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Sächsische Elbzeitung : 25.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188511252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18851125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18851125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1885
- Monat1885-11
- Tag1885-11-25
- Monat1885-11
- Jahr1885
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 25.11.1885
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MMe Elbjeitung. Amts- unö Anzeigeblatt für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zn Schandau und den Stadtgemeinderath zn Hohnstein. Die „Süchs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstaltcn, sowie durch die Expedition dies. Bl. für I Dknrk vierteljährl. zu beziehen. — Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh st llhr, für das SonnabcndSblatt spätestens bis Freitag früh st ilhr erbeten. — Preis für die ge spaltene Corpuszcüc oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter 5 Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Ucbercinkunft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr BUrgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig dic Annonccn-BürcauS von Haascnstein <L Vogler, Jnvalidendank und Nud. Mosse. 84, Schandau, Mittwoch, den 25. November 1885, 'len und deS Urkunden- StaatSslrcichcS zn flehen. die Untcrwcrfnngöcrklärnng des Aulgarcnfürstcn na ¬ türlich mit großer Gcnngthnnng cntgcgcngcnommcn,! »»-ist durch Centralanlagcn aufgebracht lvürdeu. Gegenden mit daß aber nunmehr der Snltan sofort seine Trnppcn marschircn lassen sollte, entweder nm lediglich Ost- nmclicu zn besehen oder gar den Bulgaren zn Hilfe ri zn komnicn, ist durchaus nicht wahrscheinlich. Die Zfortc hat der ganzen bulgarisch-ruiuclischcu Frage egennbcr von Anfang an eine viel zu vorsichtige Halt ung eingenommen, als daß sic jetzt ans ihrer Reserve hcransgehcn sollte und sie wird wahrscheinlich auch ß man besonders durch Schullasten dem ärmeren Mann Ncchmmg der 1,500,000 Mark an Schulvcrbändc, die Grundsteuer als Verthcilungsprincip nehmen wolle, da doch die Schullastcn ligcu französischen Miuistcrinm entschieden ungünstige, die Radikalen sind gegen Herrn Brisson namentlic! deshalb erbittert, weil er auf ihre Wünsche in de Amncsticfragc dnrchanö nicht cingchcu will und es ist sehr wahrscheinlich, daß sic sich hierfür durch Ver weigerung der erwähnten Crcdile rächen werden. Je denfalls ist die Stellung des Ministeriums eine sehr gefährdete, dies wird aber auch mit jedem nachfolgen den Cabiuct der Fall sein, so lange sich die Verhält nisse in der neuen Dcpnlirtcnkammcr nicht geklärt nnd die Existenz einer zuverlässigen Regierungsmehr heit noch nicht dargclhnn haben. Auch in England fallen demnächst die Würfel über das Schicksal dcö gegenwärtigen conscrvativcu Mini- slcriumö Salisbury. Au diesem Dienstag finden die Reuwahlcu zum Parlamente statt — oder vielmehr sie nehmen ihren Anfang — und je nachdem sich eine conscrvativc oder eine liberale Mehrheit hcranSstcllt, wird daö Miuistcrinm Salisbury entweder auf seinem Platze bleiben oder aber einem liberalen Cabiuct das Feld räumen, wie dies daö Herkommen in England bedingt. Es ist indessen anch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß keine von beiden Parteien die ab solute Mehrheit erlangt und daß eine ganz neue Partei auf dem parlamentarischen Plaue erscheint. Denn zum ersten Male vollziehen sich die allgemeinen Walp len jenseits des Parlaments ans Grnnd der Wahl- rcformbill, welche zwei Millionen Wähler mehr au die Uruc beruft und diese gehören überwiegend den weniger bemittelten Classen an. Darüber, ob sich die neuen Wähler zum Thcil auf die liberale, zum Theil auf die couservativc Seite schlagen werden oder ob durch ihr Eintreten in die Wahlcampagne sich eine ganz neue Parlcibildung vollzieht, werden eben die nächsten Wochcn Aufschluß geben. Der serbisch-bulgarische Krieg hat jetzt bereits als erste Folge die Untcrwcrfungscrklürung des Fürsten Alexander unter die Pforte aufzuwciscn. Letzterer fügte dieser dem Sultan telegraphisch zugcgangcncu Erklär ung die Versicherung, daß er bereits Befehl zur Räu mung OstrumclicnS durch die bulgarischen Trnppcn gcgcbcn habc, sowic cincu crncutcu Hilferuf gegen die Serben bei. Diese tiefe Dcmüthiguug ist das erste ür den Fürsten Alexander persönlich bedenkliche Nc- ultat dcö übereilten Schrittes, als welchen mau die mlgarischc Union bezeichnen mnß. Von den Serben immer heftiger bedrängt, von Niemandem unterstützt — auch England hat seiner so ostensibel znr Schau > getragenen Gönnerschaft für den Bulgarcnfürstcu kci- , die weitere Entwickelung der Dinge Gewehr bei Fuß - kaltblütig abwartcn. Was die Meldung der „Times" i von einem türkisch-serbischen Scparatabkommeu betreffs dcö künftigen Friedensschlusses anlangt, so wird die selbe heute von Wien aus entschieden in Abrede ge stellt. In der Lage ans dem bulgarischen Kriegsschau plätze hat sich plötzlich ciu Umschwung zu Gunsten der Bulgaren vollzogen. Die Serben sind mit ihrem An griffe ans die bulgarische Stellung bei Slivnica blutig znrückgcwiescn wordcu. Eine Depesche dcö Fürste» Alexander aus Slivnica vom 2l. d. meldet: die Ser ben werden auf der ganzen Linie verfolgt nnd wurden gezwungen, sich ans die Anhöhe beim Dragomaupaß znrückzuzichcn. Bei Golombotzi wurde eine serbische Truppcunbthcilung vollständig geschlagen. Bereits ver lautet den» auch vou FricdcuSvorschlägc» Serbiens an Bulgarien nnd soll die Berufung des Ministerpräsi denten Garaschanin zum König Milan in das nach Pirot zurückverlegtc serbische Hauptquartier hiermit Zusammenhängen. Auch die Nachricht vou der Ein nahme Widdius durch die Serben soll sich nicht be wahrheiten. Vom „Journal de St. Peteröbourg" wird König Milan gewarnt, nach Sofia zn gehen. — Von der Constantinopclcr Eonfcrcnz wird gemeldet, daß in der Frcitagssitznng der Wortlaut der Mitthcil- ung festgesetzt wordcu ist, welche die Eonfcrcnz an dcn Fürsten Alexander richten will. Auf dem sudanesischen Jnsnrrcctiouöschauplatzc wird cö wieder lebendig. Die Rebellen haben den schon signnlisirtcn Vormarsch gegen Obcrcgyptcn begonnen; ihr Vortrab ist, 2000 Diann stark, nach einer vom englischen General Grccnfell cingcgangcnen Mitthcil- uug, in Shcbban cingctroffen, während sich der ncne Mahdi, Mohammed El Khair, mit dem Hauptcorps etwa noch 12 deutsche Meilen weiter rückwärts, in Abn-Fathmch, befindet. lieber die englischen Gcgcn- maßrcgcln verlautet noch nichts Näheres. Der englische Feldzug gcgcu Birma wird voranS- ichtlich nur vou kurzer Dauer sei». Es bestätigt sich, laß die englischen Truppen gleich im ersten Anlauf die wichtigsten, den Weg nach Mandalay versperrenden Positionen der Birmanen am Jrawaddy genommen haben nud vielleicht sind sic zur Stunde schon in die birmanische Hauptstadt cingczogcu. Die Absetzung des gransamcn Königs Thibo nnd die Einvcrlcibnng eines Reiches in das indo britische Reich wird natür- ich die Folge dieser Expedition sein. reichem Boden kämen gegenüber anderen ärmeren Landes theilen zn kurz, daß man die letzten Ueberschüsse vorzugsweise zn Bauten und nicht für weitere Erleichterung der ärmeren Classe verwende und zu Aufhebung des Löproe. Zuschlags zu den Gerichtskosten verwenden wolle, wundere ihn. Die A»- spruchnahme des Einkommens dnrch Steuern betrage fast zehn Proc., die Sparsamkeit der Negierung dürfte wohl ihre Grenzen haben nnd man möge sich an die Erträge der nächsten Periode halten. Abg. Grahl findet eS bedauerlich, daß die financielle Gunst, so wenig auf die Kunst gesetzt habe. Das Postulat menllich bei Forsten und Eisenbahnen, aufznbessern und die Schulverbände zu entlasten. Nedner versucht sodann durch uhlen nachzuweisen, daß die Landwirthschaft gegenüber anderen Lrwerbszweigcn zurückgegangen sei. Ihr Einkommen sei nur um -10,000 Mark gewachsen, während die Nenten 8,000,000, die Gehälter 1-1,000,000, Handel und Gewerbe 12,000,000 mehr -'-geben hätten. Es freue ihn, wenn man die Abschaffung deS igeu obwallcndcn Vcrhältnisscu nicht gut nndcrs sein, lanch sicht irgend ein politischer Einfluß ans die Wah len dnrch dcn Amtsantritt dcö Fürsten Hohcnlohc selbstverständlich nicht zn erwarten. Daö französische Ministerium Brisson Frcycinct will die parlamentarische Entscheidung über „Sein oder Nichtsein", das heißt, ob der neuen Kammcr daö gegenwärtige Cabiuct augcnchm oder nicht au- genehm ist, noch vor der Neuwahl dcö Präsidenten der Republik hcrbciführcn. Die Entscheidung soll durch daö Kammcrvotum über die vom Cabiuct vcr- laugtcu ncucrlichcu Crcditc für Touking und Mada- gaöcar rcpräscnlirl werden nnd ist dieses Volum viel leicht schon znr Stunde abgegeben worden. Die Strömung nnlcr dcn rndicalcn Elcmcntcn der rcpu blikanischcn Kammcrmchrheii ist ciuc dem gcgcnwär. Vom Landtag. Fortsetzung des Berichtes zur Sitzung der 2. Kammer am 18. November 1885. Die Debatte entwickelte sich nach der mit Beifall aufge- uommencn Fiunuzrcde des Herrn von Könneritz zu einer fehr- lebhaften und ließ schon jetzt die Standpunkte der Parteien und Einzelnen zu verschiedene» Positionen des Etats erkennen. Abg. Uhlemann—Görlitz ergreift zuerst das Wort. Indem er dem Minister und allen betr. Berwaltungsbeamten seinen Dank ausspricht für die Hcrbeischasfuug der so guten Finanzlage Sachsens, versichert er, keine Budgetrede halten zn wollen. Er reue sich, daß man einen Theil der Ueberschüsse der Periode 83/84 dazu benützen wolle, die Gehälter der Subalternen, »a- ucu praktische» Nachdruck gegeben - sich, sich Fürst U^e^ . llcxaudcr gcnöihigt, wieder um das Wohlwollen dcr stcmpels plane. Abg. Opitz meint, daß Zforte durch dic Nückgäugigumchuug des ostrumclischcii Erleichterung der Schullaste» dem ärm „ ' " " ' In Coustantinopel hat mau trage Wmidern müsse er sich, daß man bei der Nertheilung Politische Rundschau. Die Commentarc, mit dciicii dic in- und aus ländische Presse dic kaiserliche Thronrede bei Ervsfnnng dcö Reichstages begleitet, bezeichne» überwiegend die Stelle über dic auswärtigen Angelegenheiten als den Schwerpunkt dcr Rede. In Anbctracht dcr kricgcri schcn Vorgängc auf dcr Balkanhalbinscl sah man dc Kundgebung dcö dcnischcn Kaisers über die gegen wärtige europäische Lage nllcrwättS mit besonderer Spannung entgegen nnd allcrwärtö ist denn auch dc Passus, in welchem daö greise Oberhaupt dcö mäk tigcu dcnischcn Ncichcö dcr zuvcrsichllichcn Hoffum Ausdruck gicbt, daß dic Kämpfe dcr Balkanstaalcu iiulcrciuandcr den Frieden dcr cnropäischcn Mächte nicht störe» werde», mit »ngcihciUcr Befriedigung ausgenommen worden. Mit Gcnugthunng mnß cö ferner jeden palriolischm Dciitschen erfülle», z» hören, daß nach dcr Versicherung dcr Thronrede dcr lange Carolincnstrcit zwischen Dcnlschlaiid nnd Spanien in einer für beide Theile gleich ehrenvollen Weise dem nächst seinen definitiven Abschluß finden wird und zwar infolgc dcr päpstlichen Vermittelung. Dic dnrch diese Affairc anfänglich etwas getrübten Beziehungen zwi schen dem deutschen Reiche nnd Spanien sind demnach jetzt wieder geläutert, Dank dcr bcwnndcrnSwcrlhen Mäßigung dcö lcitcndcn deutschen Staatsmannes, und hoffentlich wird man diese im Madrider Cabiuct ihrem Verdienste nach zn würdige» wissen. Dic iiizwischcn cingclanfcue Nachricht, daß der dcntschc Krcnzcr, „Al batroß" gegen Ende September dic dcntschc Flagge auf dcn östlichen Carolinen gehißt habe, bedarf noö einer näheren Anfltärnng; jedenfalls steht aber zu cr wartc», daß diese Nachricht daö dcntsch-spanischc Ab kommen nicht wieder altcrircn wird. — Waö dic dcn inneren Angelegenheiten gwidmcten Ausführungen dcr dculschcn Thronrede anbclangt, so haben diese keine besonderen Uebcrraschnugcu hervorgernfcu. Nur er regt cö ciuigcrmnßcu Verwunderung, daß dcr Erncncr- ung des Militärscptcnnntö und dcr Verlängerung deS SocialistcugcsetzcS mit keinem Wort gedacht wurde, während man sich doch schon daran gewöhnt hatte, beide Fragen als dic cigcntlichcn Vrcnnpuuktc dcr ucncn Session zu betrachten. Indessen dürfte hieraus wohl kein weiterer Schluß zu ziehen sein, als daß die bczüglichcn Vorlagen nnr znnächst nicht zn erwarten sind. Vorläufig fehlt cö ja nicht an Arbcitöstoff und die Vorlagen kommen gegen Ende der Session immer noch zu rechter Zeit. Vou Vorlagen sind dem Reichs tage bereits zngcgangcn: Dcr Ncichöhauöhaltöctat pro 1880/87 neben sümmllichcn Specialctatö, mit Ans nähme dcö Mililärclatö; der Gesetzentwurf über dic Fürsorge für Beamte nud Personen dcö Soldalcn- standcö infolge von Betriebsunfällen; dcr Gesetzent wurf über dic Aufnahme einer Anleihe für die Zwecke dcr Verwaltungen des Rcichöhccrcö, dcr Marine und dcr Neichsciscnbahncn; dcr Vertrag zwischen dem Reiche nnd dem Bremer Lloyd über dic Postdampfer- linicn »ach Ostasien und Australien, sowic vcrschicdcnc Ncchnnngöübersichtcn. Am Freitag wählte dcr Reichstag sein altes Prä sidiuiu v. Wcdcll (cons.), von Frankcnstci» (Ccntr.), Hoffman» (dcntschfr.) wieder, aber nicht durch all gemeinen Zurnf, wie erwartet wurde, soudcru durch Abstimmung. Dagegen erfolgte die Wahl der Schrift führer per Acclamation. In der Sonuabendsitzung standen Rcchnuugosachcn nnd dcr Gesetzentwurf, betr. Fürsorge für Beamte u. s. w. infolge von Betriebs unfällen auf dcr Tagesordnung; von der polnischen Fraktion ist eine Interpellation wegen der Ausweis, nngen österreichischer nud russischer Uutcrthancn aus Preußen cingcbracht worden. In dem Ncichölaudc vollzieht sich dieser Tage dcr erste vom neuen Statthalter angcordnctc Ncgicrnugs- act. Unlcrm 15. October ordnete Fürst Hohenlohe dic 23 CrucucrungSwahlcu zum elsaß-lothringischen Llmdesanöschusse au, welche alljährlich stattziifiuden haben. Mit zwei oder drei Ausnahmen werden die selben dic Wiederwahl dcr früheren Abgeordneten her. bciführcn und kann dies auch bei dcn in Elsaß-Lothriu-
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