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Sächsische Elbzeitung : 05.09.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188509053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18850905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18850905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1885
- Monat1885-09
- Tag1885-09-05
- Monat1885-09
- Jahr1885
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 05.09.1885
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sächsische ClbMng. ' Amts- «nö AuzeigMatt für das Königs. Amtsgericht und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zn Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition dies. Bl. für 1 Mark vierteljährl. zu beziehen. — »V Inserate für das Mittwochsblatt werde» bis Dienstag früh 9 Uhr, für das Sonnabendsblatt spätestens bis Freitag früh 9 Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene CorpuSzcile oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter ö Zeilen werden mit SO Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Uebereinkunft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen a» in Hohnstein Herr Vürgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen-Biireaus von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Nud. Mosse. 71, Schandau, Sonnabend, den 5. September 1885. Es kommt uns spanisch vor! Man weiß wirklich nicht mehr recht, was man über das Gedahrcn Spaniens in der Angelegenheit der von Deutschland in Anspruch genommenen Karo« lincn-Jnsclu sagen und schreiben soll, cS kommt einem Alles, was man hierüber aus Spanien vernimmt, eben „spanisch" vor. Hätte Spanien klare bestimmte Bcsitztitcl ans die Karolinen-Inseln, hätte cö einen Gouverneur oder so eine Art von Vertreter, über haupt irgend eine Institution auf den Inseln, woraus hcrvorgingc, daß Spanien Herr derselben sei, nun dann würde cS eben der deutschen Regierung nicht eingefallen sein, diese Inseln für sich zu bcanspruchcu. Daß Spanien jetzt „auch" die Absicht hat, die Inseln zu besetzen, gicbt ihm doch kein Vorrecht vor Deutsch land! Warum hat denn die spanische Negierung nicht vor hundert, nicht vor zehn Jahren, ja nicht noch voriges Jahr diese Inseln anncctirt, sic halte doch immer Gelegenheit dazu. Hat Spanien also die Ge legenheit dazu mm versäumt, so ist es doch seine Schuld. Geradezu toll und ähnlich dem „berühmten Nittcr Don Qnixotc" ist aber das Gebühren des spanischen Volkes in dieser Angelegenheit. Im blinden, halb wahnsinnigen Zorne stürzen die stolzen Spanier jetzt über alles, was deutsch ist, her und thuu, als ob Deutsch land dem schönen Spanien einen Diamant anö der Krone reißen wollte, einen Diamant nämlich, von welchem die Herren in Madrid bis jetzt selbst keine Ahnung hatten. Natürlich fehlt cs auch nicht an furchtbaren Drohungen, die aus Spanien an Dcnlsch- laudö Adresse gerichtet werden. Cs kann nach einigen spanischen Blättern mir „Blut" sei», womit die Spa nien angethanenc Schmach abgcwaschen werden kann, bereits ist in Spanien auch eine Subscriplion eröffnet worden, um ein „Kriegsschiff" zu kaufen und die „Stu denten von Sevilla" haben sich erboten, in die spani sche Armee einzntrctcn. Auch der geächtete „Don CaloS" hat seinem Vatcrlande seinen Degen augebotcn. Brrr! Wie wird eö nnS in Deutschland über diese Bcdrohnug eiskalt! Wer erinnert bei derselben nicht daran, daß der dümmste Streich des „tapfcrn Don Quixote" sein Kampf mit den „Wiudmühlcnflügclu" war und daß dieses cdclu NitlcrS herbstes Leid der stets leere Beutel gewesen. Die Herren spanischen Kaufleute wollen nämlich mit Dcmschland auch allen Handelsverkehr abbrechcu. Dazu bemerken eine An zahl deutscher Blätter, diese spanischen Kaufleute, welche so trotzig auf Abbruch des Handelsverkehrs mit Deutsch land drängen, würden doch nicht etwa solche sein, welche bei deutschen Kaufleuten „Schulden" Hütten. Das wäre ja eine ganz famose Art der Zahlnngörcgulir- nugcn: Mau bricht die Verbindungen mit dem Gläu biger ab. Umgekehrt werden spanische Kaufleute, die nach Deutschland gute Geschäfte machen, sich wohl aber sehr hüten, ihre deutsche Verbindung abzubrcchen. Mag mau eben das Gcbahrcu Spaniens in diesem Streit fälle nehmen und bcurthcilcu wie man will, man wird ganz unwillkürlich au das in Deutschland so bedeut same Sprichwort eriuucrt, welches wir diesen Zeilen vorletzten: „Eö kommt uns spanisch vor!" T a g e s,q c s ch i ch t e. Sachfen. Schandau. Ihre Majestät die Königin war am Dienstag behindert, den beabsichtigten Ansflug iu unsere sächsische Schweiz zur Ausführnug zu bringen und an dem 50. Jagddiner Sr. Maj. des Königs in Scndig'ö Quisisana Theil zn nehmen. Am Abend erglänzte der herrliche KönigSpnrk in elektrischer Beleuchtung nnd tausende von bunten Lampions nnd tanscndc kleine Flümmchcn ließen die schönen Contnren des Prachtbaues mit seiner Sänlcuhallc nur noch deut licher hervortrcten, während die Knrkapcüc im Pavillon cvnccrtirtc. Bei der Abfahrt Sr. Majestät nm Milt woch Abend bildeten die Mitglieder des KricgcrvcrcinS, während das Mnsikchor desselben spielte, unterhalb des Königsparks bis zur Elbe Spalier; während der Ucber- fahrt der höchsten und hohen Herrschaften ertönten kräftige Hochs nnd das Elbthal hallte von dröhnenden Salutschüssen wider. — Zn dem nationalen Festtag am 2. September ertönte, am Morgen Rcvcille durch die Stadt, anö- geführt von der Kurkapcllc, außerdem hatten viele Häuser Flaggcnschmuck angelegt nnd am Mittag vo 12 bis 1 Uhr verkündete Festgcläntc vom Thurm di Bedeutung des Tages, ferner vereinigte sich dcrKricger- vcrcin am Abend nach dem von ihm gebrachten Zapfen streich iu Klcmmcr'ö Restauration zn einem Fest- Commers. Die am 3. September erschienene 28. Nummer der Kurliste weist 1332 Parteien mit 3037 Personen und 21294 Passanten nach. — Vom 2. Januar bis 29. August d. I. gelaug ten insgesammt5283 beladene Fahrzeuge beim hiesigen Haupt-Zollamte zur Abfertigung. — Das königl. sächsische Ministerium veröffentlicht eine Verordnung, das Einbringen von Schweine» a»s Böhme» betreffend, nebst Ansführnngöbeslimmnugcn des Ncichökanzlcramlcs zur kaiserlichen Verordnung, betreffend das Verbot der Einfuhr von Schweinen, Schweinefleisch nud Würsten amerikanischen Ursprungs, vom 6. März 1883. Nach der Verordnung des kgl. Ministeriums des Inner» wird das am 25. Februar d. I. erlassene gänzliche Verbot der Ein- und Durch fuhr von Schweinen aus Oesterreich vom 1. Septem ber d. I. an wieder aufgehoben. — Für deutsche Sänger, besonders für Männer gesangvcrcinc, dürfte der Hinweis von Interesse sein, daß der treffliche Licder-Componist Karl Zöllner, iu Leipzig am 25. September 1860, also vor 25 Jahren, gestorben ist. — Seit langen Jahren nicht sind im oberen Erz gebirge schon im Spätsommer so zeitig wiederholt Nachtfröste cingclretcn als Heuer. Auch gestern nnd heute früh, vorzugsweise aber am gestrigen Morgei hatte es namcnllich in den Thälcrn wieder so stari gereift, daß der Erdboden, die Bäume, Häuser re. wie vou Schnee bedeckt erschienen. Sonst sind aber die Landwirthe mit dem gegenwärtig herrschenden trockenen Wetter (nur am vorigen Sonntag regnete cö von früh bis Abends ohne Unterlaß) recht zufrieden, denn dasselbe erlaubt ihnen, die zum Theil immer noch auf dem Felde befindlichen Halmfrüchte cinznbringcn. — Ueber daö am Montag in Hohnstein stattge- fnndcnc Bnudcöschicßcn geht unö folgender Original- bericht zn: Das diesjährige Fest des Schützcnbundcö der süchs. Schweiz, den 31. Ang. in Hohnstein abgc- >altcn, vom herrlichsten Wetter begünstigt, gestaltete ich zu einem echt bürgerlichen Vergnügen. Wenn Hohnstein durch seine romantische Lage schon einen angenehmen Anblick gewährt, wurde dies durch den reichen Fahnen- und Guirlandenschmnck, zahlreich er richtete Ehrenpforten nnd dcrgl. noch mehr erhöht. Eö war ein imposanter Zug, als ca. 500 Theilueh- mcr mit 13 Fahnen nud 7 Musikchörcn sich durch die Stadt nach dem Schützenhanse bewegten. An dem darauffolgenden Festessen belhciligtcn sich ca. 200 Per- onen nnd war dies von crustcn und heiteren Reden in der angenehmste» Weise gewürzt. Es gebührt dem Herr» SchützcichaiiSpachtcr Richter alle Achtung ür flotte Bedienung und vorzügliche Leistung von Uiche nud Keller. — Außerdem berichtet das „Grenz- blatt": Begünstigt vom schönsten Wetter verlief am ver gangenen Montag das Buudesschicßcn in Hohnstein ür Alle in angenehmster Weise. Die ganze Stadt ;attc ein Gewand von Guirlandcn nnd sonstigem Blumenschmuck angelegt nnd überall winkten den frem den Gästen ans freudig bewegten Herzen stnmmcude Willkommen-Grüße entgegen. Der Fcstmorgcn wurde durch eine Ncveille eingcleitct, und bald darauf stellte ich die dasigc Schützcucorporatiou auf, um ihren Dienst ils Gastgeber und Leiter des Festes zu beginnen. Ind nicht lange sollten sie zn warten haben. Neu stadt, das neben Sebnitz am zahlreichsten vertreten war, erschien zuerst am Platz und nach und nach folg ten die Schandaucr, Wchlcncr, Sebnitzer nnd König steiner Schützen nach. Programmgemäß rückten nm 12 Uhr die verschiedenen Corporationcn von ihren Stand quartieren nach dem Marktplätze, um daselbst den Fcstzug, dessen Reihenfolge durch das LooS bestimmt war, zu formircn. Nachdem alle Corps Aufstellung genommen hallen, nnd die Fahnen abgcholt waren, betrat Herr Pastor Görner die Nedncrbühuc, nm die Schützcngästc zn begrüßen. Der Herr Redner knüpfte seine Worte an die Vergangenheit des deutschen Schützcuwcsenö, besprach die Gegenwart und warf so dann einen Blick auf die Zukunft desselben. Er schil derte das Institut der Schützen als einen Träger ech ten deutschen Bürgersiuncs, als eine echt deutsche Sache, nnd erntete damit den Beifall Aller. Unter dem Commando des Hohnsteiner Majors setzte sich sodann der Zug, in der Mitte die Ehrengäste, Depu tationen n. s. w. in Bewegung und marschirtc, durch die festlich geschmückten Straßen sich windend, nach dem Schützenhanse, wo sofort das Schießen nnd et was später das Festessen ihren Anfang nahmen. Zahlreiche Toaste würzten daö Mahl und in heiterster Stimmung verging die Zeit bis zum Einzuge. Viele Häuser hatten illnminirt und besonders gewährte daö Schloß bei der Beleuchtung vou bengalischen Flammen einen imposanten Anblick. Auf dem Marktplätze au- gckommcu, sprachen Herr Pastor Görner und Herr Commandaut Heinrich noch einige Worte des Abschie des, worauf die Schützen auscinaudcrgingcn, um thcils den Nachhauseweg auzutrcteu, thcils aber auch um noch einige Stunden in gemächlichem Zusammensein zu verbringen. Krippen. DnS hiesige Kirchweihfest hatte in diesem Jahre unter der Ungunst des Wetters zu tei len und ließ der Verkehr auf der Vogelwiese ganz icsoudcrs am Sonntag viel zn wünschen übrig. Gegen rüherc Jahre wurden die sogenannten Schaubuden ncsmal gänzlich vermißt. — Am Scdanfcstc war der Ort reich beflaggt und am Abend versammelten sich die Mitglieder des Gesangvereins, sowie die des hie sigen Gcbirgövcreius im Erbgcricht, nm in sinniger, würdiger Weise diesen Tag zu feiern, wobei den an wesenden Kämpfern vou 1870/71 begeisterte Ovationen dargcb acht wurden. Nach völliger Fertigstellung der Ncparatnrbautcn im Kgl. Jagdschlösse zu Nchcfcld werden Ihre Kgl. Majestäten wieder einige Zeit dort Aufenthalt nehmen. Gegenüber dem Hnthansc vou Paradies Fundgrube am Kahlcnbcrgc dortselbst erhebt sich bereits auf einem aussichtsreichen planirtcn Platze das Gerüst für ein Leinwandzclt zur Abhaltung der üblichen Jagdfrüh stücke. Dresden. Erfreulicher Weise ist das Turnfest- deficit immer mehr zusammcngcschrnmpft. Ganz ohne Minus wird die Rechnung freilich nicht abschlicßen, indessen wird dasselbe nicht mehr als 4—5000 Mark betragen. Durch vortheilhaftc Vcrwcrthnng der für die Zwecke des WohnungSausschusscö augcschafftcn Matratzen rc. ist dasselbe nicht unbeträchtlich ver ringert worden. — Am 9. September Vormittags 9 Uhr sollen ciugctanschte, sowie nicht zur Ausgabe gelangte Wcrth- papicrc in dem im Hofe des hiesigen Landhauses be- indlichcn Vcrbrcnnhnusc öffentlich verbrannt werden. — Der Kgl. Gcncraldircctor setzt eine Belohnung von 500 AU. auf die Entdeckung derjenigen Person ans, welche in der Nacht vom 21. zmn 22. v. M. nf dem Gcleis der Bahnstrecke Chemnitz-Zwickau incu schweren Stein mit einer Kette befestigt hat. Ein energisches Bürschchen wird demnächst als Lehrling in die Uhrinachcrschulc in Glashütte cin- trctcu. Eö ist ein Elfjähriger Knabe, der sich auf dem Wege von Valparaiso in Südamerika nach un- erer sächsischen Uhrenstadt befindet, nm sich dort als üchtigcr Uhrmacher auszubildcn. Ein gräßlicher Anblick bot sich vorgestern Abend
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