ropas zu erwarte» ist. Die durch de» Berliner Vertrag be kräftigten friedliche» Beziehmigen der auswärtigen Mächte zu Deutschland und untereinander zu fördern, soll auch ferner die Aufgabe sein und bleibe», i» deren Dienst Ich die große Macht verwende» will, soweit sie i» meine Hand gelegt ist. Wen» Mir Gott die Erfüllung dieser Aufgabe gewährt, so will Ich mit dem dankbare» Gefühl, daß Meine Negierung bisher eine reich gesegnete sei, auch auf die schweren Erfahrungen des letz ten Jahres zurückblicken." Erfreuliche Fortschritte im Orient. Obwohl am 13. Juli vorige» Jahres durch Unter zeichnung dcö Berliner Vertrages von Seiten der Großmächte und der Türkei der Oricntfragc eine principicllc Lösnug gegeben wurde, so hatte mau doch angesichts der Streitfragen, welche noch zwischen den kriegführenden Parteien bestanden, manche Bedenken hinsichtlich der Dauerhaftigkeit des Berliner FricdcnS- werkcS. Aber nahmhaftc Fortschritte sind mm doch iu letzter Zeit in der weiteren Schlichtung der orien talischen Streitigkeiten gemacht worden, und der Glaube an den, durch den Berliner Vertrag herbcigcführlcn Frieden, ist bedeutend gewachsen. Ein definitiver Fricdenövcrtrag zwischen Rußland und der Türkei ist nunmehr von den Bevollmächtigten dieser Staaten, dem russischen Botschafter Fürsten Lobanoff und dem türkischen Minister des Aenßercn Karatheodorh Pascha in Konstantinopel unterzeichnet und somit eine Hanpt- bcdingung erfüllt worden, daß die größten sich im Orient bcfchdcntcn Gegner die Schwerter in die Scheide stecken. Ucbcrflüssig ist es, den definitiven rnssisch- türkischcu Fricdcnsvcrtrag in seinen Einzelheiten zn erläutern, denn dieser ans zwölf Artikeln bestehende Vertrag bewegt sich natnrgcmüß ganz im Nahmen dcö Berliner FricdcnSvcrtragcö und enthält außerdem »och einige spccicll Rußland und die Türkei angehende Abmachungen. Danach ist die von der Türkei an Rußland zu zahlende Kriegsentschädigung ans 300 Mill. Papicrrubcl, welche ungefähr 180 Millionen Silber- rubcln glcichkommcn, festgesetzt worden. Wegen der Bezahlung dieser Summe sind anch noch keine Ter mine festgesetzt und hat in dieser Beziehung erst noch eine weitere Regelung stattznfindcn. Ebenso sollen die VcrpflcgungSgcldcr für die zahlreichen türkischen Kriegsgefangenen an Rußland in 21 Terminen nach Prüfung der einzelnen Rechnungen erfolgen nnd vierzig Tage nach erfolgter Ratification des FricdcnSvcrtragcs werden die russischen Truppen das türkische Gebiet gcränmt haben. Blau sicht hicrauö, daß Rußland seine Ansprüche auf eine KricgScuIschädigung bedeutend herabgesetzt hat, wozu cs durch die bedrängte Lage der Türkei und durch dcu cigcueu Wunsch nach cincm endgültigen Frieden bewogen worden sein mag. Denn das durch Geldmangel, innere Gährnngcn und Pcstnoth bedrängte Rußland mußte zu der Einsicht gelangen, daß eS zur Eonccutrirung seiner Kräfte ans nationalem Boden den auswärtigen Schwierigkeiten schlennigst ein Ende machen müsse. Sind doch auch die Ergeb nissc dcö siegreichen FcldzngS der Russen gegen die Türken in anerkcnncnöwcrthcr Weise durch dcu Berliner Vertrag der Großmächte gesichert worden, nnd wenn in nicht zu ferner Zeit die russischen Truppen aus der Türkei in ihre Hcimath znrückgckchrt sein werden, so bleibt die Türkei doch ans dem Nullpunkte ihres staatlichen Seins stehen, eine große nud schöne Provinz, Nordbulgaricn, ist den Türken ans immer entrissen, Südbnlgaricn erhält unter den Augen der Großmächte Reformen, Rumänien, Serbien und Montenegro sind nicht nur allein unabhängige Staaten geworden, son dern sic habcn anch eiucn bedeutenden Gebietszuwachs auf Kosten der Türkei erhalten, und ferner hält Ocstcr- rcich-Ungarn die ewigen Ncvolutionöhcrde Bosnien nnd die Herzegowina in festen Händen. Mögen daher anch noch manche Reibungen zukünftig zwischen den im Orient intcrcssirtcu Staaten stattfindcn, ja mag man selbst zuweilen wieder auf dieser oder jener Seile Lust zum Kriege zeige», so steht doch nach der Lage des Orients im Allgemeinen nnd der Verhältnisse der dabei bcthciligtcn Staaten das große Resultat der letzte» gewaltige» Orientkrisiü auf Jahre hinaus fest, nud in diesem erkennen wir als hervorragende Er rungenschaften die endgültige Unterwerfung der Türkei unter dcu Willcn Europas und dcn Wnnsch der europäischen Großmächte, in gegcnscitigcm Einver ständnis; über die Orientangclegenheiten zu wachen und ihnen eine möglichst friedliche Weitercntwickelnng ÄchiM LlbMmg. Amts- unö AnzeigeUatt für das König!. Gerichtsamt und den Stadtrath zn Schandau nnd den Stadtgemeinderath zn Hohnstein. Die „Sachs. <?ld-Zoitnng" erscheint Mittwoch mW Sounabcnd mW ist durch alle Pvstnastalte», sowie durch die Erpedition dies. Bl. für 1 Mark vierteljährl. zn beziehe». — ttb" Inserate für das Mittwvchsblatt werde» bis Dienstag früh t> Uhr, für das Sonnabendsblatt spätestens bis Freitag früh t) llhr erbeten. — Preis für die ge spaltene Corpnszeile oder deren Nam» 10 Pf., Inserate müer 5 Zeile» werde» mit .10 Pf. berechnet, (tabellarische oder romplicirte nach lkebcreinknnfth — Inserate für die Elbzeitnng nehmen an in Hohnstein Herr Bürgermstr. Hesse, in Dresden nnd Leipzig die Annonrcn-BüreanS von Haasenstei» L Vogler, W. Saalbach, Jnvalidendank nnd Nnd. Mosse.
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