Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 13.03.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194003139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400313
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1940
- Monat1940-03
- Tag1940-03-13
- Monat1940-03
- Jahr1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.03.1940
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nachtflug nach England Gefecht mit einem bewaffneten Handelsdampfer. 9. März... P. K. Bei den beiden letzten Nachteinsätzen deutscher Kampf flugzeuge auf dem Nordseeraum vor der englischen. Ost küste wurden, wie der Bericht des OKW. mitteilte, elf britische Schiffe, die ohne Positionslampen fuhren und die bei Annäherung der deutschen Flugzeuge aus Ge schützen und MG. Feuer eröffneten, angegriffen und er folgreich mit Bomben belegt. Hervorragenden Anteil an dem erfolgreichen Nachteinsatz hatte auch diesmal das Kampfgeschwader mit dem Löwenwappen. Flug aus der Dämmerung in die Nacht. Schwarze Wolken Lerdecken den Blick in den Himmel, und schwarz und kalt ist das Meer. Die Wettermeldung für diesen Flug scheint sich heute in vollem Umfange wieder zu bestätigen. Wenige Meilen vor der Themsemündung reißt die Wolkendecke aus. Die Nacht wird klar und sichtig. Innerhalb weniger Minuten ist die Szene verwandelt. Das Wetter ist ideal für den Zweck. Die Augen der Besatzung suchen über der See. Sie brauchen heute nicht lange zu suchen. Deutlich heben sich einige Kilometer voraus die Umrisse eines Schiffes ab. Es fährt mit Kurs auf die Themsemündung. In wenigen hundert Metern um kreist es jetzt die Maschine. Die Schiffsbesatzung entlarvt sich selbst, als nun mittschifss ein Blitz auszuckt, dem unmittelbar die Leuchtspurgeschosse in geschwungener Bahn folgen. Die Garben aber liegen so weit vor und über uns, daß es scheint, als warte der Schütze auf ein Zeichen. Sekunden vergehen, dann gellen die Schüsse. Der Funker hat eben den ersten Feuerstoß hinausgejagt. Klirrend springen die Hülsen auf den Boden. Wir sitzen ena aneinandergedrängt, Rücken an Rücken an den MG. in der Wanne. Die bunten Fäden der Leuchtspurgeschosse umschwir ren jetzt die Maschine, als wollten sie das Flugzeug in ein Gxwebe einhüllen. Mechanisch gleiten die Körper beim Kurven- flüg die Gewichtsverlagerung ans. Wir setzen zum Angriff an. Rötlichwetß bricht es jetzt unten von Deck, und es ist, als erschüttere ein dumpfer, schwerer Druck das Flugzeug. Das ist die deutliche Sprache der bewaffneten Handelsdampfer des Herrn Churchill. Die zweite Bombe sitzt Eine Wolke hat den Kampfplatz etwas verdunkelt. Nur «m den Feuerschlünden der Geschütze ist das Schiff noch zu erkennen. Wir liegen wie ein Brett im Geradeausslng. Ein Donnern erfüllt die Kabine, als nun beide MG. den Gegner aus der Bahn heraus bestreichen. Ein Donnern, in das die ersten Bomben fallen, und dem die schauerliche Kulisse von gleißendem, sprühendem, zuckendem weißem und rotgol- denem Licht beigegeben ist. Unsere Hände greifen wie selbst verständlich nach den vollen Trommeln. Wir fliegen den zweiten Angriff, fliegen abermals hinein in dieses Furioso von links, das, um uns springend, Helle Kreise und Bogen zieht, unter uns, über uns, das aus unseren MG. wie ein Feuerbogen aufs Meer rieselt, spukhaft für Sekunden das Schiff sichtbar macht. Und dann quillt aus dem Dampfer ein breiter, Heller Streifen, eine klare Flamme, die im näch sten Augenblick von weißem Dampf, dann von pechschwarzen sollen überlagert wird. Die zweite Bombe hat getroffen. Hinter uns steuert brennend mit Geschützen und MG. an Bord ein britisches Handelsschiff seiner Küste zu. Weder Himmel noch Meer sichtbar Das Flugzeug fliegt durch die Nacht zur Heimat zurück. Ein Tiefdruckgebiet von mehreren Kilometern Brette hüllt uns bin wie in einen schwarzen Mantel. Eine heftige plötzliche Böe erschüttert das Flugzeug, dessen Tragflächen nicht mehr zu sehen sind. Es ist, als flögen wir in einen Tunnel, in ein Nichts hinein. Der Höhenmesser zeigt, daß wir eine Hohe von 100V Metern haben. Weder Himmel noch Meer sind sichtbar. Unter einer leichten Wolkendecke irrt ab und zu ein Licht her aus, der Strahl eines Scheinwerfers wird vom Wolkendunst aufgelöst. Dicht über dem Boden treiben Nebelschwaden. Die Spannkraft des Flugzeugführers wtrd jetzt aus die härteste Probe gestellt. Unter ihm liegt der Flugplatz. Nun beginnt das wunderbare Zusammenspiel technischer Vollendung. Mit unsichtbaren Zeichen wird das Flugzeug auf dem Peilstrich herangeholt. Auf dem htnderntsfreien Anflugsektor schwebt die Maschine ein. Der Pilot erfühlt Höhe und Entfernung. Er drückt das Flugzeug, daß es wie ein Fahrstuhl fällt, wettergleitet und schließlich aufsetzt. Mit mehr als hundert ^Kilometer Geschwindigkeit rollt die Maschine polternd über iden Boden. Wir standen vor der Halle, bis das letzte Flug zeug der Staffel vom Peilstrahl aus dem Himmel geholt war. Sie landeten sicher durch tiefhängende Wolken hindurch in die Dunkelheit hinein, so sicher, wie am Tage hier und auf den Anderen Plätzen der Staffel, die diesen Nachteinsatz geflogen Katt«. Fritz Dettmann. Wovon man spricht Karl und das Osterfest — Messen — KricgSsportmeisterschasten , und Kunstveranstaltungen — Unter der Fahne „Lieber Karl! Du weißt ja, daß ich Dich für die Oster- feiertage eingeladen hatte, uns zu besuchen, und wie sehr wir uns daraus gefreut haben, daß Du endlich einmal auch zu lins reisen würdest. Es ist sür gewöhnlich recht unhöflich, «ine Einladung wieder zurückzunehmen, aber ich tue es dennoch, weil ich nämlich die Osterreisen in diesem Jahre für das überflüssigste auf der Welt ansehe, weil es nämlich wichtigere Verkehrsprobleme zu lösen gibt als das, wie man Dich, lieber Karl, nach X-dors und die vielen anderen Onkel und Tanten und sonstigen Reiselustigen ihren Reisezielen ent- gegenträgt. Da aber keine großen Ziele ohne die strengste Disziplin im kleinsten zu erreichen sind, kann ich auch mit Dir, lieber Karl, keine Ausnahme machen und mutz Dich schon bitten, Deine Reise so lange zu verschieben, bis eben für den Vergniigungs- und Erhölungsverkehr wieder genü gend Verkehrsmittel berettstehen. Ich bin in diesem Augenblick im Schreiben unterbrochen worden. Der Briefträger, vielmehr unsere Briefträgerin hat mir einen Brief von Dir gebrach«, und also ich hätte mir die ganze Schreiberei ersparen können; Du sagst mir in Deinem Schreiben Deine Osterreise zu uns ab mit denselben Gründen, die ich Dir auseinanderlegen wollte. Das freut mich mächtig, Karl. Wenn wir alle so an einem Strang ziehen, kann den Deutschen überhaupt nichts mehr schief gehen. Muß man diesem Schreiben noch eine sogenannte Moral von der Geschichte anfügen? Wir glauben es nicht, und wir hoffen, daß dieses Beispiel recht viele ansteckt. Leipziger Messe, Frühjahrsmesse in Men, Kriegssport- meisterschaften, Auslandsreisen deutscher Künstler und viele Veranstaltungen mehr, die das deutsche Volk im Kriege durch führt. Da gibt es manche, die sich fragen: Muß das sein? Eine solche Frage beweist eigentlich, daß man die falsche Ein stellung zu den Dingen hat und sie aus einem falschen Ge sichtswinkel betrachtet. Bei der Messe in Leipzig und Wien wird jeder die wirtschaftlichen Notwendigkeiten einsehen und wohl auch erkennen, wie diese Wirtschaftsveranstaltungen zum Ausdruck deutscher Kraft und deutschen Schasfenswillens werden. Ist das aber bet den Sportveranstaltungen und bei der Erfüllung künstlerischer Ausgaben etwas anderes? Hier ofsenbaren sich das deutsche Wesen und die deutsch« Kraft eben so. Wir treiben den Sport nicht zur Befriedigung irgend welcher Bergnügungsgelüste, sondern wir erfüllen damit eine Aufgabe an unserem Volk. Die deutscheJugend.die nochnichtunter Waffen siebt, soll nicht müde werden in der sportlichen Er- NlchNMNg und soll gerade tm Sport ein Mittel sehen, das den Geist den deutschen Tugenden zuwendet und die Menschen erzieht zur Tapferkeit, Geistesgegenwart und Kameradschaft. Das Leben unserer Jugend soll eine einzige Vorbereitung aus die höchste und edelste Gemeinschaft, die Kampfgemeinschaft des deutschen Soldaten sein. Und wenn deutsche Künstler Hinaus gehen, um durch die Darbietungen deutscher Kunst im neutralen Ausland Zeugnis abzulegen vom Wesen des deutschen Volkes und von der Größe seiner Kultur, dann spricht diese Kunst zugleich auch von der Notwendigkeit, die deutsche Kultur zu schützen, die der Menschheit schon so viele unvergängliche Werke und Werte geschenkt hat. Das deutsche Volk hat es nicht nötig, Hetzapostel vom Schlage eines Duff Coopers hinauszuschicken, um für Deutschland Propaganda zu machen, denn das Schassen der Deutschen Hai immer zugleich Höheren Zielen gegolten und ist immer auch Dienst an der Menfchheitskultur gewesen, beste Propaganda durch schöpferische Leistung. Dieser Kampf wird dafür sorgen, daß wir für alle Zeiten keinen Angriff aus das friedliche kulturelle Schaffen des deutschen Volkes mehr zu befürchten haben. Wir verlassen uns nicht mehr dar auf, datz uns die anderen den Ehrentitel eines Volkes der Dichter und Denker zuerkcnnen, sondern wir stellen das ge samte deutsche Schäften unter den Schutz des eigenen Volkes und seiner starken Wehr. * Fahnen und Standarten sind die Symbole des diesjähri gen „Tages der Wehrmacht*. Kann es ein besseres Symbol geben als die Fahne? Wir alle stehen unter ihrem Gesetz, nicht nur der Soldat, der mit der blanken Waffe sür die Fahne eintritt. Wir haben uns alle um das deutsche Banner geschart, um es der Sonne entgegenzutragen. Die Fahne ist Weg und Ziel, Sinnbild unterer Ehre und Verbunden heit, ihr dienen wir bis in den Tod, denn die Fahne ist der Mittelpunkt der Gemeinschaft. Aus sic blickt das ganze Volk! Die Fahne hoch! Das ist ein Befehl, der die Herzen auf rüttelt und stark macht, und männliche Freude ist es, einer stolzen und ruhmgekromen Fahne zu folgen. Laßt uns den „Tag der Wehrmacht* zum gewaltigen Bekenntnistag werden, an dem wir uns alle unter die Fahne des Reiches stellen, die uns dem Sieg cntgegenführt. B. Anhäufung von Kn'egsirauungen Zunahme der Geburten. — Erfreuliche Bevölkerungsbewegung im Jahre 1839. Nach Mitteilung des Statistischen Reichsamtes haben die vier ersten Kriegsmonate eine Anhäufung von Kriegs eheschließungen gebracht, die alle Erwartungen und früheren Schätzungen weit übertrifft. In den Monaten Sep tember bis Dezember 1939 heirateten in den 56 Großstädten des alten Reichsgebietes insgesamt 129 835 Paare, das sind 46 208 oder 55,3 v H. mehr als in den entsprechenden Mona ten von 1938. Im Jahre 1939 ist eine Gesamtzahl von 760 000 Eheschließungen oder 11,0 je 1000 Ein wohner erreicht worden. Auch die Geburtenzunahme s-tzte sich Wetter fort. Im Jahre 1939 wurden in den Großstädten des alten Reichs gebiets 367 823 Kinder ortsansässiger Mütter geboren, das sind 22 252 oder 6,4 v H. mehr als im Jahre 1938, Die Lebcnd- geborenenzahl des alten Reichsgebiets im ganzen kann nach den bisher vorliegenden Ergebnissen im Jahre 1939 aus etwa 1420 000 geschätzt werden. Dem entspricht eine Geburtenziffer von 20,5 ;e 1000 Einwohner, die nur noch wenig hinter der Gehurtensollzahl des alten Reichsgebietes zurückbleibt. Die Zahl der Geburten hat auch im Jahre 1940 weiter zu genommen. W Die bisherigen Beispiele britischer Garantie« W sollten die Völker schlau gemacht haben. Die britisch« W Garantie für die Tschechoslowakei und besonders das Pluto« M kratische Garanlieversprechen für Polen haben diesen Län- W dern gar nichts genützt, vielmehr, wie es der Fall Polen W lehrte, dem polnischen Volke nutzlose Opfer und schweren M Schaden zugefügt. Die Regierungen der Balkanvölker, die W ebenfalls britische Garantien erhalten haben, haben da- W gegen die britischen Kriegsausweitungsabsichten durchschaut W und den Londoner Kriegsverbrechern mit Recht die' kalte W Schuller gezeigt. Dis Valkanvölker sind sich zu schade, als W Opfer auf die Schlachtbank des Krieges geführt zu werden. M Friedliche Neutralitätspolitik bringt ihnen besseren Nutzen. Es war die finnische Regierung, die trotz der W bösen Beispiele britischer Versprechungen ihr Volk in den M unsinnigen und aussichtslosen Krieg gegen die Großmacht W Rußland geführt hat. Wie den Polen, so ist auch den W Finnen keine wirkliche britisch-sranrösische Hilfe zuteil a«- worden. Daswegen haben die Londoner Kriegsverbrecher W anscheinend ein schlechtes Gewissen gegenüber der Wclt- W öffemlichkeil, und der britische Ministerpräsident Cham* M berlain ha> im Unterhaus, bekanntgegeben, die West- W machte wären bereit, auf einen Appell hin gemeinsam W Finnland jede Unlerstützung angedeihen zu lassen, sich bald W darauf aber berichtigt, das wäre nicht so ernst gemeint. M Nun geht es den plutokratischen Kriegsverbrechern nicht W darum, den Finnen praktische Hilfe zu leisten; denn die M Finnen interessieren sie wenig, noch weniger als die Polen. W Was sie wollen, das lesen wir in der plutokratischen W Presse: Oel und Eisen, Blockade gegen Deutschland, W Flankenkrieg gegen vas Reich. Kriegsverbrecher M bleiben eben Kriegsverbrecher. Die Briten W sind nach Kräfien bemüht, andere Völker sür den eigenen W Krieg einzuspannen. Jetzt, da sie die Sorge um die eigene Haut immer kälter ersaßt, sind alle wohl einstudierien M Lügen beim Teufel. Finnland ist nichts als Mittel zum> W Zweck, ein Brandherd, von dem aus sie die Welt anzünden W möchten. Kennzeichnend ist es in diesem Zusammenhang, W wenn amerikanische Korrespondenten aus London melden, W England erwäge ernstlich Kriegserklärung an Rußland, um W Finnland zu Hilse zu kommen und einen Frieden zu ver« M hindern. Wie die „zur Verfügung stehende* Hilfe aus-. W sieh:, wollen wir dahingestellt sein lassen. Norwegen M und Schweden jedenfalls wollen es nicht dulden, daß M ihre Neutralität von den britischen Kriegsverbrechern als W ein Fetzen Papier behandelt wird. So scheint der ganze W wild« Wafsenlärm im Lager der Westmachte nichts viel M Besseres als eine theatralische Geste zu sein, nm M den schlechten Eindruck britischer Garantieverfprcchen vor, W der Weltöffentlichkeit zu beschönigen. ; Aber für die plutokratischen Kriegsverbrecher gibt eS W kein rettendes Alibi mehr. Die Welt weiß, datz W die britischen Kriegsverbrecher nicht aus ihrer Ham her« auskönnen und die ewigen Kriegsverbrecher bleiben wer4 W den. Die Welt stemm«, sich ihnen entgegen, daß die Brand- W fackel des Krieges nicht über die ganze Erde geschwungen I W wird. Und Deutschland wird dafür sorgen, datz den W britschen Kriegsverbrechern sür alle Zeiten die Lust ver- W geht, den Welipolizsten zu spielen und die Menschheit unter dem britischen Terror zu knechten. WWWMWWUMMMjW!j!»!WU!MV!!W!!MWM!MMMM« Aus MW« Heimst. Wilsdruff, am 13. März 1940. Spruch des Tages Der Versuch, mit der geballten Propagandaladung unsere Nerven zu zertrümmern, prallt ab an den« Wall der Seelen, den wir in unserem Volke aufgerichtet haben. Reichspressechef Dr. D i e t r i ch auf der Kriegs tagung der Schriftleiter. Iubilüen und Gedenktag« 15. März. 933: König Heinrich I„ der Gründer des ersten deutschen Reiches (geb. um 876), schlägt die Ungarn an der Unstrut. — 1814 erschossen der deutsche Freiheitskämpfer und Mitbegründer der deutschen Turnkunst Karl Friedrich Friesen in La Lobbe von französischen Bauern. — 1939: Der Staatspräsident Dr. Hacha stellt die tschechischen Restgebiete Döhmen und Mähren unter den Schutz des Führers. Einmarsch deutscher Truppen, Der Führer auf dem Hradfchin in Prag. Sonne und Mond: 15. März: S.-A. 6.15, S.-U. 18.04; M.-A. 9.01, M.-N. Kriechtiere unter Naturschutz Beim Herannahen des Frühjahrs sind die Tiere der Klein- kebewelt wieder mehr Nachstellungen und Zugriffen ausgesetzt. Die Raturschutzgesetzgebung des Reiches schiebt jenen vermeint lichen Naturfreunden, die ihre Naturliebe nur dadurch be weisen möchten, daß sie möglichst alles, was da kreucht und fleucht, nach Hause schleppen, in weiser Voraussicht einen Riegel vor. Mit den Strahlen der wärmenden Sonne wagen sich nach und nach wieder sie Kriechtiere und Lurche ans Licht. Die Naturschutzverordnung vom 18. März 1936 bestimmt, oatz fol gende Kriechtiere und Reptilien geschützt sind: Sumpf-Schild kröte, Mauer-Eidechse, Blindschleiche, Ringelnatter, Würfel natter, die Schlingnatter oder Glatte Natter und die Aeskulap- natter. Von den Lurchen und Amphibien sind geschützt der Feuersalamander, der Älpensalamander, die Kröten und Unken, und zwar alle Arten der bekannten Gattungen, der Laubfrosch, die übrigen Frösche mit Ausnahme des Wasser- oder Teich, frosches und des Gras- oder Taufroschcs. Das Gesetz verbietet, diese Tierarten mutwillig zu töten oder sie zum Zwecke der Aneignung zu fangen, ferner sie lebend oder tot mitzuführen, zu versenden, feilzuhalten, auszuführcn, anderen zu überlassen, zu erwerben, in Gewahrsam zu halten oder bei solchen Handlungen mitzuwirken. Schließlich ist noch verboten diese Tiere im ganzen oder in Teilen gewerblich zu verarbeiten. Für einige Tiere «nacht das Gesetz eine Aus nahme, indem es gestattet, die Zaun-Eidechse, die Blindschleiche, Ringelnatter, Feuersalamander, Alpensalamander, Kröten und Unken, Laubfrosch und andere Frösche einzeln zur eigenen Haltung sich anzueignen. Der höheren Naturschutzbehörde ist allerdings das Recht Vorbehalten, diese Ermächtigung für ein- zelue Gebiete aufzuheben., Die Großkundgebung der NSDAP. Ortsgruppe WilS- druff mit Gauamtslciter Pg. Peitsch, Gauobmann der DAF„ die am vergangenen Montag nicht stattfinden konnte, wird nun kommenden Sonnabend nachgeholt, schöner im Rahmen und wertvoller im Inhalt, als es am Montag geschehen konnte. Pg. Peitsch hat außerordentlich bedauert, datz es ihm am Montag nicht möglich war, nach Wilsdruff zu kommen, sich gern bereit erklärt, am kommenden Sonnabend hier zu sprechen und sich in zuvorkommender Weise dafür verwandt, daß den Besuchern der Großkundgebung ein erstklassiges KdF.-Programm mit Solokräiten der Staatsoper und, des Aeichsjenders Leipzig ge ¬ boten werden kann und die Enttäuschung am Montag durch diese besondere Freude wieder wettgemacht wird. Pg. Peitsch wird etwa eine Stundx über die politische Lage und die ihm als Gauobmaun besonders naheliegenden Fragen sprechen, und nach einer viertelstündigen Pause wird dann das künstlerische Prograinm des Abends durchgeführt. Es wirken dabei mit Mia Köllisch vom Reichssender Leipzig, Elfride Trötschel, Sopran von der Staatsoper, Thea Weis^ Solotänzerin von der Staatsoper, und Rolf'Schröder, Kapellmeister von der Staatsoper Dresden. Die Namen sprechet sür sich, und ihre Träger wären sonst wohl nie nach Wilsdruff gekommen. Es wird bestimmt erwartet, daß alle Besucher vom Montag am Sonnabend wiederkommen und viele andere noch dazu. Der Eintritt ist frei! Die Wilsdruffer Volksbank eGmbH. hielt gestern abend int „Goldenen Löwen" ihre 76. Jahres-Hauptversammlung untet zahlreicher Anteilnahme der Mitglieder ab. Bankdirektor Hahn begrüßte sie herzlich und gedachte vor Eintritt in die Tagesordnung des im vergangenen Jahre verstorbenen Bank direktors i. R. O s k a r P i e tz j ch und folgender weiteren Mt- glieder, die der Bank lange Jahre die Treue hielten: Herman« Gießmann-Grumbach, Paul Harder-Wilsdruff, Arno Herrmann- Wilsdruff, Reinhard Gäbisch-Helbigsdorf, Theodor Porsch- Wilsdruff, Emil Schumann-Gorbitz, Elisabeth verw. Hientzsch- Wilsdruff, Bruno Günther-Grumbach, Walther Gietzelt-Wils- druff, Ernst Louis Börner-Grumbach, Curt Schlösser-Wils druff, Bruno Horn-Grumbach, Emil Schüttoff, Lampersdorf Alhin Urban-Wurgwitz, Mathilde Richter-Wilsdruff. Es folgte ein ausführlicher Bericht des Vorstandes über das abaelaufenS Geschäftsjahr, das für die Bank trotz des Krieges Umsatz- und bilanzmäßig ein weiteres Jahr des Erfolges und der steten Aufwärtseiltwicklung war. Das Spargeschäft behielt seinen nor malen Lauf, wie auch der sonstige Geldverkehr eher noch leb hafter war. Der Umsatz steigerte sich uin rund 4 Mill. RM- odcr uin 20?L gegen das Vorjahr. Die Bilanzsumme, die 1938 erstmalig die Millionengrenze überschritt, erreichte 1939 eine Höhe von 1427 000 RM. und liegt damit um 270 000 RM. Höher als im Vorjahr. Die Zahlungsbereitschaft war äußerst günstig. Den rund 235 000 RM. Neukrediten hzw. Bewilligungen stehe« rund 115 000 RM. Rückzahlungen gegenüber. Besonders Mit tel- und Kleinkredite sollen auch in Zukunft Gewährung er fahren. Einlagen und Spareinlagen steigerten sich um rund 224 845 RM.-oder 2OA gegen das Vorjahr, ein Beweis wach senden Vertrauens zur Bank im hiesigen Bezirk. Er wies hier bei auf den auf dem Deutschen Genossenschaftstag 1937 gegrün deten Garantiefonds nochmals besonders hin, wett diefer eint Generalrttcklage für die den Volksbanken anvertrauten Einlage« bilden soll. Ihm fließen jährlich nahezu 1 Million Reichsmari aus freiwilligen Beiträgen der Volksbanken zu. Das Vertraue« zu den Volksbanken werde dadurch außerordentlich gestärkt, Um den Spargedanken zu fördern, wird jedem Neugeborenen bet Eröffnung eines Sparkontos ein Betrag von 3 RM. als erste Ein lage gutgcschrieben. Die Mitgliederzahl erhöhte sich um 37 Mit glieder, die Geschäftsgutbaben um 156 Anteile. 23 Mitglieder mit 39 Anteilen schieden aus durch Tod und Wegzug. Wieder sehr zufriedenstellend ist der Reingewinn von 6640 RM, der aber mals eine Dividende von 5?z zuläßt. Im Leistungskampf der deutschen Betriebe wurde der Bank am 1. Mai 1939 das „Gau diplom sür bervorragende Leistungen" verliehen, das ein be sonderer Ansporn für weitere Erfolge auch aus diesem Gebiete fein wird. Mit Dankesworten an den Aufsichtsrat und an Mit glieder und Geschäftsfreunde sowie an die Gefolgschaft, mit der Hoffnung auf baldige siegreiche Beendigung des Krieges und dem Ausdruck des Willens, sich jeder zeit für eine kraftvolle Weiterentwicklung der Bank ein zusetzen, schloß Direktor Hahn seinen Bericht. Es folgt« der Bericht oes Aufsichtsrates durch dessen Vorsitzenden, Rechtsanwalt H o f m a n n, der sich dem Bericht des Vorstandes in allen Teilen anschloß und betonte, daß bei der laufende« Prüfung der Geschäftsführung keinerlei Beanstandungen Z» verzeichnen waren. Anstelle des verstorbenen Vorstandsmitglie des Oskar Pietzsch wurde Kaufmann Otto Webner voul
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder