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Sächsische Elbzeitung : 19.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187907195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18790719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18790719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-19
- Monat1879-07
- Jahr1879
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 19.07.1879
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blich lischt (MMmy. Amts- unö Anzeigehlatt für das König!. GevichLsamt und den StadtraLH zn Schandan nnd den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Di« „Sachs. Elb-Zeitttng" erscheint Mittlvoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition dies. Bl. für t Mark vierteljährl. zu beziehen. — »Si" Inserate für daö MittwvchSblntt ivcrdc» bis Dienstag früh st Uhr, für das SonnabendSblatt spätestens bis Freitag früh 9 Uhr erbeten. — Preis siir die ge spaltene CorpuSzcile oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter 5 Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach ttebercinknnft.) — Inserate siir die Elbzeitnng nehmen an in Hohnstein Herr Vürgcrmsir. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoneen-Nürcans von Haasenstein L Vogler, W. Saalbach, Inoalideudank und Nud. Mosse. 58. Schandau, Sonnabend, den i9. Inti i87^. 1 Parlamentarische Nachklänge. Dic letzten acht Tage, während welchen der Rcichö- tag seine Sitzungen adhiclt, brachten sowohl von allen Seiten des Hanscö, als auch vom Aundcörathö- tische bcdcntcndc rednerische Leistlingen hervor, welche in der Aufregung jener Tage und wegen der Fülle ihrer Aufeinanderfolge nicht dic wünschenSwerthe all gemeine Beachtung finden konnten. Liest man nun dic langen Reden, welche in der Zeit vom 5. bis 12. Juli im Reichstage gehalten wurden, nach, so findet man eine solche Menge bcdcntcndcö oratorischcö und staatsmännisches Material vor, daß cö wirtlich unmöglich ist, auch nur im Auszüge dieses Material zu behandeln, wenn man diesem Gegenstände nicht mindestens eine Anzahl Artikel widmen will nnd dabei läuft mau noch Gefahr, unwillkürlich in Wiederhol ungen zu gcrathcu, auch dürfte man wenig geneigte Leser finden, wenn man nach dem langwierigen parla mentarischen Kampfe die bekannten Argnmcntationcn für und wider daö znstandgckommcnc Tarifgcsctz in den Reden hervorragender Abgeordneten wiederholen wollte, wir wollen daher der Rede eines Abgeordneten gedenken, die weder auf dem Standpunkte der nngc- theiltcn Zustimmung, noch ans demjenigen der erklärten Opposition steht. Es ist dies eine Rede, welche von einem Abtrünnigen der Nationallibcralcn gehalten wurde und welche, da der Betreffende trotz seines Austritts aus der uationallibcralcn Partei doch mit deren Traditionen nicht gebrochen hat, gewissermaßen unbeeinflußt ist von der Parteien Gnnst nnd Haß. ES ist dies die Rede des Abgeordneten v. Trcitschke, dessen Name anch als Historiker der zeitgenössischen Geschichte einen gnten Klang hat nnd dessen Urthcil ohne Zweifel einen außergewöhnlichen Wcrth hat. Wir bemerken auch gleich jetzt, daß die konservativen Parteien die Ausführung des Abg. v. Trcitschke mehrmals mit Beifall unterbrachen und daß anch der darauffolgende nationalliberale Redner k)r. Lasker mehreren Ausführungen des Abg. v. Trcitschke Beifall zollte. Dic Rede des Abg. v. Trcitschkc zerfällt in zwei Theile, der erste behandelt das Zolltarifgesctz nach der Seite der sogenannte» constilntioncllen Garantien und der zweite erörtert daö Gesetz vom wirthschaftlichcn und historischen Standpunkte. In crstcrcr Beziehung sagt dieser Abgeordnete: „lieber die sogenannten constituticmcllcn Garantien habe ich immer eine kategorische Ansicht gehabt. Ich hielt diese» Streit für einen Streit nm Worte nnd nach meiner Meinung wäre der einfachste AnSwcg ge wesen, zu bestimmen, daß dic Ucbcrschüssc über den vom Reichstag fcstzUsctzcndcn JahrcSbctrag dcö Reichs einfach unter dic einzelnen Bundesstaaten vcrthcilt würden. Dieser einfache AnSwcg ist freilich nicht eingcschlagcn und wie jetzt der 8 8 (dcö Tarifgcsctzcö) vorlicgt, gefällt er mir freilich recht wenig, denn die in der Pcrfassmig enthaltende Zusage der künftigen Beseitigung der Äatriknlarbciträgc wird der Form nach wenigstens durch diesen Antrag vorläufig be seitigt", und an einer anderen Stelle seiner Rede fährt der Abg. v. Trcitschkc fort: „Ich stelle aber dic Sache der dentschcn Einheit höher als dic Form, dem Gesetze liegt durchaus nicht eine rein partienla- ristische Idee zn Grnnde, sondern dic, daß die Theile vom ganzc» Leben nnd nicht umgekehrt erwogen werden; daö ist ein Neichsgcdanke nnd der Sache nach wird Misere Ncichögcwalt dnrch dieses Gesetz verstärkt werden. Dieser sachliche Gewinn dcö NcichSgedankcnö scheint cS wohl wcrth, daß mau in der Forni ein mäßiges Zligcstündniß macht. Dic Einzelstaatcn bleiben, waö sic schon hentc sind, Slcucrcrhcbcr dcö Reichs bezüglich der Zölle und waö sie an Zöllen erheben, gehört zn- nächst nicht ihnen, sondern dem Reiche, sie haben »b- zuwarten, bis das Reich seine Rechnung macht imd ihnen zumeist, waö ihnen »ach 8 8 (dcö Tarifgcsctzcö) zukommt." Ferner sagte der Abgeordnete v. Trcitschke an einer andcreii Stelle, woran sich gleichzeitig anch seine Anschauungen über die wirlhschaftlichc Bedeutung dcö Gcsctzcö wicdcrspiegclt: „Wcil diescö Schiff (Tarif- gesctz) unter einer anderen Flagge nnd mit einer etwas anderen Ladung in den Hafen segelt, soll ich deshalb dcm Reiche die Einkünfte nicht bewilligen, die ich für nolhwcndig halte? Ich verstehe cs, wenn ei» Volkö- wirth, wie der Abg. Delbrück seine national-ökono mischen Bedenken über politische Erwägnngcn setzt. Im gewissen Sinne ist dieser Tarif ja anch ci» Sprung in'ü Dmikclc, Niemand kann volköwirthschaftlichc Wirk lingen mit Sicherheit Vorhersagen imd leider werden sich die Härten dieses Gesetzes viel schneller fühlbar machen, als die Borthcile, die man sich davon ver spricht. Aber jener Lärm, der hentc nm dicscn 8 8 erhoben wird, erscheint mir in der That als die Wiederkehr jener phrcnctischc» Erregungen, welche wir in den periodischen Entladungen erlebt haben bei jenen großen Fragen der Neichögesctzgcbung, Militärgcsctz, Socialistcngcsctz n. s. w. mir mit dem Unterschiede, daß diesmal anch viele bcsomiciic Mämicr sich vom allgemeinen Fieber haben ergreifen lassem Tagesgcschichte. Sachsen. Schandan. Dic am 16. Juli erschienene 14. Nummer der Bade- nnd Frcmdcnlistc weist 806 Parteien mit 740 Personen nnd 6085 Pas- santcii auf. — Man glaubt sich in die Tropen znr Regenzeit versetzt, wenn seit Wochen alle Tage der Himmcl seine „Schlcnßcn" öffnet; cö mnß doch daran ctwaö nicht in Ordnung sein; nm so erfreulicher, wcmi iu daö nasse Einerlei ctwaö Abwechselung kommt und daö war am Mittwoch der Fall, wo die Tyroler Sängcrfamilie Ehlnmölh im Schützcnhause vor einem zahlreiche» P»blik»m coiiccrtirtc. Wir tonnen gcr» ccmstntirc», daß die vorgctragcnc» Picken recht an sprechend exccntirt Warden, daß einzelne Nnmmcrii einen ordentlichen Beifallssturm hervorricfen und anch wiederholt werde» mußte». Der junge Herr erregte durch daö riesige Halten deö Tones Acwnndcrnng nnd zeugte von einer sehr gnten Lunge. — Am da rauffolgenden Abend fand ebenfalls im Schützcnhausc eine Rccitation dcö „Hamlet" von einem Herrn Grön land statt, dcm ci» sehr guter Ruf voraugiug. Leider war der anögezcichncte Nortrag mir ganz schwach be sucht, woran das lag, vermögen wir nicht zn bcurthcilcn. Bedauern kann cS aber Jedermann, der den Besuch verabsäumte. Herr Grönland trägt, im Besitze eines wohl- nnd volltönenden biegsamen Organes, mit einer Lebhaftigkeit und Corrccthcit vor, die wirklich belobt zn werden verdient. Allerdings erschwerte die Leere dcö Saales das Vcrständniß, aber dic scharfe Zeich nung der Charaktere zeugt von einem gnten Vcrständ- niß nnd einer echt schauspielerischen Begabung. Schade, daß Herr Grönland infolge der schwachen Bcthcilig- ung von einem zweiten Bortragc absicht. 6. — Alle Besucher deö bevorstehenden Schützclifcstcö in Neustadt bei Stolpen seien darauf aufmerksam gemacht, daß an den Tagen, an welchen Abends Feuerwerk abgebrannt wird, d. i. Soiintag, den 20. mid Dienstag, de» 22. l. Mtö. noch Abciidö 11 Uhr von Neustadt nach Schandau nnd andererseits von Neustadt nach Dürrröhrödorf Pcrsoncn-Extrazügc, die an alle» zwischcnliegcndcn Stationen und Haltestellen cmhaltcn, zu gewöhnlichen Preise» verkehre» werde». — lieber dcu AufcMhalt Sr. Maj. dcö Königs im Bade Ragaz berichtet daö „Dr. I." Folgeudeö: Sc. Majestät der König setzt dic Cnr in Ragaz in gewohiitcr Wcisc fort, nnd die Wirkung der Bäder ist, der in diesen, Jahre ungewöhnlich nngunstigcn Witterung ungeachtet, bisher eine vollkommen be friedigende. Sc. Majcstüt mmmt täglich früh ^7 Uhr das Bad, erledigt dann dic von Dresden ein gehenden Negicrungögeschäftc und verbringt die übrig bleibende Zeit der Vormittagsstunden in, Garten des Hotel „znm Quellenhof" oder dessen nächste» Um ¬ gebungen. Um 1 Uhr findet dic Mittagstafel Statt, zn welcher anch bereits zu wiederholten Malen sächsische Herren nnd Damen, welche sich znm Kurgcbranch dort nnfhaltcn, ziigczogcn zu werden die Ehre hatten. An den wenige» rcgciifrcic» Nachmittage», welche der Juli bisher geboten hat, wurden Ausflüge iu die Umgebung unternommen. Dic Tcmperatnr ist, wie allcrwärtö, eine außergewöhnlich niedrige, und die iu andere» Jahre» meist schncefrcic» Berge des Nhcin- thalcö bedecke» sich in der Regel in jeder Nacht mit frischem Schnee, der bis lief unter die Gipfel hcrab- rcicht. Nach Beendigung der Kur, voraussichtlich »och vor Ablauf der nächste» Woche, beabsichtigt Se. Maj. Sich i» Tarasp mit Ihrer Majestät der Königin wieder zn vcremigcn und alsdann noch einige Zeit in den Gebirge» von Tirol z» verbringe». — Telegramme, welche n» Reisende gerichtet sind, durften nach den bisher giltigcn Bestimmungen nur dann an den Wirth bczw. Portier des Gasthofes w. anögchändigt werden, wem, der Adressat schon dort »„gekommen war. Im Interesse dcö rciscndcn Pu blikums soll von im» an gestattet scin, daß der Tclc- graphenbote daö Telegramm dem Wirlhc znr Aufbe wahrung nnd Anshändigmig an den später ankommcn- dc» Adressaten übergeben darf. Am Tage nach der erfolgten Ucbcrgabc eines derartigen Tclegrammcs hat ein Tclegraphcnbotc in dem betreffende» Hotel Nachfrage z» halten, ob daö Telegramm inzwischen dcm Adressaten anögchändigt worden ist. Verucmcndcn- fallö hat nunmehr der Bote daö Telegramm zurück- znfordcrn und dafür mir einen Bcnachrichtigungözcttcl zurückznlasscn. — Daö Königl. Finanzministerium hat beschlossen, Privaltransitlagcr ohne amtlichen Mitvcrschlnß ferner hin anch für Petroleum zuznlasscn. Gesuche mn Vcr- willignng sind bei den zuständigen Hanptzoll- und Hanptstcucrämtcrn anznbringcn. — lieber die Bewegung der Bevölkerung im Königreiche Sachse» währcmd dcö Jahrcö 1877 gicbt Or. moci. Arth. Gcißlcr, Assessor im Kömgl. Sta tistische» B»rca», i» dcm eben erschienene» Hefte der Zeitschrift dieses Burccmö sehr interessante Uebersichtci, »nd Erlänterungcu. Hiernach gab cö im Jahre 1877: 24 919 Eheschließungen, 129 876 Geburten, 86 868 Todesfälle, während im Jahre 1876: 26 606 Ehc- chlicßmigcn, 131817 Geburten und 83 577 Todcö- ällc zu verzeichnen waren. Unter dcu Todesfälle» sind die Todtgcborcncn inbegriffen, die sich I877 ans 4969, 1876 ans dic 5456 beziffern. Daö Jahr 1877 zeigt also nicht diejenigen Zunahmen, welche man seit 1871 zu beobachte» hatte; dic letztere» Jahre hatte» nämlich eine Dnrchschnittözunnhmc der Bevölkerung dnrch de» Geburtenüberschuß um 2 Prozent ergeben (einschließlich der Einwandcrnng); dieser Ucberschnß war jedoch im Jahre 1877 m» 0,216 Proz. geringer, alö im Vorjahre. Dic Zunahme durch de» Geburten überschuß im Jahre 1877 vcrthcilt sich auf die Städte mit 1,37 Proz., ans die Dörfer mit 1,63 Proz.; da gegen ist ans dcm Lande eine größere «Sterblichkeit zu bemerken; denn cö starbcn iu den Dörfer» 6,14 Proz., i» dc» Städten nur 2,95 Proz. mehr alö im Vor- ahre. Auffallcud stärker wurde daö weibliche Geschlecht von Stcrbcfällcu betroffen nnd zwar namentlich iu den Städte». Während in letzteren von dcu Männern mir 0,78 Proz. mehr gestorben sind, alö 1876, »ahm dic Sterblichkeit des weiblichen Geschlechts nm 5,46 Proz. z»; anf dem Lande starbm 1877: 5,57 Proz. mehr Mäimer nnd 6,78 Proz. mehr Franen. Den haupt- ächlichsten Antheil an dieser vermehrten Sterblichkeit ;at der Zwickauer Bezirk, derselbe, in welchem anch der Gclmrtcnübcrschnß als der geringste zn erkennen ist. Nach den vorliegenden Tabellen würde dic männ liche Bevölkerung am Jahresschlüsse 1877 1 398 569, dic weibliche 1456 952 betragen; jene hat sich nm 21019, diese nm 21 989 Individuen durch den Gc- burtcnübcrschnß vermehrt. Genau so, wie zu Ende dcö Vorjahres kommen auf 100 Männer 104,17
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