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Erzgebirgischer Volksfreund : 11.05.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192805111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19280511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19280511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1928
- Monat1928-05
- Tag1928-05-11
- Monat1928-05
- Jahr1928
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.05.1928
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ABWWAWM o«^p, «k. irr«. 81. Iahrg Freitag, den 11. Mai 1S28 Nr. 110. Japans AppeM auf Schantung Der Dollstreckungsbeamte des Finanzamts Aue. n u Der Wirtschaftsminister Curtius, der fiir die Große Koa lition cintritt, scheint der Ansicht zu sein, daß eine Negierung, in welcher die Sozialdemokratie vorherrscht, die Nöte der Wirt- fchaft bannen kann. Glückauf zu diesem Experiment! E. V. Wie sich die Mächte, besonders England und die Ver- ^nigten Staaten, zu der japanischen Invasion verhalten werden, ist noch nicht klar ersichtlich. Scheinbar hat England nichts dagegen, wenn Lurch Japans Appetit auf Schantung der Gegensatz zwischen Tokio und Washington vertieft wird. Die Vereinigten Staaten haben jedenfalls schon Truppen- transvorte nach China unterwegs, von einer „Acchtung des Krieges" ist in diesem praktischen Fall nicht viel zu spüren. Fast komisch wirkt die Nachricht, daß sich die südchinesische Ne gierung an den Völkerbund wenden will. Daß dieser ein- grcifen kann, glauben wohl selbst die größten Verehrer des Genfer Instituts für politische Einscifung nicht. Wie gemeldet wird, soll das japanische Vorgehen den Plan einer Art chinesischer Einheitsfront zur Folge haben. In dieser Hinsicht wird es darauf ankommen, ob der Dollar oder der Pen sich als starker erweist. Ein gemeinsamer nationaler chinesischer Widerstand gegen die Fremden wird wohl in absehbarer Zeit nicht im Bereich des Möglichen liegen. London, 9. Mai. (Reuter.) Wie verlautet, hat Tschany tsolin beschlossen, die zeitweilige Einstellung des Bür- gerkrieges zum Zwecke der Erledigung der Tsinanfu- Angelegenheit zu verkünden. Die japanische Brigade unter General Toyama hat bei ihrem Kampf mit den starken südchinesischen Streit kräften vor Tsinanfu vier Tote und zahlreiche Verwundete zu verzeichnen. Die Chinesen erlitten schwere Ver- l n st e. Die Kämpfe dauern an. Der französisch« Raubbau kn den Laarschöchte«. Saarbrücken, 10. Mai. Heute soll die Förderung auf dem Gegenortsschacht, Abteilung Kohlweiß, einge stellt werden. Die Belegschaft soll nach anderen Gruben versetzt werden. Die Stillegung mußte durchgeführt werden, weil sich infolge des Raubbaues die Sicherhütsteile ge senkt hatten. «« E«i«i «U »«« r«,« »L So»»- >md ftiina,,«*. V«» «I» dl« « mm drill« a-lmul-annldm,«»« 'm ^on«»l-M>«,lr» Ist »» cNmxMeEza,»» md Sklixarluck« ««»»rN,^, ,«). " «k dl« « mm br.IK -P<M. «I«d»dim»«u« »». «m»^ ,«». »I>» dl« « mm »rni« Teztilarbeiterstretk in Württemberg. Stuttgart, 9. Mai. Die württembergischen Textil arbeiter beschlossen, in den Streik einzutreten. Die Verbände der Maschinisten und Heizer, der Metallarbeiter, der Handwerker und der Werkmeister haben sich mit den Textil arbeitern solidarisch erklärt. Ein Notschrei -er Wirtschaft. Berlin, 9. Mai. Die Wirtschaflskammern von Hamburg, Lübeck, Bremen und Harburg wenden sich in einem Aufruf gegen die der deutschen Wirtschaft im llebcrmaße aufcrlegten öffentlichen Lasten und gegen das Anschwellen der Haushalte von Neich, Ländern und Gemeinden. Die gegen- wärtigcr Höhe und Art der öffentlichen Belastung stellt sich, so heißt es in dem Ausruf, als Bestrafung desjenigen dar, der in Gemeinschaft mit Angestellten und Arbeitern produk tive Werte schaffen will. Nur durch Erleichterung der steuer- lichen Gesamtbelastung der Wirtschaft sind auch Preissenkungen möglich, die den Angestellten und Arbeitern zugutekommen. ««Athen, S. Mai. Im Lohnstreit der Straßenbah- ierim oboberschlesischen Industriegebiet wurde ein Schi «ds> pruch gefällt, der eine Lohnerhöhung um 10 Prozent vor« sieb» Verlag L. M. Gärtner, Aue, Srzgeb. »ml»«^' Am « er «ml «MI «ÜL Sch««-«» «tz «o—nm»«« «kitzlxxschUfti »«»»ft««» »k«n««RrM Berlin, 9. Mai. Das Große Schöffengericht Berlin-Mitte verurteilte den Studienprofessor Dr. phil. Mol inaar wegen öffentlicher Beleidigung des preußischen Ministers für Volks- wohlfahrt, Hirtsiefer, zu 900 Mark Geldstrafe. Moli- naar, der an führender Stelle in der Impfgegnerbewegunq steht, hat in zwei Versammlungen in Greifswald und Berlin Hirtsiefer in gröblicher Weise beleidigt. Das Gericht stellte test, daß der Wahrheitsbeweis des Angeklagten mißglückt sei. Solange sich die Chinesen die Köpfe blutig schlugen, ohne daß eine Partei Labei Lie Oberhand gewann, haben die Ja- paner ruhig zugesehen. Jede Schchüchüng einer der militäri schen Gruppen, die sich gegenübchHgnden, war ihnen will- kommen. Denn dadurch wuchsen di^Äu ssichtenIapans, ohne besondere Kraftanstrengung seine chinesischen Pläne zu verwirklichen. Bekanntlich hat Las Inselland neben der ManLschurei auch den Teil Chinas, in welchem sich jetzt die Kämpfe zwischen den Süd- und Nordchinesen abspielen, nämlich die ihm gewissermaßen vor der Nase liegende Provinz Schantung, als Siedelungsland für seine wachsende Bevölkerung und als Absatzgebiet für seine Industrie ausersehen. Infolge des Sieges der Südtruppen über Marschall Tschangtsolin, den Diktator Nordchinas, ent stand die Gefahr einer starken Negierung und damit der Durchkreuzung der japanischen Pläne. Japan tat darauf das, was von jeher in solchen Fällen üblich war und auch trotz alles pazifistischen Geredes üblich bleiben wird: es fiel unter einem Vorwand Len Gegner an und besetzte die Schantungbahn, die Lebensader der Provinz Schantung. Der Zeitpunkt kam ihm auch aus innerpolitischen Gründen gelegen. Die Regierung war eben von einer recht gefährlichen Opposition bedroht. Nunmehr wird der „nationale" Krieg gegen den chinesischen Erbfeind die Gegensätze ausgleichen, was um so eher möglich ist, als wohl kein Japaner, sei er regierungsfreundlich oder Oppositioneller, etwas dagegen haben wird, wenn das reiche Schantung japanisches Einflußgsbiet oder gar japanische Pro- vinz wird. Die japanische Darstellung. Schanghai, 9. Mai. Die Japaner setzten die Entwaff - ng der chinesischen Truppen in Tsinanfu und Neue chinesische Angriffe. London, 9. Mai. Heute früh haben die Angriffe der chinesischen Truppen auf die Japaner in Tsinanfu wieder eingesetzt. Die Kämpfe sind von außergewöhnlichem Ausmaß. Von den Iapaern wird zugegeben, daß sie nicht mehr Herren der Lage sind. Das Expeditionskorps soll im Fremdenviertel erneut eingeschlossen worden sein. Tschiang- kaischek soll die Gewalt über seine Truppen vollständig ver- loren haben. Er hat Tsinanfu verlassen und sein Hauptquar tier nach Tajafu verlegt. Den Befehl in Tsinanfu hat Feng - jusiang übernommen, dessen antijapanische Gesinnung be kannt ist. Infolge Ausscheidens des Stadtbaudirektors Tilsen ist in das Stadtverordnetenkollegium der Klempner Herr Rudolf Salzer neu eingetreten. Die Verpflichtung und Einweisung des Herrn Salzer ist in der Stadtverordnetensitzung am 4. 5. 1928 erfolgt. Schwarzenberg, am 9. Mai 1928. Der Rat der Stadt. Wettere Verstärkungen. Tokio, 9. Mai. Der Kaiser stimmte heute der Entsen dung einer dritten Division, der Division Nagoya, nach Tsinanfu zu, wodurch die Zahl der japanischen Streitkräfte in Schantung auf 26 000 erhöht wird. Das Kriegsministerium hat die Mobilisierung weiterer 50 000 Mann angeordnet. In Tsingtau werden in den nächsten Tagen noch 18 000 Mann japanischer Neservetruppen erwartet. Umgegend fort, da es an verschiedenen Punkten zu kleineren Zusammenstößen gekommen ist. Die Japaner haben Lie Brücke über den Gelben F!uß, sowie andere strategische Punkte besetzt. Die 28. japanische Brigade ist heute mit Truppen der Süd armee bei Kotien, 24 Kilometer östlich von Tsinanfu, in Kampf geraten und hat eine große Anzahl dieser Truppen nach erbittertem Widerstand entwaffnet. Bei der Rück kehr nach Tsinanfu ist diese Brigade mit starken Kräften der Südarmee in Fühlung gekommen. Ueber das Ergebnis des Kampfes liegen noch keine Nachrichten vor. — Reuter meldet aus Nanking: Die Japaner sollen gestern die Eingebore nenstadt von Tsinanfu drei Stunden lang mit Geschützen beschossen und über 500 Menschen getötet haben. Stresemanns SV. Geburlslag. Der erste Gratulant. Berlin, 9. Mai. Ministerpräsident 'Braun hat an Dr. Stresemann bereits am Tage vor dem Geburtstag das folgende Glückwunschtelegramm gerichtet: Zur VollenLung des 50. Lebensjahres übermittele ich Ihnen, zugleich im Namen des preußischen Staatsministeriums, herzlichste Glückwünsche. Möge es Ihnen vergönnt sein, noch viele Jahre in bester Ge sundheit auf Ihrem verantwortungsvollen Posten zum Wohle unseres Vaterlandes zu wirken und insbesondere Ihre auf Lie Verständigung der Völker gerichtete Friedenspolitik zu vollem Erfolg zu führen. * Berlin, 10. Mai. Die Berliner Presse würdige zum Teil in längeren Artikeln,, die politische Arbeit des heute 50 Jahre alt werdenden Reichsministers des Aeußeren Dr. Stresemann und nimmt, je nach der , politischen Einstellung des einzelnen Blattes, für oder gegen ihn Stellung. Die Deutsche Ztg., die in sehr scharfen Worten Kritik an der politischen Tätigkeit Stresemanns übt, schreibt, sie könne sich nicht der Festgemeinde anschließen; für sie sei Stresemann nicht eine große Persönlichkeit, geschweige denn ein Staatsmann. — Auch der Lokal-Anzeiger nimmt kritisch Stellung. Sein Wollen im Amte war zweifellos größer als seine Erfolge. Wenn sich in Ler allerletzten Zeit seiner Wirksamkeit eine Abkehr von der bisher befolgten Me thode seiner Politik anzuzeigen scheint, so will man solche Zeichen gern feststellen. Aber es ist viel Zett verloren worden mit einem Wollen, Las auf Wegen ging, die nicht zum Ziele führen konnten. — Der Vorwärts weist darauf hin, Laß Dr. Stresemann trotz Uebereinstimmung in wichtigen Fragen der Außenpolitik sein politischer Gegner sei. Er sei aber ein kluger politischer Gegner und als solcher willkommen. — Das Berl. Ta geb!., das dem Außenpolitikcr Stresemann zu stimmt, hebt hervor, daß es das Lob Lem Innenpolitiker nicht unbedingt geben könne. Er habe den reaktionären Kurs des letzten Nechtskabinetts duldsam mitgemacht. Der beste Glück wunsch sei, daß er im kommenden Jahrfünft seine innerpoli tische Stellung zur Republik und Demokratie ebenso klären und festigen möge, wie er seine außenpolitischen Ideen geklärt und mit erfreulicher Entschiedenheit vertreten habe. — Graf Coudenhove-Calergi, der in derDoss. Zt g. unter Ler Ueber- schrift „Stresemann, Ler Europäer" einen Geburtstagsartikel schreibt, nennt Deutschlands Erneuerung das erste große Werk Stresemanns. Sein zweites sei di« Arbeit für den europäischen Frieden. Er bekenne sich zum Morgen, aber nie zum Ueber- morgen. Wenn er sich zu einem Plan bekenne, sei dies ein Beweis, daß der Plan reif zur Durchführung sei. — Strese mann ist, so schreibt die T ä g l. N u n d s ch., heute als Staats mann bekannt in der ganzen Welt. Sein Wirken gehört der Geschichte an, di« ihn viel gerechter und wohlwollender be- handeln wird als viele seiner deutschen Zeitgenossen. Es ist unrichtig, ihn als Len glücklichen Fortsetzer der Erfüllungs- Politik von Wirth und Rathenau zu bezeichnen, deren theo retische, passive und auf irrtümliche Einschätzung unserer Geg ner beruhende Erfüllungspolitik mit dem Ruhreinbruch Schiff- . bruch gelitten hat, während Stresemann stets für aktive An- näherüngs- und Gleichberechtigungspolitik, Leistung der Kriegsentschädigung gegen die Gegenleistung der Erleichterung unserer Lasten und Lösung unserer Fesseln eingetreten ist und seinen Weg mit Erfolg zu beschreiten vermochte. Amtliche Anzeigen. Am Sonnabend, de« 12. Mai 1928, vormittag 9 Uhr sollen in Aue eine neue Matratze und ein Posten Besen öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Finanzamt Aue, Zimmer Nr. 70. ««1«I,«» «MI«»»« ft« »k«» «yctz«k«nd« «-»»«« bl, »nnUIa« » Utz' >» »« ft«ll«x. Nin« Stwüdr str di« Nokahm« der » »orü«lckrl«t<xe« Io« kwk an d«Mmmk, Ski, wir» xljl »«««b«». au- x'chl Nk dk RIcksto»«« d«r d«ch tznxiprick«« <mk«z,l>«n«n «X»«I,«X. — gar Rockgab« IN- «rlax-I «Ixatkndkr Schriftstück« Ilb«rnlmml di« Schrift. KUxxg »«ix« B«raxlw»nuna. — Unitrbnchinia«« dr, S» Ichüftibtirilb«, b«orünb«x »«IxiUxI-rück«. BÄ gatzlux,» x«rM> xx» Nmilua» o«N«x Rata«» «I» «Ich« ««rÄxtari. -a»p»,«sch«N»ft«a« kl «ft» Wtzxi». Sckxnft««, «ft Schwarz«» d«rg. « «nihaliend die amtlichen Bekanntmachung««« der Amishauolmonnschast and der d tz,aa,gbchvfdm in Schwarzenberg, der Staals» u. llädlischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz. Neustädlel, Grllnhaln, sowie der Finanzamt« in Aue und.Schwarzenberg. E» werdeu außerdem oerössenllichl: Die Bekanntmachungen der Sladträt« zu Au« und Schwärzend«- und d« Amtsgericht« zu Au« und Johanngeorgenstadt. Briand bedauert. Köln, 9. Mai. Außenminister Briand hat an den Dor- sitzenden des „Prcssa"-Präsidiums, Oberbürgermeister Ade ns u e r, ein Schreiben gerichtet, in dem er sein lebhaftes Be- dauern ausspricht, nicht selbst an Ler Eröffnungsfeier der „Pressa" teilnehmen zu können. Sein Bedauern sei um so leb hafter, als diese Ausstellung besonders augenfällig die große Wirkung der Presse zu Gunsten einer Verständigung der Völker veranschauliche. Sammelanleihe -eullcher Slä-le. In Höhe von 17,5 Millionen Dollar. Berlin, 9. Mai. Die Beratungsstelle für Aus, landskredite befürwortete den Antrag des deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, im Laufe der nächsten Zeit eine Sammelanleihe Leutscher Städte in Höhe von ungefähr 17,5 Millionen Dollar an den Aus landsmarkt zu bringen. Die Beratungsstelle wird dafür Sorge tragen, daß alle die Städte, die im Nahmen der Anleihe der Girozentrale zu berücksichigen sind, anteilmäßig an dem Er lös teilnehmen. Ferner befürwortete die Beratungsstelle die alsbaldige Ausgabe von Anleihen der Städte Berlin und Frankfurt a.M.
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