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Sächsische Elbzeitung : 16.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187908166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18790816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18790816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-16
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 16.08.1879
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AäcMche ElbMmg. Amts- unh Anzeigehlatt für das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zn Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition dies. Al. für I Mark oierteljährl. zu beziehen. — Inserate für das MittwochSblntt werden bis Dienstag früh 9 Uhr, für das SonnabendSblatt spätestens bis Freitag früh 9 Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene CorpuSzcilc oder deren Nanin 10 Pf., Inserate unter ü Zeilen werden mit HO Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach llebereinlunft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Aürgcrmstr. Hesse, in Drcödcn und Leipzig die Annonccn-AüreanS von Haasenstein L Vogler, W. Saalbach, Jnvalidcndank und Nud. Mosse. 66, Schandau, Sonnabend, den 16. August 1878. Französischer Chauvinismus. Die officicllcn Beziehungen Deutschlands und Frank reichs werden znr Zeit als sehr gute bezeichnet, wenn man nnn aber trotzdem jenseits der Vogesen vom Krieg und von der Revanche spricht, so klingt das wie ein Widerspruch zwischen dem officicllcn Frank reich und der öffentlichen Mcinnng dieses Landes. Zum Spaße können wir nun in Deutschland fran zösische Ncvanchcgclüstc nicht nehmen, denn wir wissen, wohin dieses Ncvanchcgcschrci in den Jahren 1800 bis 1870 geführt hat, cS handelt sich also darum, die Bedeutung desselben fcstznstellen. In Ranch bei dem Banket, welches der Enthüllung des ThicrS- DcnkmalS folgte, war cs cin Herr Langlois, repnbli- kanischcr Abgeordneter in der Fraktion Gambetta, welcher sagte: „Wir haben »och zn arbeiten, wir haben noch Festungswerke anfznführcn nud Studie» zu machen, aber wenn es gelten sollte, zu marschircn, werden wir Alle, die noch nicht 00 Jahre alt sind, anörückcn nnd dann wird nnö nichts widerstehen können. Ich habe an den Osten nnd ich habe an ganz Frank reich gedacht!" Niel deutlicher als Herr Langlois hat dann noch der Gcucralsccrctär dcö Ardcnncn- dcpartcmcntS, Herr Lambert, ans einem Schützenfeste in Charlcvillc dem Ncvanchcgcdankcn Anödrnck gege ben, denn dieser sagte in seiner Ansprache an die Schützen: „Wir sind vielleicht nicht weit entfernt von dem Tage, an welchem Frankreich von seinen Kindern Schntz nnd Revanche verlangen wird. Seien wir bereit für diesen Augenblick! Ich trinke auf Euer Wohl, künftige Soldaten!" Außerdem hat noch ans dem Schützenfeste in Eharlcville cin Herr dc Jonvcn- dcl geäußert, daß ciu Krieg mit Deutschland bald bcvorstünde. Diesen Kundgebungen französischer Fest redner gegenüber läßt sich nnn allerdings nicht be haupten, daß die französische Negierung oder die öffent liche Meinung in Frankreich ebenso dächte. Wnö die gegenwärtige Negierung Frankreichs aubctrisft, so be tont sic sogar mit größter Acngstlichkcit ihre Fricdcnö- licbe. Dem Abg. Langlois in Nancy wurde von dem Präsidenten dcö Bankctö in dic Ncdc gefallen, die anwesenden Minister verließen sofort den Saal zum Zeichen, daß sic mit dem Ncdncr nicht übcrcin- stimmten und um ühnlichc Auslassungen anderer Red ner zn vcrmcidcn, wnrdc das Banket aufgehoben, auch haben dic dcr Regierung nahestehenden Zeitungen die Rede dcö Abg. Langlois ernst getadelt. Was Herrn Lambert, den Gcncralsccrctür des Ardcnucndcpartc- mcntS anbctrifft, so hat sich dic französische Regierung auch sehr entschieden gegen dessen Acnßerungcu ans dem Schützenfeste in Charlcvillc anögcsprochc», waö jedenfalls daraus erhellt, daß Herr Lambert seiner amtlichen Stellung enthoben wurde. In wie weit in diesen Affaircn die wirkliche Neigung der maßgebenden Persönlichkeiten in Frankreich eine Rolle spielt, kann freilich nicht entschieden werden, aber soviel scheint denn doch festznstche», daß nnr in einem friedlichen Zustande die jetzige republikanische Negierung ihr und Frankreichs Heil erblickt, denn der Krieg würde gerade in Frankreich alle Leidenschaften entfesseln, wie mau 1871 beim Anöbrnch des Communcaufstaudcö iu Paris mit Schrecken sah. Die öffentliche Mcinnng Frank reichs schließt sich in diesem Bedürfnis; dcr Negierung au, nur geht ihr die Friedensliebe nicht über dic Hoffnung, Elsaß-Lothriugen doch wicdcr gewinnen zu können, doch ist dic Verwirklichung dieser Hoffnung fast nichts mehr als cin frommer Wunsch der my steriösen Zukunft. Das „Sicclc", eine der ange- schcndstcn französischen Zeitungen schreibt: „Wenn man uns die doppelte Frage stellte: Seid Ihr für den Krieg oder für den Verzicht dessen, waö verloren gegangen, so würden wir antworten: Kciuö von Beiden. Seit acht Jahren haben wir eine ehrliche Friedens politik befolgt, aber wenn wir keine kriegerische Politik ausgenommen haben, so verbietet nnö doch nichts, eine feurige Hoffnung, die vielleicht unsere Diplomatie oder vielleicht die Fehler dcr Deutschen, ihr Ehrgeiz oder ihre Niederlagen verwirklichen werden." — Die französische Zcitnng „National" stößt dcr Ncvanchcgcdankcn sogar in jcdcr Forni zurück nud erklärt: „Die französische Republik will den Frieden und dies ist nicht der geringste Grnud, daß sie die Achtnug der öffentlichen Meinung ge wonnen hat, dcr Friede ist in Frankreich überhaupt daö Dringendste aller Bedürfnisse. Das allgemeine Stinnncnrccht Hal seit den Kriegöjahrcn sich beständig den Männern zngcwcndct, die vor Allem als Träger einer friedlichen Politik galten." -- Nach dieser Sach lage kann man wohl behaupten, baß dcr französische, nach Revanche dürstende Chanviniömnö noch cxistirt und zuweilen giftige Blasen treibt, aber glücklicher Weise spielt er keine maßgebende Rolle mehr, wie iu früheren Zeiten. Ta.qcsgcschichtc. Wachse». Schandau. Dic am 18. August erschienene 24. Nummer der Bade- nnd Frcmdcnlistc weist 555 Parteien mit 1325 Personen nud 10282 Pas- sautcn auf. — Nachdem die Vorarbeiten zu unserer Gewcrbc- uud Industrie-Ausstellung soweit vorgerückt und die Objekte derselben meist ciu- und ausgestellt wordcu sind, findet schon heute Sonuabeud, den 10. Ang. Mittags 1 Uhr dic officicllc Eröffnung der- sclbcn statt, während die Eröffnung dcr Aus stellung für daö Publikum erst Morgen Sonn tag, den 17. Augnst Vormittag 10 Uhr erfolgt. Eö sicht zu erwarte», daß au dcr Freude über daö Zustandekommen und über daö Gelingen des ganzen Untcrnchmims dic Bewohnerschaft Schaudau's recht rege» Antheil nimmt und solches auch durch An legung eines äußerlichen Schmuckes der Häuser kund thut nud so dic Tage dcr Ausstellung, insbe sondere die dcr Eröffnung derselben als recht festliche kennzeichnet. Spccicll steht zu hoffen, daß die Be wohner dcö Badcthales diesen schönen nnd wichtigen Tagen nnd Wochen für den Panzen Ort eine aus gezeichnete Verwendung festlicher Art zn Theil werden lassen. — Nächste Mittwoch, den 20. August d. I. findet, durch hiesige Badegäste veranlaßt, auf dem Schützcuhauöplatzc eine große Feuerprobe mit dem Ocstbcrg'scheu Feucrtauch-Apparat statt. Dcr Apparat ermöglicht den damit Bekleideten im stärksten Rauch- und Flammenmeere jede beliebige Zeit zn verweilen und zu manipnlircu, worüber uuö die vorzüglichsten Berichte dcr erstem Feuerwehren dcr Welt, wie z. V. von Berlin, Wien, London und New- Jork vorlicgcn. In Berlin beehrte Se. Maj, dcr Kaiser die dort veranstaltete Feuerprobe mit Allerhöchst Seiner Anwesenheit, desgleichen auch Se. Maj. dcr Kaiser von Oesterreich iu Wien. Dic Majcstätcn verließen höchst befriedigt die Feuerproben und sprachen Allcrguädigst Herrn Eapitän Wraa Ihren Dank ans. Dic öffent- lichcn Berichte über dieses Schauspiel sind einstimmig dcö Nyhmcö voll. Alles Ucbrigc besagen in dcnj nächsten'Tngcn dic Plakate und veröffentlicht dic nächste i Nummer dieser Zeitung. II. — Wenn sich Herr Director Fcist entschließen könnte, daö am Donnerstag Abend anfgcführtc nnd mit außergewöhnlich großem Beifall anfgcnommcue Preiö-Lustspicl „Ultimo", oder Börse und Leben zu wiederholen, würde sicher wiederum auf eiu volles e Hauö zu rechne» sei». Ji» klebrige» aber kann dcr Besuch dieses Theaters Jedermann mit vollem Recht i empfohlen werden, da dic Trnppc gut ist und vor- züglich spielt. Nnr wäre zu wünschen, daß wahrend dcö Spiclcö mchr Rnhc im Saalc herrschte' nnd dnrch daö fortwährende Hin- nnd Hcrgchcn, waö doch füg- ! lieh in den Zwischenaetcn geschehen kann, eine allge meine Störung nicht hervvrgcrufcn würde. Dresdner Ferienkolonien. „Wohlauf denn, dic Stunde DeS Abschieds bricht cin! Adc denn, ihr Berge, Geschieden must sein!" Dies sind jetzt die Gedanken der Sommerfrischler dcr Rathmannsdorfer Kolonie. Geschieden mnß sein; denn obwohl sich anfangs dic Sehnsucht uach dcr Heimat rcgtc, wird ihucu nun dcr Abschied von dem so herrlichen Aufenthaltsorte um so schwerer. Wie schon erwähnt, kam mau den Kindern so vielfach mit freundlichem Wohlwollen entgegen, ganz besonders noch vergangene Mittwoch. Hochgestellte Dresdner Damen bereiteten sich nnd den Mädchen dadurch eine große Freude, indem sic dieselben nach dem Schan- dancr Schützenhansc cinlnden, ihnen daselbst Kaffee nnd Kuchen geben ließen, sic hierauf mit einem aller liebsten Handkörbchcn beschenkten nnd vor ihrem Weg gänge darein cin fettgcstrichcncö und rcichbclcgteö Vesperbrot legten. Dic frcndcstrahlcndcn Gesichter sagten allen, daß diese Stunden einige dcr glücklichste» des ganzen Aufenthaltes gewcscn. Am andern Mor gen gingen sic schon zeitig nach der Festung König stein. Ans ihr Ansuchen war ihnen vom Fcstnngö- commandantcn Sr. Exccll. General v. Leonhardi freier Eintritt gewährt worden. Auch sci noch lobend erwähnt, daß Herr Photogr. Licökc in Schandan zum Besten dcr Dresdner Ferienkolonien sich dcr großen Mühe untcrzogcu hat, die Rathmannsdorfer Kolonie an Ort nnd Stelle aufzunchmcn, nnd können die sich dafür Jntcrcssirentcn daö schöne Gruppenbild bei ihm haben. — Daö Königliche Jnstizministerinm verordnet: Bei der Verhandlung vor dem erkennenden Gerichte tragen vom 1. Okt. 1879 au die Richter nnd, wenn die Verhandlung vor dem ObcrlandcSgcricht oder dem Landgericht stattsindct, die Beamten der Staatsan waltschaft nnd dic Gcrichtöschrcibcr daö Amtöklcid. Die Rechtsanwälte können bei der Bcthciligung an den Verhandlungen vor dem Obcrlandeögcricht und den Landgerichten das Amtökleid tragen. Das Amts-, kleid besteht aus eiucm schwarzen Talar nnd Barett. Dic wegcu dcö Stoffs nud dcö Schnitts des Amtö- klcidcö sowie wegcu der auf demsclbcu auzubriugcudcn Abzeichen für die verschiedenen Bcamtcnkatcgoricn nnd für die Ncchönuwältc getroffenen Bestimmungen wer den den Bcthciligten von dcr Jnstizministcrialkanzlei mitgcthcilt. — Unter Bezugnahme ans diese Verord nung wird in dcr ncucsten Nnmmcr dcö „Justizmini- stcrialblattcö" von der Kanzlei des Jnstizministcriumö bekannt gemacht, daß dcr Ehrcndircktor der nnter der Firma „Europäische Modenakadcmie" zn Dresden bc- stehcndcn Genossenschaft, Hr. Gustav Adolf Müller (Lortzingstraße Nr. 22), welcher daö Modell für daö Amtökleid hcrgcstellt nud die wegen rechtzeitiger nnd probemäßiger Ausführung eingehenden Aufträgen auf Lieferung erforderlichen Dispositionen zu treffen über nommen hat, sich unter spezieller Mitthcilnug über den Stoff und die sonstige Beschaffenheit dcr Amts- klcidcr mit bezüglichen Offerten unmittelbar an die Bcthciligten wenden wird. — Das Projekt der Umgestaltung dcr sächsischem Laudcölottcric uach dem Dceimalsystcm dürfte' sich ungefähr folgendermaßen gestalten: Dic Zahl dcr Klassen soll ans vier herabgesetzt werden. Daö Voll- Loos das 200 Mark kostet, zerfällt in 10 Zehntel ee 20 M., so daß ans dic Klasse pro Zehntel 5 M. kommen. Alle 2 Jahre finden 3 Lotterien statt, so daß alle 4 Wochen eine Klasse gezogen wird. Dic Höhc des Hanptgewinucs wird dnrch dicsc Umgestaltung nicht altcrirt, dagegen ist eine Vermehrung dcr Mittcl- gewinne in Aussicht gcuommcn. — Für dic Jagdkarten auf das Jagdjahr 1879/80 ist die hellgrüne Farbe gewählt worden. Dieselben gelange» seit dem 8. August zur Ausgabe. — Da uach amtlicher Mitthcilnug iu Böhmen — Bezirkshnnptmaunschast Gabel — die Rinderpest ans-
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