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Wilsdruffer Tageblatt : 02.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192509020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250902
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1925
- Monat1925-09
- Tag1925-09-02
- Monat1925-09
- Jahr1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 02.09.1925
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dies verursacht, da seitdem der Uebelstand von SO diu 60 Lx pro Morgen auszusäen i herrscht. Was ist dagegen zu tun? R. Z. in S^kW» untegzubringM. Das alles maß raH e Nr. 6. Mein ochäferhund frißt > er Vite Ohren nicht mehr Antwort: Wenn die Lämmer noch nicht abgesetzt sind, muß dies sofort geschehen. Die Striche reiben Sie morgens und abends mit etwas Kampfersalbc ein, worauf sie mit Len Fingern einige Minuten hindurch massiert werden massen. vr. H. Frage Nr. ö. Meine Ziege kann seit einiger Zeit auf einem Strich die Milch nicht halten; wahrscheinlich haben die kleinen Zickel dies verursacht, da sc' Frage Nr. 6. Mein Schäferhund frißt schlecht. Auch er Vile Ohren nicht mehr stehend, sondern läßt sie meistens hängen; er schlägt mit dem Kopse und wimmert dabei ost vor Schmerzen. Was ist zu tun? W. H. in D. Antwort: Führen Sie eine Stoppelsaat mit Lupinen, blauen, weißen und gelben im Gemisch, wobei im vorliegenden Falle viel leicht die gelbe Lupine überwiegen mag, aus. Roggenstoppeln sind sofort nach Aberntung zu stürzen, allenfalls pro Morgen V» 3tr. Kali salz und Superphosphat zu geben, dann zu eggen, wahzen und das Gemisch in einer Stärke von SO bib 60 Lx pro Morgen auszusäen und Antwort: Wahrscheinlich leidet der Hund an heftigem Ohrenkatarrh, der dem Tiere große Schmerzen bereitet. Reinigen Sie die Ohren täglich zunächst mit lauwarmem Seifen wasser unter Zuhilfenahme eines an ein Stäbchen gebundenen Stückchens Verbandwatte. Darauf wird mit lauwarmem Wasser nachacspült, mit Watte trocken getupft und eine Lösung von S Gramm Salicylsäure in 1S0 x Spiritus in jedes Ohr gegossen. Näheres über die hier in Rede stehende, auch Ohrenzwang oder innerer Ohrwurm genannte Hundekrankheit ist an gegeben im „Ohrwurm-Merkblatt" der Ge sellschaft für Jagdkunde, Verlag von I. Neu mann, Neudamm. Preis 30 Pf. vr. H. Frage Nr. 7. Mein Hund leidet an Hautjucken. Wahrnehmen kann ich nichts. Auf Anraten rieb ich nnt Petroleum ein. Der Juckreiz hörte jedoch nickst auf, sondern die be handelten Stellen liefen rötlich an. Was tue ich hier? B. in S. Antwort: Waschen Sie den Hund alle drei Tage mit Räudeseife, die Sie von der Barcllolgesellschaft, Berlin - Wilmersdorf, Forckenbeckstraße 1, mit Gebrauchsanweisung beziehen können. Statt der Seife können Sie das Tier auch mit einer Mischung die aus 200 g Spiritus, 20 Z Birken-Holzteer, 20 g Schwefelblume und 20 g Schmierseife besteht, behandeln. vr. H. Frage Nr. 8. Meine Katze entwickelte sich anfangs gut. Vor vier Wochen erkrankte sie und fraß auch nicht. Jetzt frißt sie wieder sehr gut, aber trotzdem magert das Tier zu sehends ab. Auch hat die Katze an einer Stelle kah'.c Flecken. Was ist zu tun? F. H. in M. Antwort: Es besteht der Verdacht, daß die Katze Würmer hat. Geben Sie ihr vier Wurmpillen ein, die Sie von der Barellol-<M sellschaft in Berlin-Wilmersdorf, Forckenbeck straße 1, beziehen können. Nach Ablauf einer Stunde erhält die Katze einen Eßlöffel Rizinus öl. Den kahlen Fleck reiben Sie öfter 'mit einer Salbe ein, die aus S Z Schwefelblume und 20 § Vaseline hergestellt ist. vr. tz. Frage Nr. 9. Meine Hühner bekommen am Fußballen dicke Geschwülste, die sich zwischen den Zehen ausdehnen. Beim Oeffnen der Geschwulst zeigte sich dann Eiter. Sonst find die Füße unverletzt. Um was handelt es sich hier? W. H. in F. Antwort: Die Geschwüre an den Fuß- dallen und Zehen nennt man „Gichtsütze". Das Wesen dieser Krankheit besteht darin, daß der Gehalt des Blutes an Harnsäure eine erheb liche Vermehrung erfährt und die sich bildenden harnsauren Salze in den Geweben abgelagert werden. Gewöhn!ick) tritt dies« Erscheinung bei Tieren auf, die aus ensen, gepflasterten Höfen gehalten werden. Behandlung: Oeffnen der Knoten, Entfernung des Inhaltes. Behandlung der Mundhöhle mit Iod, gut verbinden und oft reinigen. Die Behandlung lohnt sich nur bei wertvollen Tieren. Innerlich gebe man Salizyl säure (0,3 bis 0,5) in Pillenform. Kl. Frag« Nr. 10, Rentiert sich zu Kar toffeln Lupinengründimgung auf gutem Sand boden nach Roggen, und wie ist sie auszu- sühren? H. B. in L. Frage unö Antwort. Ein Ratgeber für jedermann. Bedingungen für die Beantwortung von An fragen aus dem Leserkreis. Der größte Teil aller Fragen mutz von hier nur direkt schriftlich beantwortet werden, da -in Abdruck aller Antworten »»möglich ist. Deshalb mutz jede Anfrage die genaue Abresse des Fra geflel lers enthalten. Anonyme Frane» «erde» grundsätzlich nicht beantwortet. Anger, da» muß jeder Frage -in Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unseres Blatter ist. sowie der PortoanteU von so Psg. beigesägt sein. Werden mehrere Fragen eiugesandt, so sind ebensoMei Portoanteile. als Fragen gestellt sind, beizusügen. Bemerkt lei, daß wir im Briefkasten nur rein landwirtschast- Uche Fragen behandeln: in Rechtsfragen oder sonstigen An gelegenheiten, die sich nicht dem Rahme» unseres Blattes an- basseu, kann eine Auskunft nicht erteilt werbe». Dir Schristleitung. Frage Nr. t. Mein Pferd hat die Druse und starken Husten; sonst ist es bei der Arbeit munter. Es bekommt Leinsamenschleim und auch Drusenpuloer. Was ist wohl hier dagegen zu tun? F. W. in A. Antwort: Die Druse wird heilen, wenn Sie dem Pferde einmal acht Tage vollkommene Stallruhe geben. Der Stall muß luftig, darf jedoch nicht zugig sein. Neben etwas Hafer auch gutes Gras, Esparsette oder Klee ver füttert werden. Den Leinsamenschleim und das Drusepulver wenden Sie weiter an. vr. .H. Frage Nr. 2. Meline beiden Kühe, die ein- und zweimal gekalbt haben, haben nicht wieder gerindert, trotzdem sie Rinderpulver er halten haben. Was ist zu tun? E. S.in Kl.-G. Antwort: Die Brunst kann ausbleiben, wenn Vie Tiere zu knapp, aber auch, wenn sie zu fett gefüttert worden sind. Es kann das Mchtrindern auch, wofür hier verschiedenes spricht, auf einer Erkrankung des Geschlechts apparates beruhen, vi« dann der Tierarzt fest zustellen hat, damit «ine Spezialbehandlung Einsetzen kann. Ist das nicht der Fall, dann bringt man zur Anregung des Geschlechts- triebes die Tiere zusammen mit einem Bullen oder allenfalls auch mit anderen Kühen auf die Weide. Als Reizmittel gelten eine Handvoll Hans pro Tag ins Futter zusammen mit Koch salz, Wacholderbeeren und Senfsamen. Am meisten Aussicht dielet die Anwendung des in jeder Apotheke erhältlichen Iohimvetol. Bor der Anwendung von Spanischen Fliegen ist hin gegen zu warnen. vr. WÄ. Frage Nr. 3. Seit etwa 1L- Jahren habe ich scuchenhaftes Verkalben in meinem Stalle. In diesem Frühjahr habe ich meine 4 Kühe ver kauft und tragende Färsen gekauft. Die Tiere haben in einem anderen Stalle gekalbt und sind dann auf die Weide gekommen. Um die neu eingestellten Tiere vor Ansteckung zu schützen, möchte ich meinen Stall desinfizieren. Welches Mittel ist hierfür zu empfehlen? I. B. in S. Antwort: Als Desinfektionsmittel für Ihren Stall empfehlen wir Ihnen Karbolsäure und Wasser, 5:100, oder Kreolin und Kalkmilch, 5 :100. vr. Bn. Frage Nr. 4. Meine Schweine haben braunen Schorf, hauptsächlich am Kopf und Beinen; dabei scheuern sie sich viel. Was ist hier zu tun? I. S. in K. Antwort: Ihre Schweine leiden wahr scheinlich an der durch eine Sarkoptesmiibe hervorgcrufenen Räude. Zunächst müssen mit Schmierseife und Wasser die Borken auf- gcweicht werden, worauf die Einreibung mittels eines Räudemittels (Kreolinseife und Krcokn- öl (1:10) einzusetzen hat; nach drei bis vier Tagen ist sie zu wiederholen. Bor allem ist die gesamte Haltung zu ändern. Trockener, warmer und luftiger Stall, kein Zementfutz- boden, leicht verdauliches Futter und tägliches längeres Hinauslassen ins Freie ist erforder lich, damit die Tiere sich sonnen und suhlen, auch Erde aufnehmen können. Das trägt außer ordentlich viel zur Heilung aller Hautkrank heiten bei. Sonnenschein, frische Luft und Be- lvcguna beschleunigen Lie Heilung der meisten Krankheiten ganz außerordentlich. W. schehen, da ein Tag Borsprung im den Erfolg soviel bedeutet wie zehn .. . im Oktober Falls lange keine Lupinen aw baut sind, muß der Samen mit Nitragin oder Azotogen geimpft werden. Ws. Frage Nr. 11. An meinem Weinstock, der seit zwei'Jahren gut blüht und kräftig Trauben ansetzt, platzen, sobald die Trauben anfangen blau zu werden, die Früchte auf; sie werden pilzig und sind dann ungenießbar. Was ist dagegen zu tun? H- G. in K. Antwort: Ihr Weinstock ist vom echten Meltau befallen. Ein gutes Bekämpfungsmittel ist Schwcfelpulver, das mittels eines Blase balgs, im Notfälle auch einer Puderquaste gleich mäßig ober- und unterhalb der Blätter zu ver stäuben ist. Bedingung ist dabei, daß die Arbeit an einem warmen Tage, möglichstfrllhmorgens, vorgenvmmen wird, da dis Wirkung des Schwefels nur bei einer Temperatur über 20 Grad erfolgreich ist. Das Schwefeln ist nach einigen Tagen bei gutem Wetter zu wiederhole«. Im Herbst sind sämtliche BlättÄ: und beim Schnitt abfallende Reben zu ver brennen. Rz. Frage Nr. 12. Mein Iohannisbeerwein, den ich bereits im Februar auf Flaschen ge zogen habe, zeigt einen Perlenrand im Flaschen hälse. Beim Eingießen ins Gias schäumt der Wein; er scheint nachzugären. Was ist damit zu machen? R. in L. Antwort: Da infolge der Nachgärung zu befürchten ist, daß die Flaschen platzen können oder die Korken herausfliegen, wird eine nochmalige Ueberführung in das Faß am ratsamsten sein, bis die Gärung definitiv be endet ist. Bisweilen entsteht auf diese Weise, unbeabsichtigt, ein nwussisrender Obstwein, der häufig sehr gut mundet und erfrischend wirkt. Hierzu gehören jedoch Sektflaschen, die gefüllt werden und deren Korken-mit Bindfaden zu verbinden sind. Die Flaschen werden schräg gelagert, damit sich der Bodensatz besser nieder schlagen kann und dann wird recht vorsichtig ausgeschänkt. vr. Kchs. Frage Nr. 13. Mein im vorigen Jahre hergestellter Beerenwein sängt an, dickflüssig zu werden. Gibt es ein Mittel dagegen, oder läßt sich der Wein mit frischen Beeren um gären? P. F. in G. Antwort: Das Lang- oder Zähwerüen ist eine Krankheit, die durch besondere Bakterien hervorgerufen wird und namentlich säurearme, nicht gut vergorene Apfelweine mit ungenügen dem Gerbsäuregehalt befällt, besonders solange sie noch unvergorencn Zucker enthalten. Der lang- oder zähgewordcne Wein ist verhältnis mäßig leicht wieder herzustellen. Der Wein muß staubverdeckt und mit Luft möglichst in Berührung gebracht werden. Vorher wird er von der Hefe abgezogen und muß sodann durch eine neue Gießkanncnbrauft mehrmals durch- gegossen werden, so daß er gut dnrchlüftet. War der Wein schon ziemlich zähe, so setzt man ihm noch auf 100 Liter 10 § Tannin hinzu, das in wenig 96 prozentigem Sprit aufgelöst wurde. Dadurch werden die - Schleimstoffe nieder- geschlagen. Eine weitere Unkgürung mit Jo hannisbeeren kann jedenfalls nickst schaden. Der Iohannisbeerwein wird in der üblichen Weise angesetzt (1 Teil Saft, 2 Teile Wasser und pro Liter dieser Mischung 250 bis 300 8 Zucker). Hierzu kommt die gleiche Menge Apfelwein, und dann läßt man das Ganze vergären. Evtl, fügt man noch auf 200 Liter 20 g Salmiak- pu'lver hinzu, welches die Gärung wesentlich unterstützt. vr. Kchs. Frage Nr. 14. Wie lege ich am besten Hühnereier in größerem Quantum ein, so daß sic sich bis zum Frühjahr gut hatten? I. S. in 5?. Antwort: Zum Eiereinlegen eignet sich ganz vorzüglich Wasserglas, das in Apotheken und Drogerien erhältlich ist. Man rechnet auf etwa 70 Eier I Pfund Wasserglas und 6 Liter Wasser. Das genaue Verhältnis erfährt man auch in der Apotheke. Gut miteinander ver rührt, wird dies auf die Eier gegossen und wird dann mit der Zeit fest. Es ist darauf zu achten, daß die Flüssigkeit einige Finger hoch die Eier überdeckt. K. Sch. Mocken-keUage cles MUsäruffer ^sgeblalt für Üsnckvirtkckakt, HsriLiwii'tMmft- »«LLLMMKL« snn-a-«»«. «MN Echrifllcitung: Oekonomierat Grundmann, N-udmnm. Wilsdkuss, ÜM 2. September 1925. Jeder Nachdruck aus Lcm Inhall dss. Bl. wird bestraft ver Birkenpilz (Soleius Leader). Bon vr. M. Weiß. (Mit Abbildung.) Sein Name sagt uns schon, wo wir ihn mit fast unfehlbarer Sicherheit anzutreffen haben. Wo weißleuchtende Birkenstämme und lichtes Birkengebüsch das dunkle Grün des Nadelwaldes freundlich durchbrechen, finden wir den ganzen Spätsommer und Herbst hindurch, vom Juli bis in den November hinein, den Birkenpilz, auch Birken-Röhrling genannt. Auch auf lichten, trocknen Waldwiesen und Heide plätzen ist er nicht selten. Den Birkenpilz möchte ich das Chamäleon unter den Pilzen nennen, denn in verschiedenen Farben tritt er uns ent gegen. Bald ist der Hut des einen Birkenpilzes rotbräunlich, bei einem andern wieder etwas Heller, bei einem dritten sogar grau, was ihm zu dem Namen Graukopf verhalfen hat; im Spätherbst färben sich fast alle Birkenpilze dunkler, dunkelbraun, fast schwarz, und von diesen braunen Farben haben sie den Namen Kapuzinerpilz erhalten. Den Anfänger im Pilzsammeln mag dieser Farbenreichtum viel leicht verwirren, er muß deshalb um so schärfer auf die sonstigen Merkmale und Kennzeichen achten. Der polsterartig gewölbte Hut hat ihm den botanischen Namen Lokstus gegeben. Mit einem Hutdurchmesser bis zu 18 om gehört der Birkenpilz schon zu den stattlichsten Vertretern unter den Pilzen. Sein Fleisch ist beim Bruch weiß, wird aber mit der Zeit und namentlich beim Kochen schwach schmutzig grau, ist aber schmackhaft, allerdings mit etwas reichlichem, süßlichem Beigeschmack. Das gilt natürlich nur für junge, und nicht zu spät im Jahre gesammelte Exemplare. Haben sie erst im Spätherbst vielleicht unter Reif und Frost gelitten, dann ist ihr Genuß sogar nicht unbedenklich und kann Vergiftungserscheinungen Hervor rufen. Die Röhrenschicht ist mit außer ordentlich feinen Öffnungen versehen und bei jungen Pilzen weiß, bei älteren aber grau, also auch hier Farbenveränderung. Der schlanke Stiel, der zuweilen in der Mitte etwas bauschig verdickt und auf- getrieben erscheint, ist von unten bis oben mit kleinen, schuppigen Flocken und schwärzlichen Flecken bedeckt, dabei fühlt er sich rauh wie Birkenschale an, was ihm Wohl zu dem botanischen Beinamen soabsr verhalfen hat und ihn vor Verwechslung mit andern Pilzen schützt. Im Jugendzustande brüchig und weich, nimmt der Stiel im Atter mehr eine faserige, zähe Beschaffenheit an, und dann kann man bei allen Pilzen nur noch den Hut genießen. Als guter Speisepilz läßt sich der Birken- Röhrling in Mannigfaltiger Weise zu Suppen, Salat, Soßen, Gemüse zubereiten und namentlich auch trocknen, solange er noch jung und maden frei ist, andernfalls wird er während des Ein trocknens von Maden zerfressen und zerfällt zu Pulver, das wenig appetitlich ist. Beim Birkenpilz mit seinen verschiedenen LMM, ExeMlaxen kann man so recht er- kennen, vatz vaS Bestimmen eines Pstzcs unter Umständen etwas erschwert sein kann, wenn die Farben so mannigfaltig wechseln. Es kommt dann weniger auf die Farbe des Hutes als auf die Beschaffenheit,des unter dem Hut befindlichen Sporenlagers an, auf die Blätter, Röhren, Poren, Stacheln, sowie aus die Farbe der Sporen selbst. Um Pilz- sporcn zu erhalten, legt man den Hut mit der Unterseite über Nacht auf weißes Papier oder besser noch auf eine Glasplatte, unter der sich blaues Papier befindet. Da es blaue Pilz sporen nicht gibt, wird hierdurch jede andere Färbung scharf gekennzeichnet; so hat unser VMenHttift Birkenpilz trotz seiner grauen Röhrenschicht braune Sporen. Wer ein Mikroskop besitzt, kann sich dann noch näher mit dem Bau der Sporen selbst befassen. Ihm entschleiern sich unter dem Mikroskope dann sicher noch weitere Geheimnisse unserer darau so überreichen Natur. LerMe vestMe MWnsWge. Bon W. Kl. Hierunter hätte man solche zu verstehen, die aus Kreuzungen hervorgingen. Nicht selten wurde bei Herauszüchtung solcher Schläge das schon vorhandene Bauernhuhn als Unterlage benutzt, wodurch man den einen Vorteil festhielt, ein möglichst bodenständMs H-chn zu schaffen. Die örtlichen deutschen Nuhhuhnschläge haben, das geht aus ihrem Namen schon hervor, nur lokale Bedeutung; es wäre auch falsch, wollte man solche schaffen, die allgemeine Bedeutung hätten. Ein Nutzhuhn, von dem man in erster Linie Bodenständigkeit verlangt, kann nur lokale Bedeutung haben. Solange nicht diese Ansicht allgemein geworden ist, kann an eine allgemeine Hebung unserer heimischen Nutzgeflügelzucht nicht gedacht werden. Lokale Hühncrschläge sind zu verschiedenen Zwecken gezüchtet worden. Wir wollen bei der Besprechung der einzelnen Schläge diesen Zweck näher betrachten. . Zuerst nennen wir die Sundheimer oder Hanauer Fleischhühner. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine schwere Hühnerart, die ganz der Fleischproduktion dient, aber auch als guter Winterleger gelten kann. Entstanden ist das Huhn aus einer Spielart von Houdan, Cochin, Brahma und Dorting, sowie den in Sundheim vorhandenen, boden ständigen Hühnern- Das Sundheim-Huhn muff zunächst als ein Zufallsprodukt gelten. Später ist es dann nach bestimmten Gesichtspunkten weitergezüchtet worden. In seiner Form hat das Huhn große Aehnlichkeit mit den Faverolles, in der Farbe gleicht es so ziemlich den Hellen Brahmas. Der Kamm ist klein nnd einfach, der Rücken lang, ebenso das Brustbein; Gesicht rot. Die fleischfarbigen Läufe sind wie bei den Faverolles leicht befiedert. Vier Zehen. Dieses Huhn ist sehr schnellwüchsig, guter Winterlegcr und früher, sehr ruhiger Brüter. Das Gewicht beträgt 3—4 LZ. In seiner Heimat dient das Huhn einem Spezialzwecke, nämlich der Winterkückenzucht, die von den Sundheinier Bauern fast allgemein betrieben wird. Es handelt sich also bei den Snndheimcrn nm ein Spezial nutzhuhn. Als Huhn für den Land- , Wirt, der diesen Zweck der Nutzgeflügel- zucht nicht verfolgt, eignet es sich nicht. Die Landwirtschaftskammer für Wiesbaden hat zwei Lokalschläge zu stande gebracht, das Nassauer Legehuhn- und das Nassauer Fleischhuhn. Die Legehühner sind aus oen rebhuhnfarbigen Italienern hervorgegangen und eigentlich nichts anderes, als solche mit kleinen Kämmen. Inwiefern das vorhandene boden ständige Geflügel der in Betracht kommenden Gegenden benutzt wurde, vermögen wir nicht zu sagen. Man rühmt das Huhn als wetter hart und damit für die rauhe Gegend der Westerwalder wie geschaffen. Damit wäre es dann auch für alle Orte mit denselben klima tischen Verhältnissen ein geeignetes Hnhn. Die Nassauer Legehühner legen fleißig große Eier, find fleißige Futtersucher, leicht und beweglich. Die Nassauer Masthühner haben zwar große Aehnlichkeit mit den Orpington, müssen aber als eine deutsche Züchtung gellen, die aus dem Straßburger Poulardenhuhn, aus Mechelnern, Dorking und Orpington, durch langjährige, ziel- Were Züchtung hervorgegangen sind. Dir
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