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Sächsische Elbzeitung : 18.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188504186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18850418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18850418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1885
- Monat1885-04
- Tag1885-04-18
- Monat1885-04
- Jahr1885
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 18.04.1885
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MMe Llbzeitmg. Amts- und Anzeigeblatt für das König!. Amtsgericht und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. 31. Schandau, Sonnabend, den 18. April 1885, Zu einem zur Feier des Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs Albert von Sachsen a m 2 3. April d. I. Nachmittags 5 Uhr im Forsthaus-Hotel abzuhaltcnden ^68täiner laden wir andnrch ergebenst ein. Preis des Couverts incl. Musikbeitrag 4 Mark — Pf. ZeichnnngSlisten liegen in der Ratskanzlei und im Forsthanse ans. Schandau, am 13. April 1885. Der Stadtrat und das Stadtverordneten-Colleginm. Constantin Timmel, Brgrmstr. Bätz, Vorsteher. Der Friede zwischen Frankreich und China. ES kann nnnmchr keinem Zweifel mehr unterliegen, daß zwischen Frankreich nud China die Friedcnsbcding- nngcn in der Haiiplsachc vereinbart worden sind. Es mnß dabei hervorgchobcn werden, daß bereits nnlcr der Negierung des in so nngercchtfcrtigtcr Weise gc- stürzten Mtinistcrö Ferry die FriedcnSvorbcdingnngcn zwischen Frankreich und China so gut wie perfect waren und daß auf Befehl des Präsidenten der französischen Republik der Direktor Billot im auswärtige» franzö sischeu Amte den von dem znriickgctrelencn Minister Ferry erzielten FricdcnSvcrtrag mit China nutcrzcich- uet hat, während für China der Bevollmächtigte Camp bell den Vertrag vollzog, nachdem ihn der chinesische StaatSrath oder Tsnng.Ä-Aamcn, nach den Vorschlägen Fcrry'ö genehmigt hatte. Ma» muß anerkenne», daß dieser Friedcasvertrag ci» Beweis für die weise und sachliche Behandlung ist, mit welcher sowohl die französische als die chine sische Regierung in den letzten Wochen die Tonking- Affaire behandelt habe». Der Streit um einige Grcnz- districte ist bei den Negierungen nicht die wachsenden Opfer von Menschenleben und Geld wcrth. Frankreich beschränkt sich auf die Positionen und Grenzen, die eö vor der Einnahme von Aacninh innehatlc nnd ver zichtet außerdem auf jede Kriegsentschädigung von Seite» Chi»a'S. Die chiiicsische Regierung räumt auch ihrerseits die Positionen der Armeen dcö Kwangsi und Tjünnan bis längstens znm 30. April nnd sobald die ähincscn sich vollständig aus Toukmg zurückgczogim habe», heben auch die Franzosen die Blokadc von Formosa auf. Desgleichen soll neben dem Friedens - vertrage gleich ein französisch-chincsischcr Handelsver trag nach de» bereits im Mai vorigen Jahres verein barten Grnndzügcn abgeschlossen worden. Dieser Abschluß des französisch.chinesischen Cou- flictcS gereicht der Humanität und Civilisalion znr Ehre und eö ist kein Zweifel, daß zumal auch Frank reich Mäßigung bewiesen hat nnd nicht den verhäng- nißvollcn Ehrgeiz hat, die Schlappe von Laugson blu tig zu rächen. Das Friedcnöwcrk könnte mir über den Hänfen geworfen werden, wenn China dasselbe nicht loyal dnrchführtc oder wenn die ans eigene Faust iu Tonkiug und Anam kämpfenden frcibcutcrischcn Banden, die sogenannten „Schwarz-Flaggen", den Frieden vereiteln wolllcn. Frankreich häll indessen drei Divisionen in Bereitschaft und ebenso 200 Mil lionen nene Creditc, um den Frieden nöthigcnfallö erzwingen zu kömim, so daß China wohl die Last vergehe» wird, z» einer asiatischen Kriegslist z» grei fen nnd nnter dem Vorwande dcö Friedens de» Krieg mit Macht vorznbcrcitcm Sicherlich imponirt dem chinesischen Staatsrathe in Pccking auch der Umstand, daß Frankreich seine Fricdcnöbedlngnngcn ermäßigt hat nnd China keine Kricgslostcn zn zahlen braucht. Eö dürfte daher die wenn auch schwierige Ausführung deö fraiizösisch-chincsischc» FricdcnSvcrtragcö doch all- mälig stattfindcn. T a g e s g e s ch i ch t e. Sachsen. Schandau. Nach einer iu heutiger Nummer befindlichen stadträthlichcn Bekanntmachung wird die freiwillige Turnerfenerwehr im Laufe dieses Monats zur Abhaltung einer größeren Uebung alar- mirt werden. — Am 16. d. M. kam daö königl. Kammcrgnt Hohnstein zum Verkauf, welches Herr Rechtsanwalt Schubert iu Dresden im Auftrage eines znr Zeit noch unbekannten Käufers zu dem Preis von 152,000^kcrhiclt. — Das für nächste» Sonntag festgesetzte Sommcr- anlurmm der Tnrngemeindc Schandau wird nunmehr nach definitivem Entschluß dcö Tururathö einen noch festlichere» Anstrich erhalten nnd zwar soll dieser Ucbcr- gang vom Winter- zum Sommerturucu in ähnlicher Weise wie bei Entweihung der neuerbantcn Turnhalle, bestehend in Umzng mit Mnsik von Hcgcubarth'ö Eta blissement dnrch verschiedene Straßen der Stadt »ach der Turnhalle mit sich anschließendem Turnen nnd Commers, gefeiert werde». Während sich mm an die sem Fcstzng selbstverständlich mir Turner nnd Tmru- vcrcinsmitglicdcr, sowie mich spcciell eingeladcnc Gäste bcthciligc», ist eö jedoch auch Nichttnrnern gern ge stattet, sich an den freien, frischen Bewegungen der Jünger Jahii's in der Turnhalle zu ergötzen nnd ist daher hierzu Jedermann herzlich willkommen. Näheres hierüber im Jnscralcnthcil. Schließlich sei »och bemerkt, daß an diesem Tage eine Sammelbüchse znm Besten dcö Tnrnhallcnbanfouds anSgchängt ist. — In der Frinzmühlc kam am 14. d. Mts. der 27jährigc Mühlknnppc Müller aus Porschdorf iu das im Gauge befindliche Getriebe, wobei er derartig be schädigt wurde, daß er bald darauf starb. Die Ziehung fünfter Klasse 107. königlich sächsi scher LandeSlottcric findet in der Zeit vom 4. bis 26. Mai statt mid mnß die Erncncrnng der Loose hierzu bis zum 25. April erfolgen. — Das königl. sächs. Ministerium des Innern hat beschlossen, die große silberne Medaille „Für Treue iu der Arbeit" in Znknnft mir »och solchen Personen zu verleihen, welche nach erfülltem 25. LebcuSjahrc ummtcrbrochen wenigstens 30 Jahre lang aus der nämliche» Arbeitsstelle oder bei dem iiämlichcn Ar beitgeber bcz. bei der nämliche» Familie beschäftigt gewesen sind. Auch solle» i» jedem einzelne» Falle genaue Erörterungen darüber angestcllt werde», ob der z» solcher Auszeichnung Empfohlene sich während jener Zeit gut geführt und sowohl seine gemeinde- als scinc staatsbürgerlichen Verpflichtungen gewissenhaft nud treu erfüllt hat. Die Gemeinde-Behörde» sind hiervon znr Nachachtnug in Kcmitniß gesetzt worden. — Im Lanfe dieses JahrcS ist bekanntlich von de» Mitgliedern dcö sächsischen Landtages ein Drittel neu zn wählen. Eö scheiden ans 18 Couscrvativc, 4 Nationallibcralc, 7 Dcntschfreisinnigc nnd 2 So- cialdemocraten, in Smmna 37 Abgeordnete. Nach ihrer bisherigen Zusammensetzung besteht die zweite Kammer des sächsischen Landtages ans 50 Conscrva- live», 19 Dcntschfrcisinnigcn, 7 Nationalliberalcn und 4 Socialdcmocratcn. — Dem Vernehmen nach haben die Vczirksvor- standSmitglicder der Militärvcrcinc der sächsischen Obcrlansitz beschlossen, den nm 30. Mai d. I. wicdcr- kehrcndcn 250jährigcii Gedenktag dnrch eine größere Festlichkeit zn begehen, an welchem im Jahre 1635 das Markgrafcnthnm Obcrlansitz an daö sächsische Fürstenhaus fiel. — Daö „Sächs. Kirchen- und Schulblatt" warnt vor einem Schwindler, der ein Bnch mit Gedichten für den Gustav Adolf-Verein cvlportirt, dabei ins besondere das Land unsicher macht und daselbst die Unterschriften der Pastoren zu erlangen sucht. Die kürzlich, wie bereits in vor. Nr. d. Bl. er wähnt, auf der Hamburger Frühjahrsauöstellung für Obst- mid Gartenbau mit dein ersten Preise gekrönte Obst- nnd Bccrcnkelterei für die Sächsische Schweiz von Stnrm in Wendisch führe findet in dem Be streben, Obstwein aller Art in größerem Maßstabc zn erzeugen und in den Handel zn bringen, vielfach in Fachzeitschriften für Obst- nnd Gartenbau die ehrendste Anerkennung, so u. A. auch in den bcstbckannten, von dem vor zwei Jahren verstorbenen Or. Ed. Lucas, Vorstand des Pomologischcn Instituts iu Ncntlingcn gegründeten, nnd von dessen Sohne nnd Nachfolger Friedrich Lncaö fortgesetzten „Pomologischcn Monats heften". Dieselben sagen über die Erzeugnisse dcö Etablissements Folgendes: Dasselbe garantirt für rei nen Obst- und Beerenwein, welche sowohl in Gebinden als in Flaschen abgegeben werden. Die Weine sind im allgemeinen sehr gut gelnngcn nnd nicht lhcncr. Sehr gut ist der Apfelwein ans Ncinclten, dann der Heidel- bccrwein. Der kräftigste ist der Himbcerwcin, durch einen cigcnthümlichcn Geschmack, der ja anch den Brombeeren eigen ist, zeichnet sich der daraus gewon nene Wein ans. Etwas zn süß dürfte wohl der Jo- hannisbccrwein sein. Die Weine müssen genau so behandelt werden wie Tranbcnweine, mau schütze die selben vor dem Einflüsse der Lnft und bewahre sie in kühle» Kellern auf. Faßwcinc müsse» meist 14 Tage ;»r Beruhigung vom Transport lagern, bevor man sie ans Flaschen ziehen kann. Dresden. Se. Majestät der König hat den Amtshanptlcntcn von Bosse zu Meißen, Wittgenstein zu Döbeln, Frhrn. von Wcißcnbach zu Großenhain, von Metzsch zn Dresden, Le Maistre zn Pirna, Frei- Herrn von Wclck zn Planen nnd von Zczschwitz zu Kamenz den Rang als „Obcrrcgiernngsrath" verliehen. — In neuerer Zeit sind in Dresden wiederum Falsificate von Zweimarkstücken, Einmarkstücken und Füufzigpfenuigcrn znr Verausgabung gelangt. — Von der 4. Strafkammer wnrde am 15. d. der Agent nnd Commissiouär August Albert Sende wegen Urkundenfälschung nnd Betrug zn 9 Jahren ZnchthanS und IO Jahren Ehrenrcchtsvcrlnst vcrnr. thcilt. ES handelte sich in der Hauptsache um die Fälschung von 22 Wechseln, die eine Summe von ca. 50,000 M. repräsenttrten. AnS Polenz bei Nenstadt berichtet man, daß in folge der Ausbreitung der Diphthcritiö die dortige Schnle aufs nene geschlossen wnrde. Eine Familie hat binnen kurzer Zeit drei Kinder verloren. In der Pulsnitzer Gegend sind schon seit mehre ren Jahren mehrfach Bienenstöcke gestohlen worden, ohne daß cs gelungen wäre, die Thälcr zn ermitteln. Endlich ist es geglückt, einen der Diebe in der Per son cincö früheren Kirchvaters, des WirthschnftS- bcsitzerö K. in Klcinröhrödorf bei Radeberg zu cnt- dccken. Bei einer von der Gendarmerie vorgcnom- mcncn Hanssnchnng wurde in seiner Behausung ein erst kürzlich in Pnlönitz gestohlener und besetzter Bie nenkorb vorgcfnndcn. K. wnrde sogleich festgenommen und an daö K. Amtsgericht nach Radeberg eingeliefcrt. Bei dem Grnndgrabcn zur Hcizungsanlage im Gottcöhanse zu Döbeln wurden verschiedene Grab gewölbe bloSgclegt nud Knochcntheilc daselbst Beerdigter zu Tage gefördert. Hierbei wurde auch eine recht gut erhaltene Sandstcingrabplnttc, aus dem Jahre 1574 stammend, ansgchobcn. Ein betender Patrizier in da maliger Tracht hebt sich in vollständig erhaltener und gut ansgeführter Bildhaucrarbcit auf derselben ab. Vor einiger Zeit erhielt Fräulein von und zu Mannsbach in Frankeuhausen bei Crimmitschau einen Drohbrief, in welchem sie aufgcfordcrt wurde, 10 000 Mark unter eine» bestimmten Stein am Mühl graben zn legen; wenn sie daö nicht thne, werde sic es mit ihrem Leben büßen müsscn. Man stellte in der Nähe jenes Platzes Bcobachtcrpostcn ans, doch ließ sich Niemand sehen, der das geforderte Geld hätte erheben wollen. In den für diesen Sommer in Bad Elster er richteten Saisonlhcatcrwerden hervorragende Mitglieder mehrerer Hoftheater, von der Dircction in Elster zu cinem Ensemble vereinigt, spielen nnd in "diesem En semble werden sich auch einige Mitglieder dcö Hof- thcatcrö zn Drcödcn befinden.
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