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Sächsische Elbzeitung : 22.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187911224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18791122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18791122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-22
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 22.11.1879
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Sächsische ElbMung. Amts- und Anzeigeblatt für das Königs. Amtsgericht und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. M 94 M9 Schandau, Sormabend, den 22. Noveulber Die „Sachs. Elb-Zcitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition dies. Bl. für 1 Mark dicrtcljährl. zu beziehen. — »S' Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh st Uhr, für das Sonnabendsblatt spätestens bis Freitag früh st Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene Corpuszcile oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter 5 Zeilen werden mit SO Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Uebereinkunft.) — Inserate für die Elbzcitnng nehmen an in Hohnstein Herr Vürgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annonccn-BürcauS von Haasenstein L Vogler, W. Saalbach, Jnvalidendank und Nud. Mosse. Wenn in des Friedhofs stillen Naum Ein Herz du hast getragen, Da« in des Lebens kurzem Traum In Liebe dir geschlagen, Trittst du wohl heut' Mit deinem Leid An'S thenre Grab, da unten Es seine Ruh' gefunden. Ist cö ein braves Eltcrnherz, Willst du der Wchmuth wehren? Die Thränc, die im stummen Schmerz Dn weinest, wird dich ehren. Solch reiches Glück, Solch treuer Blick Kommt dir auf deinen Wegen Nic wieder neu entgegen! Am Hage der Ho dien. Schloß sich ein Auge lcbcnömiid', Ein Auge, das dir lachte, Die höchste Lust, die dir erblüht, In Lieb' cntgcgenbrachte, So fühltst du schwer, Wie öd', wie leer Dein Herz nach solchem Lieben, Nach solchem Glück geblieben! Hat dir ein Kind einst zugclacht, Ein Theil von deinem Leben, Und war in ihm dir aufgcwacht Ein neuer Frühling eben, Ist dir daun nicht Der Freude Licht, Der Hoffnung Stern verschwunden In seinen letzten Stunden? O wein' dich aus am stillen Ort, Wo deine Lieben weilen, Auf weiter Welt kein Menscheuwort ; Kanu deine Wunden heilen. k Kein Erdcuglück Bringt dir zurück Das Herz, das dir in Tagen Der Freude treu geschlagen. § Doch wendest du daun deinen Schritt ( Hinweg vom lieben Grabe, Den einen Trost nimm heimwärts mit, Daß er im Leid dich labe: s Das Auge bricht, ( Doch Liebe nicht; Sic ist von Gott gegeben f Für ein unsterblich' Leben! L. Thieme. Zur Verstärkung des deutschen Heeres. HccrcSvcrstärknng — wenn erregt dieses Wort nicht ein Gefühl, welches, wenn auch nicht gerade mit „Grauen", so aber doch gewiß mit „banger Ahnung" viel Achnlichkcit hat? Und doch tritt dieses Wort immer von Neuem in den Vordergrund der Tagcö- fragcn. In Frankreich ist die schon unmittelbar nach der erlittenen Niederlage von 1870/71 anSgcgebcnc Parole „Hecrcsvcrstärknng" noch bis zn dieser Stnndc in Geltung nnd in jeder Session der Dcputirtcn- kammer bewilligen die Vertreter des französischen Volkes die weitgehendsten Mittel, um dic französische Kriegsmacht auf eine Höhe zn bringen, wie sic kein andrer Staat aufzuwciscn hat. Nicht minder ist man in Nnßlnnd bemüht, dic dnrch den letzten orientalischen Krieg entstandenen oder entdeckten Mängel des rus sischen Heerwesens zu ergänzen nnd die Militärmacht zu dem kolossalen Umfange des russischen gleiches in Verhältnis; zn bringen. In Oesterreich-Ungarn nimmt die Hccrcsfragc gegenwärtig die ganze Thätigkcit des Abgeordnetenhauses in Anspruch und wird nicht anders als mit Bewilligung der von der Regierung verlangten Mittel znr Verstärkung des österreichischen Heeres erledigt werden. — Wäre cs da nicht zn verwundern, wenn diese Frage nicht auch in Deutschland sich von selbst wieder in den Vordergrund drängte? Unter den vorerwähnten Umständen ist cS wohl kanm am Platze, die Berechtigung der crncnten Frage der Hccrcövcr- stärkung durch den Hinweis in Zweifel zn ziehen, daß die Anstrengungen zur Vervollständigung der Wehr kraft Deutschlands bczw. Preußens bereits seit zwan zig Jahren audaucrtcn nnd noch immer nicht zum Abschlusse gelangt seien. So wahr dieser Hinweis ist, da dic Reorganisation einiger Armcccorps, hanpt- sächlich dcö 15., bis jetzt nnvollcndct blicb, nm so dringender tritt dic Nothwcndigkeit an die deutsche NeichSrcgicrnng Hera«, dic Hccrcsfragc einer befrie digenden Lösung entgegen zu führen. Einen äußeren Anlaß zu crncuctcr Erörterung dieser Frage bietet der Umstand, daß der siebenjährige Zeitraum, für welchen dic Friedensstärke dcö dcutschcn Heeres dnrch 8 1 dcö Rcichömilitürgcsctzcö fcstgcstcllt war, mit dem 31. Dezember 1881 abläuft. — Soviel nun bis jetzt über dic Art und Weise der uothwcndigcn Hccrcö- vcrstürknug verlautet, so soll dieselbe keine außerordent liche, sondern eine naturgemäße sein. Dic Feststellung der Präsenzstärke des dcutschcn Hecrcö erfolgte s. Z. dem Art. 00 der Rcichövcrfassnng zufolge auf Grund des Bcvölkernugöstandcö im Jahre 1807. Die Ein wohnerzahl des deutschen Reiches hat sich in dem verflossenen Zcitranmc von 13 Jahren aber um etwa 1»/4 bis 3 Millionen erhöht, und da verfassungsmäßig dic Aushebung 1 Prozent der Bevölkerung betragen soll, so crgicbt dic cingctrctcnc Vermehrung der letzteren einen jährlichen Hccrcöznwachö von ca. 20,000 Mann, was bei einer 12 jährigen Dienstpflicht im Kriegsfälle eine Vcrstärknug dcö deutschen Hecrcö von wenigstens 200,000 Mann auSmachcn würde. — Dic erhöhte Nckruliruug soll zur Bildung von 8 ncncn Jufanlcric- nnd 3 Kavallerie-Regimentern verwendet werden und das Material zn einem neuen Armeclorpö abgcbcn. Ferner wird die Artillerie eine Verstärkung erfahren. Hat sich anch dic deutsche Artillerie in dem Kriege mit Frankreich als durchaus tüchtig erwiese», so ist cö bei dcn gegnerischen Anstrcngnngcn in der Ncnzcit doch dnrchanö geboten, der deutschen Artillerie alle Pflege angcdcihcn zu lassen, wenn ihr die Supre matie gewahrt werden soll. Es ist zunächst die Bil dung von 00 ncncn Batterien in Aussicht genommen, dic zusammcn mit der Ncscrvc-Artillcric 0 Armcccorps mit Artillerie versehen, rcsp. diese verdoppeln würden. — Dic Mehrkosten für diese ncncn Truppcnkörper werden sich etwa ans zwanzig Millionen Mark be laufen, deren Bewilligung dnrch den Bundcörath, sowie dnrch dcn Reichstag kaum bezweifelt werden kann. Deutschlands Lage zwischen zwei so mächtigen Staaten wie Frankreich und Nußland, von denen der erstere seine Absicht unverhohlen anöspricht, dic dnrch Deutschland erlittene Dcmüthignug sobald wie möglich zu vergelten, während der andere seinen Groll über getäuschte Erwartungen anch nnr schlecht zn verbergen vermag, läßt es als ein Gebot der Nothwcndigkeit erscheinen, daß die deutsche Wehrkraft beständig ans einer Höhe erhalten wird, nm allen böswilligen Ab sichten derartiger Nachbarn dic Spitze bicten zn können — das einzige, aber auch wirksame Mittel, nm die bösen Absichten nicht zn Thate» werden zu lassen. Ta.qesgeschichte. Sachsen. Schandau. Herr Physiker Am berg, welcher noch ans dem Jahre 1873, wo dcr-i selbe hier im Jannar vor einer zahlreichen Zuhörer schaft vier Vorträge gehalten hat, im besten Andenken! steht, wird Ende nächster Woche wieder einen Cycluö von vier Vorträgen beginnen nnd cö sind zn diesem Zwecke von Seiten dcö hiesigen, seit dem genannten Jahre bestehende» „Ambcrgeomitüö" die »öthigc» Schritte ei»gclcitct worden. Wie gedachtes Comito schon mehrmals mit seinen! Fonds unterstützend für dic Zwecke öffentlicher Vorträge cmgctrctc» ist, so wird dasselbe anch jetzt, nnd zwar in Verbindung mit dem hiesigen Gcwcrbcvcrcin ein etwaiges Nisico über nehmen. Sind eö gerade von Experimenten begleitete natnrwisscnschaftlichc Vorträge, welche mitin erster Linie die Thcilnahmc des Publikums hcrvor- znrufcn im Staude sind, so ist cö gerade Hr. Amberg, welcher dnrch seine klare, anschauliche uud faßliche Vortragsweise, durch sein imgcwöhulichcö Dcmou- strntionötalcnt nnd dnrch die Güte seiner wohl fnnc- tionircnden Apparate einen wirksamen Ein- und Ucber- blick über dic wichtigsten Vorgänge nnd Gesetze dcö Naturlcbcnö zn geben vermag. Da Näheres »och dnrch Annonce in d. Bl. wird bekannt gegeben wer den, so sei hier nnr bemerkt, daß der Preis eines A bonncmentbilletö ans nnmmcrirtcm Platze 4'/^, ans dem 2 Pl. 3 Mrk., der eines EinzclbillctS 1'/^, bcz. 1 Mrk. betragen wird. sssj — Von dcn Land- nnd Amtögcrichtcn sind dcm Voranschläge für die Jahre 1880/81 znfolgc an li- gnidirtcn Kosten (Gebühren, Auslagen uud Arresthauö- kostcn) und an diklirtcn Strafen jährlich 0700000 M. als Einnahmen zu erwarten. Die Erhöhung nm 779 000 M. gegen dcn Voranschlag für die Jahre 1878/79 basirt zum Theil auf dcm Durchschnitt dcr Jahre 1877/78, theils auf der beabsichtigten Erhöh ung dcr Taxen für die freiwillige Gerichtsbarkeit. — Nach einer von Herrn General-Staatsanwalt Dr. v. Schwarz znsammengcstclltcm Neber sicht dcr Ergebnisse dcr Civil- und Strafrechtspslcgc iin Königreich Sacksen betrug die Zahl der Eivilprozesse 1875: 109,050, 1870: 127,-100, 1877: 138,817. Die Zahl der verhandelten Concurse, die sich 1873 noch auf 3-13 belief, erreichte in den drei genannten Jahren dic Höhe von 574, 077, 884; gegen 1875 also eine Zunahme von 50 Proc., gegen 1873 von 157 Proc. Ehescheidungsklagen wurden erhoben 1400, 1501, 1007, wovon bcz. 011, 758, 085 zur gerichtlichen Trennung führten. Was die Criminal-Stati- stik betrifft, so steigerte sich die Zahl dcr glaubhaften Anzeigen, welche sich 1873 noch ans 20,480 belaufen hatte, in jedem folgenden Jahre sehr beträchtlich, bis sic 1877 nicht wcnigcr 40,237 anfwics. Während demnach 1873 ein Verbrechen ans 97 Einwohner kam, war 1877 ein solches schon auf 09 Ein wohner zu verzeichnen. Auf Grund des Strafgesetzbuches er folgte Verurtheilungcn kamen vor: 14,783, 17,047, 19,354, so daß bcz. auf 187, 102, 143 Einwohner ein criminell Verur- theilter kam. Die Verurtheilten vcrthciltcn sich ans 11,501, 13,345, 15,249 männliche und 3104, 3441, 3995 Weibliche Per sonen. Auf je 100 vcrurthciltc Frauen entfielen mithin 372, 384, 381 verurthcilte Männer, also ein ziemlich gleichmäßiger Pro centsatz. Meineid und verwandte Verbrechen erhöhten sich von 340 im Jahre 1874 auf 579 im Jahre 1877. Sittlichkeits- Verbrechen wuchsen von 579 auf 972 hcrau, insbesondere Unsittlichkeit mit Kindern unter 14 Jahren von 107 auf 233. Diebstahl und Unterschlagung nahmen von 10,407 im Jahre 1874 bis ans 21,389 im Jahre 1877 zu, daher im letztge nannten auf 129 Einwohner ein derartiges Verbrechen kam. Die Zahl dcr Anzeigen von Rand steigerte sich von 108 auf 201, die von Betrug von 1059 auf 2085, die von vorsätzlicher Brandstiftung von 295 auf 379. Todtcsurthcile wurden mir über Männer und zwar über 4, 1, 3 gesprochen, aber sämmtlich in lebenslängliche Zuchthausstrafe verwandelt. — Für gewerbliche Zwecke und Anstalten ist in dcm sächsische» Stnatöhanöhaltpln» für 1880—1881 ei» jährlicher Znschnß von 707,000 M. anögcworfen. An dieser Snmme nchmcn Theil dic Untcrstützmig zn Beförderung der Gewerbe im Allgemeinen mit 80,000 M-, dic Untcrstntzuug zu Beförderung dcr
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