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Sächsische Elbzeitung : 13.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187908138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18790813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18790813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-13
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 13.08.1879
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Amts- uu- AnzeLgehlstt für das Königs. GerichtsamL und den Stadtrath zu Schandau und den SLadtqemeinderath zn Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Jcitu»g" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch nlle Pvstonstalte», sowie durch die Erpeditio» dies. Al. für I Mark vierteljährl. zu beziehe». — Inserate für da8 Mittwochsblatt werden bis Dienstag frust 9 Nhr, für das Sounabcndsblatt spätestens bis Freitag frust 9 Ustr erbeten. — Preis für die ge spaltene CvrpuSzcile oder deren Nanni 10 Pf., Inserate unter l> Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, (tabellarische oder complieirte nach Ilebereinkunft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Bürgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen-Bttreaus von Haasenstein L Vogler, W. Saalbach, Jnbalidendank und Nud. Mosse. .M' 65, Schandau, Mittwoch, den 13. Anqnst §870. Politische Weltschau. Die Zlisaiiliiicnkniift der Kaiser von Deutschland und Oesterreich iik Gastein war der Zeit nach eine sehr kurz bemessene, denn der Kaiser Franz Josef weilte nur vom Sonnabend Nachmittag bis Sonntag Mittag in Gastein. Die näheren Umstände, von welchen die Zusammenkunft der beiden Monarchen begleitet wurden, waren indessen die günstigsten. Der gegenseitige Empfang beider Kaiser war herzlich, ja rührend nnd die Bevölkerung nnd Badegäste Gastcin's jauchzten den beiden Monarchen bei Ankunft nnd Abreise des Kaisers Franz Josef in tausendstimmigem Hurrah zu. Ucbcrflüssig ist cs, der politischen Seite der Zusammenkunft nähere Erwähnung zn thnn, cs leuchtet Jedermann ein, daß das im Jahre 1873 vom Fürsten Bismarck hcrbcigcführte herzliche Einverständ nis; zwischen Deutschland nnd Oesterreich in jeder Beziehung fortbcstcht. Unser Kronprinz ist zur Zeit etwas nnwohl nnd konnten in Folge dessen einige in Aussicht genommene kleinere Nciscn nicht von demselben nntcruommcn werden. Es scheint sich bei dem Kronprinzen zuweilen ein Rückfall des MagcnlcidcnS, an welchem derselbe nach den Feldzügen erkrankte, bemerkbar zu machen. In Bezug auf die Gerüchte iuucrhalb des Kirchcnkampfcö nimmt nun auch die halbamtliche „Provinzialcorrcspondcuz" das Wort, um zu constatireu, daß die diesbezüglich cursirendcn Mitthcilnugcn den thatsächlichen Verhältnissen nicht entsprechen nnd giebl nur zn, daß an Stelle des Nnulins Masclla in München der frühere päpstliche NuntinS Nomctli in Brasilien treten werde, lieber den Sachverhalt schweigt indessen die Provinzialcorrcspondcuz nnd derselbe kann auch durchaus nicht so friedlicher Natnr sein, da der Staat nnd die Kirche im Wesentlichen noch ans dem selben Standpunkte zn stehen scheinen. Während die xLcitorgaue der Elcrikalen mit crncntcr Energie ans die Abschaffung der Maigcsctze dringen, wendet der Staat dieselben rnhig weiter an nud haben crst neuerdings einige Nonnenklöster in Schlesien, die bisher eine bedingungsweise Duldung genossen, Auö- wcisungSdckrcte empfangen. Das sind gewiß schlechte Aussichten für die Beilegung dcö ledigen Cultur- kampfcs! Der Rücktritt des nationallibcralcn Parteiführers im Reichstage nud bisherige» Präsidenten dcö preußi schen Abgeordnetenhauses Herrn von Bennigsen ist beschlossene Sache, Herr v. Bennigsen hat sich durch keine Gegenvorschläge und Bitten seiner politischen Frennde in seinem Entschlusse wankend machen lassen. Mau geht jetzt vielfach mit dem Gedanke» um, ein eigenes preußisches Eisenbahn - Ministerium zu errichten und die dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten zugchörcnden Geschäftszweige theilö an das Ministerium für Handel und Gewerbe, theilö an das Ministerium der Landwirthschnft vcrthcilcu. Diese Eiscnbahupolitik ist jedoch keineswegs neu und das, waS jetzt erfüllt werden soll, war schon lange vor- hcrgcschcn nnd geplant, denn wenn eine durchgreifende Veränderung bcvorstand, so hätte man sic sicherlich schon bei der Umgestaltung der Ministerien znr Aus führung gebracht und wird anch jetzt noch eine geraume Zeit vergehen, ehe die obige Acndernng ciutrctcn dürfte. In den Ernennnngcn der Abthciluugöchcfö für die neue elsaß-lothringische Negierung, wo der bisherige UntcrstaatS-Sccretär im Neichökanzlcramt für Elsaß- Lothriugcii, Herzog, znm Stantssccrctär in den NeichSlandc» und zu UntcrstaatSsecrctären und Ab- thcilnngövorständeu im Ministerium für Elsnß-Loth- ringc» v. Pommer-Esche, v. Pntlkammer und vr. Maher ernannt worden sind, vermißt man den Posten eines Staatösecrctärö für Landwirthschnft und Handel l und heißt cö, daß der Kaiser ans Vorschlag des Reichskanzlers den verdienten Elsäßcr Klein, einen i geborenen Straßburger, für diesen Posten ernennen' Rußland ist in Bezug auf die Räumung dcrjlorcn. russischen Transportschiffen überfüllt. Am 3. Angnst Nur das Fürstcuthum Nm Silistria nach Ncni ein. Balkanhalbinscl den Berliner Vertragsbestimmungen, wie sich jetzt übersehen läßt, pünktlich nachgckommcn. Seit dem 3. Angnst ist lein einziger russischer Soldat mehr auf bulgarischem Bodeu. Die Nnsscu bemühten sich znmnl seit dem 30. Juli ihren Vcrlragsverpflicht- ungcn nachzukommcn und waren die Donanhäfcu mit Zilr Kaiserzrisammettkunft in Gastein. Die Znsammcnknnft des Kaisers Wilhelm mit dem Kaiser Franz Josef, welche am 9. nud 10. Aug. iu Gastein stattfand, hatte an nud für sich keine politischen Motive zum Anlaß, cs war ein Act der Frcnudschaft mänicn, durch welches die Nüssen in die Hcimath ziehen, wird noch einige Wochen von russische» Mili- tärtrauöporteu belästigt werde». Soweit sähe cs dcm»acb im Orient ganz gut aus, iu Bezug auf die Türkei nud Bulgarien ist cö iu- Nnsscn das Näubcrunwcscn so überhand genommen, daß die bulgarische Negierung znm Standrecht ge griffen hat. In einer Note au die Großmächte hebt die bulgarische Negierung hervor, daß diesen strenge» Maßregeln keine politische» Unrichen zu Grunde läge». In die erhebende Thieröfcicr in Nancy, wo die Tnafe ist ans Ischl, wo er verschiedene Audienzen beim Kaiser Franz Josef hatte, nach Wien zurück- gekehrt und cö weilen jetzt noch verschiedene Partei führer auö Böhmen nnd Mähren in Wien, welche mit dem Minister des Innern über die bewußten „Garantien" verhandeln. Darf man den Mitthcilnngcn dcö Altczcchcnorganö, dcr „Politik", Glauben schenke», so sind die Czcchcu entschlösse», in der Garaiiticfragc klein bcizngcbcn. — Die verschiedenen Fraktionen der ungarischen Ncichötagö-Opposilion sind ebenfalls znm Ausgleiche geneigt. Die Versuche i» dieser Richtung dauern unter den leitenden Partcimämicru mit der gehörigen Behutsamkeit und in aller Stille nnnntcr- brochcn fort. Der Glaube au die Lockerung dcr ans die Entwickelung dcr curopäischcu Politik einen maßgebenden Einfluß nnsgcübt halte, wenn man znr Zeit anch nicht mehr von dem Drcikaiserbündnisse spricht. Ein solches hat iu Wirklichkeit ja auch nie ¬ mals bestände», cö cxistirtc »ur das aufrichtige Eiu- vcrstäuduiß zwischen den Kaisern von Deiitschlaud, Rußland und Oesterreich, die großen europäischen Fragen im Einklänge mit den Interessen ihrer Länder zu lösen. Daß dies der Fall gewesen ist, bedarf eines näheren Hinweises nicht. Die Geschichte dcr letzten fünf Jahre lehrt eö Jedem, der einiges Gc- Nußland, seit der Zeit nämlich, wo die vielbesprochene Drcikaiscrzusammcukunft in Berlin stattgcfnnden und dem Umstande jedoch, daß der Kaiser unseres Reiches mit demjenigen eines nnö sehr nahe stehende» Nach barlandes eine herzliche Zusammenkunft halte, scheu wir u»S veranlaßt, die guten Beziehungen Deutsch lands und Oesterreichs in ihren Ursachen nud Wirk ungen zu bctcmcu. Mau darf wohl sagen, daß die Beifall ausgenommen wurde. Die Ministcrkrisiö in den Niederlanden scheint nnnmchr endlich ihre Lösung zu erhalte». Das neue Ministerium soll, wie folgt, zusammengesetzt sein: Van Lyndcn Justiz, Heemskerk Juucreö, Tanlman Marine, Van dcr Docö de Willcboiö Auswärtiges, Beyen Krieg, TMtcudorf Kolonien. Das spanische Königshaus ist in jüngster Zeit von harten Schicksalöschlägcn bctrosscn worden. Nachdem dem König Alfons nm 20. Jnni 1878 seine jugend liche Gemahlin Maria de laö Mercedes, Tochter dcö Herzogs von Moutpcnsicr, dnrch den Tod entrissen und nachdem die Schwester dcr letzteren, die Infantin werde. Dies wäre gewiß ein Ereignis;, zu welchem 1 Wors und dcr Minister des Innern traf Sorge, daß sich Elsaß-Lothringcn gratuliren könnte, vorausgesetzt, die übclu Eindrücke, welche die Ncde dcö Oberst daß cs sich bewahrheitet. § Langlois in Bezug auf Deutschland hcrvorbringcn Die bairischen Kammern sind seit dem Ende könnte, vertuscht wurdcu, sodaß mau in: Allgemeinen letzter Woche wieder vertagt, nachdem dcr Rcichörathi behaupten kann, daß die französische Negierung sich noch dem Militärgcsctz seine Zustimmung crlheiltej äußerst taktvoll auö dcr Affaire gezogen hat. und die Abgeordnetenkammer sich über daö Eiscnbahn-s Die ägyptische Frage ist auf Betrieb der fran- gcsctz schlüssig gemacht hatte. Den Rest ihrer Arbeiten s zösischcn Negierung nun endlich zn einem glücklichen werden die bairischen Kammern vom 29. September! Abschlusse gebracht wordeu. Dcr Sultan hat einen ab nachholcn. t Ferman unterzeichnet, durch welchen dem neuen Vice- Die Ergänznngöwahlcn für die zweite sächsische! lönig die Ncchtc seines Vorgängers gewährt werden. Kammer sind nnnmchr auf dcu 9. Scptcmbcr festgc- Englands Krieg gegen die Zulns in Südafrika setzt. Es kommen 13 städtische nnd 1ö ländliche gilt als beendet. General Wolselay nahm die Friedens- Kreise iu Betracht. Die bcthciligtcu Behörde» sind. a»crbictu»gc» mehrerer Häuptlinge an nnd der Zulu- angcwicscn worden, die znr Vcranstaltnng dieser Er- könig gilt in Folge dessen ganz machtlos und muß gänznngöwahlcu erforderlichen Einleitungen sofort zn sich offenbar den Engländern auch bald fügen. In Anschluß au die Sachlage und dcu güustigcu Anö- schifftc sich daö letzte russische Husarenrcgimcnt vou uud Höflichkeit, wie er sich mit wenigen Untcrbrcch- ' ' . Nnr daö Fürstcuthum Rn- ungcn schou seit lange« Jahren wiederholt hat. Ans dessen nicht dcr Fall. In Constantiuopcl ist seit dcm letzten Ministcrwcchscl nicht die geringste Aussicht aufs Beziehungen Deutschlands und Oesterreichs seit Jahren Durchführung dcr Reformen und Erledigung der eben so gute sind, als diejenigen von Deutschland nnd griechischen Grcnzfragc vorhanden und England und .... Frankreich sind zumal im Hinblick ans die gleichzeitig schwebende griechische Frage, wo die Pforte auch die Hand mit im Spiele hat, so gereizt, daß eine englische nnd französische Panzcrslottc am Eingänge dcr Dar danellen erschienen sind, nm dcm Snltan Furcht cin- znflößen. — Iu Bulgarien hat seit dem Abzngc dcr Regierungspartei in Ungarn dient als Ermuthigung zur Durchführung dcö Ausgleiches. Mau schmeichelt Ehristiiia, vor wcuigcu Monaten (am 28. April d. I.) sich damit, daß ciuc starke Acliou in der Hcrbst-Scssiou gleichfalls durch ciu jähes Geschick hingcrnfft worden die Regierung nicht nnr ins Wanken bringen, sondern «ist, hat der König soeben eine seiner jüngeren Schwestern, auch stürzen werde. sdie Infantin Maria del Pilar, durch den Tod vcr- treffcn. l , , Iu unserm Nachbarstaatc Oesterreich macht sich gang des afghanischen Krieges, sowie anch in Bezug diesseits und jenseits der Leitha ein starkes Bcdürf-sanf die günstigen Wirkungen dcö Berliner Vertrags niß nach politischen Ausgleichungen geltend. Grafs hielt Lord vf Beaconsfield bei dcm in vergangener Woche stattgchabten Lord-Mayorö-Banket eine von Gcnugthnung zeugende Ncde, welche mit allgemeinem gemäßigte französische Ncpnblik einen großen Trinmph dächlniß für Politische Begebenheiten besitzt. In wie feierte, sind doch einige bittere Wermuthötropfen gc-^veit man heutzutage noch vou einem Einverständnisse fallen. Ein Festredner, Oberst Langlois, vergaß sich der Dreikaiscrreiche sprechen kann, läßt sich nicht mit beim Äankct soweit, direkt eine Revanche an Deutsch- absoluter Sicherheit nugebcu. Gewiß sind die Bande land zu betonen, doch wurde der unliebsame Vorfall dcr Frcnudschaft und persönlichen Beziehungen zwischen von den andern Anwesenden unterdrückt. Dcr Prä-Pen Kaisern vou Deutschland, Rußland nnd Ocstcr- sidcut des Banketö entzog dem Oberst Langlois das § reich niemals gelockert worden, aber die Verhältnisse
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