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Sächsische Elbzeitung : 31.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187905310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18790531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18790531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-31
- Monat1879-05
- Jahr1879
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 31.05.1879
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Sächsische (MMimg. Amts- «ö Anzeigeölatt für das König!. Gerichtsamt und den SLadtrath zu Schandau nnd den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. DK „Tächf. Elb»Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Pvstanstalten, saune durch die Expedition dies. Al. für I Mark vierteljährl. zu beziehen. — IMV Inserate für daS Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh f) Uhr, für das SvnnabendSblatt spätestens bis Freitag früh 0 Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene CorpuSzcilc oder deren Nanin 10 Pf., Inserate unter 5 Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, (tabellarische oder complieirte nach Uebercinkunft.) — Inserate für die Elbzcitung nehmen an in Hohnstein Herr Bürgcrmstr. Hesse, in Dresden nnd Leipzig die Amwnccn-AürcanS von Haasenstcin L Vogler, W. Saalbach, Jnvalidcndank und Nud. Mosse. »HA 44. Schandau, Sonnabend, den 31. Mai 1870. Pfingsten. Du heil'gcr Tag der Pfingsten, sei innig, froh gegrüßt, An -ein doS Höchsten Liebe in Wonne sich ergießt. Tritt nur, mein Christ, mit Freuden in seine Welt hinan«, Sie ist in ihrem Schmucke ein wahres Gotteshaus. Da winken dir die Fluren in hoffunugögrüncm Kleid, Da hörst du Dank und Jubel der Sänger weit und breit. Da flüstern dir die Blumen von Demuth und Vcv- trau'n, Da kannst am Blüthcnbaumc du wahre Liebe schau'u. Da duften dir entgegen der Pfingsten frische Mai'n, Als hauchten Fcsteöwonne sic deinem Herzen ein. Da spannt der trcnc Himmel sich über Berg nnd Thal Und trägt als höchste Zierde der Sonne gold'ncn Strahl. So findet allerwegen daö Herz des Vaters Spur, So feiert dich, o, Pfingsten, die heilige Natur. Nimm du mit voller Seele an dieser Feier Theil, Denn siche, iu ihr waltet der Geist aus Gott zum Heil. Er lchrt, in treuer Liebe dem Vater still vcrtrau'n, Mit glaubeuövollcm Hoffen auf seine Güte ban'n. Er gicbt dem Herzen Frieden, der Seele Licht und Kraft, Er ist cS, der dein Wollen und dein Vollbringen schafft. Ja, dieser Geist, er führe dich hin zn deinem Gott Und lehre dich besiegen der Menschen Hohn und Spott. Er helfe dir ertragen der Leiden schwere Last, Die du in deinem Leben vielleicht zu dulden hast. Bedenk', cS ist der Tröster, den Christus uuS gesandt, Er ruft und leitet Alle erbarmend an der Hand. Stehst du am Tag der Pfingsten einsam auf weiter Flur, Dann bete zn dem Vater am Altar der Natnr. Und wenn die Kirchcnglocken erschallen nah' nnd fern, Dann fci're du dein Pfingsten auch in dem Hanö dcö Herrn. So zieht der Geist dcö Vatcrö iu deinem Herzen ein! Daö wird ein Tag der Freude, ciu scl'gcö Pfingsten sein! Pfingsten. „Pfingsten, das liebliche Fest ist gekommen!" So rnft der Dichter ans, nnd der sinnige Leser fühlt in diesem Jubclrnf die Frcndc hindurch klingen, welche den Sänger bcsccligtc. Pfingsten ist da! so rufen auch wir aus, so fröhlich und froh, und nufer Herz möchte mit den Vöglein, welche mit ihrem laut schallen den Gesänge daö liebliche Pfingstfest begrüßen, um die Welte jubilircn. Pfingsten ist daö LicblingSfcst des Volkes geworden, weil cs neben feiner hohen reli giösen Bedeutung so recht daö Siegcöfcst der Natur genannt werden kann. Denn wenn cö bis vor Pfingsten noch oft vorkommt, daß herbe Nachtfröste cintrctcn und der knospenden Frühlingsnatnr Schaden bereiten, so wird daö milde Wetter doch in der Regel von Pfingsten ab beständig. Dieser Sieg der Natnr ist von jeher vom Volke gefeiert worden. Daö Schmücken der, Häuser und Plätze namentlich in kleinen Städten und Dörfern durch duftende Maien, war schon bei unsern Vorfahren eine heilige Sitte und spielt in alten Volksliedern eine hervorragende Nolle. Der Freude, die jedes Mcnschcnhcrz über den endlichen Eintritt der schönen Jahreszeit empfindet, sollte auch ein äußerer Ausdruck verliehen werden. ' Daö Pfingstfest hat indessen nicht nur eine Be deutung für daö religiöse und daö Gefühlsleben der Men schen; cö hat auch eine Bedeutung für die socialen Verhältnisse- und das Leben jedes Einzelnen, und ist cö lcidcr eine Thatsachc, daß man von dieser Seite anö die Bedeutung dcö Pfingslfcstcö noch nicht gc- uügcnd beleuchtet hat. Daö Pfingstfest ist im reinen dogmatischen Sinne daö Fest dcö „heiligen Geistes", aber cö kann in der" klcbcrtragnng mit Recht ein Fest der Befreiung dcö Mcnschcngcistcö genannt werden. Den Mahnungen dcö guten Geistes iu uns, wie sie sich bei jedem Menschen im Herzen offenbaren, zu folgen, sich von ihnen leiten, lenken nnd zn edlen Thatcn begeistern zn lassen, darauf weist nuö das Pfingstfest ans das Nachdrücklichste hin. Wenn je an einem anderen, so am Meisten znm Pfingstfcstc tritt die Mahnung an unS heran, Ein- nnd Umschau zu halte» im eigenen Herzen. Diese größte nnd schwerste aller Arbeiten, die innere Einkehr, ist im Strome der Welt über den materiellen Sorgen einerseits nnd dem leichtsinnigen Genußlcbcn andererseits vernach lässigt worden, nicht gerade zum Segen unseres Volkes. Wer am Ausbau dcö Staatcö, dcr bürgerlichen Ge sellschaft, der Familie mit Erfolg arbeiten will, der muß auch ein edler Mensch, ein sittlicher Charakter sein. Daö Ziel zn erreichen, daö zn werden, dazn gehört vor allen Dingen, daß wir unö zunächst selber kennen lernen. Wenn wir den Mahnungen dcö Her zens, dcr besseren Einsicht, unö anö Trotz oder Gleich giltigkeit verschließen, so haben wir von dcr sittlichen Bedcntnng dcö Pfingstfestes keinen Begriff. Wir wollten im Vorstehenden keine Bußpredigt halten, sondern nnr darauf Hinweisen, daß daö Pfingst fest nicht mir für die Lnst nnd Frcndc, sondern auch für daö sociale nnd besonders für daö eigene Hcrzmö- lcbcu jedes Einzelnen eine tiefe Bedeutung hat. Die Natnr, das Körperliche hat nun ihre vollständige Ncngcbnrt vollzogen nnd mag daher auch im Geistes leben dcr Menschen eine Wiedergeburt stattfinden, nm die rechte Kraft und Stärke zur Erfüllung einer edlen Mission zn erlangen. Tagesgeschichte. Sechsen. Schandau. Nach einer in dicscr Nummer enthaltenen Bekanntmachung hat die tönigl. Gcncraldircction dcr sächsischen Staatsciscnbahncn verordnet, daß die vom 1. Juni bis 30. September d. I. von Dresden früh 0 und Nachm. 4 Uhr, iu- glcichcn die früh 8,25, Nachm. 4,55 nnd 8,5 von Bodenbach nach Dresden abgehenden Züge zum Behuf dcö Aufnchmcuö und Absctzcnö von Passagieren bei Bedarf auch in Tb ergründ halten. — Mit Rücksicht auf den zu erwartenden starken Frcmdcuzufluß, den die vcrnmthlich schönen Pfingst tage erwarten zu lassen berechtigt sind, hat dic Dircc- tion der sächs.-böhm. Dampfschifffahrt in sehr aucr- kcnnenswcrther Weise in heutiger Nummer d. Bl. einen umfassenden Extrafahrplan veröffentlicht, anö dem wir nnr die Fahrten hcrvorhebcn, welche Dresden, Pirna, Schandau und Tctschcn berühren: Bon Dres den nachm. 2 bis Tctschcn und abends 7,30 bis Schandan; von hier abends gegen 7,30 nach Tctschcn; von Pirna nbcndö gcg. 0,50 nach Schandan nnd von hier abcndö gcg. 7,30 bis Drcödcn. — Dic Giltigkeit dcr TagcSbillctö ans den König lichen Staatsciscnbahncn dauert beim diesmaligen Pfingstfcstc von hcute Sonnabend den 31. Mai bis Freitag den 6. Juni. — Wie viel in unserm Sachsen Zeitungen, Jour nale, Fachschriften rc. erscheinen, davon haben wohl nur wenig Leser unseres Blattes eine Ahnung; deshalb dürfte cö wohl einiges Interesse bieten, dic Blätter nnscrö Vaterlandes einmal Revue passiven zu lassen. Sachsen besitzt in 112 Städten bez. Dörfern 163 Zei tungen. Außerdem erscheinen in Drcödcn noch 24, in Leipzig aber 208 Fach-Zeitungen. Also zusammen 395 Blätter, dic in weit über eine Million Exemplaren an dic Leser gelangen. Wo wäre ciu Land dcr Erdc, daö Sachsen, im Verhältnis; zu seiner Einwohnerzahl, pur annähernd gleichkämc? — Die 208 in Leipzig erscheinenden Blätter beschäftigen sich meist mit der Wissenschaft nnd zwar kommen 24 Blätter auf Me dizin, 16 Theologie, 16 Pädagogik, 11 Knnst und Musik, 9 Laudwirthschaft und Bienenzucht, 8 Rechts wissenschaft. Dic übrigen vcrthcilcn sich auf Astro nomie, Chemie, Architektur, Forstcultur, Naturwissen schaft, Literatur rc. Ist cö da wohl ciu Wunder, wenn wir Sachsen „mcrschtcnthcelö Helle" sind? In dessen wir sind mit Aufzählung der bei uns erschei nenden periodischen Literatur »och lauge nicht fertig! Sachsen bringt alljährlich auch noch gegen 700,000Excm- plarc Kalender ans den Markt, die oft ein gar wun derliches Conglomcrat von „Wcttcrprophczcinngcn" bringen. Wo so viel Licht verbreitet wird, gicbt es natürlich auch Schatten und daß cö au Letzterem nicht fehlt, wird Jeder cinschcn, der die Menge dcr sogc- nanntcn „Groschcnblüttcr" betrachtet, mit denen Sachsen gradczu übcrflnthct wird. Lcidcr bieten sehr viele dieser Blätter den Lesern statt geistiger Nahrung, moralische Gifte! Wer ruft nicht anö: „Heinrich mir grant vor Dir!" wenn er Blätter wie „Das schwarze Buch," „Crimiualarchiv," eine Sammlung von Mörder-, Räuber-, Geister- u. Kloster-Geschichten erblickt? Lcidcr finden, trotz der wirklich guten Blätter, die in Sachsen erscheinen, auch solche „Demoralisivuugö- schriftcn" noch Leser! Wenn doch die Leute bedeuten wollten, daß sic in Lcihbibliothckcn für wenig Pfennige bessere Romane bekommen, als sic hier mit sechs rcsp. zwölf Mark pro Jahr bezahlen! Allein auch hierin besitzt unser Sachsen den wenig schmeichelhaften Vorzug, die meisten derartigen Blätter zu haben. Doch wir beabsichtigen keine Kritik zu schreiben, sondern wollen, unbekümmert nm den Werth dcr Blätter, dieselben einfach zusammcustcllc». Sachsen zählt 18 Untcr- Haltnngö-Blättcr, dic zusammen iu 800,000 Exem plaren erscheinen! Einer neueren Statistik zufolge be sitzt Snchscu gegen 150,000 Wohnhäuser (Fabriken, GcschäftSgcbäudc nicht mit gerechnet). Blieben nun alle in Sachse» erscheinende» Blätter rc. im Lcmdc, so kämc ans jedes Ha»ö die Kleinigkeit von 25 Exem plaren! Gewiß eine Zahl, wie sic kein Land dcr Erdc aufznwciscn hat. I?. X. — Sr. Majestät dem deutschen Kaiser wird zu dessen goldenem Ehejubiläum durch die Dircctoviol- mitglieder vou Sachsens Militär-Vereins-Bund die znr „Wilhelm-Angusta-Stiftung" gehörige Urkunde überreicht werden. Diese Urkunde ist von einem sächs. Ministcrialsccretär kunstvoll iu den Landcöfarben auf Pergament geschrieben worden nnd höchst geschmackvoll iu grünen Sammet eingebunden. Die Außenseiten des Einbandes sind mit einem breiten Silbcrstrcifcn geziert. Dic Urknndc wird am 8. Jnni im Tivoli zn Drcödcn öffentlich ausgestellt. Am 27. d. M. verunglückte Herr Stciubnichö- besitzcr Hesse in Oberkirchleit he bei Königstein in seinem Bruche dadurch, daß ihm ein iu Folge des heftigen Windes von dcr Wand loögclöstcö Stück Gestein ans den Kopf schlug. Außer anderen bedeu tenden Verletzungen wurde ihm daö Nasenbein total zerschlagen, so daß er schwer krank dnruiedcrliegt. Am Sonntag den 36. d. wnrdc ans dcr wildromantischen oberen Schlenßc bei Hinter Hermsdorf das Boot des vater ländischen GebirgSvcreinS Saxonia eingeweiht. Bereits am Sonnabend war der 10 Gentner schwere Kahn unter großen Schwierigkeiten in die Schleusten gelassen worden. Mittags 1 Uhr formirte sich der wohl aus 200 Theilnchmcrn bestehende Festzng — Mnsikchvr, 12 Festjnngfrauen, 21 Knaben in Schifferanziigen, die Herren Fvrstbeamten, Mitglieder der Saxonia, Gemeindevertretung, Sektion des Gebirgsvercins für die sächs.-böhm. Schweiz in Hinterhcrmsdorf, Militär- und Ge sangverein u. s. w. Nach ^stündigem Marsche gelangte man zur Schleuste, während die Festjungfrancn und der Vorsitzende des Vereins bereits vorher im Kahne Platz genommen hatten. Nnhig und majestätisch, einen. Schwane gleich, schwamm däS festlich bekränzte, herrliche Boot unter den lieblichen Klängen eines auf steiler Felswand versteckten Streichquartetts der Schleuste zm Hier begrüstte es in herzlichen Worten Herr- Oberförster Schlegel. Dann hob der Vorsitzende des Gesäng- verems Saxonia, Herr Oberlehrer Friedemann, den silbernen, grün-welst nmwundenen Hammer, weihte unter Todtenstille der Menge in Uefergreqendcr Weise das Boot, gab ihn, den Namen
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