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Sächsische Elbzeitung : 12.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187904125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18790412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18790412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1879
- Monat1879-04
- Tag1879-04-12
- Monat1879-04
- Jahr1879
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 12.04.1879
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MMc ÄllMmg. Amts- «nö Anzeigeblstt für das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau uud den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Dit „Tächs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstaltcn, sowie durch- die Expedition dies. Al. für l Mark viectcljährl. zu beziehen. — Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh st Uhr, für das Svnnabcndsblatt spätestens bis Freitag früh st Uhr erbeten. — Preis für u ge spaltene Corpuszeilc oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter 5 Zeilen werden mit V0 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Uebcrcinkunft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Vürgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen-AtircanS von Haascnstcin k Vogler, W. Saalbach, Jnbalidendank und .And. Mosse. Zis. Schandau, Svuunbeud, den 12. April 187^. Ostcriied. „Der Herr ist attfcrstandcn! So tönt'ö in allen Landen, So tönt cö fern und nah: „Der Herr ist da!" Die Vöglein ans den Zweigen, Sie köuncn'S nicht verschweigen Ihr Jndilircn fern und nah: „Der Herr ist da!" Schon kannst dn ans den Auen Die ersten Blümlein schancn, Ihr Läuten fern und nah: „Der Herr ist da!" Und horch! von allen Thürmcn, Da schallt'S nach Wintcrstürmcn, Verkündet, waü geschah: „Der Herr ist da!" Harmonisch Glockcnklingcn, So lieblich Euglcin singen. O fühl'S, er ist dir nah: „Der Herr ist da!" Nnr dann kann cö ans Erden, Wahrhaftig Frühling werden, Wcnn'ö schallt von fern nnd nah: „Der Herr ist da!" O komm doch zn nnö Allen, Stärk' unser kindlich Lallen, Damit cö fern nnd nah Lant tönt: „Der Herr ist da!" Waldstedt. G. M. Harwcck. Oster u. „Die Glocken läuten daS Ostern ein In allen Städten und Landen Und fröhliche Herzen jubeln darein: Der Lenz ist wieder erstanden!" „Christ ist erstanden!" Dieser Jnbclgrnß tonte vor nahezu zwei Jahrtausenden den trancrudcu Jüngern Jesu entgegen, die den Heimgang ihres großen Meisters beklagten, und deren Herzen schwer nnd bange waren. „Christ ist erstanden!" so tönte dieser Frcndeugrnß in der christlichen Gemeinde weiter durch zwei Jahr tausende hindurch bis auf unsern Tag und heute klingt er wieder an unser Ohr, erquickend, bcsccligend. Er quickend und bcsccligend, wen» wir der Leiden der Menschheit im Allgemeinen und unseres persönlichen Ungemachs im Besonderen gedenken, wenn wir dann durch den Ostcrgruß die Gewißheit erhalten nnd die beruhigende Zuversicht empfinden, daß wir nicht ver loren sind, daß wir durch jene große Sühueuthat des McnschcnsohucS mit nuferem himmlischen Batcr ver söhnt wurden nud dem Tode nnn getrost in'S Ange schauen dürfen. Zur Erinnerung an jenen Opfertodt nnd die Auferstehung dcö Heilands feiert die christliche Welt das Osterfest, welches so recht darnach nugc- than ist, die erhabensten Betrachtungen zu wecken. Geburt und Tod — daö A nnd O, der Anfang nnd das Ende. Geburt uud Tod, das siud die großen Näthscl, bei deren Lösung der Bcrstaud dcö Menschen seine Grenzen findet. In dem Wachsen nnd Hin- wclkcn dcö Grashalms finden wir ein Bild unseres eigenen Lebens. „Der Mensch ist wie die Blnmcu auf dem Felde," heißt cö eben so wahr als schön in jenen heiligen Urkunden, welche die Grundlagen dcö Christenglaubens bilden. Ans dem Traumleben der erstell Kindheit zu der Erkcnnlniß hcrangereift, daß wir leben, um zu sterben, daß jeder Augenblick dcö Lebens nnö dem Tode näher führt, empfindet doch selbst der gläubige Mensch bei dem Gedanken der Vernichtung ein gewisses Schauern. Wir finden des ¬ halb schon bei Böllern, deren Religion ans einer reinen Naturanschanung beruht, Vorstellungen, welche wohl geeignet sind, dem Gedanken der Vernichtung seine Schrecken zu rauben. Bevor das Christcnthum die tröstliche Lehre von der Auferstehung predigte nud verkündigte, feierte man bei vielen Völkern zur Frühlingszeit Freudenfeste, in denen sich zugleich eine tiefe Sehnsucht nach dcrciustigcr eigener Wiedergeburt aussprach. Der Mensch entnahm seine Vorstellungen ans der ihn umgebenden Nalnr, und viele nuferer heutigen Anschauungen entstammen jenen fernen Zeiten. Noch heute vergleichen wir gern daö menschliche Leben mit den Jahreszeiten. Wie in der Natur nach ewigen und feststehenden Gesetzen die Sonne den Keim zur Blüthc und zur Frucht zeitigt und das Pflanzcnlebcn alljährlich in eine gewisse Starrheit versinkt, so kommt nnd geht der Mensch, so folgt ein ganzes Menschen geschlecht dem andern nnd ei» Geschlecht steht au den Schultern dcö andern, wie die verwesende Pflanze dem jnngcn Keime die Nahrung zu seiner Eulwickclnng zuführt. Was wir heute sind und besitzen an geistigen nud irdischen Gütern, daö verdanken wir der vicl- tanscndjährigcn Arbeit Dcrcr, wclchc vor nnö waren. Wer wollte nnd könnte sich vermessen, im Borans die Formen zn bestimmen, wclchc dic Eulwickclnng dcö Mcuschcngcschlcchtö in Znknnft anuchmcn wird! Dic Kenntnis; der Vorzcit aber, so weit sic uns offen sicht, führt nnö zu der tröstlichen Ucberzcngnng, daß trotz aller Hemmnisse daö Mcnschcnthnm in steigcndcr Entwickelung begriffen ist. Germanische Urkraft, durch geistigt vou der Hinterlassenschaft der Griechen nnd Römer und getragen von der milden Licbcölchrc des großen Nazareners, schnf dic Cnlturcpochc, in welcher wir nnö gegenwärtig bewegen und wenn wir, trotz mancher großen Jrrthümcr die Gegenwart mit der Vergangenheit vergleichen, so kann auch einem blöden Ange der Fortschritt nicht verborgen bleiben. Und das auch soll nnö beim Feiern des Osterfestes immer mehr bewußt werde», daß die Völker aufcrstandcn sind ans dem dumpfen Hiubrütcn verflossener Jahr hunderte, daß wie der Frühling, den die Osterglocken einläntcn, in der Natnr sein wonnig Wesen treibt und die Erde mit neuen Reizen auSstattct, auch aus den Nuiucu vcrgangcucr und verschwundener Bölkerstämme für unsere Gegenwart neues Leben erstanden ist. Daß dem aber so ist, so sein kann, daö bewirkt die 'ort und fort sich vollziehende Auferstehung dcö McuschcugcisteS, welcher nuzcrstörbar ist in den Er gebnissen seines Schaffens. Nicht nnr für die Nölkcr im Allgemeinen, sondern nnch für jeden Einzelnen im Besonderen ertönen die Osterglocken und erschallen dic Klänge des Aufcrstchungöhymnnö, auf daß nuu nufer Streben ein reines, dem Dienste der Mit- mcnschcn geweihtes sein müsse und daß wir dieses Streben stets mit der unbestechlichen Stimme im In nern im Einklang zu erhalten bemüht sein müssen. Zum ZollttUlfentwurf. Der Entwurf deö Zolltarifs ist am 2. April dem Buudcöralhc zugcgaugcn und im Plenum desselben angenommen. Nnr dic Hansastädtc nnd Oldenburg ollen dagegen gestimmt haben. Soll man cö cinc Tronic dcö Schicksals ncnncn, daß dcr Reichstag sich n derselben Stunde ans vier Wochen vertagt hat, ui welcher im Bnndcöralhc die wichtigste Vorlage dcr Session znm Abschluß gebracht wurde? Dcr Aufwand von Arbcitskraft, mit welcher die Tnrifrcvisiou-zuerst in dcr Commission, dann im Bnndcörathc vorge nommen wnrde, ist, wenigstens vorläufig eine solche ohne praktischen Nutzen gewesen. Nun man wird ja i» vier Wochen mit erneuerter und ganzer Kraft an )ic Erledigung dieser Vorlagen gehen, wclchc dic wirth- chaftlichcn Interessen dcr Nation in anSgcdchntcstcm Umfange berühren. Dcr Bericht dcr Tarifcommis- sion ist mit Unpartcilichkcit abgcfaßt, nnd wird dcn Motivcn dcr Minoritäten, soweit sic biö jetzt geltend gemacht worden sind, gerecht. Daß im neuen Zoll tarif daö Shstcm dcö Alten vollständig, nnd die Nomenklatur zum größten Theile bcibehaltcu wurde, ist gewiß ganz richtig, denn ohne ein alphabetisches Waarcnvcrzcichniß kann ein großer Staat, oder über haupt ein solcher, der große Zollpositioucu hat, durch aus nicht dnrchkommcn. ES handelt sich bei dem Tarif nicht etwa nm cinc Ncngcstaltnng vom großen Gesichtspunkte aus, cö liegt vielmehr eine Zusammen stellung vou zahlreichen Tarifändcrnngcn in der Richtung erhöhten Zollschntzcs vor. Jede derselben wird bei dcr Besprechung im Reichstage eine abgesonderte Diskussion verlangen. Dcr Zolllarifcntwnrf ist in 13 Positionen abgcfaßt. Diesc der Reihe nach zn bclcnchtcn, kann nicht dcr Zwcck dieser Zeilen, sein, wclchc sich bloö mit cincr knrzcn Eharaklcrisirnng desselben befassen köuncn. Bcrgban und cin Theil dcr Hüttenproduktion, daö sind dic einzigen Zweige, wclchc vou der Zoll-Erhöhung ausgenommen wurden, sonst sind so ziemlich alle Branchen mit höhcrn. oder neuen Zöllen bedacht worden. In erster Linie stehen nnch dieser Beziehung: Baumwolle, Leinen, Jute, Wolle und Seide; ihnen schließt sich mit hohen Sätzen die Confcction an. Dic Rohmctalle mit Ausnahme dcö Eiscnö blcibcn zollfrei, und alle Waarcn dagegen werden fast anSnahmöloö zollpflichtig gemacht oder in ihrer Zollpflicht erhöht. Auch gewalztes Zinn und Zink hat Zoll zn zahlen. Weiter sind bedacht: die Glasindustrie, die Holfiudustric einschließlich Böttcherei nud Tischlerei, dic Maschiucuiudustric, dic Lcdcr- nud Lcdcrwaarcn-Jndnstric, die Fabrikation von Kaut- schukwaaren, von Knrzwaarcn, von Lichten, die Ocl- müllcrci, die Papierindustrie vom nugcblcichtcn Holz stoff an biö zum Gold- und Silberpapier; Steine und Stcinwaarcn, auch Edelsteine, echte sowohl als nachgcmachtc sollen in Zukunft pro 100 kx; verzollt werden. Ferner reihen sich an: Thon nnd Porzcllan- wanrcn von dcr gcmcincn Ofenkachel und dcr gewöhn lichen Thonpfcife an bis zur kostbaren goldbcmaltcn Vase; endlich cinc Rcihc wichtiger, chemischer Produkte, dann noch Kitte, Leim, Nnß, Wichse, Siegellack, Tinte, Wagenschmiere nnd Zündwaarcn bcigcfngt sind. Die andwirthschaftlichcn Prodnkte sind außer durch Ge treide, Holz uud Vieh, noch vertreten durch eine Reihe vou Sämereien, darunter Raps nud Rübsaat, dann Lohe, Hopfen, Bnltcr, frisches nnd znbcrcitctcö Fleisch, Honig, Käse, getrocknetes Obst, Gemüse, Schmalz nnd Eier. Der Zoll auf Butter, dcr bisher 4 Mk. betrug, soll auf 10 Mk. erhöht werden. An der Erhöhung der Fiuanzzvllc wird cinc Mchrcinnahmc von 40 Mill. Mk. erwartet. Was nun die zollfreien Waarcn anbctrifft, so enthält dcr Tarif 37 zollfreie Positionen. Daö dürfte allerdings eine Durchlöcher ung dcö Priueipö dcr allgemeinen Eingangöabgabe bcdentcn. Andrerseits erhellt aber die in ihm liegende stmkchr ans dcr bisher befolgten Bahn cincr gcmä- figt srcihnndlcrischcn Richtung mit nnzwcidcntigcr Klarheit aus dcr Thatsachc, daß dcr Tarif von 1873 bczw. 1877 im Gnnzcn 04 frcic Positionen anfwcist. Die in dem Tarif frcigcblicbcncu Gegenstände sind wlgcndc: Abfälle, rohe Banmwollc, rohcö Alei, rohe Zrzcngnissc, und chemische Fabrikate für dcn Gcwerbc- nnd Mcdicinalgebrauch, soweit sic nicht ausdrücklich ausgenommen sind, Ketten und Drahtseile zur Schlcpp- chifffahrt und Taucrci, Erden, Erze, Metalle, roher Flachs und andere vegetabilische Spinnstoffe, Erzeug nisse des Laudbaucö, soweit sic nicht mit Zoll belegt Ind (daö gejammte Getreide wird aber mit Zoll iclcgt) Pferdchaarc, Borsten, Felle, Hüntc, Brcnn- w>z, Holzkohlen, Holzborstcn oder Gcrbcrlohe, Loh- knchcn, Dnmpfmaschincn nnd Dampfkessel zur Ver wendung zum Schiffbau, See- nud Flußschiffe, Kalender Kautschuk, Guttapercha, (roh uud gereinigt) rohes Kupfer, literarische uud Kunstgcgcnslände, Olivenöl in Fässern, Papier^ Halbzeug, ungefärbte Seide, rohc uud bloö behauene Steine, Mühlsteine, polirtc Schiefer-
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