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Sächsische Elbzeitung : 09.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187908094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18790809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18790809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-09
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 09.08.1879
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sächsische WMlmg. Amts- unö-AuzeLgettstt für das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Di« „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mitttvoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstaltcn, sowie durch die Expedition dies. Al. für 1 Mark vicrtehährt. zu beziehe». — Zcze» Inserate für daS Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh i) Uhr, für das Sonnabendsblatt spätestens bis Freitag früh !) Uhr erbeten. — Preis für die ge fpaltcnc CorpuSzeilc oder deren Nanin 10 Pf., Inserate unter 6 Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, (tabellarische oder compliciete nach Nebereinknnft.) — Inserate für die Elbzeiinng nehmen an in Hohnstein Herr Bürgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annonccn-Bürcaus von Haasenstein <L Vogler, W. Saalbach, Jnvalidcndank und Nud. Mosse. Schandau, Sonnabend, den 9. August 1879. Eine Ncbersicht über die Ergebnisse der Kriegsgerichte in Sachen des „Großen Kurfürst." An der Aufklärung dcö jähen Unglucköfallcö, welcher am 31. Mai vorigen Jahres die dculschc Kriegsflotte im Canal betraf, hat die öffentliche Meinung Deutsch lands ein großes Interesse, denn das Wohl und Wehe der Flotte, auf die das Volk trotz der herben Prüf ungen, noch immer mit Stolz blickt, liegt der Nation am Herzen. Es soll nun nicht unsere Sache sein, zn den Urthcilcn dcö Kriegsgerichts in Sachen des „Großen Kurfürst" selbst noch ein Urlhcil zu füllen, aber wir wollen nach den officicllcu Berichten und den sachverständigen Knudgcbuugcn, wie sich solche in der Kieler Zeitung, der Wcscrzcitung nud der Cöl- nifchc» Zeitung vorfandcn, einen sachlichen Ucbcrblick über die mm endlich zum AnStragc gekommene Affairc geben. Dnö Uebnugögeschwader, bestehend auö dem Jlaggeuschiffc „König Wilhelm," Großer Kurfürst" und „Preußen" befand sich am 31. Mai vorigen Jahres Morgens im Canal in der Nähe von Folke stone. „Die Formation dcö Geschwaders", schreibt Contrcadmiral Batsch, war doppelte Kiellinie mit ge wöhnlichen Distanzen, aber mit einem geschlossenen Trcffcniutervall von 1 Hektometer." Während nach der Borschrift „Großer Kurfürst" in der Mitte zwischen den beide» Schiffen hätte dampfen müssen, befand er sich nach dem Berichte von Augenzeugen ziemlich auf gleicher Linie mit „König Wilhelm." „Beide vordere Schiffe, heißt es weiter in dem Berichte des Gcschwader- chcfs, wollten einem gucr vorübcrscgclndcn Schiffe lmöwcichcu, thatcn cö anch nud wich namentlich „Großer Kurfürst" weit nach Steuerbord ans, lenkte aber, als das Schiff vorbei war, wieder zurück in seinen Knrö; dies hat auch „König Wilhelm" thun wollen und ereignete sich dabei die gerade umgekehrte Ausführung dcö RudcrcommandoS, welche die ent setzliche Katastrophe hcrbciführtc. Der Umstand, daß die Distanzen nicht inne gehalten wurden, ist nicht schwer zu erkläre». „Großer Kurfürst," bekanntlich ein ganz neues, und in seinen inneren Einrichtungen noch nicht einmal ganz fertiges Schiff, hatte vor dcr Abfahrt dcö Geschwaders nicht Zeit gehabt, die er forderlichen Probefahrten zu mache», deren Resultate den Commaudantcu Grafen Montö in den Stand gesetzt haben würden, dicFahrgcschwindigkcit dcö Schiffes Zu rcgulircn. Obendrein war Capitäii zn See Graf Montö znm ersten Male Comnumdaut eines Panzer schiffes. Der Commandant des „König Wilhelm", Capitäii zur See Kühne, nud ebenso Cnpitän-Licutc- nant Klausa waren ganz in derselben Lage. Nnr der Capiläu znr See v. Blanc, der Cvmmaudaiit der „Preußcii" machte in dieser Beziehung eine Aus nahme. Daß CoMrcadmiral Batsch mit diesen Ver hältnissen bekannt war, ist selbstverständlich; unver ständlich aber, daß er einmal die enge Formirnng dcö Geschwaders, deren Gefährlichkeit ihm doch nicht entgehen konnte, anortmctc und dann sich in die Eajütc begab, anstatt ans der Commandobrückc zn bleiben. In diesem Verhalte» dcö Gcschwadcrchcfö scheint daö Kriegsgericht eine strafbare Fahrlässigkeit gcfnuden zn haben, weshalb Batsch zu sechs Monaten Festungs haft vcrurthcilt wurde. Nachdem der „Großer Kur fürst" dem Handelsschiffe durch Abdrehcn nach Steuer bord auögcwichcu war, lenkte er wieder in seinen früheren Curö zurück. „König Wilhelm" war eben falls nach Steuerbord abgcwichen. Als dnö Haudclö- schiff vorbei war, gab Capitäulkmtcuant Klausa den durchaus richtige» Befehl: „Stützt daö Nuder," um auch den „König Wilhelm" wieder in den früheren Kurs zu bringen. Dieses Nudereommando aber wurde nicht nur nicht auSgcführt, sondern erfuhr „die gerade umgekehrte Ausführung." Zunächst ist von einem Mißverständnisse dcö Commandvö seitens der Nudcr- mannschaft gesprochen worden. In Wirklichkeit aber ist daö erste Commaudo ebenso richtig verstanden wie gegeben und anch richtig ansgcführt worden. Der Commandircndc hatte nur nöthig, die Wirkung dcö Bcfchlö „Stützt daö Ruder" abzuwartcu und die Katastrophe war vermieden. Entscheidend war aber iu diesem Moment die Unbckanntschaft dcö commau- dircuden Offieicrö mit der Führung von Pauzcr- schiffcu. Äc, dcr großen Belastung dieser Schiffe iu der Peripherie tritt die Wirkung eines Rndcrwcchsclö nicht sofort wie bei Holzschiffcu oder den leicht ge bauten Corvcttcu ein. Ein iu dcr Führung von Pniizcrschisfcn gcübtcr Offizier würde also trotz der unmittclbar drohenden Gefahr dcö Zusammenstoßes die Wirkung dcr gegebenen Cojnmandoö ruhig abgc- warlct haben. Kapitän Licutcngnt Klausa begriff aber nicht, ans welchem Grunde die Wirkung dcö Rudcr- commandos nicht sofort sichtbar wurde, und in der Voraussetzung, daß dasselbe von der Mannschaft am Ruder mißverstanden worden sei, wiederholte er, seiner Absicht nach, den ersten Befehl, indem er „umge kehrter Weg" commandirte. Ein Theil dcr Rndcr- maunschaft faßte ganz richtig daö neue Connnando alö eine Wiederholung dcö vorhergehenden ans, während die Ucbrigcn annnhmcn, daß dnö Eommando „Um gekehrter Weg" daö frühere „Stützt daö Ruder" aufhcbc, daß also daö Ruder wieder nach Steuerbord gelegt werden sollte. In dem Kampfe am Ruder, der sich nun entspann, bchiclteu du-letztercu die Oberhand nnd so wurde die entsetzliche Katastrophe unvermeid lich. Dcr Spruch dcö Kriegsgerichts gegen Capilaiu- licntcuant Klausa kaun sich also nnr ans den fahr lässigen Gebrauch dcö nicht vorschriftögcinäßcn Coin- mnndvö stützen, weshalb derselbe einen Monat Festungs haft erhielt. Tagesgeschichtc. Sachsen. Schandau. Die am 6. August erschienene 22. Nnmmcr dcr Bade- nud Frcmdculistc weist 494 Parteien mit 1201 Personen und 9423 Pas santen ans. — Die von Hru. Hötclicr Scndig znm Besten der durch Brandschaden schwer betroffenen hiesigen Familien arrangirtc musikalische Soiree, unter gütiger Mitwirkung von Frl. Margarethe Dorn, Opernsän gerin am Stadlthcatcr zu Cöln, dcö Hru. A. Doru, Königl. MnsikdircctorS ans Berlin und Hrn. A. Hilf, Conecrtmeistcr am kaiscrl. Eonscrvalorinm zu Moskau, hat Douucrstag, den 7. Aug. Abend '/aO Uhr stntt- gcfnndcn. Daö Programm war folgendes: Stünd chen von Schnbcrt (Pianofortc), Herr Doru, Arie ans dem „Barbier", Frl. Dorn, zwei Walzer von Chopin, Hr. Dorn, Nocturno von Chopin, nngar. Tanz von BrahmS (Violine) Hr. Hilf, freie Fantasie von Hrn. Dorn, Lieder von BrahmS nud Reinhold Becker, Frl. Dorn, sowie Walzer-Suite, comp. nud vorgctragcn von Hru. A. Dorn. Die Leistungen der hochherzigen Künstler, welche thcilwcisc von Dresden nud Berlin extra gekommen, waren so vorzüglich, wie man sie nur von Künstlern ersten Nangcö erwarten kann, und gewiß wird Jeder, dcr Gelegenheit hatte, diesen schönen Abend mit zu verlebe», sich solcher sel tener Genüsse noch lange dankbar erinnern. Dank, herzlichen Dank Allen, die znm Gelingen der guten Sache bcigetragen, Dank dem anwesenden Publikum, welches durch reiche Spenden es möglich machte, mehr alö 400 Mark für die abgebrannten armen Familien ablicfcrn zu können! Besonder» Dank aber Herrn Scndig, dcm cö gelungen war, in kurzer Zeit eiu so erfolgreiches WohltlMigkcitS-Conccrt zn veranstalten. — Dcr schon in früheren Jahren mehrmals ange regte Ucbelstand bezüglich mehrerer fehlender lieber güngc über den Kirnitzschbach hat sich bei dem jetzigen Feuer wieder recht fühlbar gemacht, zumal dcr früher am Hohlfcldt'schcn Grundstück befindliche Steg jetzt auch noch in Wegfall gekommen ist. Um nn» den Bewohnern ans dcr ohnehin so engen Badgasse und dem Schlvßberg nnr einigermaßen Gelegenheit znm Netten ihrer Sachen zn geben, mußte mau nolhgc- drnngcu mehrere provisorische Uebcrgünge über den Bach errichten. Hoffen wir, daß an betreffender Stelle diese Angelegenheit in Erwügnng gezogen nnd baldige Abhilfe dieses Uebclstandcö geschaffen wird. — Morgen Sonntag habe» wir unter anderem Besuch auch den Gcwcrbcverciu Großenhain in nn- scrcm gastfreundlichen Schandau zu erwarten. Er wird freilich in slürkercr Anzahl erscheinen, alö dcr Verein Schandau neulich iu Bautzen, wohin sich nnr 10 Getreue ausgemacht halten. — Leider hat obiger Verein sciucn Anöslug zu nnö nicht in die Anöstcl- lnugözcit legen können, cr wird iudcß schon weit vor- gcschriltcnc Arbeiten sehen nnd danach unser Unter nehmen bcurthcilcu können. Ucbrigcns sind alle Mi sere Vcrcinömitglicdcr mit ihren Angehörigem zu dem geselligen Beisammensein im Schützcnhauö ciugcladcn. — Ans Anlaß des Bundcöschicßcnö in Sebnitz geht nächsten Montag Vormittag ein Exlrazng von Pirna 8 ll. 15 M., von Königstein 8 U. 46 M. und von Schandau 9 Uhr nach Sebnitz ab, welcher dort Vormittag 9 U. 39 M. cinlrifft. Die Rückfahrt von Sebnitz erfolgt Nachtö 11 U. 15 M., von . Schandau 11 U. 53 M., von Königstein 12 U. 1 M. nnd von Pirna 12 u. 30 M. Dieser Extrazug hält an allen Zwischenstationcn nnd kann von Jedermann benutzt werden. Im Ucbrigcn verweise» wir »och auf die m heutiger Nummer besindlichc hierauf be zügliche Bekanntmachung dcö Schützcnbnudcö dcr Sächsischen Schweiz. — Bei dcm am vergangenen Dienstag Nachmittag hier sehr stark anfgclrctencn Gewitter mit wolkcn- bruchartigem Regen schlug der Blitz in daö Stcglich'- schc Wohnhanö iu Waltersdorf, wo cr nicht nnr die an dcr Wanduhr bcfindlichcn Gcwichtkettcn zerriß, sondern auch die iu dcr Stube auwcscndc Fran Steg lich dermaßen betäubte, daß ärztliche Hilfe in Anspruch gcnommeu werden mußte; gezündet hat cr glücklicher weise nicht. Außerdem hat dcr in Strömen nicdcr- gegangcue Regen in unserer ganzen sächsischen Schweiz an Feldern, Wiesen, Wegen nnd sonstigen Grnndstüekm viel Schaden angcrichtct. — lieber daö am Dienstag Nachmillag in unserer Gegend stattgcfundcne schwere Gewitter sind dem „Pirn. Auz." nachfolgende Milthcilungcn zugcgangcn: So schlng dcr Blitz in daö Grohmann'schc Wohn haus zn Naundorf bci Schmicdcbcrg, daö in Folge dessen vollständig ciugcüschert wurde. Zn derselben Zeit ist auch iu Cunnersdorf bci Glashütte daö Schcuncngcbündc dcö Gutsbesitzers Grohmann durch Alitzcinschlag entzündet worden, nnd ist dasselbe nebst zwci daraustoßcndcn Scitcngcbündc» vollständig niedcr- gcbramit. Ferner schlug der Blitz, ohne jedoch zu zünden, in daö Bahnhofögcbändc zn Ncnstadt, und zwar unmittclbar neben dcm Blitzableiter. Nebenbei wurde in dcr Neustädter Gegend auf den abhängige» Feldern durch Abschwcmmcu dcö Avdcnö viel Schaden angcrichtct, und stark gcwüthct hat daö tobende Ele ment auch am Wchlcuer Elbufcr. — Nachträglich meldet man nnö noch, daß auch in Ehrenberg nnd Rückersdorf zwci Häuscr durch Blitz in Arand gesetzt wurden. Gleichzeitig schlng der Blitz in daö SlalionS- gcbändc zu Krumhermsdorf. — Dresdner Fcricukoloniccu. Von den 76 schwächlichen Schulkindern, welche von Dresden ans während dcr Sommcrfcricn in gesunden Wohn orten nntergcbracht worden, ist eine Ablhcilnug von 15 Mädchen in: Alter von !) bis 13 fahren nntcr Führung von Herr» u»d Fra» Lehrer Kummer beim Gastwirth Hru. Bruckauf in Rathmannsdorf ciulogirl. Wiederholt hat man dcr Kindcrschaar ans ihren Anö- flügen in die Umgegend freundliche Aufnahme äuge dcihc» lassen, so führte Hr. Schuldirektor Fischer ans Dresden kürzlich die Kindcrkolonic nach den Schramm steinen, nachdem cr sic ans dcr Oslranschcibe vorher mit Kasfcc bcwirlhet Halle nnd eine edle Dame daselbst sorgte für weiteres Frühstück. Die kleinen Sommer-
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